Kirschblüten und Dämonen

  • Kirschblüten und Dämonen


    Kinostart: 7.März 2019


    Zehn Jahre sind seit dem Erfolgsfilm "Kirschblüten - Hanami" vergangen. Mit ihrem jüngsten Film "Kirschblüten und Dämonen" schließt Doris Dörrie an die Geschichte

    des Ehepaars Angermeier und ihren drei Kindern an.

    Erinnern wir uns: Das Ehepaar Trudi und Rudi lebt in der bayrischen Provinz, die Kinder sind ausgezogen, zwei leben in der Großstadt, der Sohn Karli in Tokyo.

    Als Trudi verstirbt, reist Rudi nach Tokyo zu Trudis Lieblingssohn. Vater und Sohn sind unfähig miteinander auszukommen,

    nur die obdachlose Japanerin Yu kümmert sich um Rudi.

    Doris Dörrie erzählt ihre deutsche Familiegeschichte vor japanischer Kulisse, versinnbildlicht das Leben wie seine Vergänglichkeit anhand der Kirschblüte.


    In "Kirschblüten und Dämonen" verlegt die Erfolgsregisseurin ihren Handlungsort nun in die bayrische Provinz.

    Eines Tages steht Yu unangemeldet vor Karlis Tür. Trudis Lieblingssohn, dessen Leben bislang erfolgreich verlaufen ist, steht am Abgrund.

    Von Frau und Tochter getrennt, mit Alkoholproblemen kämpfend, fährt er mit Yu in die Alpen. Das elterliche Bauernhaus steht seit dem Tod der Eltern leer,

    die Geschwister werfen Karli vor, den Verkauf zu blockieren. Den Tod der Eltern hat Karli nie verkraftet, alte Konflikte brechen auf und Karli sieht sich nachts

    mit den Dämonen der Vergangenheit konfrontiert. Doris Dörrie beschwört Mythen und Geister herauf, mit denen jeder von uns es schon einmal zu tun hatte,

    der einen Verlust erlitten hat. Auf großartige Weise verkörpert Golo Euler den gescheiterten und verzweifelten Karli,

    die Geschwister - gespielt von Birgit Minichmayr und Felix Eitner - stehen ihm mit ihrer schauspielerischen Leistung in nichts nach.

    Doris Dörrie spart in ihren neuen Film nicht mit Metaphern und Bildgewalt.

    Jede Andeutung sitzt, jede Requisite hat ihren Platz in dieser bedrückenden Familiengeschichte.

    Die Kirschblüten treten in den Hintergrund, die Dämonen der Vergangenheit sind übermächtigt und Karli wird ihnen nicht herr.

    Das Drama nimmt seinen Lauf.

    Konsequent und schonungslos erzählt Doris Dörrie von Ängsten, Depressionen, Verlust und dem Umgang damit.

    Für den Zuschauer ist das manchmal schwer auszuhalten; die Versuchung liegt nahe, den Kinosaal zu verlassen.

    Wer bis zum Ende durchhält, wird zwar nicht mit einem Happy End jedoch mit einem Stück Hoffnung belohnt.