Rock'n Read im klüngelpütz in Köln

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    Ich war mit einer Freundin beim Rock 'n Read in Köln und trotz Anreise mit Hindernissen:
    Ich hab Luigi auf der Hinfahrt ein paar Dellen verpaßt, dieser Unfall wurde dann von meiner Kollegin und Ex-besten Freundin aufgenommen, in der Zeit wartete meine Begleitung vor der Bentobox und ihr lief der gerade frisch getrennte 8 Jahres-Lebensbegleiter über den Weg, den man ja jetzt nun im Bürooutfit und ungestylt und vorallem ohne neuen feschen Kerl an der Seite nicht zwingen und unbedingt treffen muß, schon gar nicht, wenn man wie bestellt und nicht abgeholt alleine im Regen vor einem Sushiladen steht, weil die Freundin es vorzog ihren Fiat gegen ein Monstrum von einem Asi-Türken-Jeep zu lenken, aber ich schwofe ab... :lache Wo war ich?
    Ach ja, es hat uns gefallen. Geht alle hin!


    Reicht nicht?
    Na gut, dann halt mehr...


    Es wurde gelesen von Katinka Buddenkotte :anbet , die ich ja, seit ich bei Von der Lippes Büchersendung über ihr "Ich hatte sie alle" stolperte, anbetungswürdig finde und deren Humor mir jedes Mal Lachbauchweh macht.
    Außerdem von Marina Barth, der ich eigentlich nicht zu traue, daß das eine Anspielung auf den Flachwitz-Media-Markt-Menschen ist, Dagmar Schönleber, die ich vorher nicht kannte, die aber wirklich sehr witzig war, Christian Bartel, der ein bißchen wie ein junger wilderer Jürgen von der Lippe wirkt und in seiner Burka zelten geht und Anselm Neft, der aus einem Kaff jenseits der Landstraße unseres schönen demnächst Wahlheimatörtchens Wachtberg-Villip stammt, welches den feinen Namen PECH trägt und den der Mr. tatsächlich aus dem Schulbus und eventuell auch vom Tischtennistraining (da war er sich nicht sicher, wie alt muß man sein, wenn man vergessen hat, wie die Leute heißen, mit denen man Tischtennis gespielt hat???) kennt....
    (wenn ich mal auf ne Lesung ohne den Mr gehe, dann muß der sich zumindest gedanklich da rein drängeln und sei es nur, weil er mir einen Gastleser aus seinem Kuhdorf schickt... schnief.)
    Ah schon wieder abgeschwoft... ich wollte doch was zur Lesung sagen.
    Also zu den Lesenden hab ich jetzt was gesagt.
    Dann war da aber noch die Rock-Fraktion der Truppe.
    Eine Band, nennt sich: Liebe zu dritt.
    Eine Frau, zwei Männer, seltsame Instrumente, eine grüne Röhre, die Teddybrummgeräusche macht und weitere wilde Instrumente sorgen für ähm... ich nenn es mal sensationellen Sound.... in dem sie unter anderem eine erotische Version von The Number of the Beast von Iron Maiden und Schmutzige Dana von Michael Jackson zum Besten gaben... (Hey ich alte musikalisch eher minderbegabte Hilflose hab das erkannt... JAJAJAJA!)
    War höchst amüsant.


    Textlich ging es wild rauf und runter und herum...
    Es wurden WG-Geschichten erzählt, von Aldi-Süd Bamigoreng Dosen aus dem Jahre 1972 berichtet, von WG-Bewohnern die unter einem Laken leben, vom Diebstahl einer Parkettschleifmaschine, mit welcher dann der Teppich entflust wurde....
    Es wurden häßliche fiese Kinder mit genauso häßlichen fiesen Müttern in der Bahn durch den Kakao gezogen (Himmel und ich dachte nur mir sitzen die fiesen Menschen immer in der Bahn gegenüber!!)
    Herr Bartel hatte seinen großen Auftritt zwar ohne Burka, las von seinem Selbstversuch im islamischen Zelt aber so anschaulich, daß sich jeder vorstellen konnte, wie er verdeckt seine Lammkeulen anknabbert und diese dann vorsichtig durchs Sichtfenster nach draußen befördert.
    Anselm Neft berichtet von seinem Zusammenprall mit einem Witterschlicker Tischtennis-Ass in Kindertagen und Auswirkungen dieses Zusammentreffens auf sein Sexualverhalten.
    Dann gab es eine etwas ähm... bierselige Pause.
    Und weiter ging es mit einem Bericht über eine besoffene Kommissarin, die kreisrunde Löcher, welche von kreisrunden Kugeln gemacht wurden untersucht und nein, ich habe mich natürlich nicht wieder erkannt, weder beim Begrüssungsritual, noch beim betrunkenen Sprechen durch den unteren Türschlitz und Verlust der Muttersprache durch Alkoholüberschuß im rechten Nebenhirn... ähm... warum noch mal meide ich den Alkohol? Ach ja, weil ich immer irgendwo in meiner Wohnung liegend ende, doof von der Katze angestiert werde und mich am nächsten Tag nur noch erinnern kann, daß ich heimgekommen bin, aber nicht wie und vorallem nicht, warum!!!


    Aber schon wieder abgeschwoft... Was ich sagen wollte, war Frau Barth drückt wirklich sehr treffend und pointiert aus, was in einer nicht immer gänzlich politisch korrekten neutralen und anständigen Staatsdienerin ab und an so vorgehen kann, wenn sie sich mal nicht so komplett im Griff hat und mit Menschen konfrontiert wird, die eben einfach Menschen sind... bin sehr scharf darauf, daß sie diesen Krimi beendet, den sie da in Auszügen vorgelesen hat und dieser als Buch erscheint. :anbet


    Außerdem wurde der Bericht zur strangesten WG ever fortgesetzt, es ging bei Bartel um Indien, Erleuchtung und den Dingen, die fehlen im Leben...ähm BIER!! :lache (Warum fiel mir an der Stelle auf, dass Fräulein Wiebke Lorenz sehr gut in diese Runde gepaßt hätte? *duckt sich vor den Wiebke Schlägen, die fraglos jetzt folgen werden)


    Bei Anselm Neft ging es anschließend um einen Tripp nach Cambridge, Wasserspeier mit Fahrradhelmen und einem Tag zu viert im Park, Anselm, seine Freundin und ihre beiden personalisierten Halluzinationen, ein Inder und ein Brüll (ein Brüll ist der vergessene Teil des Dreigestirns, das früher mal ein Viergestirn war, also Bauer, Jungfrau, Prinz und Brüll...).
    Als Abschluß gabs den meiner Meinung nach besten und GEMEINSTEN Text zum Thema Facebook von Frau Schönleber... nein, ich fühlte mich nicht ertappt, nein ich hatte keine Alpträume, von Menschen die mich beim Bäcker anstupsen und Fragen: "Willst du mein Facebookfreund sein?" Nein, ich habe auch nicht leise gelacht, als sie von Nußschalen sprach und ich wußte, daß gleich das Wort Schicksalsnuß fällt. Ich habe auch immer noch kein Mitleid mit Rosa Farmville Kanninchen und ganz sicher werde ich niemals NARUMOL nach meinem Schicksal befragen, trotzdem bin ich ein elender Stalker und hasse es, wenn jemand seine Pinnwand gesperrt hat, so daß ich nicht darauf herumsenfen kann.... kurz, sehr ehrlich, sehr treffend, sehr witzig.
    Ähm ich gründe übrigens gern die Gruppe "Ich lüge auch schriftlich, wenn es um meine geheimen Süchte bei Facebook geht!"


    Natürlich habe ich den zeitlichen Ablauf durcheinander geworfen und die erste Geschichte von Dagmar Schönleber fällt mir zum Verrecken nicht mehr ein :bonk , macht aber nichts, ich denke ihr werdet meine Begeisterung spüren. Hat mir richtig gut gefallen, die Stühle waren bequem, das Bier war kalt, die Toilette sauber, kann man hingehen, für 6 Euro Eintritt ein wahres Schnäppchen... gelungene Unterhaltung brüllend komisch, herrlich gemein und tief schwarz... Nen Büchertisch gabs auch und ich nehme an, auf freundlichen Wunsch würde sicher auch signiert werden... wenn ich auch bei Anselm Neft vorsichtig wäre, der trug ein Buch herum, daß er kürzlich verkauft und signiert hatte, daß aber irgendwie dann doch bei ihm geblieben ist... :rofl


    Das nächste Rock n Read ist am 05.11. an diesem Tag hab ich leider Nachtdienst und muß im schönen POCHTZ Sicherheit produzieren, sollte ich aber eine der Köln-Eulen neugierig gemacht haben, am 11.11. findt ein Special zum Sessionsauftakt statt, da würde ich wohl hingehen, will wer mit?
    Da die normale Show schon ausverkauft war, wäre es natürlich sinnig sich da früh zu entscheiden und Kärtchen zu reservieren... Ist freie Platzwahl, kann also jeder sehen, wie er mag.
    Sandra und ich werden auf jeden Fall hingehen.
    Diesmal dann hoffentlich ohne, daß Luigi auf dem Weg dahin geschrottet wird und wir unsere Herzchen verlieren...

  • MARINA BARTH


    Reizt allein schon vom Titel her...


    Wer Marina Barths Geschichten liest, hat schon bald Tränen des Vergnügens in den Augen und erkennt vor allen Dingen eins: Das Leben ist ein Reisebus auf unübersichtlicher Strecke und mit jeder Menge Bekloppter an Bord. Und zu denen gehören insbesondere die Männer.

  • Lesen Sie ruhig, was mir in meiner Kindheit alles passiert ist, Sie werden sich direkt besser fühlen. Denn Sie haben wirklich Schwein gehabt! Ob zu Weihnachten, in den Ferien oder an ganz normalen Sonntagnachmittagen, ich bin immer wieder überrascht, dass es weder grauenhafte Unfälle, noch mysteriöse Todesfälle oder Einweisungen in geschlossene Anstalten in unserer Familie gab - wir waren immer verdammt nahe dran.

  • Dagmar Schönleber


    Ein geschwätziger, anscheinend selbstmordgefährdeter Taxifahrer, ein ultimativ peinliches Tupperware-Erlebnis oder ein schweißtreibender Alptraum, der von einer Busfahrt im Evakostüm und einem plötzlich schwul gewordenen Geliebten handelt... Hinreißend komisch, beschwingt und pointiert erzählt »Nackt im Bus« Geschichten eines Landeis, das in der Großstadt landet. Es sind die ultimativen Tücken des Alltags, wie sie jedem von uns jeden Tag passieren könnten. Man schmunzelt beim Lesen, dankt der Vorsehung, dass man nicht gerade selbst im Mittelpunkt eines dieser Erlebnisse steht und irgendwie fühlt man sich nach der Lektüre gleich viel, viel besser.
    Hinreißend komische, pointierte und sehr lebendige Geschichten aus dem Leben der Generation »Thirty plus«.

  • :lache


    Shooting-Star Dagmar Schönleber macht auch in ihrem zweiten Buch keine Kompromisse: erfrischend humorvolle Geschichten über das Älterwerden als Randgruppenbraut und von den Mühen, immer noch auf der Konzertbühne des Lebens zu stehen und cool sein zu wollen, sowie andere moderne Großstadtabenteuer.

  • Anselm Neft


    Wenn man wie Anselm Neft zwischen Kuhweiden und Kirchweihfesten aufgewachsen ist, kann der Freizeitpark Berlin gewisse Irritationen hervorrufen. Wer hätte gedacht, dass man auf einem Existenzgründerseminar einen Auftragskiller kennenlernen kann? Welche ominöse Vereinigung verbirgt sich hinter der Gilde der Flaschensammler? Und was geschieht, wenn man ohne die geringsten Ortskenntnisse als Fremdenführer arbeitet? Absurd-hintergründige Storys von großartiger Komik.

  • Christian Bartel


    Humorvoll-groteske Alltagsgeschichten handeln von geheimnisvolen Gemüsehändlern, Männern, die von Kirchtürmen fallen, und durchgeknallten Senioren. In seinen Geschichten verbindet er das Komische mit dem Tragischen, witzig, schräg und augenzwinkernd komisch.

  • Na die Bücher hab ich auch noch nicht alle gelesen, da würde ich aber auf jeden Fall Buddenkotte empfehlen, die hab ich nämlich gelesen.
    Barth las unheimlich witzig und Schönleber ebenfalls... also würde ich die den Herren erstmal vorziehen...


    :-)



    Edit:
    Ich hab mir gestern die beiden Schönleber Bücher mitgenommen und werde mir die jetzt in einer freien Minute mal zu Gemüte führen.
    Lesung hat mir auch diesmal wieder enorm gut gefallen, Bericht folgt, sobald ich das Grinsen aus dem Gesicht gewischt habe.


    Frau Gummi ist übrigens vor Lachen fast vom Stuhl gekippt und hat den Musikanten angegraben... LEUGNEN HILFT NICHT!! Ich hab das genau gesehen! :rofl :lache