'Frauen und Töchter' - Seiten 337 - 436

  • :gruebel Eben indem man den Fortschritt dazu nutzt, der Biologie der Menschen genehm zu werden. Also nicht der Mensch soll sich an die Technik anpassen, sondern die Technik soll den Bedürfnissen der Menschen nutzen - idealerweise.

    :write So sollte es sein. Mich beschleicht nur immer öfter der Eindruck, daß es darum zu allerletzt geht.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Miss Gibson hasst sich selbst? Davon hatte ich bisher nichts gemerkt:


    "Wenn ich eines hasse, dann, wenn jemand den Eindruck erwecken will, er verkehre mit vornehmen Leuten auf vertrautem Fuß." :S


    Der Adel schätzt sich teilweise selber nicht besonders hoch ein, zumindest in Person von Lady Harriet:


    "Ach, spiel nicht den weltfremden Gelehrten, du weißt, dass wir [die Adligen] Schaustücke und Sehenswürdigkeiten sind."


    Und manche Politiker haben es auch nicht nötig, besonderes Engagement zur Schau zu stellen, wie Lord Hollingford hier:


    "Mir ist es wirklich völlig gleichgültig, ob ich im Parlament sitze oder nicht."



    Weiß jemand zufällig, wie es historisch gesehen zur Bezeichnung (Senior) Wrangler gekommen ist? Im Wörterbuch finde ich dafür die Übersetzungen "Streithahn" und (amer. Engl.) "Cowboy". Passt nicht so ganz zu Roger.


    Interessante Alliterationen, die Gaskell verwendet, z.B. "hochbegabter Haufen" oder "pünktlicher Pöbel". Dazu kommen dann noch "streunender Adel", "unbrauchbare Wissenschaftler", "Ladungen voller Damen", eine "flatternde" Lady Harriet, und Lords, die "tanzen wie ein Bär". Man kommt sich vor wie im Zoo! :sehrverdaechtig

  • Leider kann ich Deine Fragen zu den Alliterationen jetzt nicht mehr im Originaltext nachschauen, weil mein E-book so unübersichtlich ist.


    Zum Begriff Wrangler - das scheint eine Besonderheit von Cambridge zu sein.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Interessante Alliterationen, die Gaskell verwendet, z.B. "hochbegabter Haufen" oder "pünktlicher Pöbel". Dazu kommen dann noch "streunender Adel", "unbrauchbare Wissenschaftler", "Ladungen voller Damen", eine "flatternde" Lady Harriet, und Lords, die "tanzen wie ein Bär". Man kommt sich vor wie im Zoo!

    Die Frage ist, was da im Original steht. Bei genaueren Angaben wo, könnte ich nachsehen, ich habe eine englische Ausgabe hier.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Gerne; würde mich interessieren, was da steht. Die Seitenangaben zu meinen 6 Zitaten sind 387 - 374 - 358 - 360 - 369 - 388.

    Übrigens hatte ich meine eigenen Notizen in einem Fall nicht lesen können und falsch zitiert; es heißt korrekt "hochwohlgeborener Haufen". Mit Altenglisch bin ich nicht so vertraut; vielleicht heißt es da "high-flying heep" oder so... (nicht ernst gemeint)

    Stimmt, eventuell sind das im Original gar keine Alliterationen; sie klingen aber im Deutschen ungewöhnlich genug, dass man vermuten kann, dass es auch im Original Alliterationen sind und dann unter Beibehaltung der Alliteration vielleicht etwas frei übersetzt wurden.


    Osbornes 'Wenns' und 'Sobalds' sind richtig tragisch:


    "Wenn... wie ich diese 'Wenns' hasse! (…) Mein Leben war gegründet auf lauter 'Sobalds', und erst haben sie sich zu 'Wenns' gewandelt, und dann sind sie ganz verschwunden. Es hieß immer: 'Sobald Osborne seine Auszeichnungen hat' und darauf: 'Wenn Osborne vielleicht...' und dann gar nichts mehr. Zu Aimée sagte ich: 'Sobald meine Mutter dich kennenlernt...', und jetzt heißt es: 'Wenn mein Vater sie sähe...', mit der äußerst geringen Wahrscheinlichkeit, dass dies jemand stattfindet."


    Ziemlich schlau und erfolgversprechend, wenn auch nicht besonders nett, ist die Strategie des Herzogs von Wellington:


    (Roger:) "Der Herzog von Wellington soll grundsätzlich nie einen Rat erteilt haben, wenn er nicht seine Befolgung durchsetzen konnte; ich kann das nicht, und du [Osborne] weißt genau, alter Junge, dass du meine Ratschläge nicht befolgst."


    PS: Danke Tante Li , für den Wrangler-Link!