G. K. Grasse
Die Legende vom Hermunduren - Schatten des Hunno
Tredition
Autor: Geboren im Jahr 1949 . Schulzeit, Lehre, Studium und ein nachfolgendes Berufsleben als Diplom-Ingenieur im Technischen Bereich folgten. Mit zunehmenden Alter prägten sich andere, neue Interessen aus. Nach umfangreichen persönlichen Studien zu historischen Ereignissen begann der Autor 2011 mit dem Schreiben historischer Romane. Das vorrangige Interesse gilt der Zeit des ersten Jahrhunderts nach Christi Geburt. Die im freien Germanien lebenden Stämme stoßen mit den über den Rhein vordringenden Legionen des Römischen Imperiums zusammen. Welche Widersprüche entwickeln sich und welchen Einfluss hat die Zivilisation der Römer auf das Leben der Stämme? Das sind den Autor interessierende Fragen und er versucht das Leben und die Kämpfe betroffener Germanen in historischen Romanen zu gestalten. (Quelle: Tredition)
Gaidemar versammelt sich mit seinen Männern in der Nähe der Ebersippe. Mit Hilfe des Fischers Ernst, möchte er mit einigen Dorfbewohnern ins Gespräch kommen. Sein Plan dabei ist es, diese Männer von einer Neuwahl des Eldermannes zu überzeugen, denn nur ein neuer Eldermann, lässt die Hoffnung zu, dass es zu einem, für die Sippen wichtges Bündnis kommen kann. Dieses Bündnis ist wichtig, um gegen die Römer besser bestehen zu können.
Die Erzählungen der Hermunduren erstrecken sich in Band drei über insgesamt 27 Kapitel und setzen die bisher erzählte Story aus Band eins und zwei, nahtlos fort. Wie bereits aus den anderen Büchern der Reihe gewohnt, gibt es hier gleich zu Beginn eines Kapitels zahlreiche Informationen (Ort, Zeit, ...), die einem das Folgen der Geschehnisse, deutlich erleichtert. Was dem/r Leser/-inn darüber hinaus beim Lesen und verstehen hilft, sind auch in diesem Band, wie in den anderen Bänden bereits, die hervorgehobenen Wörter, die in einem Wortverzeichnis, am Ende des Buches erklärt werden. Mit jedem neuen Band werden diese Worte auf null gesetzt und so werden bereits bekannte Wörter, nochmals hervorgehoben und erklärt. So hilft es den Neueinsteigern ebenso, wie bereits kundigen Leser/-innen. Allerdings möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich ein Einsteigen in die Reihe, nicht mit diesem Band empfehlen würde. Es gibt zwar, manchmal Rückblicke auf bisher Geschehenes, allerdings sind diese nur als Vervollständigung der Informationen geeignet, nicht aber um ein genaues Bild bereits erzählter Geschehnisse zu bekommen. Eben diese Geschehnisse, sind allerdings zum Verständnis von Band drei von Nöten. Die Rückblicke in diesem Buch, sind wirklich gut und wie schon gesagt hilfreich, da sie bereits geschehnes nochmals ins Gedächtnis ruft aber auch, bereits vorhandene Informationen, vervollständigt (über Charaktere z. B.). Wo in Band zwei der Römer Titus etwas über seine Vergangenheit erzählt hat, war in diesem Band der Hermundure Degenar an der Reihe. Mit diesem Rückblick findet sich auch ein neues, in meinen Augen tolles Stilmittel im Buch wieder, dass man bereits geschehenes, aus dem Blickwinkel eines anderen Charakters nochmals liest (ein weiteres Mal taucht es bei einem Gefangenen auf, hier wird dann sogar die Geschichte weitererzählt).
Gerade in diesem Band merkt man auch erneut, wie viel Zeit sich der Autor zum Erzählen der Story nimmt. Darunter auch Stellen, die scheinbar ohne großen Nutzen sind (z. B. bei der Ausbildung des Wolfes). Durch diese Kleinigkeiten wird die Handlung jedoch mit Leben gefüllt.
Wer in diesem Band jedoch eine große Schlacht erwartet, wird enttäuscht (diese rückt aber scheinbar immer näher und spornt zum Weiterlesen an). Dafür gibt es aber einige kleine Kämpfe, die den Ideenreichtum des Autoren zeigen und durch ihre detaillierte Beschreibung, toll zu lesen sind.
Wo das Buch anfangs sich etwas im Kreise gedreht hat (bei den Verhandlungen über den neuen Eldermann), nimmt es mit fortlaufender Handlung an Fahrt auf und endet genau richtig, um die Vorfreude auf den nächsten Band, auf den Höhepunkt zu bringen.
Cover:
Anmerkung: Das Cover unterscheidet sich Gestaltungstechnisch nicht von den anderen Covern dieser Reihe. Aus diesem Grund unterscheidet sich die Beschreibung inhaltlich kaum.
Die Grundfarbe des Covers ist grün. Auf der Vorderseite gibt es dann ein Rechteck, auf dem einige Römer zu sehen sind (eigentlich ist es immer derselbe Römer, der nur verdoppelt wurde). Damit bezieht das Coverbild sich direkt zum Inhalt des Buches, denn dort spielen ebenfalls Römer eine Rolle. Leider wirkt das Cover so ein wenig einfallslos, was aber nicht bedeutet, es würde nicht zum Buch passen. Über dem Rechteck befindet sich der Titel der Reihe (alle Bücher der Reihe tragen den Titel “Die Legende vom Hermunduren), unter dem Rechteck findet sich dann der Titel des jeweiligen Buches (ebenfalls gibt es die Angabe, welcher Teil der Reihe das ist). Dieser Titel passt gut zu diesem Buch bzw. dessen, was im Buch beschrieben wird. Auch wenn man neben den Sippen, sicherlich auch die Römer mit einbeziehen muss, was den Zorn angeht.
Auf der Rückseite sehen wir das Coverbild, nur in klein.
Insgesamt ist das Cover zwar passend zum Buch, aber es hätte ruhig etwas mehr gestaltet werden dürfen (z. B. neben den Römern, auch ein Abbild eines anderen Stammes).
Fazit: Das Abenteuer der Hermunduren geht in Band drei weiter und führt die Geschichte hervorragend weiter. Anfangs zwar etwas zäh zu lesen, bessert sich dies nach einigen Kapitel aber deutlich und endet in einer toll erzählten Story-Fortsetzung, die nach ihrem Ende Lust auf Band vier macht. Der/die Leser/-inn bekommt in diesem Band einige, neue Informationen und kann so, dass bereits entstandene Bild, erweitern. Neueinsteigern rate ich davon ab, mit diesem Band ins Geschehen einzusteigen, diese sollten lieber mit Band eins anfangen, da so auch alles nachzuvollziehen und zu verstehen ist. Leser/-innen die bereits die vorherigen Bücher gelesen haben, müssen auch bei diesem Band zuschlagen. Von mir gibt es 5/5 Sterne.
Klappentext: Der Rhein trennt Roms Imperium von der Germania Magna. Teile des Stammes der Hermunduren siedeln auf Roms Wunsch im Territorium am Main. Doch Roms Freundschaft scheint nicht von ewiger Dauer. Eine von römischen Kohorten ausgeführte Sklavenjagd endete für deren Legionäre in einem Desaster. Der Führung beraubt und geschlagen, kehrten sie über den Rhein zurück. Zu keiner Zeit durfte Rom diese erlittene Niederlage hinnehmen. Im Auftrag seines Legaten zog Tribun Titus Suetonius erneut, mit nun vier Kohorten, zur Tilgung von Roms Schande… Aber auch die Hermunduren erkannten die von Rom ausgehende Gefahr. Ein Bündnis der Sippen schien zu wachsen, eine Gefolgschaft kampfbereiter Krieger entstand. Doch würden diese nur wenigen Krieger ausreichen um Roms Kohorten einen neuen Sieg abzutrotzen…
Aus den ‚Boten der Einheit’ um Gaidemar wuchs die Führung der Gefolgschaft und diese verzeichnete auch einen ersten Kampferfolg. Von Sklavenjägern gefangene Hermunduren konnten befreit werden. Gaidemar wurde zum Hunno der Gefolgschaft und dessen Zögling Gerwin wuchs zum Vertrauten und ‚Schatten’.
Die Gefolgschaft kann jedoch den Schutz des Territoriums und der darin lebenden Sippen nicht allein bewirken. Dazu bedarf es einer Streitmacht. Doch Engstirnigkeit, Gleichgültigkeit und Verrat bedrohen die Einheit aller am Main lebenden Sippen…(Quelle: Tredition)
Autor: G. K. Grasse
Titel: Die Legende vom Hermunduren - Schatten des Hunno
Verlag: Tredition
Genre: Erzählung
Seiten: 372
Preis: Taschenbuch:14,95 // eBook:5,95
Erstveröffentlichung: 2017
ISBN: 978-3-7439-3543-3