Vango - Prinz ohne Königreich - Timothée de Fombelle (ab 14 J.)

  • Band 2 der Vango-Reihe von Timothée de Fombelle wirft seine Leser ebenso wie der Vorgängerband direkt in die Handlung. Der Roman beginnt mit einem Rückblick, der die besondere Beziehung von Vango und Ethel erklärt und wie sie sich einst im Zeppelin von Hugo Eckener kennengelernt haben.
    Zurück im aktuellen Handlungsstrang befindet sich Vango in New York. Nachdem er sich von Ethel in London verabschiedet hat, bleibt eine gemeinsame Zukunft der beiden ungewiss. Mit dem Schiff hatte sich Vango nach New York begeben, in der Absicht, sich mit Hugo Eckener zu treffen. Doch plötzlich entdeckt er in der Menge ein bekanntes Gesicht: Zefiro! Endlich taucht der Pater wieder auf. Vango hängt sich an seine Fährte und wird dabei Zeuge einer Autoexplosion und eines Attentats auf einen Zugschaffner. Bevor er begreift, was gespielt wird, wird er bei laufender Fahrt aus dem Zug gestoßen! Nach einer unbeschadeten Landung erkennt Vango seinen vermeintlichen Angreifer: Zefiro. Dieser hatte sich seit seinem Untertauchen an die Fersen von Voloi Viktor geheftet in dem Bestreben, diesen auszulöschen. Dieses Vorhaben wurde jedoch durch Vangos unbedachtes Auftauchen vereitelt. Gemeinsam tüfteln die beiden einen Plan aus, wie sie ihrem Ziel näherkommen können. Wird es ihnen gelingen Viktor unschädlich zu machen? Und wird Vango endlich die Wahrheit seiner Herkunft erfahren und mit Ethel zusammenkommen?


    Vango - Prinz ohne Königreich ist gewohnt actionlastig. Timothée de Fombelle bedient sich weiterhin zahlreicher paralleler Erzählstränge, sowie diverser Rückblicke in die Vergangenheit, die die Spannung stets aufrechterhalten. Der zweite und letzte Band der Reihe ist fesselnd und nichts für Leser der seichten Unterhaltung. Vielmehr erfordert das Buch die volle Aufmerksamkeit des Lesers, damit dieser den Überblick über die zahlreichen Charaktere und die diversen Zeitstränge behält. Dabei bedient sich der Autor zudem historischer Fakten, die er geschickt mit in sein Buch einwebt. Da es sich hier um den zweiten und finalen Band einer Reihe handelt, würde ich empfehlen, zunächst den ersten Band zu lesen, da viele Zusammenhänge sonst nicht verstanden werden. Zwar enthält das Buch zu Beginn eine kleine Zusammenfassung des Vorgängers, diese ist jedoch eher eine Erinnerung für die erfolgreichen Leser des ersten Bandes als eine ausreichende Einführung für Neuleser.


    Vango - Prinz ohne Königreich ist durch und durch spannend und ich kann die Reihe nur jedem wärmstens empfehlen.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

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  • Timothée de Fombelle: Vango. Prinz ohne Königreich
    Gerstenberg Verlag 2012. 416 Seiten
    ISBN-13: 978-3836954761. 16,95€
    Originaltitel: Vango. Un prince sans royaume
    Übersetzer: Tobias Scheffel, Sabine Grebing
    Vom Verlag empfohlen ab 14


    Verlagstext
    New York, 1936. Vango versucht verzweifelt, den Mann zu finden, der seine Eltern auf dem Gewissen hat. Und der zugleich der einzige Mensch auf der Welt ist, der Vango Aufschluss über die Nacht geben kann, in der seine Eltern brutal ermordet worden sind. Doch dieser Mann, Cafarello, ist inzwischen eine Größe in der New Yorker Unterwelt und Meister darin, seine Spuren zu verwischen. Und Vango wird weiterhin verfolgt, ohne wirklich zu wissen, wer seine Verfolger sind und was sie von ihm wollen ... Das Rätsel seiner Herkunft führt Vango über New York zurück nach Europa, wo inzwischen der Zweite Weltkrieg entfacht ist. Das Geheimnis, dem er schließlich auf die Spur kommt, ist brisant - und niemand Geringerer als Stalin selbst scheint darin verwickelt zu sein. Der fulminante Abschluss der Saga um Vango, atemberaubend bis zur letzten Seite und voller überraschender Wendungen. Ein Meisterwerk und höchster Lesegenuss!


    Inhalt
    Inhalt Vango fehlt das Stück seiner Kindheit bevor er mit seiner Amme "Mademoiselle" auf einer winzigen Insel vor Sizilien landete. Sein Kindermädchen, das mehrere Sprachen spricht, zieht Vango auf und nimmt die Rolle einer einfachen Frau an. Die rästelhafte Herkunft der beiden bildete im ersten Band Vango. Zwischen Himmel und Erde nur einen der vielen Handlungsstränge. Die verwickelte Abenteuergeschichte des Paters Zefiro im Kampf gegen den Waffenhändler Voloi Viktor bewegt sich in der Fortsetzung zügig auf die Ereignisse in Europa vor und während des Zweiten Weltkriegs zu. Vango ist auch nach mehreren Jahren noch immer auf der Flucht. Seit er vierzehn war, zog er eine Kette von Gefahren und Dramen hinter sich her. Aus seiner Sicht explodiert jeweils die Welt hinter ihm, nachdem er an einem Ort vorbeigekommen ist. De Fombelles Figuren zeichnen sich durch ungewöhnliche Fähigkeiten aus, die für die Widerstandsbewegung im besetzten Frankreich von großem Nutzen sein können. Wie bei Zefiro, der von einem Moment zum anderen als Pater oder Gauner auftreten kann, muss man jederzeit damit rechnen, dass die Protagonisten ihre Verkleidung und ihre Identität wechseln. Selbst die betagte Mutter Kommissar Boulards reist verkleidet und in geheimer Mission. Neben den Schauplätzen Paris und New York baut der Autor eine Verknüpfung nach Russland zu den Familien Romanow und Stalin ein. In einer actionreichen Handlung wird gedroht, erpresst und gefälscht.


    Fazit
    Die furiose Abenteuergeschichte streift in Rückblenden den Ausgangspunkt aller Verwicklungen im Jahr 1899, lüftet das Geheimnis von Vangos Herkunft und unterhält mit dem legendären Flug des Zeppelins "Hindenburg" 1937. Auch wenn de Fombelle das Ende aus dem Hut zaubert, ohne die Vielzahl der Handlungsfäden überzeugend zu entwirren, ein atemberaubend spannendes Lesevergnügen.


    9 von 10 Punkten