Haben Frauen die eigentliche Macht? Von Unselbständigkeit und dem Kleinkind-Phänomen

Hmmm.... Bei manchen Dingen wäre ich froh, mein Liebster würde etwas mehr auf mich hören. Wenn ich sage, er könnte mal wieder zum Friseur gehen oder etwas zum Anziehen kaufen, ist das ein rotes Tuch für ihn. Dann stellt er auf stur und tut es gerade nicht. Oder erst sehr viel später. (Aber wenn ich nichts sage, kommt er auch nicht auf die Idee...)

Wenn wir über die Dinge des Lebens diskutieren, über das Weltgeschehen oder sonstiges, würde ich mir bei ihm wiederum etwas mehr Rückgrat wünschen. Dann gibt er mir viel zu schnell recht und die schönste Diskussion ist dahin...

Und dann bin ich wieder froh, dass er in manchen Dingen so stur sein kann und wir wenigstens da ab und zu diskutieren können.

Tja, die Männer. Nehmen wir sie, wie sie sind. Wir sind ja auch nicht immer einfach. (Aber so ein Weichei, das zu allem ja und Amen sagt... das macht ja auch keinen Spaß!)

Klasse Thema, Branka

Also... Ich hab auch so ein "Kind" an meiner Seite.

Ich werde gefragt, welches T-Shirt er anziehen soll. Konkret: Er wollte einen schwarzen Anzug tragen und fragte mich, ob er ein weißes oder ein rotes T-Shirt anziehen soll. Ich wollte eine weiße Hose und ein schwarzes T-Shirt anziehen. Eigentlich wollte er Rot tragen, aber weiß würde ja besser zu meiner Kleidung passen. Aber das weiße ist so eng, wenn er die Jacke auszieht, würde er dann lieber das Rote anhaben. Diese Diskussion, bzw. sein lautes Überlegen dauerte 10 Minuten. Und das für so eine einfache Entscheidung wie die Farbe und Form des T-Shirts bei einer Auswahl von 2.

Neulich waren wir essen. Eigentlich mag er Chinesisch o.ä. nicht so gern, aber sein Kumpel wollte da hin, ich auch, und schon war entschieden. Er wollte ein Gericht bestellen. Als ich das sah, meinte ich (im Spaß!): Du willst doch wohl keinen Knoblauch essen? Er: Äh...nee, Du hast Recht. Ich nehme was anderes. Aber ich würde gern Glasnudeln essen. Es gab aber kein Gericht ohne Knobi mit Glasnudeln. Das andere wäre teurer gewesen. Ich sagte dann, dass das ein Spaß war. Er: Ach nee, Knobi ist nicht so toll, ich nehme wirklich was anderes. Meinst Du, ich soll xy essen? Ich: Bestell doch bitte, was Dir schmeckt. Schließlich bestellte er das ursprüngliche Gericht, aber ohne Knoblauch!

Wenn wir einkaufen: Was möchtest Du denn gern essen?

Wenn wir in der Stadt sind, und eigentlich ich Klamotten kaufen will, sind wir eher für ihn am Gucken. Und bei jedem Stück: Das oder das? Was meinst Du?

Gaaanz schlimm: Verniedlichunsgformen in der Sprache. Das fängt damit an: Küsschen. Geht weiter: Warst Du schon im Bettchen? Und das hier geht gar nicht: Was geht in Deinem Köpfchen vor?

@ Branka

Ich finde es ganz gut, wenn etwas wichtigere Entscheidungen als die Einkaufsliste gemeinsam besprochen werden. In deinem Fall Feuerwehr/Rotes Kreuz (eine nicht ganz unerhebliche Entscheidung).

Manchmal steht man wirklich vor einer Entscheidung, deren Für und Wider man erstmal mit jemand besprechen muss. Und mit wem soll man solche Dinge besprechen, wenn nicht mit dem Partner?? Das ist auch ein Vertrauensbeweis.

Ich weiß nicht worüber ihr euch aufregt. In einigen Jahren ändert sich das ganze von selbst, und wärt ihr froh, wenn er euch noch stets jeden Wunsch von den Augen ablesen und seine Wünsche hinter die euren stellen würde.

P.S.: Ich spreche nicht aus Erfahrung, weder in ersterem noch in späterem Falle, kenne das Phänomen jedoch bei verschiedenen Freundinnen und Bekannten in all seinen Phasen.

Zitat

Original von hurz

Bus kling doof, Bussi besser.

Manchmal sind an so einem Verhalten nicht mal die Männer schuld, sondern ihre Mütter!

Töchter werden zu einer oft viel größeren Selbstständigkeit erzogen. Söhnen wird alles hinterhergetragen, die Klamotten ausgewählt, das Essen gekocht, die Wäsche gemacht...

Zumindest hab ich das schon öfter so beobachtet.

Ich kenne auch Beispiele, da wissen Männer einfach nie, was sie essen sollen, wie sie die Wäsche aufhängen müssen, wie man am besten die Wohnung organisiert etc.

Und das sture: Jetzt erst recht nicht! wirkt oft auch mehr wie das Verhalten eines 3jährigen. Allerdings kann man daran mit gutem Willen doch auch Selbstständigkeit entdecken. Eine Art von: Nein, ich lass mir nichts mehr sagen, ich mach jetzt was ich will. Nur leider entscheiden sie sich da manchmal eben für den "falschen" Weg.

Manchmal haben Frauen dann das Bedürfnis ihre Männer wieder bei der Mutter abzugeben und erst wieder abzuholen, wenn sie "fertig" erzogen sind.

Zum Glück ist das bei Herrn Ronja nicht schlimm ausgeprägt, aber ich hätte schon in die Luft gehen können, als er uns mal einen Gurkensalat (!!!!) machen wollte und seine Mutter gerannt kam und meinte, sie könne das doch für ihn machen. Da ich da aber daneben stand, hab ich dann doch mal (nach langer Zeit) zu ihr gesagt, sie soll doch bitte ihren Sohn das selber machen lassen, sonst lernt er das nie (er kocht wirklich gern und gut!) und ernährt sich wie sein Bruder nur von Fertiggerichten.

Zitat

Original von Wilma Wattwurm
Ich weiß nicht worüber ihr euch aufregt. In einigen Jahren ändert sich das ganze von selbst, und wärt ihr froh, wenn er euch noch stets jeden Wunsch von den Augen ablesen und seine Wünsche hinter die euren stellen würde.

Mag sein, aber es nervt JETZT. Und ich halte das doch nicht aus in der Hoffnung, dass es irgendwann mal anders wird?
Davon abgesehen will ich zu keiner Zeit, dass ich alles bestimme oder er irgendwann.
Reicht schon, dass ich mit 22 Jahren anfangen muss, ihm alles hinterherzuräumen, wenn ich nicht im Dreck sterben will. Und das mache ich auch nur ab und zu und mit einer angemessen Wut.
Nee nee, das ist genauso eine Milchmädchenrechnung wie die, dass ich durch meine Größe bedingt immer für 16 oder so gehalten werde. Da kommt dann auch immer dieser tolle Spruch: Freu dich doch, wenn du später alt bist, siehst du immer noch jung aus!

Oh welche Freude, wenn ich mich JETZT aber kacke fühle.

Weiß ich wie lange ich lebe? Ob ich das überhaupt noch erlebe? Warum soll ich immer auf alles warten, was irgendwann mal passieren kann? Ich will auch schon heute glücklich sein.

@ Branka

O.k., das ist was anderes. Und wenn du ihm die Entscheidung abnehmen würdest, könnte er dich immer dafür verantwortlich machen, dass dein Rat so entsetzliche Folgen für ihn hatte... Würde ich auch nicht tun.

Zitat

Original von Ronja
Manchmal sind an so einem Verhalten nicht mal die Männer schuld, sondern ihre Mütter!

Töchter werden zu einer oft viel größeren Selbstständigkeit erzogen. Söhnen wird alles hinterhergetragen, die Klamotten ausgewählt, das Essen gekocht, die Wäsche gemacht...

Stimmt. Und zu meinem Entsetzen scheint das HEUTE noch der Regelfall zu sein!!! Mein Sohn wird Selbständigkeit, Hausarbeit, Kochen und das ganze Programm lernen, das steht jetzt schon fest. Ich mag ihn zwar sehr, aber ich möchte nicht, dass er mit 35 immer noch bei uns wohnt...

Als ich mit meinem ersten Freund zusammen gezogen bin, stand seine Mutter eines Tages unangemeldet vor der Tür. Ich öffnete, sie sah mich mit Putzeimer und Wischmopp bewaffnet und rief aus: "Hättest du mir doch was gesagt! Du brauchst doch hier nicht zu putzen!!!"

Zitat

Original von Sterntaler

Mag sein, aber es nervt JETZT. Und ich halte das doch nicht aus in der Hoffnung, dass es irgendwann mal anders wird?
Davon abgesehen will ich zu keiner Zeit, dass ich alles bestimme oder er irgendwann.
Reicht schon, dass ich mit 22 Jahren anfangen muss, ihm alles hinterherzuräumen, wenn ich nicht im Dreck sterben will. Und das mache ich auch nur ab und zu und mit einer angemessen Wut.
Nee nee, das ist genauso eine Milchmädchenrechnung wie die, dass ich durch meine Größe bedingt immer für 16 oder so gehalten werde. Da kommt dann auch immer dieser tolle Spruch: Freu dich doch, wenn du später alt bist, siehst du immer noch jung aus!

Oh welche Freude, wenn ich mich JETZT aber kacke fühle.

Weiß ich wie lange ich lebe? Ob ich das überhaupt noch erlebe? Warum soll ich immer auf alles warten, was irgendwann mal passieren kann? Ich will auch schon heute glücklich sein.

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Genau! Vor allem, wenn sämtliche "Erziehungsversuche" unsererseits fehlschlagen! Man will ja nicht "Mutti 2" werden.

Es gibt da den Spruch: "Wenn ich ein Kind will, dann lass ich mir eines machen!"

Ich frag mich dann auch immer, wann sie denn selbstständig und erwachsen werden? Und wie sie Kinder erziehen sollen?

Allerdings habe ich tatsächlich ein Beispiel im Freundeskreis, wo er genau in dieser Situation endlich zuverlässig und verantwortungsbewusst wurde. Aber will man DARAUF warten???

Zitat

Original von Branka

Genau das muss ich auch immer machen...... und wenn ich ihn dann darum bitte etwas mehr zu helfen, kommt ne Trotzreaktion wie das er gleich anfängt rumzuräumen (egal zu welcher Uhrzeit) oder das er solche Hirnrissigen Pläne aufstellt wie "Ich mache in Zukunft alles und du nur noch das Bad" so ein Quatsch! Da könnt ich auf Bäume klettern oder ausreißen!

Hört sich so an, als müsstet ihr tatsächlich alles nachholen, was Mutti versäumt hat. Na, viel Spaß, da liegen noch ein paar Jahre Arbeit vor euch.