Mini-Leserunde Heavy Time und Hellburner von C. J. Cherryh - und noch ein paar mehr

  • Da hat sie sich aber auch eine hübsche Möglichkeit gelassen, den Konflikt vielleicht doch später noch einmal aufzunehmen, wenn da noch irgendwo ein paar gefährliche Fieslinge versteckt sind in Defense oder anderswo. Ich fand das auch sehr interessant, als die alte Intrige Jordans auch noch mal betrachtet wurde und dass Defense ihn von Anfang an benutzt hat, um an Reseune heranzukommen. Und er, wie er sagt, hat ihnen nicht mal gegeben, was sie wollten, weshalb sie ihn dann auch fallen gelassen haben.


    Ich fand die Szene davor schon super, als Justin ihn und Paul in ihrem alten Appartment unterbringt, dem schwarz-weißen Alptraum in Wing One und er sich dann, wohl auch angestoßen von Justin, sarkastisch bei Ari für die Schnittchen bedankt und sie sich darüber freut. Sie scheint diese Idee mit dem grumpy uncle wirklich ernstgemeint zu haben.

    Und das ist dann auch sehr hübsch, dass es, wie eigentlich Klischee Nr. 48, ausgerechnet Jordan ist, dessen Hilfe benötigt wird, aber so einfach ist es dann trotzdem nicht, dass sich danach alle erfreut in die Arme fallen und sich lieb haben. Und Aris kleine Spitze, dass sie ihm gern den Backpay auszahlen wird, aber die Steuer wird das interessant finden, war auch clever von ihr. Wir werden es wohl nie erfahren, aber vielleicht, vor allem da er nun rehabilitiert ist, findet er nun zur Ruhe und kann sich wieder auf die Arbeit, bei der er ja sehr gut ist, konzentrieren. Da ich ein sentimentales Ding bin und die Warricks nun mal sehr gern habe, hoffe ich, dass sie ab da besser miteinander auskommen oder Jordan nun Reseune verlassen kann und aus der Ferne versteht man sich grundsätzlich besser.


    Ich fand das bei Ari II nicht so unglaubwürdig, wie Du sagst, sie wurde ja stets in die Richtung gepusht. Und sie verrät ihr Alter und ihre Unreife ja auch immer wieder. ZB als sie ohne nachzudenken oder sich vorher zu erkundigen ihren Spielgefährten Valery kontaktiert und dann bitter enttäuscht ist von seiner Reaktion und gleichzeitig erkennen muss, dass das gefährlich war, so viele Leute einzuladen, die sie eigentlich nicht mehr kennt. Oder ganz besonders die heftige Reaktion, als Justin sie "good little kid" nennt, weil sie in ihn verliebt ist und damit nur schwer umgehen kann, dass er sie so sieht. Das war schon eine ziemliche Teenager-Reaktion.


    Sehr gut, ich bin auch gerade zwischen zwei Büchern, also hole ich mir nun mein "40.000 in Gehenna".

    Ich habe die Version, meinst Du die?


    https://www.amazon.de/Forty-Thousand-Gehenna-Alliance-Union-Universe/dp/0886774292 (incl. Amazon Affiliate-ID from this website)

  • Cyteen:

    Ja, da hat sie sich natürlich Möglichkeiten offen gelassen. Gerne kann sie mehr zu Cyteen, Reseune vs. Defense oder natürlich Earth Company vs Union vs Allicance aus Union-Sicht.- Stoff genug bietet ihre Welt ja ohne Ende. Gerne auch noch mehr zu den Mazianni.


    Definitiv ist es interessant darüber nachzudenken, wie sich Justin und Jordan miteinander berappeln. Am interessantesten finde ich aber auch die Frage, ob Ari jetzt länger bei Information bleibt, oder dort ein neuer Kandidat kommt und Ari wieder Proxy von Yanni wird. Oder ob Justin erstmal Proxy von Yanni bleibt. Ihm steht die Verantwortung nämlich sehr gut. Gerne mehr davon!


    Insgesamt sind Regenesis und Cyteen so ähnlich, und doch so unterschiedlich. Regenesis war viel fokussierter, klarer, weniger verstrickt und einseitiger. Dadurch aber mit höherem Tempo und etwas packender. Cyteen war einfach grandios umfassend, wahnsinnig fordernd und, auch wenn ich das Wort nicht so mag, episch. Hier passt es.


    Gehenna:

    Ich habe den Sammelband zusammen mit Merchanters Luck.

    ASIN/ISBN: 0756404940


    Sehr schwer reinzukommen. Hatte direkt mal geschaut, ist ja 5 Jahre vor Cyteen erschienen und 2 nach Downbelow Station. Ich habe jetzt fast den dritten Abschnitt beendet, sage aber inhaltlich noch nichts, um dir nicht vorzugreifen, weiß nicht wie du momentan zum lesen kommst. In der Regel warst du ja meistens fixer.

  • Ist natürlich eine einmalige Gelegenheit, so sind aktuell zwei Sitze in der Hand von Reseune, aber da das ja eine Notfallsmaßnahme war von Information und man sich wohl ein gutes Verhältnis bewahren wird, kann ich mir vorstellen, dass Ari ihren Proxy-Sitz wieder räumt. Sie hat ja auch noch vieles zu lernen.

    Justin ist in der Tat geradezu prädestiniert für mehr Verantwortung, gerade weil er sie nicht will.

    Ist übrigens auch ein recht interessantes Regierungssystem, mal bisschen was anderes!


    In "Gehenna" liege ich auch kurz vor dem Ende von Abschnitt III, aber Du bist wahrscheinlich schon wieder weiter. Ich finde es interessant, ich habe mir nämlich noch gedacht, wie schnell der Einstieg in das Buch ist. Aber ich bin vielleicht cherryh-traumatisiert von den Büchern, wo man anfangs erst mal Seiten und Seiten "Einführung" hat, die oft etwas zäh sind. Hier stürzt man eigentlich sofort in die Handlung. Sie hält einen nur mehr auf Abstand, finde ich, weil man von Person zu Person hüpft und das ganze Buch ja mehrere Generationen umfasst, da bleibt nicht viel Zeit.


    Was mich etwas geschockt hat, bei Jin, als er an "bad tapes" denkt. Bestrafungs-Tapes? Das ist neu! Überhaupt steigen einem da einige Grausbirnen auf, wie die Azis hier behandelt werden. Und da haben wir nun den Vorteil, dass wir "Cyteen" schon gelesen haben, denn wir wissen, dass diese Kolonie zum Scheitern verurteilt wurde - und zur, ja, Hölle mit den über 40.000 Menschen, wie nett - nur um Alliance eins auszuwischen. Aber wir wissen auch, dass Ari I die Azis heimlich so manipuliert hat, dass sie für das Überleben am Planeten besser geeignet sind. Oder so ähnlich habe ich das in Erinnerung!


    Die Cover von meinen DAW-Versionen sind zwar manchmal etwas fragwürdig, aber sie helfen auch oft, sich manches besser vorstellen zu können, hier die Calibans, wenn das bei meinem zugegebenermaßen auch ein kleiner Spoiler ist.


    Was sehr lustig ist, es gibt ja bekanntlich keine Zufälle. Ich habe gestern ein bisschen "Ancient Aliens" geguckt, da ging es um die Dinosaurier und einer meinte, kommt ja oft vor, dass in SF-Geschichten auf fremden Planeten eigenartige Wesen, manchmal Dino-artig, vorkommen. Ja genau! Hier sind es halt kleine bis größere echsen-artige.

  • Ich denke auch, dass Yanni erstmal wieder für Science übernimmt wenn er fit ist, Ari aber Information räumt wenn alles geregelt ist und Justin dann keinen Platz als Proxy mehr hat. Aber vielleicht übernimmt Ari ja auch Reseune und Yanni behält den Sitz für Science? Spekulieren kann man da viel.


    Bei Gehenna habe ich gar nicht so viel gelesen, wir hatten gestern bis heute Mittag Besuch. Bin da bis zum Ende des 5. Abschnitts gekommen. Gehe aber nur auf die Anmerkungen bis Ende Abschnitt 3 ein.


    Mit dem reinkommen meinte ich nicht den Plot, sondern den Perspektivenwechsel. Ich habe es ja direkt im Anschluss an Regenesis gelesen. Da war es ja sehr nah an den Hauptprotagonisten, die gesamte Handlung detailliert über wenige Monate. Gehenna im Gegenteil sehr distanziert, viele Personen und Zeitsprünge. Durch die lange Handlungszeit wird es ja hinten raus noch mehr, aber auch bei Teil 3 wird ja nur episodenhaft gezeigt, was in mehreren Monaten oder gar Jahren abläuft.


    Das Vorwissen aus Cyteen haben wir, ich meine auch, dass Ari gesagt hat, sie hätte im Set der Azis eingebaut, dass sie eine bessere Überlebenschance haben. Wie genau Gehenna Alliance schadet, habe ich noch immer nicht genau verstanden. Da wird ja in Teil 5 drauf eingegangen,aber das hilft mir nur bedingt. Da stehen ja auch nur Tatsachen und keine Erklärung.


    Die Bad Tapes haben mich nicht gewundert, insbesondere nach Regenesis, wo ja über den schlechten Umgang von Defense mit Azis gesprochen worden ist. Insgesamt sehe ich in diesem Buch noch eine viel größere Kluft zwischen Cits und Azis als in Reseune. Ist das der früheren Zeit geschuldet? Oder der Sicht von Defense, anstelle von Reseune? Vermutlich beides.

  • Oder Yanni nimmt seinen Sitz wieder ein, aber überlässt die Pflichten ganz Justin als Proxy und nutzt die Zeit, um Ari langsam darauf vorzubereiten, ihm nachzufolgen.


    Ich bin fertig mit "Gehenna", hatte einen sehr netten Lesenachmittag. Also, Du brauchst Dir keine Beschränkungen mehr auflegen.


    Ich hatte das so verstanden, dass Alliance dachte, sie kriegen so einen besiedelbaren Planeten, von denen sie bislang nur Pell haben, das aber nur beschränkt "benutzbar" ist, wegen der Athmosphäre und nicht zuletzt wegen den Downers. Und dann finden sie aber Gehenna auch bereits besiedelt vor, was ihnen Kopfschmerzen verursacht. Wobei ich das Problem insofern nicht ganz verstehe, denn besiedelt wurde ja nur ein kleiner Teil eines Kontinents. Aber vielleicht ist der Rest des Planeten aus welchem Grund auch immer für Menschen nicht nutzbar. Und natürlich, die mysteriösen Caliban hatte niemand berücksichtigt.

    Ja, den Eindruck hatte ich auch, dass sich diese Azis ganz anders anfühlen als die, die wir auf Reseune getroffen haben, oder auch ein Josh Talley. Das sieht man dann auch später sehr schön - oder eher traurig - im Kontrast zu ihren eigenen Kindern.


    Das Buch hat sich für mich fast wie eine Kurzgeschichtensammlung gelesen, ohne die Möglichkeit, wirklich tiefer vorzudringen. Ich sage es, wie es ist, ich mag es nicht besonders, ist definitiv eine der ungeliebesten Cherryhs. Aber es stecken viele interessante Ansätze und Ideen darin, keine Frage.

  • Mich hat etwas die Hektik und der Trubel eingeholt. Meine Frau hat einen Bänderriss am Fuß, kann also kein Auto fahren. Ihr Opa ist im Krankenhaus, ihre Oma kann sich nicht allein versorgen. Daher war, trotz der 2 Wochen Urlaub, die Erholung eingeschränkt und ich konnte mich bei Gehenna nie auf mehr als 30 bis 40 Seiten konzentrieren. Aber ich bleibe dran. Ich kann gut verstehen, dass es dein ungeliebtestes Buch von Cherryh ist, mir ist es auch zu distanziert oder episodenhaft, um mich mitreißen zu können. Das Buch lebt wieder durch die Konsistenz und Konsequenz der von ihr entworfenen Welt, daher breche ich es auch nicht ab.


    Den Grund von Union, auf Gehenna eine Kolonie zu erreichten, die zum Scheitern gezwungen wurde, verstehe ich nach wie vor nicht. Man wollte Alliance dadurch zwingen, in eine andere Richtung zu kolonisieren, oder?und das auch noch möglichst zügig, damit sie ihre Ressourcen und Zeit darauf verwenden, und nicht in einen Wettkampf mit Union? Aber dazu müsste Alliance ja davon direkt wissen, und nicht 60 Jahre später.


    Jedenfalls ist sich Alliance ja auch uneinig, wie sie mit Gehenna vorgehen sollen und suchen, verständlicherweise, nach Union Gedankengut bei den Nachfahren der Azis. Die sich ja auch sehr zersplittert haben. Drei Fraktionen wenn ich es richtig mitbekommen habe, die in Koloniegebiet, die Hiller außerhalb, und die Weirds, die mit den Caliban zusammenleben? Und bei den Caliban noch die grauen, genügsamen und die braunen aggressiven.

  • Oh Du meine Güte, Ihr Armen! Dann wünsche ich Deiner Frau und ihrem Opa rasche und allerbeste Besserung! Absolut verständlich, dass dahinter alles andere zurücksteht.


    Ich habe das so verstanden, dass Union Alliance den Planeten nur sehr ungern abtritt, denn Planenten, auf denen menschliches Leben möglich ist, sind selten und somit wertvoll. Sonst kennen wir bislang, außer der Erde natürlich, Pell mit unfreundlicher Athmosphäre und schützenswerten Bewohnern, Cyteen mit ebenfalls gefährlicher Athmosphäre und da wurde ja, wie in "Regenesis" besprochen, das Terraforming gestoppt, Eversnow (großartiger Name!), das aber noch in den Kinderschuhen steckt und dessen Terraforming nun ebenfalls problematisch ist. Ach ja, und dann natürlich noch der mysteriöse Planet mit Bäumen, den Capella entdeckt hat, zu dem sich Mazians Teil der Flotte zurückgezogen hat.

    Jedenfalls, Alliance hat nun zwar das System mit Gehenna bekommen, aber mit einer Giftpille, so dass sie den Planeten nicht unbeschränkt für sich nützen können. Und natürlich, fällt mir gerade eine, mit Bewohnern, die 100 % Union sind, noch dazu hauptsächlich Azi-Abkömmlinge.


    Ja genau, so hätte ich das auch verstanden. Die Siedlungen Styx und Cloud und dazwischen die Weirds. Hast Du auch diese praktischen Stammbäume im Buch? Die haben mir doch sehr geholfen. Und bei den Caliban scheinen die braunen die intelligenteren zu sein.


    Wobei "hier" und "jetzt" relativ sind, denn "Gehenna" beginnt ja vor "Cyteen" und endet lange nach "Regenesis". Wiederenteckt wird der Planet im Gehenna-Jahr 58. Das wäre etwa die Zeit von Aris I Tod? Und am Ende sind wir ja schon viele, viele Jahre weiter. Somit ist das Buch eigentlich das chronologisch späteste aus dem Alliance/Union-Universum.

  • Danke. Es wird schon. Aber Gehenna war für die äußeren Bedingungen vielleicht nicht die beste Wahl. Aber jetzt bin ich im letzten Viertel, und da ist es ja auch wieder viel zusammenhängender.


    Mit der Besiedlung habe ich es glaube ich immer von der falschen Seite gesehen. Denn wenn Union Alliance den Planeten nicht gönnt, warum besiedeln sie ihn dann nicht komplett, wäre doch viel effektiver. Aber von der Zeitlinie her war der Anfang von Gehenna kurz nach Finity's End? Und sie wollten den Krieg nicht wieder auflodern lassen. Dann würde es Sinn machen. Wobei ich mich immer noch frage, könnte Union dann davon ausgehen, dass Alliance über 150 Jahre die Beobachterrolle einnimmt?

  • Danke. Es wird schon. Aber Gehenna war für die äußeren Bedingungen vielleicht nicht die beste Wahl. Aber jetzt bin ich im letzten Viertel, und da ist es ja auch wieder viel zusammenhängender.


    Mit der Besiedlung habe ich es glaube ich immer von der falschen Seite gesehen. Denn wenn Union Alliance den Planeten nicht gönnt, warum besiedeln sie ihn dann nicht komplett, wäre doch viel effektiver. Aber von der Zeitlinie her war der Anfang von Gehenna kurz nach Finity's End? Und sie wollten den Krieg nicht wieder auflodern lassen. Dann würde es Sinn machen. Wobei ich mich immer noch frage, könnte Union dann davon ausgehen, dass Alliance über 150 Jahre die Beobachterrolle einnimmt?

    Ich denke mir, dass sie die Zeit gar nicht hatten für eine "richtige" Besiedlung, außerdem war das ganze ja eine Geheimaktion, wobei ich gestehen muss, dass erschließt sich mir auch nicht ganz. Die Azis vermisst vielleicht keiner, aber die Zivilpersonen?

    Und ich denke, es war den Verantwortlichen ganz egal, was Alliance tut, wenn es den Planeten entdeckt, mehr so ein, Ups!

    Aber ja, ganz klar kommt es nicht heraus bzw. man müsste wohl noch mal zu "Cyteen" zurück, aber dazu bin ich momentan nicht motiviert.


    Stimmt aber auf jeden Fall, der letzte Abschnitt ist dann wieder normaler, wenn man länger Zeit mit den gleichen Leuten verbringt. Wobei ich sagen muss, damit hatte ich auch ein Problem, ein inhaltliches.

    Ich sage doch, "Gehenna" und ich, das wird keine Freundschaft mehr! Ich konnte mich auch an praktisch nichts mehr erinnern aus dem Buch bzw. falsch erinnert, was normalerweise auch kein gutes Zeichen ist.

  • Nach einem schönen Lesevormittag habe ich Gehenna jetzt auch beendet. Dadurch, dass es ein zusammenhängender Abschnitt war konnte ich die drei Stunden gut am Stück lesen.


    Aber insgesamt lässt mich Gehenna ratlos zurück. Was genau soll mir das Buch sagen? Die Idee, den Aufstieg der Zivilisation in Gehenna über 300 Jahre zu zeigen, mit der gesamten Entwicklung, ist super spannend. Aber in der Umsetzung leider auch für mich nicht gelungen. Abgesehen davon, dass Zivilisation ja genau das falsche Wort ist, zu menschlich.


    Glücklicherweise habe ich nicht mit Gehenna Cherryh kennen gelernt, das wäre es dann vermutlich gewesen.

  • Haha, das habe ich mir heute erst auch gedacht!


    Ich glaube, für das, was Du da ansprichst, hätte das Buch sehr viel länger und vor allem tiefer sein müssen, wir hatten ja kaum Zeit, die einzelnen Protagonisten kennnen zu lernen. Was ganz interessant war, war der Kontrast, wie sich die Gesellschaft "verwildert" dann entwickelt hat, relativ primitiv, und dazu dann die Alliance-Forscher. Die haben sich dann aber, und das hat mich irritiert, zutiefst unprofessionell verhalten, McGee und ihr Gegenpart in Stryx, weil sie sich selber viel zu sehr involviert haben. Irgendwie ging mir das dann auch einfach zu schnell, wie Stryx die böse Seite war und dann vernichtet wurde, von den Caliban letzten Endes. Warum eigentlich? Weil sie welche gejagt und gegessen haben? Aber das haben die Menschen doch die ganze Zeit über gemacht?


    Was ich sehr interessant finde, hier haben wir nun ein anderes Thema, das Cherryh mag, wie Menschen interagieren mit den einheimischen Wesen, hier ausnahmsweise mal keine Humanoiden. Witzigerweise hatte ich mich komplett falsch erinnert, denn ich dachte, die Menschen würden hier direkt telepathisch kommunizieren mit den Caliban, aber das war hier doch mehr, hm, emotional oder wie immer man das beschreiben will. Das Verhältnis, zB Elai mit Scar, hätte ich auch gern tiefer betrachtet.

    Vielleicht habe ich das aber auch im Kopf vermischt mit den "Night horses", da ist das ein bisschen direkter.


    Wenn es Dir recht ist, ich würde jetzt gerne ein bisschen Cherryh-Pause machen. Wenn wir die nächste ein bisschen später in Angriff nehmen? Welche würdest Du noch gern lesen und wann?

  • Genau, das Buch war einfach viel zu gehetzt, vor allem dann der doch verhältnismäßig lange Aufbau des Konfliktes, und schwupps war es vorbei und Jin tot.


    Genly und McGee sollten glaube ich durch ihre Gegensätze zeigen, wie unterschiedlich auch wir Menschen sind, genau wie die beide Gruppen Styx und Cloud. Und die beiden werden durch ihren Kontakt mit den Gehennans (?) ebensosehr verändert, wie sie Einfluss auf diese genommen haben. Wirklich übertrieben war das bei McGee, die plötzlich in den unterirdischen Höhlen war und die Sprache der Caliban gelernt hat...


    Ich wollte jetzt auch erstmal eine Cherryh Pause machen und mich irgendwann im Laufe des Jahres weiter mit ihrem Werk beschäftigen. Im Regal habe ich noch 9 Bände der Foreigner Serie, allerdings beginnend mit Band 4 und nicht ganz zusammenhängend. Die warne bei meinem großen Ebay Paket dabei, wo auch Finity's End drin war. Daher würde ich als nächstes gerne mit Foreigner anfangen und mir da bei Gelegenheit mal die ersten Bände besorgen. Kennst du die Reihe denn auch oder warst du nur bei ihren anderen Büchern unterwegs?


    Wenn du lieber andere Bücher von ihr vorschlägst, aber auch gerne, da bin ich flexibel. Du hättest Chanur glaube ich mal hier im Thread erwähnt, dass das gut passen würde?

  • Ich habe auch nicht ganz verstanden, was das mit Genly sollte, der ja ein recht enges Verhältnis mit Jin 12 hatte, was sich auch von dessen Seite ernsthaft angefühlt hatte. Da hätte man schon mehr daraus machen können, aber gut, die Frau hat so viele hinreißende Bücher geschrieben, da kann man auch über ein paar hinwegsehen, die nicht so zünden.

    Ich kenne und lese Foreigner auch sehr gern, aktuell warte ich schon auf Band 20, glaube ich. Da musst Du aber definitiv mit Band 1 beginnen, sonst hast Du keine Chance, die Bücher bauen aufeinander auf und sind eigentlich wie ein einziges seeeeeeeeeeeeeeeeeehr langes Buch, eine durchgehende Geschichte. Klar, manchmal wünschte ich mir schon, sie würde Bren & Co eine Pause gönnen und sich anderem zuwenden, aber wir haben ja "Alliance Rising" gekriegt, woran sie auch weiter schreibt und ich mag Bren & Co sehr gern! Das ist eine Serie über Cherryhs Lieblingsthema, der Mensch, der das Alien ist, weil er unter Nichtmenschen lebt und wie es ihm damit ergeht. Und, im Lauf der Reihe, vieles, vieles mehr!


    Ich habe leider viel zu spät begonnen, "Foreigner" hier zu rezensieren, seit einigen Büchern mache ich es regelmäßig. Vor, wie ich gerade sehe, erschütternden 9 Jahren hatte ich einen Reread begonnen und die ersten Bände nachrezensiert, aber ich glaube, ich habe noch Lücken gelassen. Wenn Du mal schauen willst, hier ist Band 1.

    Aber Vorsicht, bisschen spoilerisch, was die Welt und ihre Bedinungen und die Vorgeschichte vor der Haupthandlung betrifft.


    "Alliance Rising" wäre natürlich eine Möglichkeit, aber, da muss ich gestehen, bin ich leicht traumatisiert, es war fantastisch, später, aber der Anfang war mörderisch anstrengend zu lesen und das sage ich als bekennende Cherryh-Jüngerin. Vielleicht, wenn wir da warten, bis der Nachfolgeband in Aussicht ist?


    "Chanur" habe ich wohl aus vielen Gründen erwähnt, erstens weil ich es liebe und es zu meinen Favoriten unter ihren Werken gehört. Zweitens bin ich mir relativ sicher, dass es im gleichen Universum wie Alliance/Union spielt. Es ist ja immer wieder die Rede davon, dass die Menschen von Terra bei ihren Vorstößen in fremde Galaxien auf unfreundliche Aliens gestoßen sind, ich bin mir sogar sicher, das Wort "compact" ist gefallen. Und ich denke, das ist "Chanur". Hier wären es "nur" 5 Bände.

    Band 1


    Dann gäbe es noch viele Alternativen, zB weg von der SF hin zur Fantasy. "Morgaine" oder "Fortress", mag ich auch beide wahnsinnig gern.


    Oder, da wären wir mal auf dem gleichen Startpunkt, ich habe mir kürzlich in London "The dreaming tree" gekauft und noch nicht gelesen.


    Es gibt noch viele, viele andere Cherryhs. Aber die hier und natürlich Alliance/Union sind meine liebsten. Überlege Dir vielleicht mal, was Dich besonders reizen würde, wenn Du auch Pause machen willst, haben wir ja Zeit. Ich habe auch noch zu ein paar anderen Cherryhs hier Rezensionen, wie ich gerade erstaunt festgestellt habe.

  • Heute habe ich mich nochmal etwas mit Cherryh beschäftigt. Ergebnis: Ich habe Band 1-4 von Foreigner jetzt bestellt. Daher würde ich bei unserem Projekt auch gerne mit Foreigner weitermachen. Ich fände bei ihr jetzt einen Universums-Wechsel ganz interessant. Außerdem habe ich davon eh 9 Bücher aus der Serie, das ist auch ein guter Grund erstmal zu Foreigner zu wechseln :-)


    Beim Start bin ich recht flexibel, bin noch unentschieden wie lange ich eine Pause brauche. Definitiv bin ich bei den Querbeetleserunden im Juli, August und Oktober dabei, je nach Lust und Laune kommen da noch weitere zu. Aber ich glaube auch nicht, dass wir jetzt alle 19 (?) Foreigner-Bände ohne Pause am Stück lesen möchten.

  • Sehr gut, dann packen wir das als nächstes Projekt an. :) Mit den ersten 9 bist Du ja schon mal gut aufgestellt, das bildet dann die ersten 3 Sub-Trilogien. Und, nein, bei aller Liebe, alle auf einmal würde ich auch nicht lesen wollen.

    Wir könnten ja mal Februar oder März ins Auge fassen, je nach Leselage?

  • Die ersten 9 passt nicht ganz. Ich hatte 9 gekauft, allerdings fehlten die ersten 4 und mittendrin noch eins. Das war mir als ich das Paket gekauft habe nicht klar gewesen, dachte bei 9 es wären einfach 3 von den Arcs gewesen. Insgesamt komme ich jetzt also auf die ersten 14.


    Februar oder März für die erste Trilogie klingt doch gut. Wenn 3 am Stück überhaupt ne gute Idee ist. Aber ich schätze Foreigner nicht so fordernd wie Cyteen und Regensis ein?

  • OK, dann habe ich Dich missverstanden. Aber, das ist doch auch gut, dass Du dann schon relativ viele versammelt hast, dann muss es Dir nur noch gefallen. ;)

    Es ist nicht so dicht wie Cyteen und Regenesis, weil es mehr auf einen Handlungsstrang konzentriert ist. Der hat es dann allerdings meist in sich! Das ganze ist sehr politisch und, was ich an ihr auch besonders schätze, da hat man das ganz besonderes, dass Dialoge nervenzerfetzender sein können als Feuergefechte.

    Wir können das ja, wie üblich, ganz spontan gestalten, ob wir die erste Trilogie am Stück lesen wollen oder mal nur Band 1.

  • Band 1 bis 4 sind heute gekommen. Bzw die Woche und nach dem Außendienst konnte ich sie heute auspacken. Jetzt habe ich mir schon neue Taschenbücher geholt damit es nicht zu wild aussieht im Regal, und trotzdem sind die nicht zu 100 % gleich hoch sondern Band 1 und 3 gleich und Band 2 und 4 2 mm höher. Und der Rücken ist auch bei allen 4 Ausgaben unterschiedlich vom Design. Alles DAW Ausgaben:schlaeger


    Bei englischen Büchern ist es teilweise unmöglich auf ein regelmäßiges Regal zu achten. Da Lob ich mir doch die deutschen Verlage.


    Aber so schlimm ists auch nicht, Alliance Union ist eh Kraut und Rüben. Aber Foreigner ging einigermaßen, nur 2 Formate bei den 9 Büchern die ich hatte. Ich dachte da bekomme ich es mal hin. Leider wird durch die neuen Bücher auch die Ursula K Le Guin aus dem Regal gestoßen, da braucht Cherryh jetzt ein komplettes Regalbrett. Beides aber sehr tolle Autorinnen.


    Wichtiger ist aber was drinsteht. Habe mal in den Anhang von Foreigner geschaut und gleich Lust bekommen. Mit der eigenen Sprache, ich bin gespannt wie es sich lesen lässt.

  • Meine sind zwar alle gleich hoch, aber auch mit unterschiedlichen Rücken, falls Dich das tröstet. Das mit einheitlich sein ist zwar eine gute Sache, aber eigentlich kaum umsetzbar, dank des schrägen Sinns für Humor bei den Verlagen. Und wenn doch, dann mit großen Opfern! Ich habe nun ein dreiviertel Jahr auf den 8. Band von "The Expanse" gewartet, weil es davor nur das Mordwaffen-Paperback gab. Wie ich das beim letzten Band aushalten soll, weiß ich noch nicht!

    Bei mir füllt Cherryh ein ganzes Regal, zweireihig und allein "Foreigner" braucht fast die ganze Länge allein. Aber bei Cherryh ist es auch ärgerlich, die stehen alle in einem Regal, das eigentlich für höhere Bücher gedacht ist, nur wegen "Cyteen" und "Devil to the belt" in Übergröße.


    Und was die deutschen Verlage betrifft, das mögen sie zwar besser machen, aber die haben mich letzten Endes zum Englisch lesen getrieben und damt fast vollkommen als Kundin verloren wegen der unliebenswerten Angewohnheit, Serienübersetzungen mittendrin abzubrechen.


    Das ist ja schon mal sehr vielversprechend! Was ich auch hier sehr lobenswert finde, sind die Coverbilder. Gut, Bren sieht manchmal etwas eigenartig aus, aber mit denen tue ich mir immer sehr viel leichter, mir die Nichtmenschen bei Cherryh bildlich vorzustellen.

  • Das die deutschen Verlage an anderer Stelle schwächeln, da hast du recht. Schrecklich finde ich es ja insbesondere, wenn einzelne Bücher in Reihen ausgelassen werden. Weiß nicht mehr wo ich das mal hatte, aber das Problem hatte ich mal. Ich lese aber auch recht viel im Original, zum einen wegen der besseren Verfügbarkeit, aber auch um in der Sprache zu bleiben, wenigstens beim Lesen und Hören, wenn schon nicht das selber sprechen. Das ist anfangs immer sehr eingerostet, wenn ich es die 2,3 mal im Jahr benötige.


    Die Cover finde ich auch toll und bin wirklich gespannt. Nach momentaner Stimmung würde ich lieber im Februar als im März anfangen ;)