Liebespaarungen - Lionel Shriver

  • Habe es inzwischen auch beendet. Die Grundidee gefiel mir wirklich gut, doch die Figuren wurden irgendwann zu künstlich schwarz-weiß gezeichnet und die zweite Version dadurch völlig vorhersehbar. Irina ging mir nach einer Weile fürchterlich auf die Nerven, erinnerte mich zu sehr an eine Bekannte, die auch so ist.


    Wären es nur 300 Seiten gewesen, hätte mir das Buch vermutlich besser gefallen.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Hier mal meine Rezi :-(


    Was wäre gewesen, wenn mir dieses Buch gefallen hätte?


    Dann müsste ich leider nicht diese harten Worte schreiben!


    Ich habe das Buch gerade nach mehr als 300 Seiten abgebrochen, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil mich das Buch in keiner Form, nichtmal ansatzweise, angesprochen hat und ich nun etwas anderes lesen kann! Weinend, weil es mir leid tut, dass ich es nicht Vorablesen wegen zu Ende lese. Aber das Buch ist wirklich nur ein Zwang für mich.


    Die ganze Geschichte bleibt durchweg fad und unglaubwürdig. Ich mag die Figuren nicht. Sie sind nur so schwammig beschrieben und ich wurde die ganze Zeit nicht mit ihnen warm. Wenigstens eine Figur pro Buch brauche ich, die mir sympathisch ist. Hier war das leider nicht der Fall. In die Geschichte konnte ich mich nicht einfühlen und sonst habe ich damit eigentlich selten Probleme.


    Zudem hat das Buch etliche Längen! Eigentlich besteht es nur aus Längen. Sowas ist mir bisher auch noch nicht passiert. Das ganze Thema und die Umsetzung sind einfach nur schlecht gewählt. Daran ist nichts überraschend oder neu. Die Geschichte plätschert nur so vor sich hin. Dieses ganze Hin und Her - schon gleich zu Anfang - zwischen Ramsey, Lawrence und Irnia hat mich irgendwie genervt. Davon wirkt nichts real. Auch die Namen (bis auf Irina) haben mich irgendwie gestört. Die machten die Geschichte noch zusätzlich unglaubwürdig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Autorin darüber großartige Gedanken gemacht hat.


    Ich brauche Bücher, die mich berühren, überraschen, beeindrucken und fesseln! All das schafft dieses Buch leider nicht.


    Fazit: Langweilig! Mehr muss man eigentlich gar nicht sagen...

  • bei babyjane unterschreib - es lohnt sich überhaupt nicht, es zu lesen, es herrscht gähnende Langeweile. :cry

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Zu Anfang werden die Hauptpersonen und deren berufliche Tätigkeiten vorgestellt. Dann teilt es sich in zwei Handlungsstränge. Es werden die gleichen Geschehnisse aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt.
    Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar. Mich haben die russischen Sätze, die nicht übersetzt werden, gestört. Mir wurde auch zuviel über Snooker und Terrorismus erzählt.
    Das Buch beginnt sehr seicht und lässt dann noch weiter nach. Für mich zieht es sich über fast 600 Seiten und es fehlt jegliche Spannung oder Neugier. Die Geschichte ist sehr schnell vorhersehbar und es geschieht auch nichts Unerwartetes.

    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Nur damit hier mal wieder etwas positives steht, auch wenn ich mit meiner Meinung wohl fast alleine bin:


    Mich haben die russischen Sätze überhaupt nicht gestört, das machte es für mich authentisch. Die Snooker-Teile fand ich super - ein neuer Sport, in dem ich mich bis dato noch überhaupt nicht auskannte und dankbar war für die ausführlichen Anleitungen. Die Absätze zum Weltgeschehen haben für mich die Darstellung noch realistischer gemacht.


    Vielleicht liegt es daran, dass ich schon länger in einer Beziehung lebe (wenn auch im Gegensatz zu Irina absolut glücklich *schwärm*), aber ich fand eben auch die Kleinigkeiten so genial, wie z. B. die Geschichte mit dem Popcorn, überhaupt das miteinander essen (Irina zu Ramsey: "Wenn wir miteinander leben wollen müssen wir zusammen essen können"), wer geht einkaufen, die Besuche bei der Partner-Familie, die Einordnung Beruf-Familie, ich könnte laufend mit Beispielen weitermachen, aber Ihr habt das Buch ja selber gelesen (teilweise zuende) :grin


    Das musste ich nochmal loswerden, vielleicht gibt es ja doch noch jemanden, der dieses Buch lesen will? :chen

  • Zitat

    Original von Ballerina
    Das musste ich nochmal loswerden, vielleicht gibt es ja doch noch jemanden, der dieses Buch lesen will? :chen



    Ähhh...öhhh :lache



    ungläubige Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Irina ist amerikanische Kinderbuchillustratorin mit russischer Abstammung und lebt mit ihrem Freund Lawrence, einem Politikwissenschaftler, in London. Durch ein gemeinsames Buchprojekt lernen sie Jude und ihren Mann, den Snookerstar Ramsey Acton, kennen. Jedes Jahr an Ramseys Geburtstag treffen sich die vier zu einem gemeinsamen Abendessen. Nachdem sich Jude und Ramsey scheiden lassen und Irina sich mit Jude zerstreitet finden die Treffen zu dritt statt. An Ramseys 47. Geburtstag weilt Lawrence im Ausland und Irina trifft sich, gezwungenermaßen und ungerne, allein mit Ramsey. Nach anfänglichen Schwierigkeiten verstehen sich die beiden jedoch gut und es knistert zwischen ihnen merklich. Ab diesem Punkt wird die Geschichte in zwei Möglichkeiten unterteilt. In der ersten lässt sich Irina auf Ramsey ein und verlässt Lawrence, in der zweiten bleibt sie bei ihm und versucht, Ramsey zu vergessen.


    Die Idee, die hinter diesem Buch steht, ist sicherlich nett. Leider schreibt die Autorin zähflüssig und sehr ausschweifend und nicht selten langweilt man sich bei der sehr detailierten Beschreibung einer Sushi- Platte etc. Die Kapitel wechseln sich ab, d.h. zuerst wird ein Kapitel Irina/Ramsey erzählt, dann folgt das selbe Kapitel nochmal in der Besetzung Irina/Lawrence. Da die Kapitel sehr lang sind weiß man häufig nicht mehr was in dem zugehörigen Kapitel davor geschehen ist.


    Da Irina gebürtige Russin ist spricht sie mit Lawrence und mit ihrer Mutter manchmal russisch. Für Menschen, die der russischen Sprache nicht mächtig sind, ist das eher nervig, zumal die russischen Sätze selten übersetzt werden. Manchmal versteht man etwas aus dem Gesamtzusammenhang, aber überwiegend kann man mit den russischen Sätzen gar nichts anfangen.


    Ebenfalls nervig ist das ständige Politikgefasel von Lawrence.


    Am meisten gestört hat mich jedoch die offensichtliche verharmlosung von Drogen. In dem Buch wird häufiger mal ein Joint geraucht, vom Drogenkonsum der Studienzeit erzählt und auch Haschisch als "alltägliche Droge" bezeichnet.


    Die Leseprobe hatte mich sehr neugierig aufdas Buch gemacht, aber leider muss ich meinen Eindruck revidieren. Das Buch ist langatmig und zäh und mehr als ein Mal habe ich mich beim Lesen gelangweilt und mit gewünscht es endlich durchzuhaben. Sehr schade.

  • Nach der Leseprobe zu Lionel Shrivers neuem Buch „Liebespaarungen“ war ich zunächst begeistert da ich ihren Schreibstil und die Thematik des Buches sehr ansprechend fand. Nach längerem lesen bemerkte ich aber, dass das Buch mich nicht wirklich in seinem Bann zog. Das lag vielleicht auch an den Charakteren des Buches, welche ich nicht wirklich sympathisch fand und deren Handlungsweisen ich oftmals nicht nachvollziehen konnte.
    Die beiden Handlungsstränge, welche die unterschiedlichen Leben der beiden Hauptprotagonisten Lawrence und Ramsey erzählen fand ich dann doch sehr gelungen und auch interessant erzählt.
    Dennoch gab es einige Stellen im Buch bei denen sich die Autorin hätte kürzer fassen können. So driftete alles ein wenig ins zähe und langatmige ab.
    Das Buch ist im Großen und Ganzem gut zu lesen, trotz inhaltlicher Schwächen. Dennoch sollte man sich vorher gut überlegen, ob man sich das Buch nicht erst einmal ausleiht.


    2,5 von 5 Sternen!

  • "Liebespaarungen" fängt ziemlich gemächlich an, und ich muss zugeben, dass ich auf den ersten 80 bis 100 Seiten wiederholt überlegt habe, ob ich das Buch denn nun weiterlese oder nicht. Die Sprache ist vor allem zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig und erst ab dem Moment, in dem sich die Geschichte zweiteilt und in der "guten" hellen und der "bösen" dunklen Kapitelüberschrift weitergeht, ist es auch ein gutes Buch.


    Irina als Hauptperson steht zwischen den beiden Männern, Lawrence und Ramsey. Und immer abwechselnd wird erzählt, wie sich ihr Leben verhalten würde, wenn sie sich in einem einzigen Moment ihres Lebens anders entschieden hätte und den anderen Mann gewählt hätte.


    Fantastisch finde ich die immer wiederkehrenden Ähnlichkeiten der beiden Geschichten - wenn also nun ein Weihnachtsgeschenk gemacht wird, erhält es einmal Irina und einmal ihre Mutter, je nach Geschichte. Auch kritisiert die "helle" Irina ihre Mitmenschen - die "dunkle" Irina verhält sich aber genauso wie diejenigen, die von ihrem Alterego schief angeschaut werden.


    Sicherlich ist "Liebespaarungen" sehr langatmig. Aber wenn man bedenkt, dass sich das Buch über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren langzieht, erscheint das doch wieder relativierend. Zudem fand ich gerade diese belanglosen Zwischentöne überzeugend, das Buch doch bis zum Ende zu lesen: Denn das ganze Leben ist einfach doch nur banal, nur manche Momente sind wirklich lebensentscheidend.


    Das Fazit, das ich nach der Lektüre mitgenommen habe, ist auf jeden Fall: In manchen Momenten sollte einfach das Herz entscheiden - und jeder noch so schlimme Tiefschlag hat etwas gutes, und wenn es nur die Tatsache ist, dass man gestärkt daraus hervorgeht.

  • rina und Lawrence sind seit mehr als neun Jahren liiert und mit dem berühmten Snookerspieler Ramsey befreundet. Lawrence ist eher fürsorglich, nett, zurückhaltend, herablassend, sparsam und vernünftig, während Ramsey ein leidenschaftlicher, großzügiger, reicher, unbeherrschter Mac ho ist.


    Mehrmals jährlich gehen sie zusammen essen. Als Lawrence einmal geschäftlich unterwegs ist, treffen sich Irina und Ramsey allein zum Essen. Im weiteren Verlauf des Abends und unter Einfluss von Drogen “funkt“ es zwischen den beiden. Am Ende des ersten Kapitels steht die Entscheidung, ob sie sich küssen und damit, für welchen weiteren Lebensstil sich Irina entscheidet.


    Ab diesem Punkt gibt es jedes Kapitel zweimal. In der einen Version entwickelt sich die Geschichte nach einem Kuss, in der anderen erzählt Lionel Shriver, wie es weitergehen könnte, wenn sie ihre spontanen Gefühle bezähmen.


    Die Protagonisten erscheinen mir alle mehr oder weniger unsympathisch, weshalb mir keine Identifikation mit ihnen gelingen mag. Die Sprache wirkt auf mich steril und leblos, irgendwie aus der Distanz erzählt. Evtl. wäre die Geschichte mit einer Ich-Erzählerin lebhafter.


    Gestört haben mich auch die eingestreuten russischen Sätze, die nicht übersetzt waren. Ich nehme zwar an, dass sie für den Verlauf nicht unbedingt relevant waren, aber ich möchte trotzdem gerne verstehen, was ich lese.


    Nachdem ich von Lionel Shriver „Wir müssen über Kevin reden“ gelesen hatte und das absolut klasse fand, hat mich „Liebespaarungen“ ziemlich enttäuscht.

  • "Liebespaarungen" ist definitiv ein Buch für Frauen. Es ist faszinierend, wie viel Seiten man als Autor/in damit füllen kann, dass Schwanken einer Frau zwischen zwei Männern zu beschreiben.


    Das Buch dreht sich lediglich um Irinas Beziehung zu Lawrence bzw. Ramsey. Doch beeindruckend ist, wie es der Autorin gelingt, dies umzusetzen. Obwohl kaum etwas wirklich Spannendes passiert, ist das Buch doch so fesselnd, dass ich es, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen konnte. Mit Irina konnte ich mich gut identifizieren. Sie ist halt eine Frau mit typischen Frauenproblemen und an einigen Stellen musste ich schon schmunzeln, habe ich mich doch in ihr wiedererkannt. Zum Beispiel, wie sie versucht, wichtige Anrufe vor sich herzuschieben. Oder, wie sie verzweifelt versucht, passende Klamotten vor einem Treffen auszusuchen.


    Lawrence und Ramsey waren mir jedoch beide auf ihre Art unsympathisch. Ich als Leser konnte mich für keinen der beiden entscheiden und war dadurch aber umso gespannter, für wen sich Irina letztendlich entscheiden würde. Richtig gut gefallen hat mir die Idee, jedes Kapitel zwei Mal durchzuspielen, ein Mal mit Ramsey, ein Mal mit Lawrence. Zwar waren dadurch manche Entwicklungen schon vorhersehbar, aber nichtsdestotrotz ist es der Autorin gelungen, mich immer wieder zu überraschen.


    Gewundert habe ich mich etwas über den Zeitraum, in dem das Buch spielt, aber dadurch konnte die Autorin etwas britische und amerikanische Geschichte einbauen, was wiederum ihre "Helden" sehr gut charakterisiert hat.


    An manchen Stellen fand ich den Stil der Autorin allerdings etwas zu derb. Dass es sich an vielen Stellen um Sex dreht, fand ich unpassend. Dafür muss ich leider einen Stern abziehen, so dass es am Ende 4 Sterne von mir gibt.