Zuerst einmal sei angemerkt, dass ich nach ein paar Seiten sofort nachgesehen habe, wer dieses Buch lektoriert hat. Der Wechsel zu Nora-Marie Borrusch hat dem Lesefluss sehr gut getan, auch wenn sich ab und an ein paar Teufelchen eingeschlichen hatten.
Auch der Schreibstil von M.H. Steinmetz hat sich verbessert. Es wirkt alles flüssiger und aus einem Guss. Die wenigen „hm“ und „häh“ waren nicht so auffällig, wie der bisherige Anteil in den vorherigen Büchern, denn sie hatten mich bisher an der wörtlichen Reder der Protagonisten immer ein wenig gestört.
Susan taucht wieder auf, doch irgendwie konnte ich mir nicht erklären woher Markus wusste, dass sie von „Legion“ besessen ist. Vielleicht habe ich da etwas überlesen und es blieb mir deshalb die logische Schlussfolgerung verwehrt.
An den Charakteren an sich hat Steinmetz ebenfalls nochmal Hand angelegt, Man kann sie jetzt in ihren Entscheidungen besser separieren und dies wirkt sich auf den guten Eindruck des Buches ebenfalls positiv aus. Ich hatte zu jeder Zeit das Gefühl, Steinmetz hat an den vorherigen Romanen viel gelernt und versteht es auch, dies hier umzusetzen. Die Beschreibungen von Land und Leuten ist ausführlicher und anschaulicher geworden, artet aber nicht zum Seitenfüller aus, denn an Story wird hier mehr als in beiden Vorgängern zusammen geboten.
Das reine, tumbe Abschlachten von Zombies, welches vorher ab und an als Lückenbüßer diente, gerät in den Hintergrund und der Punkt des „Dämon der die Weltherrschaft übernehmen will“ bestimmt den Großteil der Geschichte. Und auch wenn sie seltener geworden ist, hat die Brutalität der Handlung dennoch ein wenig zugelegt
Das endgültige Finale zieht sich zwar recht lange hin, ohne jedoch langweilig zu werden, kommt dann allerdings vollkommen unerwartet und für mein Empfinden recht unspektakulär daher. Steinmetz legt es nicht auf „Totes Land 4“ an und versucht einen Teil des Plots ins nächste Buch zu retten, sondern beendet alles logisch und konsequent.
Der Abschluss der Trilogie macht viel von dem wett, was die ersten Bücher an Finesse und Gewandtheit vermissen ließen. Somit ergibt sich im Nachhinein ein rundes Bild, welches mit einem dystopischen Rollenspiel begann und mit einem lebendigen Ende unter Lokalkolorit endet.