'Das Banner des Löwen' - Seiten 001 - 096

  • Habe gestern Abendangefangen und bin wie immer gut in die Geschichte rein gekommen:)

    Robin glaubt wohl, er ist noch der Jungspund von früher, der es mit allem und jedem aufnehmen kann..musste erstmal vorne im Personenregister nachschauen, demnach ist Robin jetzt 57..eigentlich nicht alt in dem Sinne, aber zur damaligen Zeit doch schon, oder?

  • Ja der Jüngste ist Robin nicht mehr, aber die Zeiten sind denkbar ungünstig für ein ruhiges Rentnerdasein.


    Das Vorgehen der Kirche gegen die Katharer ist einfach nur schrecklich und dabei ging es, wie so oft, hauptsächlich um weltliche Macht und Reichtum.

  • Auf seine alten Tage widmet sich Robin notgedrungen den Katharern, auch weil Marian ihre Heimat in Lisse gefunden hat. Auch als Endfünfziger wütet er unter seinen Gegnern, aber er begeht auch Fehler. Einen dieser Fehler muss Ares teuer bezahlen. Für mich unverständlich schafft Robin das arme Pferd nach Lisse. Aus meiner Sicht wäre ein schneller Tod von Ares die bessere Lösung gewesen.

    Die Beschreibung der Greueltaten der Kreuzritter ist erschreckend. Was so alles im Namen von Gott, Allah oder wie auch immer geschieht verdient keine Toleranz. Marians Verkleidungskomödie lockert diesen Abschnitt auf, und Robin glänzt mit Fähigkeiten aus seiner Mörderausbildung bei den Assassinen. Leider sterben wieder ein paar Einheimische bei der Befreiung von Lisse und der Gefangenname der Übeltäter. Auch wenn es nicht schön ist, so ist es doch realistischer als wenn nur die Bösen sterben. Bemerkenswert ist die Überzeugung der Kreuzritter das einzig Richtige zu tun.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • Einen dieser Fehler muss Ares teuer bezahlen. Für mich unverständlich schafft Robin das arme Pferd nach Lisse. Aus meiner Sicht wäre ein schneller Tod von Ares die bessere Lösung gewesen.

    Ersetze den Treibsand durch eine hohe Schneewehe und du hast die reale Geschichte. So schnell gibt man ein Pferd nicht auf, auch wenn das in Western oft der Fall ist.
    Der Hengst hatte sich eine Beckenfissur zugezogen, die selbst auf dem Röntgengerät kaum zu sehen war. Manchmal heilt so etwas auch von selbst. Daraus entwickelte sich aber eine Ataxie, die nicht mehr in den Griff zu bekommen war.
    Heute steht ein Denkmal von Ares in der Einfahrt zu unserem Hof und sein Herz liegt unter dem Granitstein.


    Über den Vernichtungsfeldzug gegen die Katharer habe ich mich so aufgeregt, dass ich unbedingt ein Buch darüber schreiben wollte. Für die Kreuzzüge in Palästina kann man letztlich zur Not etwas Verständnis aufbringen, betrachtet man sie mit den Augen der damaligen Zeit. Hier standen sich zumindest gleichwertige Kräfte gegenüber und letztlich waren es Rückeroberungsfeldzüge.

    Was man aber den Katharern im Namen Gottes angetan hat, dass ist durch nichts zu entschuldigen. Dafür müsste die Kirchenvertreter noch heute auf den Knien herumrutschen und es ist auf gar keinen Fall mit der halbgaren Entschuldigung getan, zu der sich die Dominikaner einmal vor ein paar Jahren aufgerafft haben.

    There must be a beginning of any great matter, but the continuing unto the end until it be thoroughly finished yields the true glory. (Francis Drake)

  • Mit Pferden kenne ich mich nicht aus. Bin zwar auf einem Bauernhof aufgewachsen, aber ohne Pferde. Ich weiß, wie sehr man an lieb gewonnenen Tieren hängt. Ares hat natürlich auch noch einen Zuchtwert und der Schilderung nach noch einen Überlebenswillen. Dann war es okay, ihn nicht sofort zu töten. Leider habe ich Freunde, die erst sehr spät von geliebten Tieren trennen konnten, was meiner Meinung nach für beide Seiten nicht gut war. Aber das ist ein schwieriges Thema und im Endeffekt muss es jeder selbst entscheiden.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • Mich hat es gewundert, das Robin Ares trotz der schweren Verletzung noch nach Hause bringen konnte..aber vielleicht haben die Pferde dann auch so einen Adrenalinschub, der die Schmerzen erstmal betäubt? Natürlich war es eine gefährliche Situation, aber Robin hätte auf seinen vierbeinigen Freund hören sollen und nicht seinen Kopf durchsetzen sollen..aber wahrscheinlich hatte er keine andere Wahl..

  • Mich hat es gewundert, das Robin Ares trotz der schweren Verletzung noch nach Hause bringen konnte..aber vielleicht haben die Pferde dann auch so einen Adrenalinschub, der die Schmerzen erstmal betäubt? Natürlich war es eine gefährliche Situation, aber Robin hätte auf seinen vierbeinigen Freund hören sollen und nicht seinen Kopf durchsetzen sollen..aber wahrscheinlich hatte er keine andere Wahl..

    Siehe meinen Kommentar weiter oben. Die Geschichte unseres Hengstes Ares habe ich im Blut und Banner bewusst so erzählt, wie sie sich im Wesentlichen zugetragen hat. Meine Frau, die ihn in die Schneewehe gesetzt hat, aus der er sich nur mit großer Kraftanstrengung hat befreien können, konnte ihn auch noch nach Hause bringen und eine Weile sah es danach aus, als würde er sich wie nach dem Beinbruch in seiner Jugend erholen, was aber leider nicht der Fall war.

    There must be a beginning of any great matter, but the continuing unto the end until it be thoroughly finished yields the true glory. (Francis Drake)

  • Ares' Schicksal hat mich auch ein paar Tränen gekostet, und Robin hätte ich dafür gerne eins hinter die Löffel gegeben, dass er sein treues Pferd quasi mit Gewalt in den Treibsand gehetzt hat. Aber er hat es ja auch nicht leichtsinnig getan, sondern nur, weil ihm die Verfolger auf den Fersen waren und er keine andere Möglichkeit sah. Hätte er mal auf Ares gehört, das Pferd hat schon so etwas geahnt. Ich kann wiederum gut verstehen, dass Robin versucht hat, Ares zu retten und erst mal nach Hause bringen wollte, gerade weil es ja in Ares' Jugend schon mal einen ähnlichen Fall gab, der dann gut ausging.

    Dass Ares ein reales Vorbild hat, habe ich mir schon gedacht, denn das kam ja in den vergangenen Bänden schon öfter mal zur Sprache.

    Was damals mit den Katharern "veranstaltet" wurde, ist eine große Schweinerei. Das mit den Jungfrauen, was Luckynils schon angesprochen hat, ist ja unfassbar! Ich bin immer wieder fassungslos, was sich die Kirche so alles im Namen Gottes erlaubt hat und wie alles so gedreht wurde, dass es ihnen in den Kram passte.

    Robins Auftritt vor dem Fenster war ja wieder mal genial, der Stoff aus dem Legenden sind! Und Marian ist wieder meine heimliche Heldin. Sie ist eine starke Frau, die sich auch nicht scheut, sich mit Dreck zu besudeln, wenn es sein muss, so dass Robin sie erst mal baden schickt. :lache

  • Uff, immernoch keine Ruhe für Marian und Robin (nicht dass ich das wirklich erwartet hätte :lache ) Die Sache mit den Katharern hat es in sich. Ich halte es da mit Robin, ich hab noch nie verstanden, warum Menschen andere Menschen umbringen, nur weil sie etwas anderes glauben. Und dann die Sache mit den Jungfrauen, die man nicht verbrennen darf und sie deswegen schändet... was sind das für Moralvorstellungen?????


    Leider ist das ja auch heute noch so, dass manche Menschen einfach keine Meinung ausser der eigenen durchgehen lassen.


    Die Sache mit Ares war ja wirklich fies. Mir ging es durch und durch, dass das knacken beschrieben wurde, das konnte ich richtig hören. Ich kann verstehen, dass Robin die Hoffnung nicht aufgeben wollte, aber trotzdem mutig, ihm dann den Gnadenstoß zu versetzen. Damals war das alles ja noch viel unmittelbarer.


    Ich möchte nicht in Robins und Marians Haut stecken. In dieser Situation können sie selbst ja nicht wirklich viel ausrichten und wie wir jetzt ja gesehen haben, ist Lisse auch nicht wirklich die Trutzburg, in der man sich im Notfall verschanzen könnte

  • Hach ja, ist das wieder spannend. Ich konnte leider nicht so schnell lesen, wie ich eigentlich wollte - aber, dafür habe ich es trotzdem genossen.


    Meine Lieblingsszene ist die, in der Marian die kirchlichen Verbrecher in Lisse so wunderbar hinters Licht führt mit der "Ruhr-Taktik". :grin


    Klar, gerade das war es ja, was den guten John vernichtet hat, damals ein hoch gefürchtete Seuche und somit ein geniales Mittel, die "Herren" abzuhalten und vor allem in Unsicherheit zu wiegen.


    Die Katharrer Vernichtung ist wirklich ein Verbrechen - aber ich werde es eh nie verstehen, wie man anderen Menschen derartiges antun kann unter dem Deckmäntelchen des Glaubens.

    Aber das scheint leider auch nicht aus den Menschen auszumerzen sein, wenn man sich die heutige Weltlage ansieht und es immer noch so mittelalterliches Denken gibt, daß irgendeine Religion besser sein soll, als die andere.


    Die Szene, in der Robin das Schloß zurückerobert, war dann wieder absolut nach meinem Geschmack - besonders die Zusammenarbeit der beiden - Robin & Marian.


    Nun fehlen mir nur noch die alten Kameraden aus dem Sherwood - ich hoffe, sie werden die beiden noch auf irgendeine Art und Weise beehren. :grin

  • Nun fehlen mir nur noch die alten Kameraden aus dem Sherwood - ich hoffe, sie werden die beiden noch auf irgendeine Art und Weise beehren

    Hat so ein bisschen von einem Film mit Bruce Willis über reaktivierte Ex-Agenten. Retired Extremely Dangerous = REDs

    Aber die ganzen Reisestrapazen für die alten Herren, das könnte sie umbringen.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • Gesundheitlich leider etwas angeschlagen konnte ich meine Leseplanung nicht halten, aber jetzt bin ich voll dabei und habe auch bereits den ersten Abschnitt gelesen.


    Mac, du beutelst mich ganz schön, erst lässt du diesen wunderbaren Hengst sterben, und dann noch auf diese tränendrüsendrückende Art, dann die Beschreibungen der Taten der "Kreuzritter".


    Gut, dass Robin immer noch der Alte ist (wenn auch etwas älter *grins*) und sich nicht viel gefallen lässt. Hier geht es auch noch um Marians neue Heimat, die Gascogne, so dass sie voll hinter ihm steht.


    Mir hat ihre Schauspielerei gut gefallen, einen Moment brauchte ich, um sie in der stinkenden Magd zu erkennen ...


    Der sogenannte Kreuzzug gegen die Katharer hat viel mit Machtgelüsten zu tun, aber das ist ja nichts Neues.


    Sehr schnell war ich wieder mittendrin und freue mich aufs Weiterlesen.