Ansprachen aus Anlass der Verleihung
ISBN-10: 3765726680
Kurzbeschreibung:
In der Begründung des Stiftungsrats heißt es: "Mit Susan Sontag ehren wir eine Schriftstellerin, deren erzählendes und essayistisches Werk den Begriff und den Wert der westlichen Kultur untersucht und verteidigt. Mit großer analytischer Schärfe hat sie seit den sechziger Jahren die Ausprägungen der dynamischen Alltagskultur und ihre Bedeutung für unsere Vorstellung von Modernität und Freiheit beschrieben. Durch ihre Arbeit, die nie das europäische Erbe aus dem Blick verlor, ist sie zu der prominentesten intellektuellen Botschafterin zwischen den beiden Kontinenten geworden. In einer Welt der gefälschten Bilder und der verstümmelten Wahrheiten ist sie für die Würde des freien Denkens eingetreten. Auch in dem letzten ihrer vielen auch in Deutschland einflussreichen Bücher, 'Das Leiden anderer betrachten', ist sie diesem unverrückbaren Ethos treu geblieben, als Zeugin einer immer noch von Kriegen heimgesuchten Epoche mutig und verantwortungsvoll auf dem Recht der Opfer zu beharren."
Über die Autorin:
Susan Sontag, 1933 in New York geboren, war Schriftstellerin, Kritikerin und Regisseurin. Sie erhielt u.a. den Jerusalem Book Prize 2001, den National Book Award und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Bei Hanser erschienen zuletzt Das Leiden anderer betrachten (2003), Worauf es ankommt (2005), Zur gleichen Zeit (Aufsätze und Reden, 2008), Wiedergeboren. Tagebücher 1947-1963 (2010) und Ich schreibe, um herauszufinden, was ich denke. Tagebücher 1964-1980 (2013). Susan Sontag starb 2004 in New York. Über ihr letztes Lebensjahr berichtet ihr Sohn David Rieff in Tod einer Untröstlichen (Hanser, 2009).
Mein Eindruck:
Ein Buch zur Preisverleihung an Susan Sontag. Außer der Dankesrede von Susan Sontag in Englisch und Deutsch (übersetzt von Reinhard Kaiser) enthält dieses Buch die kompletten Reden inklusive die Laudatio von Ivan Nagel.
An Schluß ist noch eine Bibliografie und eine kurze Biographie über Susan Sontag gesetzt
Als Susan Sontag 2003 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels bekam, hatte ich das zwar mitbekommen, aber nicht weiter verfolgt. Das waren Zeiten, in denen eine US-amerikanische Intellektuelle noch in Deutschland geehrt wurde. Aber auch schon damals, unter Bush, gab es Konflikte und Irritationen zwischen den USA und Deutschland. Das macht Susan Sontag in ihrer acceptance Speech klar. Sie kritisiert auch schon am Anfang, dass sich der damalige amerikanische Botschafter von der Veranstaltung in der Paulskirche ferngehalten hatte. Zu kritisch hatte sich Susan Sontag immer wieder gezeigt und sich auch engagiert.
Sontag sah die Gründe für eine Entfremdung deutlich auf der Seite der USA.
Mit gefällt gut, dass die Autorin die Literatur so hoch hält und ihren Wert preist. Sie kennt die Deutsche Literatur in der Übersetzung, der Zauberberg von Thomas Mann war ein wichtiges Buch für sie.
Sie hat auch gerne ihre Bücher in Deutschland erscheinen sehen und berichtet von ihren Treffen mit dem Hanser-Lektor Fritz Arnold.
Der letzte Satz ihrer Rede lautet folgerichtig: Literatur ist Freiheit!