'Der schottische Bankier von Surabaya' - Seiten 001 - 094

  • Zwischen Band 4 und 5 hat sie ihre Schussverletzung auskuriert und ist sich vermutlich bewusst geworden, wie schwer Maria in ihren Clan zu integrieren ist mit seinen unausgesprochenen Regeln. Maria und Jennie in einem Haushalt/Ferienhaus "geht" irgendwie nicht, weil sich vermutlich beide ihrer nonverbalen Kommunikationsprobleme nicht bewusst sind. Der nicht-chinesische Schweigersohn ist ja ausgelagert und abgehakt. Bzw. wir wissen nicht, ob es da einen Austausch darüber gab, was von ihm erwartet wird ...

  • Ich denke Jennie akzeptiert die Partnerschaft Ava/Maria überhaupt nicht. Der Schwiegersohn wird nach meinem Anschein nicht ernst genommen, er verschwindet eigentlich im Nichts.

    Für mich ist das alles noch sehr offen. Michaels geschäftliche Eskapaden haben ja die Verletzlichkeit des Clans gezeigt. Das Modell "ältester Sohn" wird Familienoberhaupt hat sich dadurch überlebt, dass heute jeder lebenslang lernen muss. Und Michael hat m. A. noch nicht gezeigt, dass er flexibel genug ist, um diesen Familienkonzern zu führen. Die Offenheit, ob evtl. Ava und Amanda eine völlig neue Unternehmensform finden werden, macht für mich den hauptsächlichen Reiz der Reihe aus. Ob die Eltern in der Lage sind, zu erkennen, dass alte Normen nicht unbedingt für neue Herausforderungen taugen, und sich aus den alten Werten das heraussuchen, was für die Gegenwart taugt.


    Jennie ist ja vom Stamm "in Shanghai ist alles besser". Vielleicht ist inzwischen in Kanada alles besser. Jedenfalls für Chinesen. Für Kanadier ist das Leben durch die vielen reichen chinesischen Investoren einedeutig schlechter geworden, weil sie sich keine normalen Wohnungen mehr leisten können.

  • Michael halte ich derzeit auch nicht für fähig den Familienkonzern zu führen. Ich möchte zu Ava und neuen Wegen hier nichts schreiben, ich denke weiter hinten im Buch ist es besser. Ich bin schon durch, muß mich aber erst durch alle posts hangeln :grin

  • Konfuzianismus oder Kapitalismus, das ist die Frage und das generelle Problem asiatischer Volkswirtschaften.

    Unsere westliche Wirtschaftsweise sieht vor, dass ein Unternehmen Experten von außen einstellt und dadurch wachsen kann. In konfuzianischer Tradition kannst du niemandem von außen trauen. Das Unternehmen kann nicht wachsen und geht im Zweifelsfall baden, wenn der Nachfolger die nötigen Kompetenzen nicht erwirbt. Dass Michael in Australien studiert hat, heisst ja nicht, dass er seinen Stoff auch beherrscht ... :(

  • Rouge Du hast oben versehentlich "Heuschnecken" geschrieben, da musste ich jetzt echt schmunzeln und an ein Gedicht von Christian Morgenstern denken, in dem er ebenfalls ganz lustige Tiere erfindet.

    Achherrje:lache:lacheman sollte vielleicht immer erst mal lesen, was man so schreibt, bevor man es absendet!

  • Mich würde jedes bewußte Weglassen von Texten stören und es wäre für mich eine Art Zensur. Deshalb mag ich auch ungekürzte Hörbücher lieber als gekürzte. Jede Kürzung oder Streichung verändert die Wirkung auf den Leser. Auch wenn es im Einzelfall auch mir gefällt.


    Das ist eines der Bücher, die beim reinlesen in der Buchhandlung nach 10 Seiten wieder im Regal gelandet wären. Zuviel Productplacement. Der stets erwähnte Muskokastuhl, der Starbucks Kaffee. Nicht mein Ding. (S .15)


    Frage an die Übersetzerin: kann man so was nicbeht weglassen? Du Marier extra mild Kingsize kennt ja wohl in Deutschland niemannd.


    beowulf , wampy : Ja, ich fand das doch häufige Product Placement auch störend. Aber als Übersetzerin kann ich das nicht einfach weglasssen, nur weil es mir nicht gefällt. Ich werde aber den Autor darauf ansprechen und fragen, ob ich das künftig in manchen Fällen reduzieren darf. Oder mir gern anhören, was er sich dabei gedacht hat, also welcher Zweck dahinterstecken soll. Bin gespannt ...

  • jusch : Oh, danke für den Hinweis auf den Fehler - muss ich mir gleich mal anschauen.

    Toronto: Habe ich natürlich alles nachgeschaut :-) Denn ich habe mal vor vielen Jahren dort gelebt und fühlte mich persönlich an vieles erinnert - von daher hat mich die Detailliertheit nicht gestört, sondern ich habe das als Lokalkolorit genossen.

  • Ja, ich fand das doch häufige Product Placement auch störend. Aber als Übersetzerin kann ich das nicht einfach weglasssen, nur weil es mir nicht gefällt. Ich werde aber den Autor darauf ansprechen und fragen, ob ich das künftig in manchen Fällen reduzieren darf. Oder mir gern anhören, was er sich dabei gedacht hat, also welcher Zweck dahinterstecken soll. Bin gespannt ...

    Danke für deine Stellungnahme. Und es freut mich, dass du es ähnlich siehst wie wir.

    Aber ich finde, es hält sich hier im Rahmen. Im Laufe der Geschichte fallen die entsprechenden Bezeichnung nicht mehr so häufig.