Witchmark- Die Spur der Toten - C. L. Polk

  • ISBN-10: 3608963952


    Über die Autorin (AMAZON)

    C. L. Polk ist Autorin mehrerer Kurzgeschichten und der erfolgreichen Webserie Shadow. Witchmark ist ihr erster Roman.


    Produktinformation (Amazon)

    Broschiert: 384 Seiten

    Verlag: Klett-Cotta; Auflage: 1. (23. März 2019)

    Sprache: Deutsch

    ISBN-10: 3608963952

    ISBN-13: 978-3608963953


    Gutes Debüt

    Miles Singer ist Arzt in einem Krankenhaus, in welches viele der zurückkehrenden Soldaten aus dem Krieg eingeliefert werden. Doch Miles ist nicht nur Arzt, er ist eine Hexe und durch seine magischen Fähigkeiten erkennt er oft auch die Krankheiten, an welchen die Menschen leiden. Doch das darf nicht bekannt werden, sonst würde er weggesperrt. Und eines Tages wird ein Mann eingeliefert, der, wie er behauptet, vergiftet wurde, und der selbst eine Hexe ist. Miles macht es sich zusammen mit dem Mann, der den Kranken gefunden hat, zur Aufgabe, herauszufinden, wer der Mörder ist. Doch hier werden ihm viele Steine in den Weg gelegt. Unter anderem von seiner Schwester, die ihn wiedergefunden hat, denn Miles war aus bestimmten Gründen von zu Hause geflohen. Und nun hat ihn die Vergangenheit wieder eingeholt. Wie es ihm gelingt, und ob überhaupt, sich gegen seine Feinde zu behaupten, das muss der Leser selbst lesen.


    Meine Meinung

    Das Buch ist so geschrieben, dass man es flüssig lesen kann. Auch wenn man anfangs durchaus etwas aufpassen muss, es ist eben ein Fantasy-Roman. Doch kam ich schnell in die Geschichte hinein und konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Miles, der von zu Hause geflohen war, weil er nicht in Abhängigkeit geraten wollte. Und der am liebsten alle Menschen mit Magie geheilt hätte, wäre er dann nicht aufgeflogen. Der mit einem Fremden praktisch einen Pakt geschlossen hat um seinem Land zu helfen. Doch war das nicht so einfach. Dann waren da die vielen Kriegsheimkehrer, die meisten davon mussten in eine Krankenhaus, denn sie waren gewissermaßen traumatisiert. Doch dazu mussten Menschen entlassen werden, die noch nicht wirklich gesund waren, was Miles gar nicht passte. Auf jeden Fall war das Buch von Anfang an spannend. Es hat mich in seinen Bann gezogen, mich gefesselt und gut unterhalten. Auch wenn es hie und da Worte gab, von welchen ich nicht sofort wusste was sie bedeuteten, so wurden sie doch Laufe der Geschichte geklärt. Jedoch fehlte mir in diesem Buch trotzdem ein Verzeichnis der Personen, bzw. ein Glossar. Das hätte mir hie und da schon etwas geholfen. Von mir daher zwar eine Weiterempfehlung aber nur vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

    Es ist mir nicht 100%ig klar, ob es hier noch eine Fortsetzung gibt. Das Ende lässt durchaus eine zu, doch könnte man es auch so enden lassen.

  • Miles Singer stammt aus einer adligen Familie mit magischen Kräften. Um dem zu entgehen, floh er, nahm einen anderen Namen an und ging zur Armee. Er verpflichtet sich für sieben Jahre, studiert Medizin und gerät in den Krieg und in Gefangenschaft. Nun ist er als Psychologe in einem Krankenhaus für Kriegsrückkehrer, die völlig verändert zurückkommen und zu einer Gefahr für sich und andere werden. Als er eines Tages zu einem Notfall gerufen wird, erkennt er, dass man seinem Schicksal nicht entgehen kann, denn er spürt bei dem Patienten die Aura einer Hexe. Aber auch der Patient erkennt die Veranlagung von Miles, die er verborgen hält, weil ihm sonst Gefahr droht. Er schwört dem sterbenden Mann, dass er seinen Mörder finden wird. Dafür muss er eine Menge Probleme überwinden und seine Vergangenheit holt ihn wieder ein.

    Schon als ich die Leseprobe gelesen habe, hat mich die Geschichte gefangen genommen, obwohl das Genre nicht unbedingt meins ist. Auch das Cover hat mir sehr gefallen. Daher musste ich das Buch unbedingt lesen.

    Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Alles ist sehr bildhaft beschrieben, so dass man es sich gut vorstellen konnte. Auch bekommt man es mit interessanten Figuren zu tun. In Aeland haben die adligen Sturmsängern das Sagen. Auch wenn sie Fortschritt gebracht haben, so sind sie aber auch verantwortlich für den schrecklichen Krieg. Magier wie Miles sorgen dafür, dass die Sturmsänger stark werden. Sie werden daher nicht gerade als wertvoll betrachtet. Daher hat Singer seine Kräfte im Verborgenen genutzt, um anderen zu helfen. Wenn man ihn dabei erwischen würde, sähe es böse für ihn aus. Aber er hat ein Versprechen gegeben und das bringt ihn sogar zurück zu seiner Familie. Hilfe erhält er von dem schönen Amaranthine Tristan, der ein wirklich toller Charakter ist. Dagegen ist seine Schwester Grace eine fürchterliche Person, zu der ich kein Vertrauen hatte.

    Die Geschichte ist sehr spannend und auch das Ende ist schlüssig, aber auch ein wenig überraschend. Ich bin schon gespannt auf den Folgeband.

    Diese magische Geschichte hat mir gut gefallen.


    8/10

  • Ich habe das Buch vor ein paar Tagen ausgelesen und mir hat es auch ganz wunderbar gefallen, ich fand es spannend und absolut mitreißend und den Schluss völlig überraschend. Das Buch war für mich wirklich ein Glücksgriff. Besonders hat mir dieser wilde Genre-Mix gefallen, und auch das Setting, diese Mischung aus Fantasywelt und viktorianischem London, fand ich grandios.


    Lerchie

    Es wird eine Fortsetzung geben, in Englisch ist sie für Februar 2020 angekündigt und ich hoffe, dass sie auch in deutscher Übersetzung erscheinen wird. Nach dem Klappentext ist mir allerdings nicht ganz klar, ob Dr. Miles Singer in diesem zweiten Band überhaupt eine Rolle spielen wird. Es klingt eher so, als wären Dame Grace Hensley und Avia Jessup hier die Hauptfiguren.

  • Es passiert nur noch selten, dass mich ein Cover so sehr anspricht, dass ich neugierig auf ein Buch werde. Bei „Witchmark“ ist das der Fall gewesen, denn das Coverbild hebt sich wohltuend vom üblichen Mainstream ab und auch die Handlung ist erfrischend anders.


    Der Arzt Miles Singer arbeitet in einer Klinik als Psychiater und betreut ehemalige Soldaten, die aus dem Krieg gegen das Nachbarland zurückgekehrt sind. Sie alle berichten davon, einen Mörder in sich zu tragen und Miles, der als Hexer und Heiler sehen kann, was die Menschen, die ihn umgeben, in sich tragen, nimmt eine dunkle Wolke in ihnen wahr, die er näher erforschen möchte. Hexer sind nicht gut angesehen in seiner Heimat und müssen ihre Gabe gut verbergen und so muss Miles seine Heilungen heimlich durchführen. Als er einen sterbenden Hexer untersucht, führt ihn dieser auf einen gefährlichen Weg, von dem er weiß, dass er in großer Gefahr schwebt, wenn er ihn bis zum Ende geht.


    Es hat ein wenig gebraucht, bis ich die Welt in der Miles lebt, halbwegs verstanden habe. Nur nach und nach werden einige Dinge erklärt. Was aber von Anfang an feststeht ist, dass Miles mehr zu verbergen hat. Die Spannung der Haupthandlung baut sich nur langsam auf, die Nebenhandlung nimmt zuerst an Fahrt auf, denn Miles lernt einen Mann kennen und es beginnt gewaltig zwischen ihnen zu knistern. Das Ganze ist gut eingebettet in eine interessante Handlung, die nach und nach immer spannender wird und auf einen großen Showdown hinsteuert.

    Ich will nicht zu viel verraten, außer, dass man mit „Witchmark“ kein üblich gestricktes Werk der Phantastik vor sich hat. Der Plot ist ungewöhnlich, die Hauptfiguren sind es auch und zusammen mit der homoerotischen Lovestory, die zum Glück ohne Kitsch und schlechte Liebesszenen auskommt, ergibt das einen interessanten und lesenswerten Phantastik-Thriller.

  • Miles Singer arbeitet als Arzt in einem Veteranenhospital. Dass er über magische Fähigkeiten verfügt, muss er verstecken, setzt sie aber so gut es geht für die Kranken ein. Ein Notfall zu dem er gerufen wird, setzt etwas in Gang, das Miles mit seiner Vergangenheit konfrontiert und Entscheidungen von ihm verlangt, die sein Leben zu ändern drohen.


    Der Debütroman der Autorin punktet mit seiner originellen Story und seinen gelungenen Charakteren. Ich kam sehr schnell an in dieser Welt, in der die meisten Menschen Fahrradfahren, statt Strom Aether fließt und es offenbar viele Kriege gibt, und die unserer eigenen vor ca. 100 Jahren ähnlich ist. Alles wurde bisher noch nicht aufgedeckt, doch das ist auch gar nicht nötig, um die Geschichte zu verstehen, die sowieso ein erster Band ist. Man kann also damit rechnen, die Welt in den Folgebänden weiter erforschen zu können.


    Miles Singer ist mir sofort sympathisch, er hat das Herz auf dem rechten Fleck, und auch wenn man nach und nach sein Geheimnis erfährt, ändert das nichts daran. Die Autorin lässt ihn selbst in Ich-Form erzählen, was hier sehr passend ist, denn das Geschehen trifft ihn direkt, und man kann sein Handeln und Denken gut nachempfinden. Ein weiterer wichtiger Charakter ist Tristan Hunter, auch er geheimnisvoll, auch er mir schnell sympathisch, anders als Miles ist Tristan aber ein eher ambivalenter Charakter, über dessen Hintergründe noch nicht alle Fragen beantwortet sind. Auch andere Charaktere sind der Autorin gut gelungen, und sogar die Liebesgeschichte, die sehr dezent ausfällt, gefällt mir sehr gut.


    Erzählt wird eingängig und spannend, der Leser erhält ausreichend Raum, sich selbst Gedanken zu machen, einige überraschende Wendungen stellen diese zwar womöglich auf den Kopf, liefern aber auch neue Erkenntnisse. Das Ende des Romans bietet einen guten Abschluss des Geschehens, es bleibt aber genug Raum für eine Fortsetzung, die auch bereits angekündigt ist. Ich freue mich darauf.


    Der Autorin ist ein origineller phantastischer Roman mit interessanten Charakteren gelungen, der neugierig darauf macht, die erdachte Welt in den folgenden Bänden weiter zu erforschen. Von mir gibt es verdiente volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für alle, die offen sind für phantastische Romane.