Himmelblau und Rabenschwarz von Lolly Winston

  • Ich habe das Buch gestern aus meinem jahrelangen SUB befreit und gestern Abend sogar gleich fertig gelesen.


    P. S. Ich liebe Dich liegt übrigens noch im SUB, das habe ich noch nicht gelesen, kann daher nicht vergleichen.


    Gut gefallen hat mir, wie die einzelnen Schritte des Verlustes des geliebten Menschen in einzelnen Kapiteln aufgearbeitet werden und wie beschrieben wird, wie Sophie damit umgeht.
    Manchmal musste ich schmunzeln, manchmal dachte ich wie überzogen es dargestellt wird. Liegt aber wohl auch daran, dass ich noch keinen solchen Verlust erlebt habe, eine Trennung ist ja was anderes, da hat mann etwas, worauf man seine Wut fokussieren kann ;-)


    Es wird im Buch das komplette erste Jahr nach Ethans Tod beschrieben. Sophies Gefühle, ihre Einsamkeit, ihre Verzweiflung und Wut. Daraus folgend dann ihre Hoffnung auf ein neues Leben ohne Ethan, ihre Verwirrung, als sie anfängt, sich für einen anderen Mann zu interessieren und ihr schlechtes Gewissen dabei.


    Ich fand, das Buch hat sich zum Ende hin sehr gesteigert. Klar, ist es ein wenig überzogen, Sophie zu ihren ganzen Belastungen hinzu noch die Borderline-Jugendliche und die Alzheimer-erkrankte Schwiegermutter aufzubürden. Aber eben wie sie dies handelt, bringt einen oftmals zum Schmunzeln.


    Gut fand ich auch, dass Sophie trotz ihrer ganzen Verzweiflung sich eben nicht nur in ein Loch fallen lässt, sondern alle ihr gebotenen Möglichkeiten der Trauerbewältigung annimmt und sie beschreibt.


    Ich finde durchaus, die Autorin hat hier liebenswerte Charaktere geschaffen, die ein paar Stunden schönes Lesevergnügen garantieren. Ein paar Längen gibt es im Buch - aber wir beherrschen doch eh alle die Fähigkeit des Querlesens, oder?


    Von mir 7 Punkte für das Buch :-)

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.
    (Hermann Hesse)

  • Mir hat das Buch gut gefallen. Die Autorin hat den Verlust einer Frau beschrieben deren Mann verstorben ist. Es geht darum wie Sophie mit dem Tod umgeht und welche Phasen sie durchläuft. Ich selber habe damit keine Erfahrung deswegen kann ich nicht sagen ob es viell. überzogen ist. So wie die Autorin es beschrieben hat fand ich es nachvollziehbar. Jeder geht anders damit um und bei Sophie war es eben so. Am Anfang fand ich es sehr traurig, da Sophie damit nicht umgehen konnte. Im Verlauf der Geschichte konnte man aber eine tolle Entwicklung der Hauptperson miterleben. Es war interessant welche Menschen im Leben von Sophie nach und nach eintreten und welche Wirkung diese auf sie haben. Die Autorin hat dazu noch sehr flüssig geschrieben und die Charakter schön beschrieben, so das mir doch einige ans Herz gewachsen sind. Ein gutes Buch für zwischendurch.

  • Ich habe das Buch heut beendet und finde es sehr gelungen. Es ist meiner Meinung nach zu großen Teilen sehr realistisch und nicht zu sehr idealisiert. Mir hat es sehr gut gefallen und war eigentlich enttäuscht, dass es dann doch so schnell zu ende war!

  • Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gefallen, will und werde es aber nicht mit P.S. ... vergleichen, da die Schreibstile völlig verschieden sind und die Geschichten auch zu sehr auseinander gehen.
    Ich denke, die Verarbeitung bzw. die einzelnen Trauerstufen wurden von Lolly Winston realistisch beschrieben. Im Angesicht eventueller eigener Trauerfälle bleibt einem aber das gewünschte Lachen auf mancher Seite im Halse stecken.
    Auch die ewige Wiederholung der "schwabbeligen Oberschenkel" ging mir zuletzt etwas auf die Nerven, sowie der etwas zu klebrige Zuckerguss am Ende.


    Alles in allem gibt´s von mir 7 Punkte.
    Gruß vom killerbinchen :wave

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Mich hat die Geschichte um Sophie anfangs sehr genervt. Nach einiger Zeit hatte ich mich allerdings in Sophies Gefühle und ihre Probleme eingelesen und es wurde besser. Dennoch blieben die Charaktere zum Teil etwas blass oder waren Stereotypen. Am schlimmsten war allerdings die grottenschlechte Übersetzung aus dem Amerikanischen. Vielleicht hätte sich das Buch im Original besser lesen lassen. Ich habe die meiste Zeit im Kopf englisch mitgelesen, weil der Übersetzer einfach nur wörtlich übersetzt hat, was eben nicht bei allen Formulierungen funktioniert.


    Mein Fazit: Das Buch ist sehr seichte Unterhaltung. Die Übersetzung ist grauenhaft. Manche Ideen der Autorin waren ganz süß, allerdings entsteht keine Spannung, die Geschichte wirkt auf mich lieblos heruntererzählt. Meine Wertung in Punkten: 4 von 10.

  • Inhalt
    Sophie Stantons Leben ist völlig außer Kontrolle geraten: Sie hat nicht nur ihren Mann, sondern auch ihren Job und zu allem Überfluss ihre Taille verloren. Nun muss sie sich ganz neu erfinden - keine leichte Aufgabe...
    Sie könnte so manches Mal verzweifeln, gäbe es da nicht noch die Freuden des Backens und die Wärme guter Freunde, die sie schließlich erkennen lassen: Es gibt immer ein Morgen!


    Mein Fazit
    Als Sophie zur Witwe wird, ist sie mitte dreißig und nur 3 Jahre mit ihrem Mann Ethan verheiratet. Der Krebs hat ihr ihren Mann „geraubt“, ihren besten Freund und Geliebten. Da verwundert es zunächst niemanden, dass Sophie neben sich steht. Sie sucht Hilfe bei einem Therapeuten und einer Trauergruppe. Doch als sich ihre Ängste immer mehr Platz in ihrem Leben greifen und sich Sophie am tiefsten Abgrund befindet, springt sie über ihren Schatten und verkauft das gemeinsame Haus und verlässt das Silicon Valley um an einem anderen Ort einen Neustart zu wagen.


    Traurig, lustig, berührend, wunderschön. Mit diesen Worten würde ich Sophies Geschichte beschreiben. Auch der Buchtitel sehr gut dazu. Denn zwischen diesen Zuständen schwankt Sophie immer wieder. Als Leser begleitet man Sophie während der verschiedenen Trauerphasen und, abhängig von der jeweiligen Situation, lacht man mit ihr, weint, drückt ihr die Daumen für ihre Pläne.
    Sophie schwankt zwischen allen nur möglichen Gefühlen und kommentiert ihr alltägliches Leben oft mit schwarzem Humor.


    „Himmelblau und Rabenschwarz“ habe ich aus meinem Alt-SUB gefischt, es stand schon einige Zeit dort herum. Aus welchem Grund ich es seinerzeit gekauft habe weiß ich heute nicht mehr. Als ich es jetzt zur Hand nahm, hatte ich eher etwas wie „P.S. Ich liebe dich“ erwartet. Melancholisch und auch ein wenig verklärend. Aber genau das Gegenteil war der Fall, denn Sophie erkennt durchaus, dass Ethan nicht perfekt war und so manches Mal möchte sie ihn noch nachträglich anschreien. Die Figur der Sophie blieb für mich immer authentisch, egal ob sie sich erst mit Cremehörnchen „abfüllt“ und sich hinterher Sorgen um ihre Taille macht oder sich später in ein Mauseloch verkriechen möchte, weil sie doch tatsächlich das andere Geschlecht wieder als attraktiv wahrnimmt.


    Bewertung
    10 Eulenpunkte für diese wunderbare Geschichte!