Godzilla kennt fast jeder, doch nur die wenigsten wissen was ein „Kaiju“ ist. Also versuche ich zuerst einmal zu erklären, was es mit dem Begriff Kaiju auf sich hat, denn die gibt es nicht nur im „Pacific Rim“.
Die Bezeichnung „Kaiju“ stammt aus dem japanischen und bedeutet „seltsame Bestie“. Zumeist wird sie in Verbindung mit Riesenmonstern wie eben Godzilla, oder dem hierzulande weniger bekannten Gamera, gebracht.
Mit diesem Wissen und dem Coverbild ist man schon in der Lage sich zusammenzureimen um was es im Buch gehen wird.
Ein verheerender Vulkanausbruch im Yellowstone National Park der USA fördert mehr zutage als die üblichen Massen an Lava und Asche. Aus dem Krater des Vulkans steigen Kreaturen, die man so noch nicht zu Gesicht bekommen hat und die Menschheit sieht sich vor eine Bedrohung gestellt, welche nicht nur durch einen Aschewinter ausgelöst wird.
In diesem apokalyptischen Szenario versuchen verschieden Gruppen von Menschen sich selbst zu retten oder gar das eigene Land irgendwie nochmal aus dem Schlamassel zu ziehen.
Zum einen ist da der psychopathische FBI-Agent Linder, der sich auf einer Gottesmission wähnt und in deren Fahrwasser mehr Schaden anrichtet, als das er wirklich christliche Nächstenliebe walten lässt. Diese Handlungsebene wird mit der des jungen Kyle vermischt, denn beide haben ein gemeinsames Geheimnis, von dem Kyle noch nichts weiß als alles beginnt. Dann wäre da Kyles Mutter, Lu, die als US-Marshall einen Großtransport von Strafgefangenen, zusammen mit ein paar Kollegen, in mehreren Bussen in Richtung Rettung durch Schiffe in Richtung Europa durchführen soll. Auch der Präsident der USA kommt nicht zu kurz und darf von sicherer Warte aus alles versuchen um den Kaiju Herr zu werden. Zu guter Letzt ist da noch die Wissenschaftlerin, die sich fast schon im Rachen der Bestien befindet um Informationen zu sammeln mit denen man vielleicht in der Lage ist die Kajus aufzuhalten.
So weit, so bekannt.
Doch ganz so bekannt, wie es sich liest, ist das alles nicht. Bisher waren mir solche Storys nur aus Filmen, eben den besagten Kaiju Eiga (jap. für „Monsterfilme“), bekannt, denn als Buch stoße ich hier erstmalig auf sie.
Man muss sich ein wenig an die ganze Sache gewöhnen, denn in den ersten sechzig Seiten ist nicht viel von großen Monstern zu lesen. Hier geht es ausschließlich um die Rahmenhandlung der menschlichen Akteure. Doch als die Kaiju sich dann zeigen und aufmachen um die Menschen der USA auf ihren Speiseplan zu setzen, wird alles umso interessanter. Mensch gegen Monster ist immer interessant, doch wenn es Mensch gegen gar ganz schön große Monster geht, wird es spannend.
Die Übersetzung an sich wirkt ein wenig steif und verhakelt sich hin und wieder. So „formieren“ sich die Flugzeuge einer Bomberstaffel nicht neu, sondern sie „formatieren“ sich. Das ist an sich nicht störend für den Lesefluss, ließ mir aber ab und an ein grinsen auf dem Gesicht erscheinen.
Was mit „Kaiju Winter“ beginnt, wurde in den USA bereits zweimal fortgesetzt. Ich würde mir wünschen, dass der Luzifer Verlag auch die beiden Nachfolger „Kaiju Storm“ und „Kaiju Inferno“ noch dem deutschsprachigen Publikum zugänglich macht.