Tad Williams: Der Abschiedsstein

  • Der Abschiedsstein - Tad Williams


    Taschenbuch: 877 Seiten
    Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt; Auflage: 9 (Oktober 2000)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3596130743
    ISBN-13: 978-3596130740


    Kurzbeschreibung (von amazon)


    Über dem einst so schönen Land Osten Ard liegt düster drohen der Schatten des untoten Elbenprinzen Ineluki, der als Sturmkönig die Herrschaft der Elben in Osten Ard erneuern und, um altes Unrecht zu rächen, die Menschheit ausrotten will. Seine Verbündete ist die Nornenkönigin Utuk'ku, die ihre Jahrtausende hinter einer Silbermaske verbirgt. Auf dem Hochhorst, einst Mittelpunkt eines blühenden Reiches, herrschen Inelukis Kreaturen: der finstere Hochkönig Elias und sein unheimlicher Ratgeber, der scharlachrote Priester Pryrates. Durch hinterhältigen Mord und offenen Krieg haben sie den größten Teil des Landes in ihre Gewalt gebracht, unterstützt von Inelukis Kriegern, den bleichen Nornen, und einem grausamen Winter, der alle anderen Jahreszeiten verdrängt hat; Inelukis Zauberkraft hat ihn hervorgebracht.
    Aber noch regt sich Widerstand in Osten Ard. Prinz Josua Ohnehand, der jüngere Bruder des Hochkönigs, hat die Zerstörung seiner Festung Naglimund überlebt und ein Häuflein Getreuer um sich geschart. Zu seinen Helfern zählt auch Simon Schneelocke, ein junger Mann geheimnisvoller Herkunft. Er hat für Josua das Zauberschwert "Dorn" vom Drachenbrg geholt. Auf dem Rückweg nach Süden befreit er auf dem Berg Mintahoq seine Freunde Binabik und Sludig aus der Gefangenschaft der Trolle, entgeht knapp dem Mordanschlag der dämonischen Skodi und wird schließlich von Jiriki, dem Elbenprinzen, gerettet. In der verborgenen Stadt der Sithi verwirrt Jirikis Schwester Aditu seine Sinne. Aber noch hat Simon Miriamel nicht vergessen, Elias' einzige Tochter, die als Novize verkleidet durchs Land irrt. Ihr Begleiter ist der undurchsichtige Mönch Cadrach, der nicht verhindern kann, daß die junge Prinzessin ihre Unschuld an den aalglatten Schönling Graf Aspitis verliert. An Josuas Seite wiederum kämpft die schöne, wilde Vara, ein Kind der Steppe, das für den einhändigen Prinzen Leben und Ehre aufs Spiel setzt. Sie alle führt der Weg in die uralte Festung der Sithi auf dem Abschiedsstein, einem steilen Felsberg mitten im Grasland. Von dort aus beginnt der letzte Kampf um Osten Ard.


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    Meine Meinung:


    Im zweiten Teil der Fantasy-Saga um die drei großen Schwerter Memory, Sorrow und Thorn geht es nach einer Zusammenfassung des ersten Teiles direkt weiter in der Geschichte um Simon, Binabik, Prinz Josua und all den anderen. Es sind wieder sehr viele Stränge, die nebeneinander erzählt weden und manchmal habe ich ein wenig Probleme mit der zeitlichen Einordnung, aber das mindert das Lesevergnügen keineswegs.


    Die Welt von Osten Ard ist sehr komplex, aber Tad Williams hat eine dermaßen wunderbar facettenreiche Sprache, dass vor meinem inneren Auge ohne weiteres Bilder entstehen. Er zeichnet alle Figuren so scharf, dass ich nie sicher sein konnte, ob es sich um Haupt- oder Nebenprotagonisten handelt. An vielen Stellen ist es derart spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und der Schluss war so bewegend, dass mir die Tränen in die Augen schossen. Eigentlich hatte ich den Eindruck, obwohl die Veröffentlichung ja teilweise mehrere Jahre auseinander lag, dass Williams die ganze Saga in einem Rutsch geschrieben hat und dann an passenden Stellen geteilt hat. Ich bin froh, nicht auf das nächste Buch warten zu müssen, sondern es schon bei mir im Regal stehen zu haben.


    Mein Fazit:


    Der zweite Teil setzt die Messlatte für die letzten Teile hoch und ich freu mich auf "Siege".

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Ich habe dieses Buch im englischen Original gelesen:


    Stone of Farewell - Tad Williams


    Taschenbuch: 894 Seiten
    Verlag: Legend; Auflage: New edition (5. Dezember 1991)
    Sprache: Englisch
    ISBN-10: 0099848104
    ISBN-13: 978-0099848103


    Kurzbeschreibung (von wikipedia)


    In Osten Ard, the evil of the Storm King covers the land and the country is riven by war. Nature, unbalanced by the tide of evil, slips into a permanent winter. Simon, once a kitchen boy, now a hero hiding in the troll stronghold of Yiquanuc, has prophetic dreams. Only he and his companions can save the land, but to do this he must embark on the second part of his quest ...to the Stone of Farewel

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Mit diesem Band, dem zweiten aus der Tetralogie um Simon Schneelocke, entführt Tad Williams den Leser wieder in das Land Osten Ard.


    Die verschiedenen Handlungsstränge um Sithi, Trolle, Erkynländer, Hernistyri oder Rimmersmänner, Nabbanai oder Wran hier darzustellen, würde den Rahmen sprengen, aber es ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite.


    Namensgebend für diesen Teil ist der Abschiedsstein, ein großer, allein stehender Berg im Osten des alten Waldes Aldheorte. Dort suchen die Verbündeten nach und nach Zuflucht und sammeln ihre wenigen, verbliebenen Kräfte im Kampf gegen den Hochkönig und seinen Nornen-Verbündeten, Ineluki Sturmkönig.


    Tad Williams schafft es auch nach wiederholter Lektüre immer wieder, mich zu fesseln und brilliant zu unterhalten. Die Sprache, die sicherlich bei der Übersetzung ein wenig verzerrt wird, ist auch im Deutschen wunderschön, ein dickes Lob hier mal an den Übersetzer! Williams läßt den Leser einfach in seinen Bildern schwelgen…


    Mein Prädikat: Tad Williams, gewohnt gut und unterhaltend.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Eigentlich hatte ich den Eindruck, obwohl die Veröffentlichung ja teilweise mehrere Jahre auseinander lag, dass Williams die ganze Saga in einem Rutsch geschrieben hat und dann an passenden Stellen geteilt hat.


    Ich durfte Tad vor ein paar Jahren mal auf einer Lesung erleben (ein Event, daß ich jedem, der die Möglichkeit hat, nur wärmstens ans Herz legen kann), dort hat er von seinem Schreibprozessen berichtet. Er schriebt alles in einem Stück und hat eine grobe Handlung im Kopf - aber wie auch meine Schwester manchmal berichtet, führen manche Romanfiguren einfach ein Eigenleben und entwickeln sich anders, als man es sich zu Anfang gedacht hat.


    So beschrieb Tad auch, daß er ab und an Figuren einbaut, von denen er noch nciht mal weiß, ob sie überhaupt wichtig sind, nur, um am Ende nicht dazustehen und eine tolle Idee zu haben, ohne die passende Figur dafür zur Hand zu haben. Aber so kann es auch passieren, daß Figuren auftreten, die zwar nett sind, aber im Laufe der Geschichte eigentlich überhaupt keine Rolle spielen. Und trotzdem sind sie eben scharf, präzise und klar gezeichnet. Das ist einer der Gründe, warum ich Williams so liebe - und gleichzeitig so hasse, ich warte seit Jahren auf Teil 3 von Shadowmarch....

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • *neidischguck* als er vor ein paar Jahren in Frankfurt auf der Messe war, konnte ich keinen Urlaub nehmen :cry


    aber bei ihm merkt man, daß er relativ organisiert ist, was aber wohl etwas einfacher ist, wenn man abgeschlossen schreibt.


    Bei Serienschreibern die kein Ende finden, hört man das mit dem Eigenleben ja oft und da artet es manchmal dann wieder im Chaos aus :lache