„Die Götter schicken uns das Übel lediglich, um die Findigkeit der Menschen zu prüfen; sie wollen herausfinden, ob sie mit dem Willen ausgestattet sind, diese Übel zu meistern.“ - Regis Hastur (Seite 90)
Originaltitel: The Planet Savers
Aus dem Amerikanischen von Roland M. Hahn
Verlag: Droemer Knaur Verlag, München 2000
ISBN-10: 3-426-60982-7
ISBN-13: 978-3-426-60982-8
Gilt chronologisch als Band 16 des Darkover-Zyklus
Es ist zwar eher Science-Fiction, da aber alle bisherigen Darkover-Bücher unter "Fantasy" eingeordnet sind, stelle ich dieses auch hier ein.
Zu dem Buch gab es < hier > eine Leserunde.
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Zum Inhalt (Quelle: Eigene Angabe)
Auf Darkover bricht alle 48 Jahre das sogenannte „Waldläuferfieber“ aus, dem ein Großteil der Bevölkerung zum Opfer fällt. Durch genügend Blutspenden der nichtmenschlichen Waldläufer, die gegen die Krankheit weitgehend immun sind, könnte ein Serum gewonnen werden, das den tödlichen Krankheitsverlauf stoppt. Dr. Jay Allison hat in seiner Jugend einige Jahre bei den Waldläufern gelebt, kennt sie und spricht ihre Sprache. Er ist bereit, eine Expedition dorthin zu leiten. Da er diesen Teil seiner Erinnerungen aber völlig verdrängt hat, muß seine andere, in den Tiefen schlummernde, Persönlichkeit Jason zum Vorschein gebracht werden, wobei immer die Gefahr besteht, daß Jay wieder die Kontrolle übernimmt. Jay, dem die Erinnerungen von Jason fehlen. So macht sich denn die Expedition auf den gefahrvollen Weg in die Hellers, begleitet von Regis Hastur und der Freien Amazone Kyla als Bergführerin. Bald stellt sich die Frage, ob die Risiken der Reise oder die gespaltene Persönlichkeit von Jay/Jason die größere Gefahr für den Erfolg der Mission darstellen.
Über die Autorin (Aus Angaben der Verlage, der Homepage des Literary Work Trust sowie Wikipedia zusammengestellt; aus meinen Avalon-Rezis übernommen)
Marion Zimmer Bradley wurde 1930 als Marion Eleanor Zimmer geboren und begann bereits mit elf Jahren, Romane zu schreiben. 1949 heirate sie den viele Jahre älteren Robert Alden Bradley, mit dem sie einen Sohn (David) hat. Nach einer Unterbrechung beendete sie ihr Studium im Jahre 1965.
Im Jahre 1953 erschien ihr erster Roman; sie hatte begonnen zu schreiben, um zumindest im Kopf der Ehe mit ihrem Mann entfliehen zu können, und veröffentlichte zunächst vor allem in Zeitschriften und Anthologien. 1964 schließlich wurde sie geschieden. Bald darauf heiratete sie Walter Henry Breen, mit dem sie zwei weitere Kinder hat. Von ihm trennte sie sich 1979, jedoch wohnten sie bis zu Marions Tod weiter in der gleichen Straße. Zusammen mit ihm wurde sie 1980 zu Priestern der „Holy Apostolic-Catholic Church of the East (Chaldean-Syrian)“ geweiht.
Ihre letzten Jahre wohnte sie zusammen mit ihrer Schwägerin Diana L. Paxson, Tracy Blackstone und ihrem Bruder Paul Edwin Zimmer in einem Schriftstellerhaushalt, den sie „Greyhaven“ nannten.
Ihr größter Erfolg war der Roman „Die Nebel von Avalon“, welcher 1982 erschien.
Sie verstarb am 25. September 1999 an den Folgen eines Herzanfalls.
Informationen im Internet
- < Klick > Homepage des „Marion Zimmer Bradley Literary Works Trust“, der Gesellschaft, die die Urheberrechtes ihres Werkes verwaltet (in englischer Sprache)
- < Klick > Informationsseite der Verlagsgruppe Randomhouse (deutsch)
- < Klick > Informationsseite des S. Fischer Verlages (deutsch)
- < Klick > das sagt Wikipedia (mit Übersicht über die Darkover-Bücher)
- < Klick > hier die englische Wikipedia-Seite
- < Klick > - hier der Darkover-Teil der privaten Seite "Kulturschnitte"
(Google ergibt auf eine Eingabe des Namens „Marion Zimmer Bradley“ ca. 586.000 Ergebnisse. Ich verzichte, die hier alle aufzuführen. ;-))
Meine Meinung
Das ist jetzt wieder so ein Fall, in dem die Rezi fast länger wird als das Buch, eher ein Büchlein, selbst. Denn der eigentliche Roman umfaßt gerade mal 95 Seiten. Und dennoch ist er das Fundament des ganzen Darkover-Kosmos. Denn hier haben wir es mit der ersten veröffentlichten Erzählung vom Planeten mit der blutroten Sonne zu tun. Kein Wunder, daß aus solchen bescheidenen Anfängen eine ganze Welt entstanden ist; die Welt der Marion Zimmer Bradley, lange bevor es sie nach Avalon zog.
In früheren Bänden habe ich mich oft über „fehlende epische Breite“ beklagt, auch wenn diese gut den doppelten Umfang wie dieses Buch hatten und weniger passierte. Dennoch ist mir hier zu keinem Zeitpunkt ein solcher Mangel an epischer Breite begegnet, obwohl manche Szenen nur sehr kurz waren. Das Buch ist sehr handlungsbezogen, großartige Einblicke in die Psyche der Protagonisten oder tiefsinnige philosophische Gespräche darf man nicht erwarten. Aus den, teils spärlichen, Hinweisen muß man sich die Personen selbst „erschaffen“.
Und trotzdem (oder deswegen?) wurden sie alle sehr lebendig für mich, habe ich sie vor mir gesehen und konnte sogar etwas den inneren Konflikt von Jay/Jason erahnen. Daß dieser Dr. Jay Allison ein eher unangenehmer Zeitgenosse mit zumindest fragwürdigen Einstellungen ist, sei nur am Rande erwähnt. Da wäre es interessant gewesen, mehr über ihn zu erfahren, wie er zu diesen Überzeugungen kommen konnte.
Wie gesagt, das Buch ist sehr handlungsbezogen. Vieles, was das Innenleben der Protagonisten, die Beziehungen untereinander betrifft, wird nur angedeutet bzw. muß man sich selbst aus den Umständen erschließen. Mich hat das eigentlich nicht gestört; es war, als ob ich ein vorhandenes Skelett mit „Fleisch“ umhüllte und für mich zum Leben erweckte.
Vermutlich gäbe es manches zu kritisieren; das können (und werden vermutlich) andere tun. Ich habe das Büchlein sehr zufrieden geschlossen und war froh, für einen Sonntagnachmittag in der fast schon vertrauten Darkover-Umgebung verweilen zu können.
Marion Zimmer Bradley ist die Autorin, von der ich mit Abstand die meisten Bücher besitze. Und inzwischen auch die, von der ich so viele wie von sonst keinem Autor gelesen habe. Je mehr ich von ihr lese, je mehr komme ich zur Überzeugung: völlig zu Recht.
Geh und suche das Verborgene,
das du hinter den Bergen verloren hast...
Kurzfassung:
Die erste Erzählung, welche auf den Planeten mit der blutroten Sonne führt. Vieles kommt vertraut vor, manches fremd. Ein schöner Ausflug zu einer der nichtmenschlichen Lebensformen auf Darkover.
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