Flamingos im Schnee von Wendy Wunder ab 14

  • Das Buch stammt aus dem Amazonvineprogramm und kann nach Rücksprache mit dem Verlag und Amazon auch vor Ablauf der Sperrfrist bereits rezensiert werden.
    Erscheinungstermin: 11. März 2013


    Über den Autor
    Wendy Wunder unterrichtet Yoga in Boston, wenn sie nicht gerade schreibt oder Zeit mit ihrem Mann und ihrer zauberhaften Tochter Cadence verbringt. »Flamingos im Schnee« ist ihr erster Roman, und ja, Wendy Wunder ist tatsächlich ihr richtiger Name.


    Kurzbeschreibung


    Dieses Buch wird dich zum Lachen und zum Weinen bringen und dazu, das Leben zu lieben.


    Campbell Cooper würde gern ein normales Leben führen, aber die Diagnose Krebs hat ihr den Alltag genommen. statt sich wie jeder andere Teenager in ihrem Alter zu vergnügen, verbringt sie Tage und Wochen im Krankenhaus. Ihre Chancen stehen schlecht, das weiß sie, und an Wunder hat sie noch nie geglaubt. Ihre Mutter ist da anders. Als diese von einer Stadt in Maine hört, in der auch die unmöglichsten Dinge wahr werden, packt sie Campbell und den halben Hausstand zusammen und macht sich auf den Weg dorthin. Und tatsächlich gibt es in Promise Merkwürdiges zu sehen: Schnee im Sommer, Regenbogen ohne Regen und eine Schar Flamingos. Doch Campbell lässt sich so schnell nicht überzeugen. Erst als sie Asher kennenlernt und langsam beginnt, ihr Leben wieder zu genießen, scheint fast alles möglich …


    Meine Meinung:
    Ich habe mich unheimlich auf das Buch gefreut, weil ich das Cover so schön fand und mich der Titel total angesprochen hat. Meine Freude wechselte dann auf Seite 15 und 14 kurz in total Ernüchterung, weil es einfach nicht Burts Bienenwachslipgloss heißt, sondern Burts Bees Lipgloss, ich hoffe, daß dieser Fehler, der sogar zwei Mal vor kommt, noch entfernt wird. Ein Übersetzungsfehler, kein dramatischer, aber einer der mich total genervt hat. Im weiteren Verlauf halten diese Übersetzungsfehler sich dann allerdings zum Glück in Grenzen, wie üblich machen auch hier häufig Dinge Sinn, anstatt ihn zu ergeben, aber an diese Unart muß ich mich wohl einfach gewöhnen. Weg von der Übersetzung, hin zum Text, der ist nämlich, nachdem mein Ärger über die Burts Bienen verflogen war, ein ganz wundervoller, etwas skurril, etwas verrückt, ein wenig liebenswert, ein wenig spannend, etwas lustig, aber von allem nie zu viel. Mich hat das Buch zum Lachen und Weinen gebracht, ich konnte Cams Wut und Hilflosigkeit häufig so gut verstehen. Die Autorin wählt genau die richtigen Worte, läßt ihre Figuren die richtigen Dinge tun und sie dadurch herrlich normal erscheinen. Gut, der Esel als Einhorn war vielleicht ein bißchen viel und die Delfine auch ein bißchen kitschig, aber mir hat es ausnehmend gut gefallen.
    Selbst das Ende, daß weniger kitschig und klebrig süß ausfiel, als ich es erwartete, konnte mich hier bezaubern.
    Ein ganz tolles Jugendbuch, das sehr deutlich macht, worauf es ankommt im Leben...

  • Sicher, dass es ein Jugendroman ist? Von der Inhaltsbeschreibung und vom Cover her hätte ich eher was in Richtung "junge Erwachsene" erwartet, vor allem weil mir der Goldmann-Verlag jetzt auch nicht unbedingt als typischer Jugendbuch-Verlag aufgefallen ist. Da kann ich aber auch durchaus irgendwas verpasst haben.
    Ist es sehr jugendbuchmäßig geschrieben?

  • Goldmann ist mir bisher auch noch nicht als Jugendbuchverlag ins Auge gestochen. Als schlauen Marketing-Trick trägt das Buch einen Aufkleber >Für alle Leser von John Green "Das Schicksal ist ein mieser Verräter".< So muss der Verlag sich nicht mit einer exakten Alterseinstufung rumschlagen.


    Ich bin gerade ungefähr bei der Hälfte des Textes und halte es für ein sehr ernstes, streckenweise ironisches Buch mit einer jugendlichen Hauptfigur, aber für kein Jugendbuch. Natürlich spricht nichts dagegen, dass interessierte Jugendliche es lesen. Meinen Text würde ich zu Zeitgenössisch stellen.

  • Wendy Wunder: Flamingos im Schnee
    Goldmann Verlag 11. 3. 2013. 352 Seiten
    ISBN-13: 978-3442313235. 17,99€
    Originaltitel: The Probability of Miracles
    Übersetzerin: Karin Diemerling


    Inhalt
    Campbell Cooper lebt in Osceola County/Florida, dort wo Urlauber sich von einem Besuch in Disney World die Erfüllung ihrer Träume erhoffen. Die Menschen brauchen Wunder, meint Campbell. Für die Mitarbeiter ist der angeordnete Frohsinn wenig wundervoll. Sie müssen sich bei der Arbeit und sogar im Privatleben rigiden Regeln der Themenpark-Betreiber unterwerfen, um die Illusionen der Besucher zu erhalten. In einem der Hotels trat Cams verstorbener Vater als Feuertänzer auf. Die ihm verordnete Rolle als Berufs-Insulaner breitete sich bis ins Privatleben der Familie Cooper aus, so dass die Familie glauben könnte, ihre Vorfahren stammten wirklich aus Hawaii. Mit einer Familien-Jahreskarte für den Arbeitsplatz der Eltern verlieren Träume irgendwann ihre Wirkung. Außer einem Job als angestellte Comicfigur bietet sich für Mädchen wie Cam nur die Perspektive, Kinder zu bekommen und ihr Leben in einem Trailerpark zu verbringen. Cam hofft nicht mehr auf Wunder. Sie leidet an einem Neuroblastom, einer Krebserkrankung, bei der kleine Kinder realistische Überlebenschancen haben. Jugendliche jedoch nicht. Cam geht es miserabel; sie will keine Reisen zu Wunderheilern mehr, keine Versuche mit ungetesteten Wundermitteln und keinen aufgesetzten Optimismus, damit die Gesunden nicht unter Cams Krankheit leiden müssen. Cam sieht erbärmlich mager aus. Doch ihre Mutter kann sich noch nicht damit abfinden, dass ihre ältere Tochter keine Hulatänzerin mit barocken Formen werden wird. Lily, seit der Chemotherapie in der Klinik Cams beste Freundin und Schicksalsgenossin, glaubt an die Macht handgeschriebener Wunschlisten. Wer nicht mehr lange zu leben hat, möchte vielleicht einfach wissen, wie sich der erste Sex anfühlt. Cam weiß, dass sie keine Zukunft hat, und muss die Illusion ihrer Mutter ertragen, für Cam gäbe es ein normales Leben samt Studienbeginn im Herbst. Mutter Alicia will mit einem letzten Aufbäumen gegen Cams Krankheit die Familie nach "Promise", einen mystischen, heilkräftigen Ort in Maine transportieren. Cam müsste protestieren und einfach nur Ruhe für sich fordern, doch sie will Mutter und Schwester nicht die Hoffnung rauben.


    Natürlich ist Maine als Region ebenso Klischee wie Florida. Hier werden Touristen mit Hummeressen und gesunder Seeluft geködert. Den versprochenen magischen Ort, der auf keiner Landkarte verzeichnet ist, findet Alicia, indem sie mitten im Touristen-Nepp die richtige Abzweigung durch ein Gebüsch nimmt. "Sie [Cam] war noch nie an einem Ort gewesen, der nicht vorgab, etwas anderes zu sein." (S. 113) stellt Cam beeindruckt fest. Auch wenn einige Leute wie aus dem Katalog eines Outdoor-Ausstatters wirken, empfindet Cam den kleinen Ort, in dem sie sich den Sommer über niederlassen, und seine Bewohner als authentisch. Die Begegnung mit Asher, der ganz anders lebt als Cam das aus ihrer schönen künstlichen Welt in Florida kennt, bringt Cam dem Abhaken ihrer Liste letzter Wünsche einen bedeutenden Schritt näher. Cam macht in Promise eine erstaunliche Wandlung durch. In diesem Sommer dreht sich nicht mehr alles um sie und um die tödliche Krankheit. Cam nimmt zum ersten Mal die Last ihrer Mutter wahr, die ihre Töchter allein durchbringt, und sie erkennt, dass Geschwister von schwer kranken Patienten immer erst an zweiter Stelle kommen.


    Fazit
    Cam, mit dem Namen einer Dosensuppe geschlagen, zeigt sich als hinreißend sarkastische Person, für die diplomatisches Verhalten offenbar ein Fremdwort ist. Nach einer Odyssee durch diverse Behandlungsmethoden und ihrer Begegnung mit Wohltätern des "Krebs-Establishment" ist das Mädchen mit allen Wassern gewaschen und fähig selbst einen erfahrenen Pychotherapeuten auszutricksen. Cams Lust, einfach bösartig rumzupubertieren, weil sie weiß, wie sie andere verletzen kann, macht es Wendy Wunders Lesern leicht, nicht vor Mitleid mit Cams Schicksal in Tränen zu zerfließen. Auch wenn das Buch etwas zu offensichtlich auf der erfolgreichen Welle von "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" reitet, ist es für mich ein großartiger Roman im richtigen Moment und schon jetzt eines der beeindruckendsten Bücher des Jahres.


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    Zitat
    "Aber sie sind doch Dr. Handsome", erwiderte sie. Sie wusste, dass er am ausgeglichensten war, wenn er in seinem medizinschen Wissen aufging. "Packen Sie die Emotionen weg und kramen Sie Ihr Medizinerkauderwelsch hervor. Sie müssen ganz kühler, knallharter Wissenschaftler sein. Sagen Sie Sachen wie Malignität oder subkutan und so was. Dann fühlen Sie sich besser." "Die Wissenschaft reicht in diesem Fall nicht aus, Campbell-Suppe. Was du brauchst, ist ein Wunder." (S. 33)


    10 von 10 Punkten

  • Es findet sich nirgendwo ein empfohlenes Lesealter, ich würde es aufgrund der jungen Hauptfigur und der Sprache auf jeden Fall als Jugendbuch einordnen, bestenfalls noch als Belletristik unter der Rubrik "Zeitgenössisch" verstehe ich doch etwas deutlich anderes, als das hier.

  • Ich habe gerade mal nachgeschaut. Wenn man unter dem Originaltitel nachschaut, steht da

    Zitat

    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre

    :wave
    hier lang


    Von daher passt es ganz gut in den Jugendbuchbereich. :wave Aber es schließt ja nicht aus, dass es "älteren" Lesern auch gefallen kann/wird. :-)

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Es findet sich nirgendwo ein empfohlenes Lesealter, ich würde es aufgrund der jungen Hauptfigur und der Sprache auf jeden Fall als Jugendbuch einordnen, bestenfalls noch als Belletristik unter der Rubrik "Zeitgenössisch" verstehe ich doch etwas deutlich anderes, als das hier.


    Zitat

    Original von Teufelchen_Yvi
    Ich habe gerade mal nachgeschaut. Wenn man unter dem Originaltitel nachschaut, steht da

    :wave
    hier lang


    Von daher passt es ganz gut in den Jugendbuchbereich. :wave Aber es schließt ja nicht aus, dass es "älteren" Lesern auch gefallen kann/wird. :-)


    Das scheint recht häufig zu sein, dass Jugendbücher in deutscher Übersetzung als Bellertristik für Erwachsene vermarktet wird. Bevor ich sterbe von Jenny Downham z.B. wird im Original auch als Jugendbuch gehandelt (12-15 Jahre), die Rezension hier bei den Eulen steht unter Belletristik. Das Buch selbst steht im Buchhandel wohl auch nicht in der Jugendecke. Hat bestimmt was mit dem Image von Jugendbüchern zu tun - als Roman für Erwachsene verkaufen sich die Bücher vermutlich besser. Schätze, das ist hier auch der Fall.


    Babyjane, magst du noch die Altersempfehlung aus Teufelchen_Yvis Beitrag im Titel der Rezi ergänzen?

  • “Flamingos im Schnee” ist mir ehrlich gesagt nur aufgefallen, weil es immer wieder mit “Das Schicksal ist ein mieser Verräter” von John Green verglichen wird. Da ich ein großer Fan von John Green bin, wurde ich natürlich neugierig und wollte “Flamingos im Schnee” unbedingt lesen und wurde dann doch etwas enttäuscht, denn bis auf die Thematik ist da kaum Gemeinsamkeit vorhanden. Selbstverständlich habe ich dabei nicht nur den Vergleich bewertet, sondern auch die gesamte Handlung und deren Stimmung, nur konnte die mich so oft leider nicht überzeugen.


    Wendy Wunder hat einen Schreibstil, mit dem ich oft nicht klargekommen bin. Vieles wirkt oftmals viel zu bemüht und damit nicht wirklich authentisch. Dazu hat sie immer wieder mit Disney abgerechnet, was ich nicht so ganz verstehen konnte, denn ich glaube, dass sich die Autorin mit ihren vielen negativen Äußerungen nicht unbedingt einen Gefallen getan hat. Die Charaktere werden zwar von ihr relativ ausführlich beschrieben, aber dennoch wirkten sie sehr flach und nicht wirklich sympathisch. Dazu hat die Geschichte an vielen Stellen oftmals seine Längen, sodass sich die Handlung nicht immer flüssig liest. Auf den ersten einhundert Seiten passiert quasi kaum etwas, außer eine negative Haltung gegenüber Disney und eine nörgelnde Cam.


    Besonders mit Cam hatte ich sehr große Probleme. Als Krebspatientin hat sie mit ihrem Leben bereits abgeschlossen und lebt quasi nur noch lustlos vor sich hin. Sie macht ihrer Familie das Leben nicht unbedingt leicht, indem sie ständig eine Antihaltung an den Tag legt und an Wunder möchte sie auch nicht glauben. Dazu wird quasi fast jeder Mensch in ihrer Umgebung von ihr schlecht dargestellt. Es war wirklich nicht leicht mit Cam und obwohl ich sie wirklich mögen wollte, ist mir dies leider nicht gelungen und somit konnte ich bzgl. ihrer Krankheit nicht mitfühlen, was sehr schade ist, denn dies ist normalerweise die Voraussetzung bei so einem Buch. Auch ihre Mutter und ihre Schwester haben mir nicht gefallen, da sie oft zu aufgesetzt wirkten und ihre Fröhlichkeit oftmals fehl am Platze wirkten. Asher wirkt dagegen schon fast sympathisch, nur leider wird er von Cam anfangs stellenweise so schlecht geredet, dass es schwer fiel, sich dabei nicht beeinflussen zu lassen.


    Natürlich darf bei so einer Thematik eine Liebesgeschichte nicht fehlen. Diese ist jedoch besser als erwartet und somit ein Pluspunkt. Asher und Cam kommen sich nur langsam näher, sodass dieser Teil der Geschichte so ziemlich der einzige Punkt ist, bei dem Cam nicht aufgesetzt wirkt. Ich kann ihre Gedanken und Ängste im Bezug auf Bindung und Liebe verstehen, auch wenn ich vielleicht so manches Mal anders gehandelt hätte, aber dennoch wird die Liebesgeschichte so vorsichtig und liebevoll geschrieben, dass mich immerhin dieser Teil unterhalten konnte.


    Vieles in dem Buch wurde mir oftmals viel zu negativ dargestellt. Besonders Cam denkt immer nur negativ, lässt sich auf nichts mehr ein und lebt lieber für sich und möchte weder mit den Menschen in Promise etwas zu tun haben, noch stellenweise großartig etwas von ihrer Mutter, die sie oftmals abstößt. Man möchte, dass sie unbedingt gesund wird, nimmt viele Strecken von Florida nach Maine auf sich, nur um sie zu retten und alles was ihr dabei einfällt sind sarkastische und verletzende Bemerkungen. Dazu war mir die Geschichte auf vielen Strecken viel zu emotionslos. Bei so einer Thematik erwarte ich quasi, dass ich in Tränen ausbreche, nur ist dies in “Flamingos im Schnee” leider nicht aufgetreten. Gleichzeitig gefällt mir oftmals die Antihaltung der Autorin nicht und ich finde, dass sie oftmals viel zu häufig ihre eigene Meinung hat mit einfließen lassen, sodass die Charaktere, besonders Cam, dadurch noch aufgesetzter wirken.


    Das Cover ist gelungen, erinnert aber nicht sofort an ein Jugendbuch. Dennoch ist es schön anzusehen und passend zur Thematik. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und macht direkt Lust auf mehr.


    Insgesamt hat mich “Flamingos im Schnee” leider nicht so berühren und beeindrucken können, wie ich es mir erhofft habe. Die Charaktere wirken fast allesamt flach und unsympathisch und somit konnte ich leider nicht mit ihnen fühlen und somit war es mir stellenweise schon fast egal, was aus ihnen wird. Wendy Wunder hat mit Sicherheit Talent, allerdings sollte sie dann mehr darauf achten, dass alles nicht so unglaublich bemüht erscheint. Leser, die bereits “Das Schicksal ist ein mieser Verräter” von John Green geliebt haben, sollten bei “Flamingos im Schnee” nicht zu viel erwarten.


    :lesend :lesend

  • Ich bin gerade mit der Originalversion des Buches durch und wollte auch kurz meinen Eindruck hinterlassen, möchte aber gleich vorab betonen, dass ich das vielgepriesene "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" nicht gelesen habe und deshalb keine Vergleiche ziehen werde.


    Der Inhalt ist oben schon wunderbar zusammengefasst, so dass ich mir dazu Weiteres spare.


    Meine Meinung zu diesem Buch:


    Cam ist ein unfassbar sympathisches Mädchen. Wer will ihr in ihrer Situation den Fatalismus und Zynismus verübeln? Ich konnte mich hervorragend in ihre Denke hereinversetzen und das obwohl ich altersmäßig offenbar nicht wirklich zur Zielgruppe gehöre. Ja, einiges, das in Promise passiert ist kitschig, aber insgesamt hat die Schilderung von Cams Erlebnissen ein wunderbar wohliges Gefühl und eine nicht erwartete Leichtigkeit bei mir hinterlassen. Und wie kann es zu kitschig sein, wenn der Leser ohnehin nicht mit einem Happy End rechnet? Die Figuren des Buches sind teilweise herrlich skurril, ohne dass die Autorin hierbei übers Ziel hinausschießt.


    Ich habe gelacht und geweint, wie die Kurzbeschreibung verspricht und Cam und Lily haben mir die wichtigen Dinge des Lebens wieder ins Gedächtnis gerufen und ich hoffe, dass sie dort noch ein Weilchen dem Alltag trotzen.


    Ich vergebe ganz klar 10 von 10 Punkten.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Zusammenfassung:
    Campbell "Cam" Cooper hat Krebs. Deshalb glaubt sie auch weder an Gott noch an Wunder. Ihre beste Freundin Lily hat ebenfalls Krebs. Beide haben sich in einem Krebs-Camp kennengelernt und haben eine "Flamingoliste" erstellt mit Sachen die sie noch unbedingt vor ihrem Tod machen wollen. Cam findet diese Liste wieder und beginnt direkt mit dem ersten Punkt - stehlen. Lily wünscht sich, dass sie einen Plastikflamingo klaut. Tut sie und wird direkt danach erwischt. Alicia und Perry, Mutter und Halbschwester von Cam, glauben beide an Wunder und wollen mit ihr nach Promise, Maine, fahren, da dort anscheinend die unmöglichsten Dinge geschehen. Unterwegs fahren sie zu Rose, ihrer Großmutter die ihr ebenfalls helfen will. Nach dem kurzen Zwischenstopp fahren sie zu Lily, mit der sie sich aber verkracht. In Promise angekommen lernen Cam, Alicia und Perry den sympatischen Asher kennen. Cam fühlt sich wohl bei ihm und kann sich ungestört entfalten. Dass in Promise vieles möglich ist beweisen unter anderem die Flamingos oder der Schnee mitten im Sommer. Wochen später, als Cam zufällig mitkriegt, dass Lily gestorben ist versucht sie sich ebenfalls das Leben zu nehmen. Asher rettet ihr das Leben. Danach lernen sie sich immer besser kennen und kommen schlussendlich zusammen. Sie bekommt einen Umschlag von Lily in der ihre Flamingoliste drin ist. Sie fordert Cam auf die Liste für sie zu vervollständigen. Cam ist so sehr darauf fixiert, dass sie ihre eigenen Schmerzen in den Hintergrund stellt und sich strikt weigert in eine Klinik zu fahren.


    Meine Meinung:
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es handelt von dem sehr ernsten Thema Krebs, aber es gab auch sehr viele witzige Stellen bei denen ich schmunzeln musste. Cam ist einfach nicht unterzukriegen und versucht mit Sarkasmus gegen ihre Krankheit vorzugehen. Es gab leider auch ein paar Punkte mit denen ich leider nicht sehr viel anfangen konnte. Ryan und Alec fand ich beide nicht sehr gut präsentiert, da ich eher einen Hass auf sie hatte als dass ich sie toleriert habe. Alles in allem ist es ein sehr schönes Buch, das zeigt, dass man trotz einer schweren Krankheit immer kämpfen kann und auch mal an Wunder glauben soll.


    Danke an buechereule.de und den Goldmann Verlag für das Zusenden dieses Buches ♥

  • Ich habe das Buch bei der Leserunde gewonnen und teilgenommen.


    Zum Inhalt wurde ja schon einiges Gesagt.


    Der Name der Autorin ist Programm in dem Buch .
    Cam ist totkrank , sämtliche medizinische und naturheilkundliche Medizin hat nicht geholfen , deshalb reist ihre Mutter mit ihr und ihrer Schwester in die Stadt Promise wo angeblich Wunder geschehen sollen.



    Mir hat das Buch ganz gut gefallen , man muss sich allerdings drauf einstellen , dass teilweise Dinge geschehen die nicht sehr realistisch sind.


    Ich finde Cam geht mit ihrer Krankheit ganz gut um und mir gefallen ihr Sarkasmus und ihre Bodenständigkeit, trotzdem lässt sie sich iwann auf die Wunder ein , ohne dabei aber gleich zu religiös zu werden...



    Schreibstil ist sehr einfach , es gibt keine grossen Überraschungen, die Autorin gibt immer wieder Hinweise wie es weitergeht bzw endet....
    Schriftgrösse ist angenehm zu lesen ....


    Die Mischung aus Ernst , Witz , Klischees und dem Umgang mit einer schweren Krankheit hat die Autorin schön hinbekommen ....


    Ich gebe 7 von 10 Eulenpunkten

  • Flamingos im Schnee erzählt die Geschichte der krebskranken Campbell, die trotz ihrer schweren Bürde um ihr Leben kämpft, aber auch oft verzweifelt ist, ihren Lieben etwas Gutes tun will und dabei sich selbst vergisst.


    Trotz allem macht sie sich mit ihrer Mutter Alicia und Schwester Perry auf die Reise nach Promise, einem mystischen Ort, an dem kleine und große Wunder geschehen.


    Das Buch hat mir außerordentlich gut gefallen. Cam ist ein klein wenig sarkastisch, realistisch und lässt sich doch auf alles Mögliche ein, um ihr Leben zu retten. Dabei kam es mir vor, als wenn sie es für ihre Familie tat und nicht für sich selbst. Doch wer will ihr das vorwerfen? In so einer Sitaution kann einen der Lebensmut durchaus verlassen.


    Mit Promise hat die Autorin einen Ort geschaffen, zu dem ich selbst einmal gern hinfahren würde. Ich stelle mir die Landschaft, das Meer und den Leuchtturm richtig malerisch vor. Und wenn man dann noch solche Dinge wie Cam erlebt, glaubt man sich schon in einem Märchen gelandet zu sein.


    Dennoch ist die Geschichte sehr realitätsbezogen, erteilt klare Botschaften. Auch wenn man todkrank ist, sollte man versuchen, soweit es möglich ist, und man die Stärke dazu findet, die letzten Tage auskosten.
    Und für die erste Liebe ist es nie zu spät.


    Mir gefiel der Schreibstil, der Verlauf der Geschichte, das Tragische, das Witzige, die Überraschungen - einfach sehr schön verpackt.


    9 Punkte von mir.

  • Dieser Roman von Wendy Wunder zeigt wie Campbell Cooper mit ihrer Krebskrankheit und dem Wissen das die Ärzte ihr nicht mehr helfen können, fertig werden muss.


    Cam zeigt ihre Verzweiflung so wenig wie möglich und ist dadurch oft sarkastisch, aber auch witzig.
    Sie will vor ihrer Mutter und Schwester stark sein und ihre Ängste nicht zeigen. Ihre Mutter will nicht aufgeben, sie erfährt von einem Ort, in dem es vielleicht ein Wunder gibt. Cham glaubt nicht dran, aber was solls, fährt sie eben mit, schaden kann es ja nicht.


    In Promise dem Ort in Maine ist es wirklich etwas mystisch. Da gibt es sogar Flamingos im Schnee. Der Ort scheint Cam gut zu tun.


    Cam ist ein tapferes junges Mädchen, ich konnte ihre Gefühle gut mitempfinden.
    Es war schön sie in dem Roman kennen zu lernen. Es zeigt das man immer das Beste aus allem machen muss. Man muss das Lebenn geniessen solange es geht.


    Der Roman hat mir sehr gut gefallen, der Schreibstil war prima.
    Ich kann ihn nur empfehlen.

  • Mir hat dieser Roman noch besser gefallen, als ich nach dem Lesen des KLappentextes erwartet hätte.


    Zunächst kam ich mit der Protagonistin Cam nicht ganz so gut klar, aber als man immer mehr über sie erfahren hat, wurde sie mir immer sympathischer. Gerade die lustigen Dinge die sie macht, fand ich herrlich. Auch die anderen Figuren sind ganz gut gelungen, ich denke da weniger an ihre Mutter und ihre Schwester als vielmehr an die Bewohner von Promise und vor allem Cams Oma.


    Ein humorvolles Buch, das einen aber auch zum Nachdenken bringt. Einerseits rätselt man, wie es weitergeht, ob Cam vielleicht überlebt, was hinter den Wundern steckt, und andererseits denkt man natürlich auch über Krebserkrankungen und -erkrankte nach.


    Teilweise hatte ich aber das Gefühl, dass das Buch mit Kleinigkeiten und Deatils überladen war, und vieles verschwindet dann irgendwie, ohne dass näher darauf eingegangen wird oder es später nochmal wichtig wird.



    Mir hat das Buch aber insgesamt sehr gut gefallen, vor allem nachdem die ersten 5 Kapitel doer so gelesen waren.

  • Bei diesem Buch musste ich sofort an die US Serie "The Big C" denken.


    Kurzbeschreibung
    Die für ihre Hauptrolle als "Cathy Jamison" mit dem Golden Globe® ausgezeichnete Laura Linney spielt eine 42-jährige Lehrerin, die bislang nie aus dem Rahmen gefallen ist. Zumindest so lange nicht, bis ihr eine schicksalhafte Diagnose gestellt wird. Doch statt aufzugeben, beschließt Cathy die Puppen tanzen zu lassen. Nichts und niemand ist vor ihr sicher, einschließlich ihrer selbstsüchtigen Familie, ihre streitsüchtigen Nachbarn und ihre neunmalklugen Schüler. Oliver Platt (aus der Fernsehserie Huff) und Gabourey Sidibe (Precious) glänzen in diesem Ensemble. Brutal ehrlich, schonungslos witzig und voller Tiefgang ist The Big C eine erfrischend andere Art von Comedy, die uns daran erinnert, dass es sich immer lohnt, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen.


    Das Buch wandert erstmals auf meine WL, das Thema interessiert mich, und wie hier damit umgegangen wird.

    Man muß noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können - frei nach Nietzsche
    Werd verrückt sooft du willst aber werd nicht ohnmächtig - frei nach Jane Austen - Mansfield Park

  • Hm... in dem von dir geposteten Text finde ich jetzt nicht wirklich eine Parallele zum Buch, da geht es um etwas ganz anderes, als mal die Puppen tanzen zu lassen. :gruebel

  • Du hast recht, der Text ist unglücklich gewählt.
    Im Grunde versucht sie jetzt all das nachzuholen, was sie in ihrem Leben versäumt hat. Am Ende sagt die Serie im Grunde, dass du deinen Tag so leben sollst, als ob es dein letzter wär. Ohne egoistisch zu sein. Nun kennn ich nicht wirklich das o.g. Buch, nur das was hier geschrieben steht nebst Klappentext, etc.


    Vielleicht haben Buch und Serie auch gar nicht die gleiche Aussage, ich wollte im Grunde nur sagen, dass ich an die Serie denken musste, da sie ebenfalls vom Krebs handelt.


    Aber ich lass mich gerne eines besseren belehren.

    Man muß noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können - frei nach Nietzsche
    Werd verrückt sooft du willst aber werd nicht ohnmächtig - frei nach Jane Austen - Mansfield Park

  • Das Buch ist nicht im Jugenbuchsegment von Random House erschienen und es ist auch nicht als ein solches gedacht, jedoch ist es Erwachsenenliteratur, die duchaus von junge Erwachsenen und Jugendlichen gelesen werden kann :-)


    winkegrüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson