Jo D. Shannon - The Broken Ones: Die Vergangenheit in dir
Kurzbeschreibung von Amazon:
Catherine und Ryan können einander vom ersten Moment an nicht ausstehen. Er, ein großspuriger Scharfschütze der Army und sie, die zurückhaltende Ärztin mit einer tragischen Vergangenheit.
Als Ryan jedoch schwer verwundet heimkehrt, wendet sich das Schicksal. Er verschanzt sich in seinem Cottage fernab der Zivilisation und ausgerechnet Catherine findet ihn. Von dem einstigen Helden ist nur noch ein gebrochener Mann übrig, den Cat auf einmal mit anderen Augen sieht. Sie bietet ihm ärztliche Hilfe an und ahnt dabei nicht, dass sie noch mehr heilen wird, als nur das Offensichtliche.
Widerwillig nimmt Ryan ihr Angebot an und erfährt dabei nicht nur mehr über sich, sondern auch über Catherines Schicksal. Die beiden nähern sich einander an … bis Cat von ihrer Vergangenheit eingeholt wird.
Meine Meinung:
Zu viel...einfach zu viel Drama und Leid, was kurz erklärt wird, aber die Lasten der Vergangenheit sind einfach irrsinnig viel. Ich hatte die Hoffnung, dass das Buch nicht fast alleine das "Danach" behandeln wird, sondern auch wesentlich mehr aus Ryans Einsatzzeit beschrieben wird, aber da wurde ich in meinen Erwartungen einfach enttäuscht.
Ansich hat mich die Art des Aufbaus, mit einer gewissen Prise Romantic Thrill (natülich, damit der Held auch die Chance bekommt, eventuell der Held zu sein), den beiden Hauptfiguren und den sympathischen Nebenfiguren schreiberisch an eine Telenovela/Soap erinnert. Kann man sich anschauen, es ist schön, es gibt kleinere nette Momente, aber insgesamt passieren einfach in viel zu kurzer Zeit viel zu viele zufällige Dinge...
Ich bin vielleicht auch deswegen den beiden nie wirklich nah gekommen, die Kapitel sind aus wechselnden Perspektiven beschrieben, was gut ist, aber ich kam weder Cat noch Ryan so wirklich nah...dabei lese ich ja sehr gerne "tortured hero" und bin da normalerweise schon "grundempfänglich".
Durch das Hasten in der Geschichte und die vielen Begebenheiten vom Stromausfall bis zum "Beobachter" hastet man so durch, dass ich emotional gar nicht richtig bei ihnen war. An den für mich wichtigen Stellen hat das Buch dann auch noch sehr an der Oberfläche verharrt...
Ich kann es mir als interessante Verfilmung gut vorstellen, von der filmischen Dramaturgie her passt das, um da sicherlich unterhalten zu werden, aber als Buch war es mir so einfach immer einen Ticken zu wenig. Die einzige Stelle, die emotional für mich war, war am Ende Finns Rede über Jake, den man im gesamten Buch nichtmals richtig kennenlernt...aber das war für mich das Berührendste. Den Lacher des Buchs hat bei mir die kleine Jenna hervorgekitzelt, das Kind ist einfach klasse.
Romantic Thrill mit Schwächen, versöhnliche 7 Punkte zum Jahresausklang.