Hier kann zu den Seiten 168 - 246 (Kapitel 5 - 6) geschrieben werden.
'Das Banner des Löwen' - Seiten 168 - 246
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Puh, was für ein spannender Abschnitt
Robin, D'Artagnan und Raimund ziehen los, um Toulouse und Chateau Narbonnais von Graf Raimund von Toulouse gegen Simon von Montfort und seine Schergen zu verteidigen..
Ich dachte erst, was für ein Himmelfahrtskommando!!
Aber auch dieses Mal schafft es Robin, sicher in die Festung zu gelangen.
Hat der Graf Raimund von Toulouse tatsächlich die Ernte, das Vieh und die Bauern in der Festung gesichert? Geniale Idee, zumindest für den Moment..
Raimund und seine Männer sind allerdings noch nicht im Chateau Narbonnais angekommen. Ob sie in eine Falle geraten sind?
Jetzt muss ich eine kurze Lesepause einlegen, "Wilsberg" läuft gleich..
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Robin macht sich mit seinen Kämpfern und mit Nahrungsvorräten auf nach Toulouse. Was sie da erwartet hat mich umgehauen. Die Belagerten leben in Saus und Braus, während die Belagerer darben. Montforts gnadenlose Kriegsführung schlägt auf ihn zurück, denn die Bauern ziehen sich mit allem Vieh und allen Vorräten in die Stadt zurück, auch wenn dafür Kirchen umgewidmet werden müssen.
Pater Dominikus ist eine beeindruckende Figur mit moralischen Grundsätzen, die er gegen jeden vertritt. Montfort wird seiner Rolle als Bösewicht gerecht, muss aber bei seiner Begegnung mit Robin kräftig einstecken. Es ist immer wieder beeindruckend, welche Fähigkeiten Robin von seinen Gegnern zugeschrieben werden. Da ist er noch mal ein Stufe stärker und gefährlicher als im "richtigen" Leben. Meine Lieblingsstelle bisher ist das unterdrückte "Inschallah" bei seinem Abstecher zu den Belagerern.
Und wenn Marian von diesem Trip erfährt, wird es übel für Robin werden. Manchmal übertreibt er es mit dem Risiko.
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Dass Robin sich in das Lager der Belagerer wagt grenzt wirklich an Dummheit. Er hat doch nicht ernsthaft geglaubt, dass Monfort Wort halten würde? Das hat er doch schon unter Beweis gestellt, das man ihm nicht trauen kann. Gerettet hat ihn dann ja auch nur seine Assasinen-Ausbildung.
Marian wird ihm dafür bestimmt gehörig den Kopf waschen.
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Es geht also los, die Truppen machen sich auch nach Toulouse. Da sieht man mal wieder was mit Unterstützing des Volkes alles erreichen kann. Raimunds Plan, die Ernte in die Stadt zu bringen und sich dann erst belagern zu lassen ist ja voll aufgegangen. Dafür müssen die, die sich einen Dreck um andere kümmern jetzt hungern.
Dominikus ist mir nicht unsymphatisch. im Prinzip hat er nicht ganz unrecht mit seinem Auftreten.Was mich nur immer nervt ist dieses unbedingte "ich bin im Recht" Denken der katholischen Kirche. Auch wenn was schief läuft und ganz und gar nicht der christlichen Lehre entspricht, dann ist es ja immer noch die katholische Kirche und die weiss es doch eh immer besser. Das ziehen sie bis heute noch durch.
Meine Erachtens sind Raimund und seine Bundesgenoosen näher an der christliche Lehre dran, sie leben zwar nicht unbedingt nach deren Moralvorstellungen, aber sie kümmern sich um ihre Nächsten.
Robin geht wie immer ein Wagnis ein und wird daher von Marian vermutlich ordentlich den Kopf gewaschen bekommen.
Die Szene mit Marian und dem Troubadour fand ich eigentlich köstlich. Marian weiss sich zu wehren!
Allerdings muss ich sagen, dass es mich auch betrübt hat. Wie kann ein Mann auf die Idee kommen, dass wenn eine Frau ihm fast die Zunge abbeisst sie nur bezwungen werden möchte? Ein klassischer #metoo Moment. Das schlimme ist ja, dass es heute auch noch so Typen gibt.
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Robin macht sich mit seinen Kämpfern und mit Nahrungsvorräten auf nach Toulouse. Was sie da erwartet hat mich umgehauen. Die Belagerten leben in Saus und Braus, während die Belagerer darben. Montforts gnadenlose Kriegsführung schlägt auf ihn zurück, denn die Bauern ziehen sich mit allem Vieh und allen Vorräten in die Stadt zurück, auch wenn dafür Kirchen umgewidmet werden müssen.
Pater Dominikus ist eine beeindruckende Figur mit moralischen Grundsätzen, die er gegen jeden vertritt. Montfort wird seiner Rolle als Bösewicht gerecht, muss aber bei seiner Begegnung mit Robin kräftig einstecken. Es ist immer wieder beeindruckend, welche Fähigkeiten Robin von seinen Gegnern zugeschrieben werden. Da ist er noch mal ein Stufe stärker und gefährlicher als im "richtigen" Leben. Meine Lieblingsstelle bisher ist das unterdrückte "Inschallah" bei seinem Abstecher zu den Belagerern.
Und wenn Marian von diesem Trip erfährt, wird es übel für Robin werden. Manchmal übertreibt er es mit dem Risiko.
Das kann ich so unterschreiben, denn im Wesentlichen sind mir beim Lesen die gleichen Punkte durch den Kopf gegangen. Ich musste ja schmunzeln, als Robin Marian Einweisungen gibt, wie sie sich unterwegs nach Toulouse verhalten soll. "Züchtig senkte Marian den Blick" - da kann man sich nur allzu gut vorstellen, was sie gerade denkt. Dass es den Belagerten so gut geht, im Gegensatz zu den Kreuzrittern um Montfort, ist von Graf Raimund klug gelöst, denn es sichert ihm die Loyalität der Menschen, da ihm die Vorsorge in Sachen Vorräte ja nicht nur selbst zum Vorteil gereicht, sondern alle betrifft, die in der Stadt leben. Dass sich Raimund um seinen Sohn sorgt, ist in mehrerer Hinsicht verständlich. Daher nimmt er Robins Angebot auch begeistert an. Die Beschreibung von Robins Gedanken dazu, in Beziehung auf Marian, trifft mal wieder ganz meinen Humor: "Robin traute dem Grafen nur so weit, wie er ein Pferd werfen konnte"
Pater Dominikus hat mich auch beeindruckt, und er nimmt ja Montfort gegenüber auch kein Blatt vor den Mund. Auch ihm widerstrebt Gewalt, wenn es darum geht, Menschen zum "einzig wahren" katholischen Glauben zu bekehren. Aber Montfort hält stur an seiner Meinung fest. Diese selbstgerechte Haltung ist mir unverständlich. Irgendwie wurde damals schon mit zweierlei Maß gemessen, denn bei dieser abgrundtiefem Frömmigkeit sollte man meinen, dass diese auch die zehn Gebote einschließt. Diese Bigotterie werde ich wohl nie begreifen, wie das zusammenpassen soll, einerseits sich für tief gläubig und fromm halten und auf der anderen Seite mit roher Gewalt gegen alles vorzugehen, was nicht der eigenen Vorstellung vom Glauben entspricht. Robin bringt das Argument ja immer wieder, von wegen "Du sollst nicht töten", er redet quasi mit Engelszungen, stößt aber auf taube Ohren.
Zuletzt zeigt Robin mal wieder, dass er auch mit Ende 50 noch sehr schnell und wendig ist und nichts verlernt hat. So schnell können die anderen gar nicht schauen, wie er Montfort quasi mit einem Handgriff außer Gefecht setzt. Glücklicherweise ist er wieder heil von seinem Ausflug zurück gekommen, das hätte auch gewaltig schief gehen können. Marian wird ihm ganz schön den Kopf waschen, wenn sie davon erfährt.
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Dominikus ist mir nicht unsymphatisch. im Prinzip hat er nicht ganz unrecht mit seinem Auftreten.Was mich nur immer nervt ist dieses unbedingte "ich bin im Recht" Denken der katholischen Kirche. Auch wenn was schief läuft und ganz und gar nicht der christlichen Lehre entspricht, dann ist es ja immer noch die katholische Kirche und die weiss es doch eh immer besser. Das ziehen sie bis heute noch durch.
Dominicus ist mir auch nicht unsymphatisch, sein Ansatz, die Katharer mit Worten überzeugen zu wollen, ist auf jeden Fall richtig, egal ob er selbst jetzt Recht hat oder nicht. Leider kämpft er gegen Montfort auf verlorenem Posten.
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Dominicus ist mir auch nicht unsymphatisch, sein Ansatz, die Katharer mit Worten überzeugen zu wollen, ist auf jeden Fall richtig, egal ob er selbst jetzt Recht hat oder nicht. Leider kämpft er gegen Montfort auf verlorenem Posten.
Der Ansatz mag richtig gewesen sein, was die Dominikaner später daraus gemacht haben, war aber einfach nur schrecklich.
Kein anderer Orden hat sich so durch Verfolgung andersdenkender ausgezeichnet, wie die domini canis - die Hunde des Herrn.
Wer den Piraten kennt weiß, wie Drake mit ihnen deshalb umgesprungen ist.
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Der Ansatz mag richtig gewesen sein, was die Dominikaner später daraus gemacht haben, war aber einfach nur schrecklich.
Kein anderer Orden hat sich so durch Verfolgung andersdenkender ausgezeichnet, wie die domini canis - die Hunde des Herrn.
Wer den Piraten kennt weiß, wie Drake mit ihnen deshalb umgesprungen ist.
Gut zu wissen, der Pirat liegt schon auf dem SuB.
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Klusi, Du wirst das Buch lieben!!
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Toulouse - ich habe jetzt richtig Lust, die Stadt einmal zu besuchen - auch das finde ich eine schöne Wirkung eines Romans. Schaue mich gleich mal auf Google ein wenig um ...
Bruder Domenikus, der Stammvater der Dominikaner - ich dachte zuerst, sein Auftauchen hier sei fiktiv, aber er war tatsächlich in den Katharer-Kreuzzug involviert - wieder etwas dazu gelernt.
Ein bisschen Kritik muss ich doch wieder üben: Wieder gibt es mir zu viele Wiederholungen. Wenn ich zweimal auf 200 Seiten ausführlich über die Wirkung der englischen Langbögen und der Bodkin-Pfeile aufgeklärt werde, ist mir das zu viel, ich kann mir das schon selber merken. Auch ein paar andere Wiederholungen sind mir aufgefallen und an manchen Stellen hätte ich mir den Genetiv statt des Dativs gewünscht. Und auch sonst kann ich selbst denken, da muss z. B. nicht Robin für mich darüber nachdenken, was Fulke und Blanche vielleicht nachher im Bett anstellen (ist nur ein Beispiel ...), ja, ich möchte nicht alles haarklein erklärt bekommen, ich kann vieles auch selbst nachvollziehen.
Und wo ich schon mal dabei bin: Die Szene mit Marian und dem Troubadour ist in meinen Augen total unnötig und verzichtbar. Zumal wir so ähnliche Szenen schon in anderen Bänden hatten. Der Satz auf S. 215 "So beschloss sie, der weiblichen Logik folgend, es ihrem Gemahl heimzuzahlen" hat mich übrigens etwas geärgert, zum Einen wird Marian hier hingestellt, als sei ihr der Ernst der Situation nicht klar, zum Anderen klingt das in meinen Augen auch noch frauenfeindlich - weibliche Logik = unlogisch?
Und Robin handelt mal wieder bevor er denkt und bringt sich in eine unangenehme Situation, die leicht hätte tödlich enden können ... Da kann man nur den Kopfschütteln, im wahren Leben wäre er wahrscheinlich nicht so glimpflich davon gekommen.
Es wird ein bisschen arg viel gekämpft und das Zwischenmenschliche bleibt etwas auf der Strecke, aber das macht halt das Thema. Ich hätte mir allerdings ein bisschen mehr Fulke gewünscht ...
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Toulouse - ich habe jetzt richtig Lust, die Stadt einmal zu besuchen - auch das finde ich eine schöne Wirkung eines Romans. Schaue mich gleich mal auf Google ein wenig um ...
Ich hätte mir allerdings ein bisschen mehr Fulke gewünscht ...
Die Stadt und das ganze Land lohnt sich wirklich. Unbedingt aber einen Abstecher nach Carcassonne machen und auch einmal in Lisse vorbeischauen.
Und Fulke hat seine großen Auftritte im fünften Band, der ja nach ihm benannt ist.
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Diese selbstgerechte Haltung ist mir unverständlich. Irgendwie wurde damals schon mit zweierlei Maß gemessen, denn bei dieser abgrundtiefem Frömmigkeit sollte man meinen, dass diese auch die zehn Gebote einschließt. Diese Bigotterie werde ich wohl nie begreifen, wie das zusammenpassen soll, einerseits sich für tief gläubig und fromm halten und auf der anderen Seite mit roher Gewalt gegen alles vorzugehen, was nicht der eigenen Vorstellung vom Glauben entspricht. Robin bringt das Argument ja immer wieder, von wegen "Du sollst nicht töten", er redet quasi mit Engelszungen, stößt aber auf taube Ohren.
Das geht mir genauso.
Diese selbstgerechte Haltung, die nichts anderes als bigot ist, wird mir nie verständlich werden.
Aber es wird ja deutlich in dem Abschnitt, als Robin mal wieder Opfer seiner überhasteten Taten wird und ins feindliche Lager schreitet, daß vorher nie jemand gewagt hatte, Montford Widerworte zu entgegnen.
Scheinbar hat wohl vorher nie jemand versucht, dem Möder Einhalt zu gebieten - aus welchen Gründen auch immer. Sei es Machtgier, Beutedurst oder Feigheit.
Wäre nicht verkehrt gewesen, dem Kerl schon früher mal klarzumachen, daß er eben nicht unfehlbar ist, sondern lediglich ein Mörder und Landräuber.
Trotzdem - die Szene, wie sich Robin da wieder aus der Bredouille zieht, ist köstlich