Klappentext:
"Ich habe mir immer gedacht, wenn ich Drogen nehme, dann können sie ruhig meinen Körper ficken, dann sollen sie mit mir machen, was sie wollen. Denn ich hasse meinen Körper, der ist so fett und hässlich und unförmig und sowieso habe ich es nicht besser verdient.
Doch in den Momenten, wenn die Drogen aufhören zu wirken, merke ich, dass die Kerle auch meine Seele ficken. Das tut weh, nein, mehr noch, das zerstört, ohne zu zerstören, man bleibt übrig und weiß, dass man kaputt ist, unheilbar und dass man damit leben muss..."
Intensiv, offen und schockierend. Mit einer sensiblen Sicht für ihr eigenes Leben und die Dinge um sie herum, schildert die junge Autorin ihr Leben zwischen Drogen, Gewalt, Kinderstrich und ihren Träumen.
Ihre Unbefangenheit und ihre einzigartige Art, Dinge beim Namen zu nennen, machen ihre eigenen Narben zu den Zeichen der Verletzung einer ganzen Gesellschaft.
Eigene Meinung:
das buch habe ich im letzten herbst relativ spontan gekauft, als ich mich mit einigen bekannten, die es gerade lasen oder gelesen hatten, darüber unterhielt. auch wenn es mit 110 seiten umfang wirklich nicht als dick zu bezeichnen ist, brauchte ich eine lange anlaufzeit und las immer nur kleine häppchen von einigen seiten am stück.
zu 90% geht es in den tagebuchartigen aufzeichnungen der autorin tatsächlich ausschliesslich um den endlosen kreislauf aus geldbeschaffung für drogen und den konsum jener. der rest beschäftigt sich mit den themen schule und erinnerungen an die kindheit, was genauso negativ ausfällt und ihren träumen.
es gibt ein quasi happy end, natascha macht einen entzug, allerdings ohne zu wissen warum, und geht trotzdem weiter auf den strich, denn sie braucht ja nach wie vor geld, wenn auch für andere dinge. aber das einzig positive ist daran wohl die tatsache, dass sie überhaupt am leben bleibt, vorerst.
das buch ist ein einziger schwarzer strudel aus leid, elend, selbstzerstörung und brutalität. alles wird von dir autorin bis in's detail und der entsprechenden 'authentischen' sprache geschildert. der stil ist ausgesprochen intensiv, schafft es, einen in die welt von natascha mitzunehmen. sich und vor allem ihre gefühle ausdrücken kann sie sicherlich. auch wenn ich die lektüre nicht bereut habe, das buch ist allein aufgrund der thematik alles andere als ein vergnügen. dennoch ist es das gelesen werden wert, allerdings nur von ausreichend stabilen personen.
noch zwei anmerkungen:
recht eigenwillig ist der stil mit handschriftlichen erläuterungen und verbesserungen im layout. was wohl die authenzität unterstreichen soll, fand ich persönlich eher nervig.
und wer bei amazon bestellt, sollte sich nicht wundern, wenn anschliessend in seinen empfehlungen allerlei 'erotische' produkte auftauchen. wohl aufgrund des titels und des covers wurde das buch dort idiotischerweise unter 'erotik' verbucht ...