Oberkante Unterlippe - Stefan Schwarz

    • Taschenbuch: 304 Seiten
    • Verlag: Rowohlt Taschenbuch; Auflage: 1. (21. Juli 2017)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 9783499266966
    • ISBN-13: 978-3499266966
    • ASIN: 3499266962




    Kurzbeschreibung ( Quelle Amazon)

    Der Schauspieler Jannek Blume wird gern als Märchenprinz gebucht. Im richtigen Leben allerdings ist er schon ein paar Schritte weiter. Die Ehe mit der schönen Larissa war nämlich doch nicht die ganz große Romanze, und nun soll endlich auseinandergehen, was nie zusammengehörte: die Hamburger Chefarzttochter und der überimpulsive Sohn einer alleinerziehenden Berliner Köchin.

    Dummerweise ist da noch der kleine Timmi, ein kluges Kind und notorischer Terrorbolzen. Jannek legt es auf einen Sorgerechtsentscheid an und hat schnell die Bude voll mit Gutachtern und Experten. Ein Mandala aus Teufelskreisen – denn je länger der Streit dauert, umso «verhaltensorigineller» wird Timmi. Und umso schwerer kann Jannek seine Neigung zum Jähzorn beherrschen, die Larissa aber immer noch recht attraktiv findet. Jannek muss handeln: Er braucht quasi sofort eine Stiefmutter mit Nerven aus Stahl und was Besseres als Prinzenjobs, und er muss den mysteriösen Mann finden, der einst in tiefer DDR sein Erzeuger wurde und wohl einiges erklären könnte.

    Eine Geschichte, die ungewöhnlicher klingt, als sie ist. Eigentlich passiert sie jeden Tag irgendwo in Deutschland. Aber niemand kann so komisch davon erzählen wie Stefan Schwarz.


    Meine Meinung

    Ich mag ja Stefan Schwarz' Texte sehr, zum Beispiel "Das wird ein bisschen wehtun" oder auch "Hüftkreisen mit Nancy". Ich mag diese humorige Leichtigkeit, mit der er alltägliche Katastrophen beschreibt, das Abhandenkommen der Liebe in langjährigen Beziehungen, die schmerzhafte Abwesenheit der Sehnsucht nach einander usw. Er schreibt so locker und leicht und niemals gleichgültig. Entsprechend hohe Erwartungen hatte ich dann wohl an dieses Buch, das sich mit dem Thema Scheidung im weitesten Sinne auseinandersetzt. Leider wurden diese nicht erfüllt. Die Geschichte plätschert vor sich hin, ist unrealistisch und driftet schließlich ins Klamaukige ab. Dabei gäbe es der Plot durchaus her, daraus was zu machen, das liegt ihm nämlich eigentlich. Zauber in graue Alltagsgeschichten, wie es sie millionenfach gibt, zu bringen.


    Fazit

    Ganz okay, kann man gut lesen, es fehlt einem aber nichts, wenn man dieses Buch verpasst. ;)

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Danke für die Rezi, rinchen!

    Ich kenne Stefan Schwarz gar nicht:wow

    Was würdest du mir empfehlen? Die Bibliothek hat einige. Vielleicht "Das wird ein bisschen wehtun", das klingt spannend.


    Edit: dem rienchen fehlt ein e

    - Freiheit, die den Himmel streift -

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Clare ()

  • Liebe Clara, das ist ein wirklich schönes Buch, das andere von mir erwähnte auch. Ich mag beide sehr und Herr Schwarz kann wirklich toll schreiben. Es macht Spaß, ihn zu lesen. Viel Spaß! :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Stefan Schwarz ist einer der wenigen Comedyautoren, die auch literarisch schreiben (können), die sich - im Gegensatz zu ihren Kollegen - auch mal eine Pointe verkneifen, wenn's der Figur - also der Romanfigur - schaden würde, und die ihre Romanleutchen wirklich sehr, sehr mögen. "Das wird ein bisschen wehtun" hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ich hab's als sehr liebenswürdig in Erinnerung, würde also das empfehlen.


    Schade, dass das neue nicht so gelungen zu sein scheint. Danke für die Rezension, rienchen.