Saul Friedländer - Wohin die Erinnerung führt. Mein Leben

  • Titel: Wohin die Erinnerung führt. Mein Leben

    Autor: Saul Friedländer

    Übersetzt aus dem Englischen von: Ruth Keen und Erhard Stölting

    Verlag: C.H. Beck

    Erschienen: September 2016

    Seitenzahl: 329

    ISBN-10: 3406697704

    ISBN-13: 9783406697708

    Preis: 26.95 EUR


    Saul Friedländer wurde 1932 in Prag geboren. Mit seinen Eltern emigrierte er nach Frankreich. Als nach der Besetzung Frankreichs durch die Deutsche Wehrmacht, wurden ab 1942 die ausländischen Juden verhaftet wurden, versteckten ihn seine Eltern in einem katholischen Kloster. Sie selbst wurden bei ihrer Flucht in die Schweiz von den dortigen Behörden an die französische Polizei ausgeliefert und endeten letztendlich im KZ Auschwitz wo sie ermordet wurden. Wieder einmal kein Ruhmesblatt für die Schweiz, die irgendwann vielleicht mal ihrer widerlichen Selbstgerechtigkeit erstickt – so darf man wenigstens hoffen.


    Friedländer ist ein berühmter Historiker, der sich eingehend mit dem Schicksal der Juden während der Nazizeit beschäftigt hat.


    Hier erzählt er nun sein Leben. Er klagt nicht an, er stellt fest. In einer sehr ruhigen aber auch eindringlichen Sprache breitet er sein Leben vor seinen Lesern aus. Er ist ein kritischer Wegbegleiter seines Landes Israel. Doch seine Kritik ist moderat, nie verletzend – ganz im Gegensatz zu den antisemitischen Israel-Hatern hierzulande. Denn gerade die Kritik an der israelischen Politik geht hier so gut wie nie ohne antisemitischen Unterton über die Bühne.


    „....ein tief menschliches Zeugnis, frei von Eitelkeit, und wie immer bei [Friedländer] anschaulich und elegant geschrieben" – schrieb Claudia Kühner in der NZZ. Sie trifft es damit sehr gut.


    In diesem Zusammenhang sei auf die Rede Saul Friedländer im Deutschen Bundestag am 31. Januar 2019 erinnert, die der in der Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus hielt.


    Rede von Saul Friedländer am 31. Januar 2019 im Deutschen Bundestag


    Und es wird einem speiübel wenn man heutzutage miterleben muss, wie die unvorstellbaren Naziverbrechen durch den inflationären Gebrauch des Wortes „Nazi“ verharmlost und relativiert werden.


    Ein mehr als lesenswertes Buch – 9 Eulenpunkte

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.