Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
Eine Wand aus Feuer. Das ist alles, was Grace Holland sehen kann, als sie aus dem Fenster blickt. Überall in Maine sind nach dem langen trockenen Sommer des Jahres 1947 Brände ausgebrochen – und nun außer Kontrolle geraten. Grace, im fünften Monat schwanger, muss ihre zwei kleinen Kinder allein vor dem Feuer schützen, denn ihr Mann Gene hat sich der Feuerwehr angeschlossen. Hilflos müssen sie und ihre beste Freundin Rosie beobachten, wie ihre Häuser bis auf die Fundamente niederbrennen. Ihnen selbst und den Kindern bleibt nur die Flucht ins Meer. Nur knapp überleben sie die Nacht, doch am nächsten Morgen ist nichts, wie es war: Sie haben alles verloren. Und Gene ist verschollen. Inmitten dieser Katastrophe entdeckt Grace jedoch, dass sie zu mehr fähig ist, als sie bisher angenommen hat. Sie wächst über sich selbst hinaus, doch ihr Mut und Kampfgeist werden auf eine harte Probe gestellt …
Autorin (Quelle: Verlagsseite)
Anita Shreve, geboren 1946 in Massachusetts, verbrachte einige Jahre als Journalistin in Afrika und bereiste weite Teile Kenias, bevor sie in die USA zurückkehrte und Schriftstellerin wurde. Ihre Romane »Die Frau des Piloten« und das für den Orange Prize nominierte »Das Gewicht des Wassers« waren große internationale Erfolge. Es folgten zahlreiche weitere Romane, die weltweit millionenfach verkauft wurden. Anita Shreve verstarb Ende März 2018 im Alter von 71 Jahren in New Hampshire.
Allgemeines
Titel der Originalausgabe: „The Stars Are Fire“, ins Deutsche übersetzt von Mechtild Ciletti
Erschienen am 11. Januar 2019 bei Pendo als HC mit 352 Seiten
Gliederung: 11 Kapitel – Epilog – Danksagung
Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive von Grace Holland
Handlungsort und -zeit: Maine (USA), 1947 – 1948, 1950 (Epilog)
Inhalt
Die 23-jährige Grace ist seit knapp drei Jahren mit Gene Holland verheiratet, sie lebt zusammen mit ihrem Mann und den beiden gemeinsamen Kleinkindern Claire und Tom in einem kleinen Häuschen in Maine. Während sie sich um die Kinder und den Haushalt kümmert, verdient ihr Mann das Geld für die Familie. Graces Leben ist relativ ereignislos, die Höhepunkte in ihrem Leben bestehen aus Besuchen bei ihrer Nachbarin und Freundin Rosie sowie gelegentlichen Treffen mit ihrer verwitweten Mutter.
Das gleichförmige und ruhige Leben endet jäh, als es infolge langanhaltender Dürre zu einem verheerenden Brand kommt, bei dem (nicht nur) die Hollands ihr Haus und ihr gesamtes Hab und Gut verlieren. Gene, der bei der Brandbekämpfung helfen will, ist nicht zuhause, als das Feuer sein Haus verschlingt. Grace gelingt es dank ihrer Geistesgegenwart immerhin, ihr Leben und das ihrer Kinder zu retten. Da Gene verschollen bleibt und davon ausgegangen werden muss, dass er ums Leben gekommen ist, muss die mittellose Grace, die zuvor nie auf eigenen Beinen gestanden hat, für sich und ihre Kinder ein neues Leben aufbauen…
Beurteilung
Die Autorin hat die Handlung ihres Romans „Wenn die Nacht in Flammen steht“ in einen realen historischen Kontext, die verheerenden Brände des Jahres 1947 im US-Bundesstaat Maine, eingebettet.
Der Leser bekommt Einblick in das Leben einer scheinbar ganz normalen Familie, nach und nach wird es jedoch deutlich, dass es zwischen den Eheleuten unausgesprochene Konflikte gibt und dass vor allem die unselbstständige und von ihrem Mann abhängige Grace nicht glücklich ist. Die Katastrophe zwingt sie einerseits und gibt ihr andererseits die Chance, zu beweisen, was in ihr steckt. Grace ist ein sehr beeindruckender Charakter, eine starke Frau, die alles für ihre Kinder tut, die aber auch an ihr eigenes Wohl denkt und keine „selbstlose“ Romanheldin ist. Ihre Entwicklung zu beobachten ist überaus faszinierend. Es ist nicht schwer, sich als LeserIn mit ihr zu identifizieren.
Die Geschichte wird in jeweils ziemlich kurzen Textabschnitten erzählt, wobei oft – quasi nebenbei – sehr aufschlussreiche Rückblicke auf vorherige Ereignisse eingeflochten sind.
Die Handlung des Romans ist sehr wendungsreich und nicht vorhersehbar, der Leser wird immer wieder mit unvorhersehbaren Entwicklungen überrascht und geradezu aufgerüttelt. Dabei wird große Spannung aufgebaut, die in Verbindung mit dem flüssigen und anschaulichen Erzählstil dafür sorgt, dass es fast unmöglich ist, das Buch aus der Hand zu legen.
Fazit
Ein ungeheuer fesselnder Roman mit Suchtpotenzial!
10 Punkte