Little Sister - Isabel Ashdown

  • Klappentext

    Sechzehn Jahre lang haben sich die Schwestern Jessica und Emily nicht gesehen. Jessica verließ nach einem tragischen Ereignis in ihrer Jugend das Elternhaus und brach den Kontakt ab. Erst auf der Beerdigung ihrer Mutter sehen sie sich wieder und nähern sich erneut an. Die Vergangenheit scheint vergessen, und Emily lädt Jessica ein, in ihrem Haus bei ihrer Familie zu wohnen. Doch als Emilys kleine Tochter Daisy verschwindet, während Jessica auf sie aufpassen sollte, brechen alte Wunden auf, und das schöne Leben, das Emily so sorgsam aufgebaut hat, gerät aus den Fugen …




    Die Autorin

    Isabel Ashdown wurde in London geboren und wuchs an der Küste von Sussex auf. Ihr preisgekrönter Roman »Glasshopper« wurde zweimal zum besten Buch des Jahres gewählt. Sie schreibt inzwischen hauptberuflich und setzt sich ehrenamtlich für die gemeinnützige Organisation Pets as Therapy ein. Sie ist derzeit Royal Literary Fund Fellow an der Universität von Chichester.





    Wieder mal ein Buch, das die komplizierteste alles menschlichen Beziehungen behandelt: die unter Familienmitgliedern. Hier geht es um zwei Schwester. Emily ist die ältere und dominantere. Jess, gerade mal ein Jahr jünger, ist die liebere und nettere Version von Emily. Sie betet ihre große Schwester geradezu an, während Emilys Gefühle eher an Hassliebe grenzen. Ein Vorfall in ihrer Jugend führte dazu, das Jess die Familie verließ und auch der Kontakt zu Emily einschlief. 16 Jahre haben sie sich nicht gesehen und gesprochen. Doch nun sind sie wieder vereint. Jess lebt derzeit bei Emily und ihrem Lebenspartner James und dessen Tochter aus erster Ehe. Dann verschwindet Emilys und James‘ gemeinsames Kind Daisy während Emily und James auf einer Party sind und ihr Baby in Jess‘ Obhut überlassen haben. Und damit beginnt der Niedergang von Emilys Familie.


    Die Handlung klingt vom Klappentext her spannend und das Thema, die toxische Beziehung zweier Schwestern, ist auch immer interessant. Jeder in diesem Buch hat Geheimnisse und wenig Probleme, zu lügen was das Zeug hält. Das macht keine einzige Figur in diesem Buch sympathisch. Vor allem Emily wird im Laufe des Buches immer abstoßender. Die Autorin hat einige Überraschungen eingebaut, nach und nach wird ein Geheimnis nach dem anderen aufgedeckt. Manches ist überraschend, manches erschreckend und manches kann man als geübter Thrillerleser auch kommen sehen. Das Buch lässt sich relativ gut und flüssig lesen, allerdings ist es stellenweise etwas langatmig. Man sollte also keinen Pageturner erwarten. Mir persönlich hat der etwas eigenwillige Schreibstil etwas Probleme gemacht. Ich empfand ihn als distanziert und teilweise auch sprunghaft. Er hatte so wenig von einer angenehmen Erzählform.


    Die erste Hälfte des Buches wird abwechselnd aus der Sicht von Emily und Jess erzählt. Wobei Jess‘ Kapitel in der Ich-Form sind und Emilys seltsamerweise in der dritten Person. In der zweiten Hälfte kommt noch eine weitere Person als Erzähler dazu. Allerdings unterscheidet sich keine der Personen im Stil von einander. Ich musste öfter mal gucken, welcher Name über dem Kapitel stand.


    Das ich keine der Figuren mochte, ist für mich kein Problem. Die Story ist gut, ein klassischer Psychokrimi. Mir hat leider der Erzählstil der Autorin überhaupt nicht zugesagt. Es hat mich dadurch nicht gepackt und ich war froh, als ich das Buch beendet hatte. Aber das lag nicht an der Geschichte oder den unsympathischen Charakteren, sondern einfach daran, dass ich es nicht gut erzählt fand. Paradoxerweise habe ich das Buch aber zügig weggelesen. Ich befinde mich in einem merkwürdigen Zwiespalt mit meiner Bewertung. Ich würde der Story 4 Sterne geben, dem Schreibstil aber nur allerhöchstens aufgerundet 2 Sterne. Auf jeden Fall würde ich aber kein weiteres Buch der Autorin kaufen.