Titel: Teile dein Glück und du veränderst die Welt
Autor: Jürgen Todenhöfer
Verlag: C. Bertelsmann
Erschienen: November 2010
Seitenzahl: 280
ISBN-10: 3570100693
ISBN-13: 978-3570100691
Preis: 18.99 EUR
Jürgen Todenhöfer ist promovierter Jurist und saß von 1972 bis 1990 für die CDU im Deutschen Bundestag. Seit Jahren engagiert sich Todenhöfer gegen den Krieg der USA im Irak und in Afghanistan. Immer wieder besucht der die Kriegsgebiete. Mit seinen Büchern „Wer weint schon um Abdul und Tamaya“, „Andy und Marwa“ und „Warum tötest du, Zaid?“ hat er – wie es der Klappentext beschreibt – diesen Kriegen Gesichter gegeben.
Das vorliegende Buch von Jürgen Todenhöfer ist zum einen ein Erinnerungsbuch und zum anderen auch ein Buch über die Erkenntnisse des Jürgen Todenhöfer. In sehr anschaulichen Aphorismen breitet Todenhöfer vor den Lesern seine Gedankenwelt aus. Dabei ist hervorzuheben, dass er niemanden bekehren will, er agitiert nicht oder beharrt auf seinen Ansichten – nein, ganz im Gegenteil, er lässt dem Leser unendlich viel Platz über das Gelesene nachzudenken und eigene Schlüsse zu ziehen. Und er verübelt es auch niemanden, wenn das Gelesene einfach nur so konsumiert wird.
Todenhöfer plädiert auch dafür, dass man sich einmischt, selbst dann, wenn man vorher schon genau weiß, dass man wahrscheinlich nur eine Bauchlandung machen wird. Es kommt auch nicht von ungefähr, das Todenhöfer in der CDU nie die „ganz große Karriere“ gemacht hat. Immer wieder wurde er ausgebremst, hat sich da aber auch nie von beeindrucken lassen. Auch ein Helmut Kohl hat sich an Jürgen Todenhöfer so manches Mal die Zähne ausgebissen.
Es wird wohl niemanden geben, der nach dem Gelesenen Todenhöfer ohne Wenn und Aber zustimmt. Das ist ganz sicher auch nicht der Sinn dieses Buches. Solange dieses Buch den Leser dazu verführt, sich eigene Gedanken zu machen, das Gelesene auch kritisch zu hinterfragen, dann hat dieses Buch ganz sicher seinen Zweck erfüllt.
Jürgen Todenhöfer zeigt Zivilcourage, etwas von dem die meisten Menschen gar wissen, dass ein solcher Begriff überhaupt existiert, noch was er denn wohl bedeuten mag. Hier kommt einer der nicht nur redet – sondern der handelt, der Kriege egal wo, nicht akzeptiert und der den blödsinnigen Spruch „Die Freiheit Deutschlands wird am Hindukusch verteidigt“ als das entlarvt was er ist, nämlich unglaublicher Blödsinn.
Die Lebensweisheiten des Jürgen Todenhöfer werden gewiss auf Widerspruch stoßen, was ja auch ganz normal ist, aber das Besondere dieser Lebensweisheiten ist, dass sie aus eigenem Erleben entstanden sind.
Ein sehr lesenswertes Buch – ganz besonders für die, die immer meinen sie würden die Dinge durchschauen und dabei nie merken, dass sie eigentlich nur zur Gattung der „Nix-Blicker“ gehören.