Arche Verlag, 2009
Kurzbeschreibung:
Rückseite: Bologna, Venedig, Triest, das sind die Orte, an dem sich die große Liebe zwischen Emma und Lorenzo ereignet. Ein hinreißender Roman über eine Leidenschaft und eine Zerrissenheit, die wohl nur durch Liebe hervorgerufen werden kann.
Jürg Amann nimmt uns mit auf eine emotionale Reise, die noch lange nach der Lektüre weiterwirkt.
Über den Autor:
Jürg Amann, 1947 in Winterthur geboren, Studium de Germanistik in Zürich und Berlin, Promotion über Franz Kafka. Zuletzt Literaturkritiker und Dramaturg, seit 1976 freier Schriftsteller (Prosa, Theaterstücke, Hörspiele, Lyrik, Essays). Zahlreiche Auszeichnungen u.a. Ingeborg Bachmann-Preis, Conrad Ferdinand-Meyer-Preis, Schiller-Preis.
Im Arche Verlag erschien zuletzt die Kriminalnovelle Pekinger Passion (2008) von dem das Hamburger Abendblatt schrieb: „Ein brillant komponiertes Stück Literatur.“
Meine Meinung:
Ein Buch, das ich durch die Lesung des Autors auf der Frankfurter Buchmesse bemerkt und gekauft habe. Die Kurzbeschreibung hatte mich so interessiert, dass Jürg Amann sich gegen drei andere interessante Lesungen, die zur gleichen Zeit stattfanden, durchsetzen konnte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Dieser nur an Seiten kurze Roman des Schweizer Autors Jürg Amann bietet einige ungewöhnliche Elemente, die ihn aus der Masse der Neuerscheinungen deutlich herausheben. Auffällig ist der genaue, funkelnde Stil des Romans. Ein weicher Ton kennzeichnet das Buch. Die Geschichte ist verzwickt, anfangs nicht leicht zu durchschauen. Es gibt mehrer Erzählzeiten, die sich aus Erinnerungen zusammensetzen. Erzählt wird die Liebesgeschichte einer Frau zu einem Mann, von dem sie sich einst trennte und jemanden anderen heiratete. Emmas Ehe mit Carlo läuft nicht gut, obwohl sie ein Kind haben. Doch er hängt wie ein Klotz an ihr, dennoch ist sie das Leben mit ihm gewohnt. Nach Jahren treffen sie und ihr früherer Freund Lorenzo sich wieder und ihre Beziehung beginnt erneut unter erschwerten Verhältnissen. Gemeinsam wollen sie ein anderes Leben anfangen. Jürg Amann beschreibt treffend die Zweifel und Ängste Emmas beim Entscheiden für einen neuen Weg. Beim Entwurf der Figuren legte der Autor Wert auf realistische Charakterzüge. Die Figuren haben daher ihre Macken, verhalten sich oft zögerlich und inkonsequent. Hauptsächlich auch deswegen sind sie sehr interessant.
Der Roman bietet reizvolle Schauplätze Italiens, die sich mit der Reiseroute von Nord nach Süden auch verändern. Genau wie die Stimmungslage der Protagonistin Emma, die sich, wie sie einer Mitreisenden erzählt, auf der Reise zu ihrem Verlobten und ihrer Hochzeit befindet.
Für mich war dieses Buch eine schöne Entdeckung, ein literarisches Kleinod.