Ein bißchen beruhigen konnte ich mich in dem Abschnitt, aber Mrs. Gibson schafft es immer wieder, mich ziemlich gegen sich aufzubringen. Es ist lange her, daß mich eine Figur demaßen aufgeregt und geärgert hat wie hier Mrs. Gibson.
Auch wenn mir jetzt erst mal nicht so viel zum Schreiben einfällt, ist in diesem Abschnitt einiges passiert. Mrs. Hamley ist also verstorben, und Molly hat dadurch auch eine Zuflucht
verloren. Als Mrs. Hamley starb, mußte ich, so wie das geschrieben ist, unwillkürlich an
(das spoliere ich jetzt, weil das ziemlich am Ende eines anderes Klassikers, wenngleich aus ganz anderer Gegend der Welt, steht und von dort einen wesentlichen Handlungsabschluß verrät)
Stepan Trofimowitsch Werchowenski und seine letzte Wanderschaft denken. „Stepan Trofimowitsch verschied erst am dritten Tage, nachdem er die letzte Zeit bereits in vollkommener Bewußtlosigkeit gelegen hatte. Es war wie ein stilles Erlöschen eines zu Ende brennenden Lichts.“ (F. M. Dostojewski, „Die Dämonen“, Seite 973, Übersetzung von E. K. Rashin, Werkausgabe Piper Verlag, München 1980).
Osborne ist also schon verheiratet, sein Bruder weiß das - aber sonst niemand. Wer das wohl sein wird? Vermutlich eine nicht standesgemäße Frau, sonst hätte er es seinen Eltern ja gesagt. Das gibt dann die nächste Enttäuschung für Mr. Hamley.
Und Roger schließt sein Studium mit Bravour ab! Verkehrte Welt?!
Schließlich taucht Cynthia auf - und ist das Gegenteil von Molly. Das Verhältnis zu ihrer Mutter ist mehr als gespannt, und irgend etwas war in der Vergangenheit mit Mr. Preston. Hoffentlich erfahren wir noch, was. Der scheint sich, aus irgendeinem Grund, Hoffnungen zu machen - worauf? Auf eine Heirat mit Cynthia?
Die wiederum erregt die Aufmerksamkeit jeglicher Männer, auch die von Roger. In manchen Szenen hat mich Molly dann aufgeregt. Wie kann man nur derart geduldig und widerspruchslos alles ertragen? Sie ist mir manchmal zu naiv, zu gut, zu nachgebend.
Und Mr. Gibson ist auch ein Fall für sich. Als Arzt mag er (für seine Zeit) hervorragend sein, als Mensch und Vater jedoch eine Niete.
Was für eine Krankheit Mrs. Hamley hatte, weiß ich auch nicht, aus dem Buch geht es nicht hervor. Ich denke, da haben sich seelische und körperliche Ursachen gegenseitig „hochgeschaukelt“, eine Anfälligkeit erzeugt, die schließlich zu einer tödlichen Krankheit führte. Ich denke, es ist so, wie im Thread schon erwähnt: man wußte oft nicht, was jemand hatte, weil die Medizin schlicht noch nicht so weit war. Immerhin spielt die Handlung um 1832.