Der Klang der Täuschung - Mary E. Pearson [ab 14 Jahre]

  • Produktinformationen (Amazon):

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    • Gebundene Ausgabe: 640 Seiten
    • Verlag: ONE; Auflage: 1. Aufl. 2019 (31. Januar 2019)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3846600776
    • ISBN-13: 978-3846600771
    • ASIN: B07K4SWSYX
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre


    Kurzbeschreibung (Verlag):

    Kazi ist auf den Straßen Vendas großgeworden und schlägt sich als Taschendiebin durch. Doch als eines Tages Königin Lia persönlich auf sie aufmerksam wird, ändert sich ihr Leben schlagartig. Von nun an ist Kazi eine Rahtan und gehört der königlichen Leibgarde an. Sie erhält den Auftrag, die Verräter ausfindig zu machen, die für den Großen Krieg verantwortlich sind. Vermutlich haben sie bei einem feindlichen Rebellenvolk an der Landesgrenze Zuflucht gefunden. Doch als Kazi dort eintrifft und den jungen Anführer Jase kennenlernt, bringen Gefühle ihre Pläne durcheinander. Denn auch wenn ihr Kopf weiß, dass der Mann ihr Feind ist, so kann sich ihr Herz nicht gegen ihn wehren …

    Zur Autorin (Verlag):

    Mary E. Pearson hat bereits verschiedene Jugendbücher geschrieben. Der Kuss der Lüge, Auftaktband der Chroniken der Verbliebenen, ist der erste ihrer Titel, der auf Deutsch erscheint. In den USA hat sie damit in Bloggerkreisen geradezu einen Hype ausgelöst. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Hunden in Kalifornien.

    Meine Meinung:

    Kazi, 17 Jahre alt, ist eine ehemalige Diebin, die es in die Leibgarde der Königin von Venda geschafft hat. Sie hat von ihrer Königin den Auftrag bekommen einen Verräter ausfindig und dingfest zu machen. Dabei kommt sie nach Höllenrachen und lernt dort Jase kennen.

    Dieser ist gerade erst zum Patrei der dort herrschenden Familie geworden und muss sich gegen diverse Intrigen wehren. da werden die beiden verschleppt und müssen sich gemeinsam durch die Wildnis nach Hause zurückbringen.

    Auf dieser Reise kommen die beiden sich näher als jemals von beiden geplant war.


    Das Buch wechselt kapitelweise den Blickwinkel, es wird immer abwechselnd aus der Sicht Kazis und Jases erzählt. Damit bekommt man einen tollen Einblick in das Gefühlsleben der beiden. An vielen Ecken sind die beiden sich ähnlicher, als sie es selbst merken, an anderen Stellen sind die beiden sehr unterschiedlich. Kazi kennt das enge Familienleben, dass das Leben in Torsfeste bestimmt, überhaupt nicht, wohingegen Jase es sich nicht vorstellen kann, wie es ist ohne Familie groß zu werden. Und doch ist es beiden extrem wichtig die zu schützen, denen sie Treue geschworen haben.


    Ich kannte noch kein Buch der Autorin, allerdings hat meine Tochter mit großer Begeisterung die Chroniken der Verbliebenen gelesen. So dachte ich mir, dass ich doch den Auftakt einer neuen Reihe dazu nutzen könnte, die Autorin kennenzulernen. Allerdings hat genau die Unkenntnis der Vorgängerreihe es mir am Anfang etwas schwierig gemacht ins Buch zu kommen. Aber sobald Kazi und Jase das erste Mal aufeinander treffen war es vorbei mit den Problemen. Ab diesem Zeitpunkt hat das Buch einen richtigen Lesezwang hervorgerufen und ich mochte einerseits nur ungern aufhören zu lesen, andererseits sollte es auch noch nicht allzu schnell zu Ende sein.


    Besonders gut gefallen haben mir die Charaktere von Kazi und Jase. Beide sind Fremden gegenüber sehr misstrauisch und vorsichtig, aber auch bereit, die Dinge einmal aus der Sicht des Gegenübers zu beurteilen. Beide versuchen die Fakten und das Verhalten anderer mit dem Bild abzugleichen, dass sie sich von demjenigen gemacht haben. Da gibt es kaum schwarz-weiß-Denken, sie sind durchaus bereit die Umstände mit in Betracht zu ziehen.


    Das Kopfkino lief tatsächlich von der ersten Seite an, ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Die Ausstattung des Buches fand ich toll, der Verlag hat sogar ein Lesebändchen spendiert und das Cover passt auch gut zur Vorgängerreihe. Das Buch hat am Anfang und am Ende jeweils eine Karte des Kontinents und von Höllenrachen. Leider sind auf der Übersichtskarte Torfeste und Höllenrachen nicht eingezeichnet. Das hätte es mir als Neuling doch leichter gemacht das Geschehen zu verorten.


    Alles in allem hat mich das Buch sehr begeistert und ich freue mich auf den zweiten Band. Bis dahin werde ich mich endlich mit den vier Büchern der Chroniken der Verbliebenen beschäftigen.

    Von mir eine Leseempfehlung nicht nur für jugendliche Leser.


    9 von 10 Punkte


  • Inhalt:

    Kazi ist auf den Straßen Vendas großgeworden und schlägt sich als Taschendiebin durch. Doch dann wird Königin Lia auf sie aufmerksam und betraut sie mit einer neuen Aufgabe: Als Mitglied der königlichen Leibgarde soll Kazi die Verräter ausfindig zu machen, die für den Großen Krieg verantwortlich sind. Es wird vermutet, dass sie bei einem feindlichen Rebellenvolk an der Landesgrenze Zuflucht gefunden haben. Doch als Kazi dort eintrifft und den jungen Anführer Jase kennenlernt, bringen Gefühle ihre Pläne durcheinander. Denn auch wenn ihr Kopf weiß, dass Jase ihr Feind ist, so kann sich ihr Herz nicht gegen ihn wehren …


    Rezension:

    Ein Auftrag der Königin von Venda führt Kazimryah und ihre Mit-Rahtan Wren und Synové nach Höllenrachen, wo sie einen Verräter ausfindig machen sollen.

    Doch Kazis Mission erweist sich komplizierter als gedacht, denn in Höllenrachen warten zahlreiche Probleme auf die junge Diebin, nicht zuletzt in Gestalt des attraktiven Jase Ballenger.


    "Der Klang der Täuschung" ist der Auftakt von Mary E. Pearsons Chroniken der Hoffnungen, der aus den wechselnden Ich-Perspektive der siebzehn Jahre alten Kazimryah - genannt Kazi - aus Hellnebel und des neunzehn Jahre alten Jase Ballenger erzählt wird.


    Das Buch ist ein Spin-off zu den Chroniken der Verbliebenen und setzt sechs Jahre nach dem großen Krieg an. Wir begegnen altbekannten Charakteren, die aber absolut nicht im Vordergrund gestanden haben, was mir sehr gut gefallen hat, denn wir lernen mit Kazi, Wren, Synové, Jase und seinen Familienmitgliedern viele spannende und neue Charaktere kennen! Trotzdem war es schön, dass wir erfahren konnten, wie es mit den lieb gewonnenen Charakteren weitergeht!

    Ich mochte die Welt schon in der eigentlichen Reihe total gerne und fand es klasse, dass wir diese nun noch besser kennenlernen dürfen! Wir entdecken neue Orte und erfahren mehr über die Geschichte der Welt.


    Kazi lernen wir als geschickte Diebin und talentierte Rahtan der Königin von Venda kennen. Sie musste schon einige Verluste verarbeiten und hatte definitiv keine einfache Kindheit in Venda. Sie ist zu einer starken jungen Frau herangewachsen, die sich nicht unterkriegen lässt, aber auch eine weiche und mitfühlende Seite hat. Sie auch ist loyal und pflichtbewusst, eine tolle Mischung, die mir sehr gefallen hat!

    Jase Ballenger entstammt einer großen Familie, die seit Jahrhunderten über Torsfeste und Höllenrachen herrscht. Als Patrei ist er schon in jungen Jahren zum Oberhaupt der Familie geworden und trifft am Ende die wichtigen Entscheidungen. Jase ist temperamentvoll und überlegt bevor er handelt. Seine Familie geht ihm über alles und er ist ein guter Zuhörer.

    Sowohl Kazi, als auch Jase mochte ich richtig gerne! Ich konnte mit den beiden absolut mitfiebern und die Entwicklung der Liebesgeschichte hat mir ebenfalls sehr gut gefallen! Bei den beiden stimmt die Chemie einfach und das hat man wirklich gemerkt, auch wenn die beiden es sich nicht einfach gemacht haben!


    Die Handlung konnte mich ebenfalls fesseln! Es gab zwar auch ruhigere Stellen, aber ich musste mich niemals zum Weiterlesen zwingen. Ganz im Gegenteil! Das Buch entwickelte sich zu einem richtigen Pageturner!

    Die Geschichte war immer spannend, der Schreibstil von Mary E. Pearson ließ sich sehr gut lesen und auch die Atmosphäre hat mir echt gut gefallen!

    "Der Klang der Täuschung" ist der erste Band einer Dilogie und so werden nicht alle Fragen beantwortet, aber es lässt mich auch nicht unzufrieden zurück. Besonders das letzte Kapitel verspricht, dass es mit Kazi und Jase spannend weitergehen wird und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band!


    Fazit:

    "Der Klang der Täuschung" ist ein großartiger Auftakt von Mary E. Pearsons Chroniken der Hoffnung!

    Kazi und Jase waren zwei spannende Protagonisten, die ich sehr mochte und mit denen ich absolut mitfiebern konnte!

    Es war großartig wieder in die tolle Welt eintauchen zu können und mehr über diese zu erfahren!

    Die Atmosphäre hat mir richtig gut gefallen und auch die Handlung konnte mich von Beginn an fesseln, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte!

    10/10

  • Königin Lia schickt Kazimyra von Hellnebel nach Höllenrachen, einen Verräter ausfindig zu machen. Jase Ballenger ist dort gerade der neue Patrei geworden. Seine und Kazis Wege treffen sich anders als erwartet ...



    Der Roman baut auf dem „Die Chroniken der Verbliebenen“-Vierteiler auf und spielt im selben Universum, mehr kann ich dazu leider nicht sagen, denn diesen habe ich nicht gelesen. Auch der vorliegende Band wird kein Einzelband bleiben, spätestens beim Cliffhanger am Ende, der Böses ahnen lässt, wird einem das klar.


    Man kann es schon dem Klappentext entnehmen: Es geht hier vor allem um Liebe. Und tatsächlich steht im Roman die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten Kazi und Jase im Mittelpunkt der Handlung. Dass beide abwechselnd in Ich-Form erzählen, trägt dazu stark bei. Oft gehen die Erzählungen der beiden ohne Zeitverlust ineinander über.


    Natürlich wird auch die Hintergrundgeschichte, die Suche nach dem Verräter, nicht vergessen, kommt aber lange nicht in Schwung. Überhaupt hat der Roman oft Längen, immer wieder ist man versucht, Szenen quer zu lesen, manches, was hätte spannend sein können, wird gar nicht direkt erzählt, sondern nur im Rückblick angedeutet, wie etwa der Angriff der Hunde auf Kazi. Das mag für jene okay sein, denen es vor allem um die Beziehungsfrage geht, wenn man sich aber einen spannenden und actionreichen Roman erwartet hat, ist das enttäuschend.


    Dass Action und Spannung durchaus vorkommen können, sieht man vor allem im ersten und letzten Drittel. Bereits kurz nach Beginn werden Kazi und Jase gemeinsam entführt und müssen sich, im wahrsten Sinne des Wortes aneinandergekettet den Weg zurück nach Hause erkämpfen. Hier kommen sie sich nahe, hier wird es aber auch so richtig spannend, wenn sie auf allerlei Unwägbarkeiten treffen. Gleiches gilt für das letzte Drittel, wenn Kazis Auftrag sich zu erfüllen scheint und sie sich in Bezug auf Jase entscheiden muss. Diese Szenen können zum Teil die Durststrecke in der Mitte des – mehr als 600 Seiten langen – Romans ausgleichen, sollte man überhaupt so lange durchgehalten haben. Eine Kürzung vor allem in der Mitte hätte dem Roman sicher gut getan.


    Der Erzählstil der Autorin gefällt mir, er lässt sich gut lesen und weckt die Vorstellungskraft. Dass man durch die beiden Perspektiven nicht nur unterschiedliche Sichtweisen sondern auch verschiedene zusätzliche Informationen erhält, die der jeweils andere nicht kennt, verschafft dem Leser einen Wissensvorsprung, der eine gewisse Spannung schafft. Manches bleibt trotzdem relativ vage und wird erst später aufgelöst. Die Geschichte lebt u. a. auch davon, dass die beiden Protagonisten Geheimnisse voreinander haben, vieles wäre schnell geklärt, würden sie öfter ehrlich miteinander reden. Man kann aber auf Grund der Hintergrundgeschichten verstehen, dass die beiden es so halten – zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Hin und wieder habe ich das Gefühl von Unstimmigkeit, z. B., wenn Jase Kazi auf den Armen trägt, obwohl die beiden an den Beinen aneinandergefesselt sind. Das müssten schon sehr lange Ketten sein …


    Scheinbar handelt es sich um ein dystopisches Setting, es wird immer einmal wieder auf die Welt der Altvorderen verwiesen, man erhält den Eindruck, dass es keine Phantasiewelt, sondern die unsere gewesen sein könnte. Magie oder ähnliches gibt es im Übrigen nicht. Die Welt ist gut ausgebaut, auch ohne die Vorgänger-Tetralogie zu kennen, kann man sich gut hineinversetzen, die beiden schön gestalteten Karten sind geeignet, um sich einen zusätzlichen Überblick zu verschaffen.


    Der Roman ist eher für weibliche Jugendliche gedacht, die großen Wert auf eine Liebesgeschichte legen. Der Fokus liegt hier ganz klar darauf, auch wenn eine relativ spannende Geschichte darumherum geschrieben wurde. Leider ist die Erzählung stellenweise sehr langatmig, letztlich lohnt es sich aber, das Buch zu Ende zu lesen. (7 Punkte)