LR Vorschlag für 26. Okt. 2013: Boris Pasternak „Doktor Schiwago“

  • Zitat

    Original von Hallorin
    ... Ein langatmiger Klassiker sollte es eher nicht sein ...


    Langatmiger Klassiker? :yikes
    Dann solltest du vielleicht nicht gerade Pasternak, Tolstoi und Co wählen. Die sich in langen Beschreibungen ergehende, oft schwermütige, entschleunigte Art der Russischen Klassiker muss man schon mögen, denn sie ist speziell. :wave

  • Zitat

    Original von Clare


    Langatmiger Klassiker? :yikes
    Dann solltest du vielleicht nicht gerade Pasternak, Tolstoi und Co wählen. Die sich in langen Beschreibungen ergehende, oft schwermütige, entschleunigte Art der Russischen Klassiker muss man schon mögen, denn sie ist speziell. :wave


    Ja, das ist mir schon klar ;) So was lese ich auch gern, aber das ist einfach nicht das Richtige, um nach Jahren der Entwöhnung etwas im russischen Original zu lesen.

  • Susannah : Alles Gute für die Prüfung, ich drücke die Daumen.



    Zitat

    Original von SiCollier
    Ich habe mir jetzt übrigens doch noch die Fischer-Klassik-Ausgabe besorgt, da das eine andere Übersetzung ist, als meine bisherige Ausgabe.


    Ist das die Übersetzung von Reinhold von Walter, die Gedichte in der Übertragung von Rolf-Dietrich Keil?
    Meine Fischer-TB-Ausgabe ist von 1964, die Seiten sind nicht gerade sorgfältig geklebt, manchmal verschwinden die letzten Buchstaben in der Reihe im Irgendwo. Aber ein paar Verluste hat man bekanntlich immer.


    Übrigens: Wenn es auch verschiedene Übersetzungen zu geben scheint, glaube ich beinahe nicht, dass wir wieder auf solch kleinen Diskrepanzen wie beim "Don" stoßen werden. Erinnert ihr euch an die Stalinerwähnungen, die bei manchen nicht (mehr) zu finden waren?



    Hallorin : Wie wäre es denn mit Bunin? Den zähle ich als Klassiker, hat wunderbare Erzählungen geschrieben und ist keineswegs langatmig. Ich weiß allerdings nicht, ob es den als E-Book gibt.

  • Zitat

    Original von Lipperin
    ...
    Übrigens: Wenn es auch verschiedene Übersetzungen zu geben scheint, glaube ich beinahe nicht, dass wir wieder auf solch kleinen Diskrepanzen wie beim "Don" stoßen werden. Erinnert ihr euch an die Stalinerwähnungen, die bei manchen nicht (mehr) zu finden waren?
    ...


    Ich denke auch nicht, dass wir auf so etwas stoßen werden, aber man weiß ja nie...
    Die Handlung spielt sich zwischen 1903 und 1929 ab, habe ich gerade nachgelesen.
    Um auf Diskrepanzen zu stoßen, müsste jemand eine ganz alte Übersetzung haben. Vielleicht gab es sie aber auch gar nicht. Das Thema ist ja erstmal vordergründig nicht politisch.


    Das habe ich gerade noch gefunden:
    "Als Pasternak 1958 der Nobelpreis für Literatur „für seine bedeutende Leistung sowohl in der zeitgenössischen Lyrik als auch auf dem Gebiet der großen russischen Erzähltradition“ – also wohl vorwiegend für „Doktor Schiwago“ – verliehen werden sollte, nahm er diesen zwar zunächst an, lehnte aber später auf Druck der sowjetischen Obrigkeit ab. Pasternak wollte, wie aus einem persönlichen Brief an Chruschtschow hervorgeht, trotz aller Angriffe auf ihn und seine Arbeit auf keinen Fall Russland verlassen.
    Im Zuge der kulturpolitischen Liberalisierung in der UdSSR wurde Pasternak am 23. Februar 1987 rehabilitiert und posthum wieder in den Schriftstellerverband der UdSSR aufgenommen und sein Roman Dr. Schiwago sollte in einer sowjetischen Zeitung veröffentlicht werden.
    Pasternaks Sohn nahm 1989 in einer besonderen Zeremonie den Nobelpreis in Stockholm stellvertretend an.
    "


    Ich habe mich noch nicht eingehend mit Pasternak beschäftigt, aber das sollte ich wohl noch tun. :grin

  • Zitat

    Original von Hallorin
    Also - wenn Du das ernsthaft betreibst und ein passendes Buch vorschlagen könntest, wäre ich vielleicht dabei.


    Na ja, ich denke schon lange darüber nach, meine sehr eingerosteten Russisch-Kenntnisse aufzufrischen. Bisher war es so, daß der Schwedisch-Kurs parallel zum Russisch-Kurs lief, und da ging nur eines. Das war aus verschiedenen Gründen eben Schwedisch.


    Ganz ursprünglich (also als ich meinen ersten Russisch-Kurs machte) war die Motivation - bitte nicht auslachen - Dostojewskij im Original lesen zu wollen. So oft, wie ich die vergangenen Monate (immer noch) an den "Stillen Don" denken mußte, würde das jetzt eine gute Motivation geben, zumal ich das auf Russisch hier habe.


    Im Schwedischen bin ich jetzt soweit, daß ich einfache bzw. leichte (Buch-) Texte verstehen kann. Im Russischen nicht, da müßte ich erst mal wieder mindestens so weit kommen, wie ich mal war. Vor habe ich es, inwieweit die Selbstdiszipilin ausreicht, den inneren Schweinehund zu besiegen, bleibt abzuwarten. Zumal wir in Umzugsvorbereitungen stecken, für die ziemlich viel Geld und Zeit drauf gehen.


    Ich denke, in einem halben Jahr weiß ich mehr. Wobei die Aussicht, solches möglicherweise in einer wie auch immer Leserunde mit anderen zu lesen natürlich ein weiterer Ansporn ist.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Es gibt übrigens eine "Trittbrettfahrer"-Fortsetzung, ich habe sie mit der
    ISBN 3570120260
    unten verlinkt.
    Wenn sie jemand ertauschen oder für 3 Euronen inkl. Versand haben möchte, bitte pn an mich.
    Mein Geschmack war sie eher weniger, aber mir sagte auch Ripleys "Scarlett" als Fortsetzung von Mitchells "Vom Winde verweht" nicht zu. :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Lipperin
    Übrigens: Wenn es auch verschiedene Übersetzungen zu geben scheint, glaube ich beinahe nicht, dass wir wieder auf solch kleinen Diskrepanzen wie beim "Don" stoßen werden. Erinnert ihr euch an die Stalinerwähnungen, die bei manchen nicht (mehr) zu finden waren?


    Auf solche Diskrepanzen dürften wir nach meiner Meinung nicht stoßen, weil das Buch ja von vorneherein außerhalb der UdSSR (also gleich im "feindlichen Westen") übersetzt wurde.


    Meine beiden Ausgaben sind lt. jeweiligem Impressum übersetzt:


    Original S. Fischer Verlag, Frankfurt 1958
    Meine Ausgabe Bertelsmann Club, vermutlich 70er Jahre,
    Aus dem Russischen von Reinhold von Walter
    Übertragung der Gedichte von Jurij Schiwago von Rolf-Dietrich Keil


    Ausgabe TB S. Fischer Verlag (Fischer Klassiker)
    2. Aufl. Dez. 2012 (c) der dt. Übersetzung Aufbau Verlag 1992, 2008
    Deutsch von Thomas Reschke; zu den Gedichten keine Angabe


    Dann habe ich noch eine Extra-Ausgabe der "Gedichte von Jurij Schiwago"
    Russisch - Deutsch
    Übertragung aus dem Russischen von Mary von Holbeck
    Possev Verlag, Frankfurt/M. 1965



    @ Clare
    Was Du über Pasternak gefunden hast, wurde auch ziemlich genau so im Bonusmaterial zur Lean-Verfilmung über ihn gesagt. Er hat damals den Nobelpreis nicht angenommen, weil man ihm bedeutet hatte, daß man ihm die Rückreise verweigern würde, er also exiliert würde. Das wollte er auf gar keinen Fall, drum lehnte er den Nobelpreis ab.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Lipperin Hallorin : Wie wäre es denn mit Bunin? Den zähle ich als Klassiker, hat wunderbare Erzählungen geschrieben und ist keineswegs langatmig. Ich weiß allerdings nicht, ob es den als E-Book gibt.


    Von einem Bunin habe ich noch nie gehört und musste mich erstmal bei Wikipedia schlau machen. Könnte was sein, ich habe gestern schon ein bißchen rumgesucht, vielleicht kann ich die Dunklen Alleen als E-Book kriegen. Danke für den Tipp.


    Zitat

    Original von KarthauseBenötigt ihr ein Personenverzeichnis? Das könnte ich zur Leserunde beisteuern.


    Fände ich gut, wenn Du das in der Leserunde posten könntest!

  • Zitat

    Original von SiCollierIch denke, in einem halben Jahr weiß ich mehr. Wobei die Aussicht, solches möglicherweise in einer wie auch immer Leserunde mit anderen zu lesen natürlich ein weiterer Ansporn ist.


    Ich habe jetzt "Die dunklen Alleen" auf dem Reader, juhuu...
    Mal sehen, wie ich vorankomme :fruehstueck

  • Das Verzeichnis der wichtigsten Personen poste ich vorab hier schon mal. Ich habe es gerade abgeschrieben und übernehme es dann noch in den 1. Leseabschnitt.


    Die wichtigsten Personen des Romans:


    Schiwago - Jurij, auch Jura, Jurotschka, „Doktor Schiwago“ genannt
    Wedenjapin - Nikolai; genannt Kolja, Schiwagos Onkel
    Dudurowgenannt Nicki; Freund von Schiwago
    Gordon - genannt Mischa; Freund von Schiwago
    Gromeko - Alexander; Vater von Tonja, Schwiegervater von Schiwago
    Gromeko - Anna; Alexander Gromekos Frau
    Gromeko - Antonia, genannt Tonja; Alexander Gromekos Tochter, Schiwagos Frau
    Guichard - Larissa Fjodorowna, genannt Lara; Amalja Guichards Tochter, Schwester von Rodja, Frau von Pawel Antipov
    Komarovskij - Victor, Rechtsanwalt
    Antipov - Pawel, genannt Pascha, Paschenjka; taucht nach dem Kriege unter dem Decknamen „Strelnikow“ auf
    Galiullin - Iossif, genannt Jussupka, Offizier, General der „Weißen“
    Tiversína - Marfa
    Tiversín - Kuprian, genannt Kuprik
    Samdewjatow - Anfim
    Mikulízyn - Avertkij
    Mikulízyna - Jeléna
    Mikulízyn - Liberij; Befehlshaber der „Waldbrüderschaft“


    Quelle: "Doktor Schiwago " Deutscher Bücherbund 1958

  • @ AlexBerg


    Oh schön, wir werden immer mehr. :-) Ich habe dich gleich mit eingetragen! :wave



    @ Hallorin


    Ich habe es registriert und gucke mich auch mal danach um. Aber als "richtiges" ( ;-) ) Buch, mit Readern habe ich es so überhaupt nicht.



    @ Karthause


    Wenn Du nichts dagegen hast, werde ich Deine Personenaufstellung noch ins Eingangspost übernehmen! :wave



    Da ich mein bisheriges Buch durch habe, habe ich heute schon mal das Zusatzmaterial zu Pasternak gelesen und die mir vorliegenden Übersetzungen verglichen. Ich werde auf jeden Fall die ältere von Reinhold von Walter benutzen. Mehr dazu dann ggf. in der Leserunde, auf die ich mich riesig freue! :-]

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Eine Anmerkung: Die Gedichte aus der Ausgabe von 1958 wurden von Heidi Pross-Weerth übersetzt.
    Hinsichtlich der Übertragung aus der aktuellen Ausgabe des Fischer Verlags würde ich mir wenig Sorgen machen, denn der Übersetzer Thomas Reschke ist für seine Arbeit an Bulgakows "Der Meister und Margarita" hinlänglich gelobt worden, was m.E. ein gutes Vorzeichen für dieses Leserunde ist.
    Ein Vergleich der Übersetzungen interessiert mich trotzdem und ich werde hier in die Leserunde ab und zu reinschauen.

  • Zitat

    Original von Clare
    Ich habe mich noch nicht eingehend mit Pasternak beschäftigt, aber das sollte ich wohl noch tun. :grin



    Falls jemand interessiert ist, könnte ich zwei besondere Tipps geben. Beide Bücher sind nur noch antiquarisch bzw. gebraucht zu bekommen:


    1986 erschien im Radius-Verlag ein kleines, feines Büchlein von Raissa Orlowa und Lew Kopelew über Boris Pasternak (so auch der schlichte Titel). Seine Werke (bis auf den Schiwago), so schreiben sie, seien in Russland immer wieder aufgelegt worden („jährlich“ - Seite 7), wobei die großen Auflagen binnen weniger Stunden bereits vergriffen gewesen seien. Sie auf dem Schwarzmarkt zu überhöhten Preisen angeboten zu bekommen, wird ebenfalls erwähnt. Sein Grab in Peredelkino gilt (oder galt, heutzutage weiß man ja nie) quasi als Pilgerstätte. Lange Jahre musste er sich sein Brot als Übersetzer verdienen, Rilke, Shakespeare und Goethe zum Beispiel übertrug er ins Russische. Bemerkenswert sind die Schilderungen der Verfasser über das, was ich einmal Pasternaks Anstand nennen möchte: 1936 weigerte er sich beispielsweise, der Verurteilung des Buches zuzustimmen, das André Gide über seine Reise in die Sowjetunion geschrieben hatte, weil er es nicht gelesen habe. 1937 weigerte er sich, einen Brief zu unterzeichnen, in dem Todesurteile gefordert wurden; seine Unterschrift wurde bei der Veröffentlichung des Briefes gefälscht, auch dagegen protestierte er, gab aber schließlich aufgrund der Interventionen seiner Freunde etc. auf. Er half, wo er konnte, vielen Verhafteten, unter anderem auch dem von mir so geschätzten Warlam Schalamow. Es nimmt ja eigentlich Wunder, dass er selbst nicht Repressalien unterworfen war angesichts des vorher Gesagten, auch weil seine Lyrik als „formalistisch und volksfremd“ von den maßgeblichen Stellen teilweise abgelehnt wurde. Orlowa und Kopelew erklären es damit, Stalin hätte von dem Ruhm und Ruf Pasternaks auch im Ausland gewusst; auch im Gespräch mit dem Diktator habe er keine Angst gezeigt, aber sich auch nicht der Lobhudelei oder Einschmeichelei hingegeben. Genutzt hat ihm das aber wohl nur so weit, als er nicht inhaftiert oder deportiert wurde.
    Doktor Schiwago wurde in der UdSSR erstmals 1954 angekündigt, 1957 erschien er in Italien in beiden Sprachen, nachdem er in seiner Heimat als „ideologisch unhaltbar“ (Seite 24) abgelehnt wurde. Pasternaks Wagnis, den Roman im Ausland veröffentlichen zu lassen, so die Verfasser, sei bahnbrechend gewesen. Die Veröffentlichung des Romans im Ausland und in vielen Sprachen, erst recht die Verleihung des Literaturnobelpreises haben Pasternak dann vermehrt Beschimpfungen und Hetzereien ausgesetzt von höchsten Stellen, von Kollegen, von „braven“ Bürgern. Auch in dieser Hinsicht sei Pasternak Vorreiter gewesen. Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass Pasternak nicht im Mindesten auf Forderungen einging, sich von seinem Roman zu distanzieren, irgendwelche Vergehen einzugestehen, wie das immer verlangt wurde, oder sich demütig zu verhalten.
    Pasternak arbeitete übrigens gleichzeitig am Doktor Schiwago und an seiner Faust-Übersetzung. Warum ich das erwähne, wird sich vielleicht bei der Lektüre des Romans herausstellen.
    Orlowa und Kopelew haben Pasternak übrigens gekannt.


    Ein weiteres wunderbares, fast möchte ich es zärtlich nennen, Porträt des Lyrikers Pasternak zeichnet übrigens Andrej Wosnessenski. Es ist Teil des Bandes „Begegnung mit Pasternak“, zuerst erschienen 1984 beim Aufbau-Verlag Berlin und Weimar. Ich besitze die 2. Auflage von 1990, dass Änderungen vorgenommen worden seien, wird nicht erwähnt.
    Wosnessenski hat Pasternak sehr verehrt, ihn 14 Jahre lang gekannt, wie er sagt.


    Sehr lesenswert sind die Briefe Pasternaks, besonders die "Briefe nach Georgien" haben es mir angetan.

  • Klingt alles sehr interessant, aber meine Bibliothek hat keins davon im Katalog, und ich will mich doch mit dem Bücherkaufen zurückhalten... :gruebel
    Das Internet ist ja auch eine reiche Informationsquelle, und ich werde auch da einiges erfahren können. Trotzdem Danke! :wave

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    1) Eine Anmerkung: Die Gedichte aus der Ausgabe von 1958 wurden von Heidi Pross-Weerth übersetzt.


    Wenn Du damit auf meine früher zitierten Übersetzungen anspielst: in meinem Buch (Ausgabe Bertelsmann Club), dem wohl die Ausgabe von 1958 zugrunde liegt (zumindest ist das als ursprüngliches Copyright angegeben) steht explizit, daß die Gedichte von Rolf-Dietrich Keil übertragen wurden.



    Zitat

    Original von Salonlöwin
    Hinsichtlich der Übertragung aus der aktuellen Ausgabe des Fischer Verlags würde ich mir wenig Sorgen machen, denn der Übersetzer Thomas Reschke ist für seine Arbeit an Bulgakows "Der Meister und Margarita" hinlänglich gelobt worden, was m.E. ein gutes Vorzeichen für dieses Leserunde ist.
    Ein Vergleich der Übersetzungen interessiert mich trotzdem und ich werde hier in die Leserunde ab und zu reinschauen.


    Ich habe gestern stichprobenartig meine beiden Übersetzungen verglichen und beschlossen, die ältere, also die von Reinhold von Walter, zu lesen. Mir persönlich erschien die Sprache etwas ... umständlicher, altmodischer. Eben passender für mich.


    Wobei mich an der Fischer-Klassik Ausgabe auch die Schreibweise "Doktor Shiwago" ziemlich stört. Im Russischen steht da ein sehr eindeutiges "sch" (jedenfalls habe ich vor Jahren diesen Buchstaben mal als "sch" beim Kyrillisch-Lesen-Lernen gelernt).


    An ein paar Stellen (wo sich in der einen Übersetzung Gegenwart, in der anderen aber Vergangenheitsform befindet) will ich versuchen, meine nur noch sehr rudimentären Russisch-Kenntnisse hervorzukramen und mit der Originalausgabe zu vergleichen (ich habe eine russische Ausgabe, Moskau 1989), um so zu sehen, wer näher am Original ist. Allerdings hege ich gewisse Zweifel, daß meine Kenntnisse dafür noch ausreichend sind. Aber hoffen kann ich ja erst mal...



    @ Lipperin
    Danke für den Hinweis! :wave


    Ich will/muß meine Buchkäufe zwar auch einschränken, aber bei Russen fällt der Verzicht meist recht schwer. Es besteht also Hoffnung, daß sich die Bücher irgendwann doch in einem meiner Regale wiederfinden. :-)


    Wobei ich bei Sekundärliteratur vielleicht mit dem schon mir gehörenden "Lara. Meine Zeit mit Pasternak" beginnen könnte.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")