Politthriller von 2006
Originaltitel: L’ivresse du pouvoir
Regie: Claude Chabrol
Drehbuch: Odile Barski, Claude Chabrol
Musik: Matthieu Chabrol
Darsteller: Isabelle Huppert, Patrick Bruel uva.
Meine Meinung:
„Geheime Staatsaffären“ ist ein weiterer Film aus dem beeindruckenden Spätwerk des unermüdlichen Meisters der Nouvelle Vague und des französischen Krimi.
Der Film thematisiert einen Korruptionsskandal und die Ermittlung einer unbestechlichen Richterin in Frankreich. Inspiriert wurde Claude Chabrol durch eine wahre Schmiergeldaffäre großen Ausmaßes und einer norwegisch-französischen Ermittlungsrichterin.
Dieser reale Hintergrund vermittelt auch im Film Brisanz und verleiht ihm ein wichtiges Thema.
Leider ist der Film relativ billig gemacht, viele Aufnahmen sind nur in der Wohnung und im Büro gemacht. Schade, der Eindruck leidet darunter! Man würde sich wünschen, Claude Chabrol würde lieber mal einen Film weniger machen, dafür den nächsten mit dem ihm zukommenden Budget. Leider läuft das Filmgeschäft so wohl nicht.
Der Film verlässt sich sehr auf seine Hauptdarstellerin und Isabelle Huppert kann einen Film auch tatsächlich tragen.
Als der Richterin aber eine Kollegin zugeteilt wird, entsteht nicht so ein gutes Darstellerinnen-Team, wie man es aus anderen Chabrol-Filmen kennt. Ich denke da besonders an den genialen Film „Biester“
„Geheime Staatsaffären“ ist mit 107 Minuten ein relativ langer Film, daraus resultieren auch satte Längen. Spannung kommt nur selten auf, der Film lebt von seinem Thema und von der Körpersprache und Mimik der Huppert!
Im Vergleich zu Chabrol-Filmen der letzten 10 Jahre ist auch „Geheime Staatsaffären“ immer noch ein guter, intelligenter Film, allerdings auch kein Meisterwerk! Sehenswert ist er aber auf jeden Fall!