Hallo liebe Eulen,
ich weiß, ich habe mich lange nicht mehr hier im Forum blicken lassen. Aber ich weiß, dass es hier super nette Menschen gibt, die einem immer eine Antwort geben. Ich hoffe also, dass ihr mich auch bei dem Thema nicht im Stich lasst.
Ich brauche euren Rat beim Thema „Nicht artgerechte Pferdehaltung“. Wie soll ich handeln?
Damit ihr versteht, worum es mir genau geht, erzähle ich euch einmal die ganze Geschichte.
Ich habe 2016 eine Reitbeteiligung für ein Pferd übernommen. Das Pferd gehört Privatleuten, die ihre Pferde bei sich am Haus stehen haben. Insgesamt sind es acht Pferde.
In dem Stall haben sie selbst acht Boxen angelegt, die nicht sehr groß sind, viel Tageslicht gibt es auch nicht, aber die Pferde können über die Boxenwände hinweg Körperkontakt untereinander pflegen. Außerdem gibt es eine kleine Weide direkt am Haus und 2016 gab es auch noch zwei Weiden außerhalb, die überwiegend über den Sommer genutzt wurden. Eine Reithalle oder einen Reitplatz in der Nähe gibt es nicht.
Mein eigentliches Problem besteht darin, dass sich seit Anfang 2018 alles verschlechtert. Die Pferdebesitzer haben 2018 auch die letzte Weide verloren und nur noch die hauseigene Wiese. Ab Sommer 2018 kam zwar wieder eine neue Weide dazu, aber durch den heißen Sommer war die leider auch nicht sehr ergiebig.
Seit Wochen stehen die Pferde jetzt auch fast nur im Stall – soweit ich das mitbekomme, kommen sie so gut wie nie raus auf die hauseigene Wiese. Bewegung gibt es, zumindest für mein Pferd, fast nur, wenn ich einen Spaziergang mit Pferd mache.
Die Boxen werden auch selten gemistet, weil nicht genug Einstreu vorhanden ist. Es kommt also vor, dass die Tiere mehrere Tage in ihrer eigenen Sch**** stehen, nur um Einstreu zu sparen.
Inzwischen bin ich auch die einzige von damals vier Reitbeteiligungen, die noch existent und aktiv ist. Ich gebe mir wirklich die größte Mühe, regelmäßig zum Stall zu fahren und mich um mein Pferd zu kümmern! Aber auch ich habe Haushalt und Job, was die Pferdebesitzer wissen. Außerdem war 2018 für mich kein wirklich gutes Jahr, psychisch ging es mir wirklich nicht gut. Ich habe mich sehr oft überwinden müssen, um überhaupt zum Pferd zu fahren. Und die Tatsache, wie der Stall aussieht und dass die Pferde keine Bewegung kriegen verringert das schlechte Gewissen nicht wirklich.
Ich habe keine Zeit, mich um alle acht Pferde zu kümmern. Wenn ich beim Stall bin, steht „mein“ Pferd an erster Stelle, denn für sie habe ich die Reitbeteiligung übernommen. Wenn ich ausmiste, dann natürlich bei allen. Aber es ist eigentlich auch nicht meine Aufgabe und meine Verantwortung, für die Hauptbewegung (also die Weide) der Pferde zu sorgen. Ich bin doch eigentlich nur als Unterstützung da.
Worauf ich hinaus will: Ich weiß nicht, was ich als nächstes tun soll. Ich habe schon mit den Pferdebesitzern gesprochen, habe von meinen Eindrücken und Empfindungen berichtet. Habe ebenfalls versucht, Weiden zu finden. Habe darauf hingewiesen, dass mehr als eine Reitbeteiligung nötig ist.
Passiert ist – nichts. Ich bin so langsam am Ende, denke über einen Stallwechsel nach, habe aber das Gefühl, damit die Pferde mit ihrem Elend alleine zu lassen.
Mir kam jetzt der Gedanke, anonym das Veterinäramt einzuschalten und denen die gröberen Umstände, die beispielsweise ein Nachbar bemerken könnte, zu schildern. Damit die mal im Stall nachschauen und ihre Meinung dazu sagen. Vielleicht rüttelt das ja die Pferdebesitzer wach.
Ich weiß, dass ich denen damit echt in den Rücken falle, wenn auch nur anonym. Aber wenn ich was sage, stoße ich auf taube Ohren und ich weiß mir inzwischen nicht mehr anders zu helfen.
Was meint ihr dazu? Ist der Schritt zu krass oder genau richtig? Habt ihr noch andere Ideen, was ich machen könnte?
Entschuldigt diesen Roman. Aber ich hoffe, ihr könnt mir einen Rat geben.
Liebe Grüße,
eure Mairedh