Stadt aus Trug und Schatten - Mechthild Gläser

  • Stadt aus Trug und Schatten
    Mechthild Gläser
    ISBN: 978-3785574027
    Loewe Verlag
    416 Seiten, 17,95 Euro


    Über die Autorin: Mechthild Gläser wurde im Sommer 1986 in Essen geboren. Auch heute lebt und arbeitet sie im Ruhrgebiet, wo sie ab und an unfassbar schlecht Ballett tanzt – aber nur, wenn niemand hinsieht. Sie hat früh mit dem Schreiben begonnen und ihr Laptop steht noch immer auf der rosafarbenen Schreibtischunterlage, auf der ihre ersten Geschichten entstanden. Inspiration findet sie überall, am besten jedoch bei einer Tasse Pfefferminztee.


    Klappentext: Flora fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass ihre Seele seit jeher ein nächtliches Doppelleben in der geheimnisvollen Stadt Eisenheim führt. Von nun an wird sie nie wieder schlafen, ohne dass ihr Bewusstsein in die farblose Welt der Schatten wandert. Als wäre das nicht unerfreulich genug, hat ihre Seele offenbar den Weißen Löwen gestohlen, einen mächtigen alchemistischen Stein, nach dem sich nicht nur die Herrscher der Schattenwelt verzehren. Bald ist Flora selbst in der realen Welt vor den Gefahren Eisenheims nicht mehr sicher und eines ist klar: Sie kann niemandem trauen, nicht einmal Marian, der plötzlich in beiden Welten auftaucht und dessen Küsse vertrauter schmecken, als ihr lieb ist.


    Meine Meinung: Gut, dass ich bisher nicht wusste, dass meine Seele jede Nacht nach Eisenheim geht, um in den Minen zu arbeiten – doch leider wird mir das nun jeden Abend sehr bewusst sein, wenn ich die Augen schließe und mir erholsamen Schlaf erhoffe. Woher ich dieses Wissen habe? Nun, dieses Buch hat mich aufgeklärt und auch die Hauptperson des Buches, Flora erfährt eines Tages von dem Doppelleben, das ihre Seele des Nachts in Eisenheim führt.


    Es ist eine verwunschene und ganz eigene Welt, die Mechthild Gläser voller Ideenreichtum in ihrem Debütroman da präsentiert. Düster und geheimnisvoll hat sie alles, was man braucht, um von ihr fasziniert zu sein. Zeppeline reisen über den dunklen Nachthimmel und rauchende Schlote, wohin man blickt – das ist das farblose Nachtgesicht, der Stadt unter Essen, in dem ein großer Teil der spannenden Handlung stattfindet. Doch diese Welt greift auch nach und nach in Flora´s Leben bei Tage ein und verändert alles für sie.
    Neben den Steam-Punk-Elementen findet sich eine interessante und glaubwürdig eingebundene Liebesgeschichte, bei der es sich aber auch um das Erwachsenwerden dreht, um das Finden der eigenen Persönlichkeit und das Ausloten eigener Stärken und Schwächen. Die gelungene Mischung die dazu noch sehr spannend erzählt ist, spricht nicht nur die vorgesehene Zielgruppe im Teenageralter an, sondern ist auch für jung gebliebene Erwachsene eine gute Unterhaltung.


    Die Hauptfiguren wirken durch den Stil sehr lebendig und da sie voller Geheimnisse angelegt worden sind, die erst in den nächsten beiden Bänden komplett entschlüsselt werden, macht das Buch Lust auf mehr und man weiß jetzt schon, dass man sich auf die nächsten Bände freuen kann. Bis auf ein zwei Kleinigkeiten habe ich mich bei dem Buch sehr gut unterhalten gefühlt und hatte eine kurzweilige und spannende Lesezeit. Nun heißt es warten auf die Fortsetzung und leider weiterarbeiten in Eisenheim...

  • Darf man denn schon eine Rezension veröffentlichen? Ich habe mich noch gar nicht getraut, weil im Buch steht das die Rezensionen nicht vor dem 2. Januar 2012 veröffentlicht werden dürfen. :gruebel

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Achtung: Dies ist der 1. Teil einer geplanten Trilogie!


    Meine Meinung:
    Die 17-jährige Flora wohnt zusammen mit ihrem Vater und einer Haushälterin in Essen. Sie führt ein ganz normales Leben, geht zur Schule und hat Freunde. Plötzlich beginnt sie seltsame Dinge zu träumen und will zunächst nicht glauben, dass ihre Seele nachts ein eigenes Leben führt an einem geheimnisvollen, düsteren Ort namens Eisenheim. Dort hat sie einen magischen Stein gestohlen, den die Herrscher der anderen Welt unbedingt zurückhaben wollen. Leider fehlt Flora jede Erinnerung an ihre bisherige Existenz in der Schattenwelt und so kann sie auch nicht erkennen, wer ihr Feind ist und wer ihr Freund.


    Der Schreibstil ist flüssig und hat mir sehr gut gefallen. Dadurch war es ein kurzweiliges Lesevergnügen. Mechthild Gläser hat eine phantasievolle Traumwelt erschaffen, zu der es ein reales Vorbild gibt.


    Spielt die Geschichte am Anfang noch häufig in der realen Welt, so befinden uns mit dem Fortschreiten der Handlung überwiegend im nächtlichen Eisenheim. Dort sind die Gesetze der Physik teilweise aufgehoben und Flora trifft auf Wesen, die in unserer realen Welt nicht existieren. Die Charaktere sind wie Schachfiguren auf einem großen Brett, es bleibt lange undurchsichtig, wer welches Spiel spielt und wer welches Ziel verfolgt. Flora ist ein nettes junges Mädchen, das sich gelegentlich ein wenig zu naiv für ihr Alter verhält, im Verlauf der Handlung aber an Reife gewinnt.

    Ich hätte mir eine klarere Struktur gewünscht, an vielen Stellen ist mir die Geschichte zu wirr und unlogisch. Das Buch lässt sich nett lesen, aber rechte Spannung wollte nicht aufkommen, obwohl man die ganze Zeit über herrlich rätseln kann, wer zu den Guten gehört und wer zu den Bösen. Zu keinem Zeitpunkt aber muss man sich ernsthafte Sorgen um das Wohl der Protagonistin machen. Leider erfolgt die Auflösung ein bisschen hastig, und so gibt es am Ende mehr offene Fragen als zu Beginn der Geschichte.

    Aus meiner Sicht ist dies eher ein Jugend- als ein All Age-Roman. Eine kleine Liebesgeschichte entwickelt sich, es geht aber über einen keuschen Kuss nicht hinaus. Wer sich nicht daran stört, dass in beiden Welten nicht immer alles schlüssig und logisch erscheint, der wird mit Flora ein phantasievolles Abenteuer erleben. Bei aller Kritik hat mir dieses Debüt der jungen Autorin dennoch gut gefallen. Der Schreibstil ist ansprechend und macht neugierig auf weitere Werke von Mechthild Gläser.


    Als ich das Buch im Rahmen der Testleserunde las, wusste ich noch nicht, dass es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt und bin von einem abgeschlossenen Roman ausgegangen. Das ist schade, hätte ich es gewusst, hätte ich das Buch sicher anders gelesen.

  • Durch ihren leicht exzentrischen Vater hat die siebzehnjährige Flora ein etwas ungewöhnliches Zuhause, führt aber ansonsten das Leben eines ganz gewöhnlichen Teenagers. Bis sich eines Tages bzw. in einer Nacht ihrem Bewusstsein die Parallelwelt von Eisenheim öffnet. Ihr Leben verändert sich, beide Welten fließen zunehmend ineinander, sie verliebt sich und weiß doch nicht mehr, wem sie wirklich trauen kann.


    Flora steckt voller Ängste und Zaghaftigkeit, eigentlich nicht so die klassische Fantasy-Heldin, gerät nun in Abenteuer und Verstrickungen, denen sie sich nicht unbedingt gewachsen fühlt. Die Verschiedenheit von Floras draufgängerischer „Seele“ und der vernünftigen, realen Flora bzw. deren Annäherung aneinander war für mich das faszinierendste und spannendste Element in dieser Geschichte. Dazu hätte ich gern mehr erfahren, die wenigen Szenen, die sich damit beschäftigen waren mir nicht intensiv genug und ließen mich am Ende unbefriedigt.


    Sprachlich ausgefeilt und mit wunderschönen Beschreibungen entfaltet Mechthild Gläser die sehr komplexe Welt von Eisenheim vor den Augen der Leser. Für mich nicht in allem schlüssig und nachvollziehbar, aber dafür sehr anschaulich und fantasievoll. Märchenhafte Fantasy muss ja auch nicht wirklich logisch sein, aber in einer Testleserunde liest man (zumindest ich) ein bisschen kritischer als normal ;-).
    Gerne mochte ich die gelegentlichen humorvollen Szenen, die mich zum Schmunzeln brachten. Insgesamt fand ich die Beschreibungen von Örtlichkeiten und Bewohnern Eisenheims zu ausschweifend, so wunderschön sie auch waren. Ließen sie mich doch immer wieder nach dem roten Faden Ausschau halten und den Spannungsbogen deutlich abfallen.


    Auch ich hatte den Eindruck, dass es sich mehr um einen Jugend- als um einen All-Age-Roman handelt. Wie überhaupt meine Einschätzung weitgehend mit der von JaneDoe übereinstimmt :-).


    Alles in allem ein gelungenes Debüt und vielversprechender Auftakt einer Trilogie!

  • Zum Inhalt:
    Flora lebt in Essen und ist eigentlich ein ganz normales 17jähriges Mädchen. Nur ihre Familie ist ein wenig sonderbar, ihre abgeschottete Wohnung darf niemand betreten, Besuch bekommen ist verboten. Umso erstaunlicher, als ihr Vater ihr eines Tages verkündet, sie hätten nun einen finnischen Austauschschüler aufgenommen. Flora lehnt Marian vom ersten Moment an ab. Doch dann erfährt sie eines Nachts von einer parallelen Welt, in der sich die Seelen aller Menschen nachts aufhalten. Niemand weiß etwas davon, bis auf die Gruppe der Wanderer, die sich an beide Welten erinnern können. Und nun ist auch Flora eine von ihnen. Sie erinnert sich nicht mehr daran, was ihre Seele vor ihrer Verwandlung getan und erlebt hat, aber offensichtlich waren ihre Taten von immenser Bedeutung für die Bewohner Eisenheims – und nun sind alle hinter Flora her!


    Meine Meinung:
    Die Idee, dass unsere Seelen nachts in einer parallelen Welt ein völlig unabhängiges Eigenleben führen, hat etwas. Allerdings ist diese ganze Sache an vielen Stellen etwas unklar. Ich konnte das Buch in einer autorenbegleiteten Leserunde lesen, in der Mechthild Gläser vieles noch genauer erläutert hat. Ich glaube, wenn ich das Buch für mich allein gelesen hätte, wären die Fragezeichen noch zahlreicher gewesen.
    Wenn man sich von kleinen Unlogiken und Verständnisschwierigkeiten aber nicht den Spaß nehmen lässt, ist es eine schöne Unterhaltung.
    Allerdings habe ich öfter an die Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier denken müssen, wenn es um die beiden Hauptdarsteller Flora und Marian ging.
    Cover und Farben passen meiner Meinung nach überhaupt nicht zur Geschichte. Von Pink ist in diesem Buch wirklich wenig zu spüren, eine Farbgebung mit viel Grau hätte viel besser zur schwarzweißen Eisenheim-Welt gepasst.
    Ärgerlicherweise ist nirgendwo erwähnt, dass es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt. Das Buch endet daher etwas unbefriedigend, nicht direkt mit einem fiesen Cliffhanger, aber es bleiben doch einige Fragen offen.

  • Über die Autorin (Dem Klappentext entnommen)


    Mechthild Gläser wurde im Sommer 1986 in Essen geboren. Auch heute lebt und arbeitet sie im Ruhrgebiet, wo sie sich ihrem Studium widmet und ab und an, laut eigener Aussage, unfassbar schlecht Ballett tanzt – aber nur, wenn niemand hinsieht. Sie hat früh mit dem Schreiben begonnen und ihr Laptop steht noch immer auf der rosafarbenen Schreibtischunterlage, auf der ihre ersten Geschichten entstanden. Inspiration findet sie überall, am besten jedoch bei einer Tasse Pfefferminztee.


    Inhalt


    Essen – Die 17-jährige Flora Gerstmann hat schon ein eigenartiges Leben. Tagsüber muss sie sich den Zwillingsbruder ihrer besten Freundin, mit dem sie mal was hatte, vom Leib halten, Chemieleistungskontrollen und „Die Buddenbrooks“ über sich ergehen lassen und sieht auch noch plötzlich überall sich bewegende schwarze Schatten… Nachts hingegen findet sie sich in der Industriestadt Eisenheim wieder, in der alles schwarz weiß ist, alle sehenswerten Bauwerke der Welt herumstehen – und auch noch Reiter auf seltsamen geflügelten Pferden hinter ihr her sind. Bei dem Versuch, ihre Erinnerungen an diesen Ort wiederzuerlangen und den seltsamen „weißen Löwen“ zu finden, den sie angeblich dort versteckt haben soll, merkt Flora schnell, dass sie Niemandem trauen kann – nicht einmal ihr selbst.


    Meine Meinung


    Beim Lesen dieses Buches wurde ich an verschiedene andere Bücher erinnert, die jeweils einige der Elemente dieses Buches auch enthielten. Zum Beispiel die „Der Goldene Kompass“-Trilogie von Phillip Pullman. Denn hier geht es auch um dunkle Materie und es ist ein Teenager-Mädchen, das allen sie bevormundenden Erwachsenen zum Trotz prinzipiell die Welt retten muss.
    Am meisten hat mich dieses Buch jedoch an Kerstin Giers Edelstein-Trilogie („Rubinrot“, „Saphirblau“,“Smaragdgrün“) erinnert. Flora muss, genau wie die Protagonistin in Giers Romanen, in große Fußstapfen treten. Leider sind es ihre eigenen, denn sie kann sich an nichts mehr erinnern. Sie muss kämpfen lernen, schwierige Entscheidungen treffen, knifflige Rätsel lösen, um an ihr Ziel zu gelangen.
    Dies gelingt ihr jedoch nicht immer. Im Gegenteil, manchmal kommt Flora dem Leser ein wenig begriffsstutzig vor. Sie vertraut schnell unbekannten Personen und lässt sich von denen auch recht viel erzählen, bevor sie zu zweifeln anfängt. Manche ihrer Aktionen wirken überstürzt und unüberlegt, was sie immer wieder in Gefahr bringt.


    Die Sprache des Buches ist relativ jugendlich gehalten, doch sie lässt sich flüssig lesen und es fallen keine Fehler ins Auge (was heutzutage leider recht selten ist). Die Gestaltung des Buches ist ebenfalls sehr schön, zu Beginn jedes Kapitels findet sich erneut die Zeichnung, die auch schon auf dem Buchcover prangt. Einzig die eingesetzten Farben auf dem Einband (weiß und pink) wollen so gar nicht zu diesem Industrie-geprägten, zu 50% schwarz-weiß Inhalt passen. Da dieses Buch aber eine Reihe werden soll, werden die Folgecover ja womöglich optisch so angeglichen, dass sich am Ende ein stimmiges Bild ergibt.


    Das Thema Reihe allerdings bereitet mir ein wenig Bauchschmerzen, denn weder am Einband, noch zu Beginn des Buches oder am Ende wird ersichtlich, dass es sich hier um den ersten Teil einer Reihe handelt.



    Fazit


    Ein amüsant zu lesendes Fantasy-Buch, das an Kerstin Giers Edelstein-Trilogie erinnert, vermischt mit ein wenig Stummfilm-Charme, Steampunk (durch die Beschreibung der Industriestadt Eisenheim), und natürlich viel viel Liebe.
    Für „Stadt aus Trug und Schatten“ vergebe ich 8 von 10 Punkten, da mich gestört hat, dass es sich hier um kein eigenständiges Buch handelt und mir die Protagonistin in ihrer Handlungsweise manchmal zu forsch und unüberlegt erschien.

  • Eines Nachts träumt sie von einem dunklen Raum. Sie liegt auf einer Liege, hat eigenartige Klamotten an und seltsamerweise hat ihr Traum keine Farben.


    Nun kann Flora nicht einmal mehr in Ruhe schlafen. Dafür fühlen sich ihre Träume zu echt an. Und warum hat ihr Vater einen Gastschüler eingeladen? Flora ist völlig durcheinander.


    "Hast du dich nicht schon einmal gefragt, was mit dem Bewusstsein der Menschen geschieht, wenn sie schlafen?"


    Nach dieser Frage wird einiges klarer und Flora erkennt, dass sie Nacht für Nacht in Eisenheim aufwacht. Doch auch dort ist ihr Leben ein Chaos. Gefügelte Dinge sind hinter ihr her, Marian ist mal nett, mal eigenartig und über allem schwebt die Frage:


    "Wo ist der Stein?"


    Dieser Buch ist, und das war eine wichtige Erkenntnis in der Leserunde, eine Trilogie. Irgendwann erscheinen bei Loewe die anderen Teile. Ich sage dies nicht, um Leser zu vergraulen, die nun stöhnen: Nicht noch eine Trilogie, sondern ich erzähle es solchen, die anders an ein Buch herangehen, wenn sie wissen: Es folgen noch einige Teile.


    Die Thematik: Wo geht unser Bewusstsein, unsere Seelen hin, wenn wir schlafen, ist nicht unbekannt. Aber wie passt so etwas zu einem pinken Buch? Ehrlich gesagt, erwartete ich eine Liebesgeschichte. Was dann folgte, verwirrte mich sehr.


    Am Anfang lernen wir Flora kennen. Sie ist ein normaler Teenager, der neben der Schule noch ihr Leben regelt, auf ihren Vater aufpasst und für die Haushälterin kocht. Und gleich denkt man: Da stimmt etwas nicht. Vor allem als Flora fast durchdreht als der Gastschüler Marian auftaucht. Sonst dürfen nämlich keine fremden Menschen in die Wohnung.



    Als wir in Eisenheim landen wird schnell klar, da stimmt etwas nicht. Flora scheint eine große Rolle zugedacht zu sein. Es geht um einen Stein, ihre Seele, die früher nicht wandern konnte, nun aber erwacht ist und nun aber ganz anders ist als die vorherige.


    Mich hat dieses Seelenproblem völlig verwirrt. Wer, wann wandert und warum? Tatsächlich kommt noch dazu, dass es eine Fülle an Charakteren gibt, die man auseinanderhalten sollte, wenn man die Ränkespiele verstehen möchte. Und dann wäre da noch Gefühle, die manchmal sehr widersprüchlich ausfallen und/oder relativ kalt erscheinen.


    Aber die Grundidee ist nicht schlecht. Eisenheim ist eine faszinierende Welt mit wunderbaren, witzigen Details. Dieses Kleinigkeiten habe ich mir auch für mein Leben gewünscht. Oder die Figur Marian, die zwiespältig ist und man nie weiß: Mag ich ihn, mag ich ihn nicht?


    Am Ende bleibt vieles offen. EInige Handlungsstränge werden gut aufgelöst, ergeben aber zwanzig neue, die nun nach einer Lösung suchen. EInige andere Stränge werden gar nicht geklärt und so wartet man auf Band zwei.


    Als Debüt, und Bücher schreiben ist schwierig, finde ich die Idee großartig, aber die Durchführung etwas holprig. Vor allem, da es mir zu viele Einzelheiten, Erzählstränge und Ränkespiele waren. Irgendwann kam ich als Leser nicht mehr mit.


    Noch ein Wort zu der Sprache im Buch: Sie liest sich angenehm und schnell. Doch manche Erklärungen habe ich trotzdem nicht verstanden, da sie zu verschachtelt waren.

  • Stadt aus Trug und Schatten - Mechthild Gläser


    Als ich mich zu dieser Leserunde entschied, dachte ich laut Bescheibung in eine völlig andere Richtung.
    Zum einen war mir nicht bewusst, daß es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt, zum anderen war es überraschend zu hören, daß es sich hier um eine Trilogie handelt.


    Die Geschichte als solche fand ich schon spannend gemacht, obwohl ich mit dem Genre Fantasy nicht viel anfangen kann. Irgendwie erinnerte mich das Buch ein wenig an Harry Potter (welches ich nach dem 1. Buch auch nicht weitergelesen habe...)


    Flora, die sich plötzlich in ihrer Traumwelt wiederfindet, die nur aus schwarz-weißen Schattierungen besteht, allerdings irgendwie mehr und mehr in die reale Welt einfließt... naja, für mich ziemlich weit hergeholt. Die Familienverhältnisse sind doch sehr komisch, allen voran die Rolle des Vaters.


    Der Schreibstil hat mir dennoch recht gut gefallen.


    Allerdings blieben auch mir viel zu viele Fragen offen und darum hat mich das Buch eher verwirrt...

  • Meine Meinung:
    Wie passt Essen mit Fantasy zusammen? Um die Antwort auf diese Frage geben zu können, habe ich mich zusammen mit der 17-jährigen Flora auf die Reise nach Eisenheim begeben und kann jetzt sagen, dass es eigentlich wirklich gut zusammenpasst.


    Die Protagonistin ist ein eher unreifer, aber durchaus sympathischer Teenager mit ganz normalen Problemen. Sie ist ohne Mutter aufgewachsen, ihr Vater ist ein bisschen strange und ihr Ex-Freund versucht alles, um sie zurückzugewinnen. Ihr Leben in Essen ist also schon tagsüber so, wie man sich das Leben eines Teenagers vorstellt: ein bisschen kompliziert eben. Es gesellen sich aber noch ein paar Komplikationen hinzu, als sie plötzlich auch ihr nächtliches Leben in Eisenheim bewusst mitbekommt. Dort findet sie sich in einem Leben wieder, das für sie völliges Neuland ist und in dem sie auch einige Schwierigkeiten meistern muss.


    In beiden Welten stehen ihr gute Freunde zur Seite, die ihr helfen, ihre Probleme zu bewältigen. Sie ist von sympathischen und weniger sympathischen Menschen umgeben, die das Buch lebendig machen.


    Leider habe ich vorher nicht gewusst, dass es sich um Teil 1 einer Trilogie handelt und das Ende daher ziemlich offen bleibt. Allerdings würde ich in Teil 2 sicher weiterlesen, um herauszufinden, wie es weitergeht.


    Von mir gibt es 8 Punkte.

  • Zunächst möchte ich erst einmal anmerken, dass ich auch mit meinem Alter nicht der Ziellesegruppe angehöre. Und Fantasy ist normalerweise auch nicht meine bevorzugte Leserichtung, vielleicht weil ich doch eher ein realistisch und nüchtern denkender Mensch bin.


    Daher hatte ich am Anfang auch leichte Probleme mit dem Wissen, das sich der Hauptschauplatz dieser Fantasy - Geschichte mitten im Ruhrgebiet, nämlich in Essen befindet. Im Nachhinein muss ich sagen, eine gute Idee und etwas völlig anderes. Warum eigentlich keinen Fantasy – Roman in Deutschland spielen lassen?


    Zitat

    Flora fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass ihre Seele seit jeher ein nächtliches Doppelleben in der geheimnisvollen Stadt Eisenheim führt. Von nun an wird sie nie wieder schlafen, ohne dass ihr Bewusstsein in die farblose Welt der Schatten wandert.


    Dieser Grundgedanke ist super für ein Buch, beunruhigt mich aber auch etwas. Ich möchte gern dass meine Seele nachts mit mir schläft und nicht in irgendwelchen Mienen in Eisenheim arbeitet oder durch die Gegend wandert.


    Flora muss sich jedenfalls dieser Tatsache stellen und sich erinnern, wo sie den so dringend gesuchten Stein, den weißen Löwen, versteckt hat. Dabei muss sie ihren eigenen Weg finden und unterscheiden, wer auf der guten oder der bösen Seite steht. Dabei erlebt sie so manche Überraschung, da sie Leute aus der realen Welt in der Schattenwelt trifft. Und da die Schattenwelt auch in ihr reales Leben eingreift, bekommt sie als Beschützer Marian zur Seite gestellt. Aber auch ihn kann sie schlecht einschätzen, da er anscheinend Dinge vor ihr verheimlicht.
    Und wie sich das für einen guten Jugendroman gehört, kommt auch die Liebe in diesem Buch nicht zu kurz.


    Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Mechthild Gläser hat eine Fantasy-Welt erschaffen, die man sich durch ihre genauen Beschreibungen gut vorstellen kann. Das Cover gefällt mir vom Motiv her sehr gut und auch die liebevolle Gestaltung der Kaptitelüberschriften spricht mich an. Allerdings lässt für mich die Farbauswahl des Covers doch zu wünschen übrig, rosa und weiß entspricht überhaupt nicht dem Inhalt des Buches und lässt auf einen typischen Mädchen-Liebesroman schließen.
    Ein weiterer Kritikpunkt wäre für mich das offene Ende. Gut, das Buch ist Teil einer Trilogie ( was ich am Anfang aber nicht wusste ), aber trotzdem sollten für mich auch Teile einer Trilogie doch zumindest in den wichtigsten Punkten in sich abgeschlossen sein.


    Insgesamt halte ich das Buch für einen gelungenen Debütroman einer jungen Autorin, von der ich mir noch weitere gute Werke verspreche. Zumindest lässt das erste Buch darauf hoffen.


    Vielen Dank das ich das Buch im Rahmen der Leserunde lesen durfte und für die nette Autorenbegleitung während der Leserunde.


    8 von 10 Punkten

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Eigentlich ist Flora eine ganz normale 17- jährige. Naja - ganz normal irgendwie doch nicht. Die Mutter ist abgehauen als Flora 7 Jahre alt war, der Vater ist ein äusserst verplanter Aquaristikfreak der ganz krassen Sorte, und die Haushälterin interessiert sich deutlich mehr für Kampfsport als fürs Kochen und Bügeln, weshalb die arme Flora auch noch den kompletten Haushalt schmeissen muss...


    Als wäre das nicht schon nervig genug, kommen plötzlich noch 3 ganz neue Probleme hinzu:
    1. Marian, Gastschüler aus Finnland
    2. Schatten die Flora überall dort sieht wo besser keine sein sollten
    3. Eisenheim, wie wir zusammen mit Flora sehr schnell lernen ist das die Stadt in die wir uns in unseren Träumen begeben.



    Jede Nacht wandern unsere Seelen nach Eisenheim um dort Aufgaben zu erledigen. Dabei kommt es auch ein bisschen drauf an ob wir Wandernde oder Schlafende sind. Nun Flora ist jetzt eine Wandernde, die als Schlafende etwas sehr Wichtiges gestohlen und versteckt hat. Dummerweise kann sie sich an ihre Zeit als Schlafende nicht mehr erinnern und hat somit keine Ahnung wo sich der "Weiße Löwe", ein Stein von unglaublicher Macht befindet. Mithilfe einer Gruppe anderer Wandernder macht sie sich auf die Suche nach ihren Erinnerungen. Aber kann sie diesen Menschen wirklich trauen. Kann sie überhaupt irgendjemandem trauen?



    Mir hat das Buch einige vergnügliche Lesestunden bereitet. Es ist sehr leicht und locker geschrieben, und liest sich fast wie von selbst. Die Geschichte und die Gedanken hinter der Geschichte gefallen mir ausgesprochen gut, und ich bin sehr gespannt wie es weiter geht.


    Das Einzige was ich - wie die meisten anderen - etwas zu bemängeln habe ist das nirgendwo drauf hingewiesen wird das es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt, daher möchte ich auch hier ein Dankeschön an Mechtild Gläser loswerden, für die nette Begleitung unserer Leserunde, und fürs - Licht ins Dunkel - bringen :)


    ich vergebe 9 von 10 Eulenpunkten


    und bedanke mich herzlich beim Verlag für das Testleserexemplar das mir zur Verfügung gestellt wurde

  • Meine Meinung:


    Das Cover ist ein echter Hingucker und ich glaube ich hätte es mir aus diesem Grund auch gekauft. :grin
    Ich fand die Geschichte angenehm zu lesen und nach und nach kam auch die Spannung, wo es mir immer schwerer viel, dass Buch aus der Hand zu legen.
    Mechthild Gläser hat mit Eisenheim eine phantasievolle Stadt aufleben lassen, in der die Seelen der Menschen die Nacht verbringen. Entweder man ist eine Wandernde, die auch nachdem Schlaf noch weiß, was man gemacht hat, oder man sie ist eine Schlafende und man hat keine Ahnung, wo die Seele die Nacht verbringt.
    Das Ende war sehr rasant und leider ein wenig voll gestopft und ein paar Fragen, auf die ich gerne eine Antwort gehabt hätte, blieben offen. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht.


    Ich hätte mir gewünscht, dass es noch eine Karte von Eisenheim gibt, wo man schauen kann, wo die verschiedenen Orte liegen.

  • Stadt aus Trug und Schatten ist eine spannende, leicht zu lesende Geschichte. Der Inhalt wurde nun ja schon ausreichend erklärt, daher schreibe ich nur meine Meinung dazu.


    Das Buch ist ganz anders als das das weiss-pink gestaltete Cover vermuten lässt. Man kann sich leicht in die düstere Welt von Eisenheim hineinversetzten, zu der das Logo auf dem Titel bei näherer Betrachtung gut passt, solange man die Farbe ausser acht lässt.


    Die Charaktere sind interessant, aber allesamt nicht so ganz durchschaubar (selbst die Hauptperson kommt nicht so richtig mit sich selbst klar). Da Eisenheim beherrscht wird von Geheimnissen und Verschwörungen, die nach Floras Erwachen auch in ihrem normalen Alltag alles durcheinander werfen, passt das sehr gut zur Stimmung des Buches.


    Es bleiben viele Fragen offen, was nicht weiter störend ist sobald man weiss das es sich um eine Trilogie handelt.


    En schöner Fantasyroman bei dem ich mich schon auf die Fortsetzung freue.
    8 von 10 Punkten


    Vielen Dank an die Autorin fürs Begleiten der Leserunde und an den Verlag fürs Testleseexemplar.

    "Bücher haben eine Seele. Keiner muss die Seele eines Buches suchen. Die Seele des Buches findet den Leser. Das tut sie immer!" - Die wundersame Geschichte der Faye Archer

  • Auch ich durfte das Buch in einer Leserunde lesen und ich war froh darüber, hätte ich doch sonst einige Dinge nicht verstanden.


    Das Buch spielt abwechselnd in der realen Welt und in einer Traumwelt, genannt “Eisenheim”. Dort ist alles grau und dunkel, Farben gibt es nicht. Das Ganze hat auf mich, auch aufgrund des Vokabulars, sehr negativ gewirkt. Auch die Charaktere haben auf mich nicht immer den Eindruck gemacht, wie es vielleicht beabsichtigt war. Flora, die Protagonistin, kam mir durch das ganze Buch hindurch viel jünger vor, als sie in Wirklichkeit ist.


    Hat das Buch im ersten Viertel super angefangen, hat es im Mittelteil doch einiges an Fahrt verloren. Die Geschehnisse wurden immer verwirrender und ab und an habe ich mich gefragt, wo nun der Sinn des Geschriebenen liegt. Im letzten Teil wurde das Tempo jedoch wieder rasanter, sodass ich das Buch insgesamt gut fand. Das Ende bleibt aufgrund der geplanten Trilogie relativ offen, was ich selbst nicht als störend empfand. Man sollte allerdings vorher wissen, dass es drei Teile geben soll, sonst könnte man schon etwas frustriert zurückbleiben.


    Insgesamt hat mich das Buch, nicht zuletzt wegen der angenehmen Sprache, unterhalten, jedoch waren mir einige Handlungsstränge zu verworren und undurchsichtig. Daher vergebe ich 7 von 10 Punkten.

    Gelesene Bücher/Ebooks 2022: 0/2
    Aktueller SuB/Ebooks: 106/122 (End-SuB 2021: 106/99)


    :lesend Der Heimweg - Sebastian Fitzek :sekt

  • Flora lebt gemeinsam mit ihrem Vater und der Haushälterin Christabel in einer Wohnung, in der normalerweise Fremde nicht erwünscht sind. So bringt Flora auch niemals Freunde mit nach Hause. Daher ist sie mehr als verwundert als plötzlich auf Wunsch ihres Vaters ein Austauschschüler aus Finnland namens Marian auftaucht und fortan bei der Familie leben soll. Als hätte Flora nicht schon genug zu tun mit der Erledigung des Haushaltes. Ihr Vater ist mehr mit seinen Fischen beschäftigt und sonst auch gedanklich eigentlich immer abwesend und die Haushälterin beschäftigt sich auch mehr mit anderen Dingen. So ist eine gewisse Abneigung Floras gegenüber Marian schon vorprogrammiert, denn eine Person mehr im Haushalt bedeutet unweigerlich auch mehr Arbeit.

    Ohnehin geht es dem jungen Mädchen in letzter Zeit gar nicht wirklich gut. Sie sieht Schattengestalten, die ihr vorher nicht aufgefallen sind und träumt, was auch sehr ungewöhnlich ist. Hinzu kommt, dass ihr die Träume so realistisch erscheinen und sie auch immer wieder an den gleichen Ort entführen.

    Eisenheim heißt die Stadt von der Flora träumt. Aber Eisenheim ist kein Traum wie Flora sehr schnell erfährt. Die Seelen aller Menschen wandern dorthin wenn sie schlafen. Die meisten Menschen merken davon gar nichts, denn sie sind Schlafende, aber ein kleiner Teil der Bevölkerung lebt sozusagen auch im Schlaf. Diese Menschen sind Wandernde.

    In Eisenheim trifft Flora Marian wieder und erfährt, dass ihre Seele eine lange Zeit geschlafen hat, aber dann zur Wandernden werden wollte. Allerdings hat Floras Seele in Eisenheim etwas Wertvolles entwendet: Den weißen Löwen, einen mächtigen Stein, der dem Fürsten gehört. Hinter diesem Stein scheinen in Eisenheim alle her zu sein und sehr schnell stellt Flora fest, dass sie eigentlich niemandem trauen darf, nicht einmal sich selbst. Leider kann sie sich auch nicht an das erinnern was sie mit dem weißen Löwen getan hat und wo sie ihn versteckt hat und weiß auch nicht warum sie überhaupt diesen Stein gestohlen hat. Vielleicht aber wird ihre Erinnerung zurückkehren.

    „Stadt aus Trug und Schatten“, das ist der Beginn einer Trilogie aus der Feder einer noch recht jungen Autorin, die hier eine wundervolle Idee zu Papier bringt.

    In Eisenheim gibt es nicht nur die Seelen der Menschen, sondern auch die der Tiere, die dort allesamt ein völlig anderes Gesicht haben. Diese Stadt in der es keine Farben gibt und alles grau und schwarz erscheint ist wunderschön und gefährlich. Zeppeline dienen als Transportmittel, Gebäude aus allen Teilen der Erde finden sich dort wieder und Menschen bzw. deren Seelen versuchen ihre ganz eigenen Ziele umzusetzen, zu manipulieren und vieles mehr. Flora ist noch jung und muss sich mit der neuen Situation nicht nur in Eisenheim selbst, sondern auch in ihrem Alttag auseinandersetzen. Sie ist fortan Tag und Nacht in Aktion.

    Leider ist weder im Buch selbst, noch auf der Verlagsseite des Loewe Verlages ein Hinweis enthalten, dass es sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer Reihe handelt. Der Leser allerdings wird dies schnell bemerken, denn es gibt in der Geschichte so viele Ereignisse und Fragen, die sich unmöglich auf den 416 Seiten des Buches auflösen lassen. So werden auch nicht alle Fragen geklärt, nicht alle Handlungsstränge zu Ende geführt.

    Auch eine Karte ist leider nicht vorhanden, wobei eine solche sicherlich die Orientierung in der grauen Stadt Eisenheim erleichtern würde.

    Insgesamt gesehen ist dieses Buch aber in jedem Fall eine Leseempfehlung für junge und jung gebliebene Fantasy Liebhaber. Nicht abschrecken lassen sollte man sich von der Farbgebung des Covers, denn der Inhalt der Geschichte ist alles andere als pink.

  • Schadt aus Trug und Schatten ist der Auftakt zu einer Trilogie


    INHALT
    Die 17jährige Flora hat nie geträumt, niemals. Umso überraschter ist sie, als sie eines Nachts an einem fremden Ort aufwacht, der sich Eisenheim nennt, und in dem alles schwarz-weiß ist. Ein Traum? Nein, Floras Seele ist von einer Schlafenden zur Wandernden gefunden und wird nun jede Nacht bewusst die Reise nach Eisenheim antreten. Als wäre das alles nicht schon verwirrend genug, entpuppt sich ihr Austauschschüler als ihr Geliebter in Eisenheim und ihr wird unterstellt, den Weißen Löwen gestohlen zu haben. Dumm nur, dass Flora sich an nichts mehr erinnern kann.


    MEINE MEINUNG
    Stadt aus Trug und Schatten basiert auf der nennten Idee, dass die Seelen jede Nacht wandern und sich unabhängig zum Tages-Ich entwickeln, welches am nächsten Morgen auch keine Erinnerung mehr an die Wanderung hat.
    Die Geschichte ist recht steif geschrieben, voller erzwungen wirkender Klischees in den Beschreibungen, teilweise übertrieben bildlich. Es liest sich nicht so flüssig wie ich gehofft hatte, sondern eher stockend.
    Die Figuren bleiben bis zum Ende sehr blass, es gibt keinen festen Gegenspieler und auch die Hauptfigur ist mir zu blass und unausgetüfelt. Sie wirkt viel jünger als sie ist und ihre Reaktionen und Handlungen sind für mich oft nicht nachvollziehbar. Die Halb-Liebesgeschichte zwischen Marian und Flora ist eher nervig als spannend, es ist ein ewiges hin und her und hin und her. Die Stadt selbst ist auch noch nicht hundertprozentig stimmig, was schade ist.
    Einiges im Plot bleibt ungeklärt, aber das wird wohl in den folgenden Bänden zu Ende geführt und erklärt. Es muss ja Stoff für eine Fortsetzung bleiben.


    Fazit: eine nette Idee, aus der man etwas hätte machen können, was aber nicht so wirklich gelungen ist. Vielleicht wird der Folgeband besser, aber ich denke, ich werde ihn eher nicht lesen.
    Empfehlen würde ich es für Kinder ab 13 Jahren.



    Trotzdem vielen Dank für das Leseexemplar und danke, Mechthild, dass du die Leserunde begleitet hast. Viel Glück mit deinem nächsten Projekt. :wave

  • KLAPPENTEXT:
    Flora fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass ihre Seele ein Doppelleben in der geheimnisvollen Stadt Eisenheim führt. Von nun an wird sie nie wieder schlafen, ohne dass ihr Bewusstsein in die farblose Welt der Schatten wandert. Als wäre das nicht unerfreulich genug, hat ihre Seele offenbar den weißen Löwen gestohlen, einen mächtigen alchemistischen Stein, nach dem sich nun die Herrscher der Schattenwelt verzehren. Bald ist Flora selbst in der realen Welt vor den Gefahren Eisenheims nicht mehr sicher und eines ist klar: Sie kann niemandem trauen, nicht einmal Marian, der plötzlich in beiden Welten auftaucht und dessen Küsse vertrauter schmecken als ihr lieb ist.


    ZUR AUTORIN:
    (Quelle: Loewe)
    Mechthild Gläser wurde im Sommer 1986 in Essen geboren. Auch heute lebt und arbeitet sie im Ruhrgebiet, wo sie sich ihrem Studium widmet und ab und an unfassbar schlecht Ballett tanzt – aber nur, wenn niemand hinsieht. Sie hat früh mit dem Schreiben begonnen und ihr Laptop steht noch immer auf der rosafarbenen Schreibtischunterlage, auf der ihre ersten Geschichten entstanden. Inspiration findet sie überall, am besten jedoch bei einer Tasse Pfefferminztee.
    „Stadt aus Trug und Schatten“ ist ihr erster Roman.


    EIGENE MEINUNG:
    Es gibt Geschichten, deren Grundidee ist so simpel und genial zu gleich, dass man sich denkt: „Warum wurde diese Geschichte nicht schon viel früher geschrieben??!“ „Stadt aus Trug und Schatten“ ist so Eine. Eine Geschichte, auf die wir, ohne es zu wissen, schon lange gewartet haben.
    Flora ist ein eher sehr normales Mädchen mit einem etwas unnormalen Vater und einer noch unnormaleren Haushälterin. Sie geht wie alle in ihrem Alter regelmäßig zur Schule, hat durchschnittliche Noten, eine beste Freundin, einen netten Ex-Freund und nimmt Balettunterricht. Was sie jedoch nicht weiß, ist, dass sie ihre Seele nachts in einer Stadt namens Eisenheim mutig gegen das Böse kämpft. Erst als sie plötzlich seltsame Schatten sieht, die außer ihr keiner zu bemerken scheint, und der Austauschschüler Marian in ihrer Familie auftaucht, bemerkt sie, dass irgendetwas seltsam ist. Sie legt sich ins Bett um zu schlafen und erwacht in der Stadt Eisenheim, in der sich angeblich alle Seelen nachts herum treiben. Entweder als Schlafende, die morgens einfach aufwachen und sich an nichts mehr erinnern können, oder als Wandernde, die sich auch am Morgen noch erinnern was nachts passiert ist.
    Bevor der magische Stein „Der weiße Löwe“ gestohlen wurde, war Flora so eine Schlafende. Allerdings eine der Mutigsten unter ihnen, was man von ihrem wachen Ich nicht gerade behaupten kann. Nun ist sie jedoch eine Wandernde und wie es scheint, hat sie etwas mit diesem „weißen Löwen“ zu tun, der wie alle mächtigen Gegenstände nicht unbedingt nur die Guten anzieht. Und ehe Flora sich versieht ist sie in eine Menge Intrigen und Machenschaften hinein gezogen, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen. Und auch die Nähe zu Marian macht sie irgendwie ganz durcheinander …
    Eine Stadt in unseren Träumen bzw. eine Welt, die erst lebendig zu werden scheint, wenn man einschläft. Eine grandiose Idee mit so viel Potenzial. Zum Glück ist es der jungen Autorin Mechthild Gläser mit ihrem Debüt gelungen diese fantastisch und fesselnd umzusetzen. „Stadt aus Trug und Schatten“ entführt uns nicht nur in eine magische Atmosphäre, sondern begeistert mit richtig viel Spannung und ist so ein wahrer Pageturner.
    In Eisenheim findet Nacht für Nacht jede Seele aller Schlafenden einen Ort, an dem sie sich nicht nur versammeln, sondern ein mehr oder weniger eigenständiges Leben führen. Es gibt einen Schattenfürsten, der mit einer Art Parlament regiert, einen Buckingham Palast, den Eiffelturm und Pyramiden, Seelen von schlafenden Tieren und ein Miene, in der Schlafende arbeiten. Alles scheint so zu sein, wie in der realen Welt. Allerdings fehlt die Farbe. Eisenheim ist schwarz weiß. Eine Welt der Schatten.
    Die Atmosphäre ist düster, teilweise sogar ein bisschen gruselig und von der Autorin so bildlich und grandios kreiert, dass ich abends dachte, ich lande tatsächlich auch in der Stadt aus Trug und Schatten, sobald ich die Augen schließe und einschlafe (zum Glück träume ich nachts sehr viel und farbig und weiß morgens noch alles ;)). Faszinierend, wie es ihr gelungen ist, die Geschichte und ihre Atmosphäre so auf mich übergehen zu lassen.
    Man kann schon ein bisschen Angst bekommen beim Gedanken dort zu landen, denn man weiß bis fast zur letzten Seite nicht, wer nun Gut und wer Böse ist. Eine Eigenschaft, die ich in Geschichten besonders liebe. Flora selbst weiß nie, wem sie trauen kann und wem nicht, denn jeder, der ihr begegnet scheint den magischen Stein haben zu wollen. Sie kann einfach nie einordnen, wer es nun gut meint und wer nicht, denn ihre Gegenüber wechseln so oft ihre Haltung, dass sie das einfach verwirren muss. Mal schmiert ihr der eigenartige und eigentlich fies wirkende Kanzler Honig ums Maul, mal verletzt sie der liebenswerte und gut aussehende Marian so, dass sie ihn eigentlich nur noch hasst. Es bleibt ein Wechselbad der Gefühle und ein Spiel der Mächte, die man nie genau zu ordnen kann. Ich sage nur: Spannung pur!!
    Was wäre eine gute Geschichte ohne ihre Charaktere. Diese sind in „Stadt aus Trug und Schatten“ nicht nur unglaublich faszinierend und facettenreich, sondern tragen auch außergewöhnlich schöne Namen wie Madame Mafalda oder Fluvius Grindeaut. Einen Minuspunkt bekommt das Buch von mir jedoch, da einige der Figuren ein bisschen in der Geschichte untergehen bzw. auf einmal keine so richtige Rolle mehr spielen. Das hätte ich mir ein bisschen anders gewünscht. Dies tut dem Buch aber kaum Abbruch und ich wünsche mir sehr, dass wir noch mehr Geschichten aus Eisenheim bekommen. Das Ende ist zwar in sich abgeschlossen, lässt mich dennoch auf eine Fortsetzung hoffen ...


    FAZIT:
    „Stadt aus Trug und Schatten“ ist eine sehr faszinierende und spannende Geschichte voller Magie und Abenteuer, die mit großartigen Charakteren und fesselnden Spielchen um den mächtigen „Weißen Löwen“ den Leser dazu bringt Seite um Seite düsterer Spannung zu verschlingen.

  • Die Ankündigung und Kurzbeschreibung dieses Debütromans von Mechthild Gläser hatte mich von Anfang an angesprochen und neugierig gemacht. Vor allem die Idee, die hinter dem Buch steckt und die Frage, was mit unseren Seelen im Schlaf passiert, finde ich sehr spannend. Daher freute ich mich umso mehr, als ich die Möglichkeit bekam, Eisenheim und seine Bewohner im Rahmen einer Leserunde zu besuchen. Nochmals vielen Dank dafür an Wolke und den Verlag und vor allem auch an Mechthild für die sympathische Begleitung der Leserunde! :wave


    Anfangs hatte ich etwas Mühe, mich an den Schreibstil zu gewöhnen. Mit der Zeit wurde es aber besser und ich konnte mich damit als Sprache von Teenies wie Flora und Wiebke anfreunden. Die Haupt-Protagonisten waren mir von Anfang an sympathisch. Gerade auch ihre Ecken und Kanten lassen sie sehr lebending wirken.


    Sobald ich die Startschwierigkeiten überwunden hatte, konnte ich immer besser in die Schattenwelt eintauchen. Es sind vor allem die einfühlsam und fantasievoll gezeichneten Szenen im grauen, schummrig-schaurigen Eisenheim, die es mir angetan hatten und mich immer mehr in die Zeit der Schwarz-weiss-Filme versetzten.


    Nach einem kurzen, zwischenzeitlichen Durchhänger, der das Gefühl vermittelt, die Geschichte würde nicht richtig vorangehen, nimmt der Plot glücklicherweise wieder an Fahrt auf. Insbesondere die Unvorhersehbarkeit und einige überraschende Wendungen sind mir positiv aufgefallen.


    Auch wenn ich altersmässig nicht mehr so wirklich zur Zielgruppe zähle, habe ich die Lektüre sehr genossen und bin schon absolut auf die Fortsetzung gespannt. Allerdings erachte ich es als äusserst wichtig, dass der Verlag deutlicher kommuniziert, dass es sich bei diesem Buch um den 1. Teil einer Trilogie handelt, um vom offenen Ende enttäuschte Leser zu vermeiden.


    Empfehlen würde ich dieses Buch vor allem jüngeren und jung gebliebenen Lesern, die eine leichtere, märchenhafte Geschichte suchen. Ich vergebe ausgezeichnete 8 von 10 Punkten.

  • Als die 17-jährige Flora eines Nachts in Eisenheim, der rätselhaften Stadt der Träumenden, erwacht, ahnt sie noch nicht wie sehr diese Stadt ihr Leben verändern wird.
    In Eisenheim angekommen, erfährt sie, dass ihre Seele seit jeher ein Doppelleben führt und Nacht für Nacht in diese geheimnisvolle Stadt gelangt.
    Flora ist von diesem Zeitpunkt ihres „Erwachens“ an nicht mehr in der Lage ganz normal zu schlafen, ohne, dass ihr Bewusstsein in die farblose Schattenwelt wandert, da sie nun eine „Wandernde“ ist.
    Zu allem Durcheinander, das dadurch entstand, muss Flora auch noch erfahren, dass ihre Seele kurz vor ihrem Erwachen einen kostbaren, magischen Stein, den „Weißen Löwen“ gestohlen hat und Flora sich beim besten Willen an nichts ihres vorherigen Seelenlebens erinnern kann.
    Bald muss sie auch feststellen, dass es einen bestimmten Grund für das Verschwinden des Steins und ihren Gedächtnisverlust gibt und dass der geheimnisvolle finnische Austauschstudent Marian nicht zufällig bei Flora zu Hause auftauchte.
    Ich wusste zunächst nicht, dass „Stadt aus Trug und Schatten“ der Auftakt zu einer Trilogie ist. Deswegen war ich dann auch etwas skeptisch, als ich es erfahren hatte, weil man aktuell ja mit Trilogien, besonders im Bereich Jugendfantasy, nur so überflutet wird.
    Aber ich musste meine Vorurteile revidieren.
    Mechthild Gläser hat mit ihrem Buch ein wunderschönes Fantasyabenteuer geschaffen, das sich deutlich von den anderen 0815 Jugendfantasyromanen abhebt.
    Ich hatte zwar etwas anfängliche Schwierigkeiten, aber sobald ich etwas in der Geschichte drin war, konnte ich mich komplett fallen lassen.
    Gläser hat neben sympathischen und interessanten Protagonisten eine wunderschöne und phantastische Welt erschaffen, die mich sofort tief in ihren Bann zog. Schon alleine die Idee, das man während man schläft in einer Parallelwelt auftaucht, war für mich komplett neu. Eisenheim war dann eine schöne Mischung aus Realität und Fantasy, bei der reale Gebäude wie z.B. der Buckingham-Palast oder Notre-Dame mit einer ganz bestimmten Bedeutung in der Schattenwelt auftauchten.
    Überhaupt wurde in „Stadt aus Trug und Schatten“ die Realität gut mit der Phantasiewelt verbunden und es entsteht dabei eine ganz spezielle Atmosphäre, die das Buch zu einem richtigen Lesevergnügen macht. Und ein Lesevergnügen war dieses Buch für mich definitiv!
    Mit einer ausgewählten, einfachen und anschaulichen Sprache schildert Gläser die Handlung sehr detailreich, mitreißend, spannend und mit viel Herzblut und man merkt einfach wie viel Liebe in diesem Buch steckt.
    Flora ist für mich neben vielen anderen sehr interessanten und authentischen Charakteren einer meiner Favoriten, da sie nicht – wie in anderen Bücher dieser Art – die unscheinbare Außenseiterin ist, die nach sehr kurzer Zeit zur toughen Superheldin wird. Im Gegenteil, Flora ist menschlich. Ihre Entwicklung ist, wie alles in diesem Buch, glaubhaft und nachvollziehbar beschrieben, ohne ins absurde oder unglaubwürdige abzurutschen.
    Nur das Ende fand ich dann etwas zu seicht und harmlos. Da wäre meiner Meinung nach noch viel Potential dagewesen.
    Ansonsten ist „Stadt aus Trug und Schatten“ ein wunderschönes Buch, das vor allem meine Phantasie sehr angeregt hat, mir Kopfkino vom feinsten verschaffte und ich mich deswegen sehr auf die weiteren Bücher freue, da ich sehr gespannt bin wie es weitergeht und ob ich mit meinen Gedankengängen einigermaßen richtig liege, was den weiteren Verlauf der Handlung betrifft.
    Letztendlich ist zu sagen, dass dieses Buch vollkommen meinen Geschmack getroffen hat, mich wahnsinnig gut unterhalten und in seinen Bann gezogen hat und dass es für mich mit eine der besten Neuentdeckungen in diesem Genre ist!


    5 von 5 Sternen!

  • In einer Buchhandlung hätte ich das Buch auf jeden Fall keines zweiten Blickes gewürdigt, es ist mir von der Covergestaltung her eindeutig zu pink.
    Zum Glück hat die Farbgebung so gut wie nichts mit der Geschichte zu tun, so dass mir das Buch inhaltlich sehr gut gefallen hat.
    Am Anfang hatte ich etwas Mühe, das verhältnis der Seelen in Eisenheim zu ihren realen Personen zu verstehen aber auch ohne die LR und die Erklärungen der Autorin hätte das meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.


    Leider hat es der Verlag versäumt in irgendeiner Art darauf hinzuweisen, dass es sich bei dem Buch um den ersten Band einer Trilogie handelt, so dass das Ende mich zuerst sehr enttäuscht hat. Mit der Information, dass weitere Bände folgen, finde ich das Ende aber sehr gelungen, kein riesiger Cliffhänger, aber doch genug lose Fäden und offene Fragen, die Lust auf den nächsten Band machen.