Paul Auster - Bericht aus dem Inneren

  • Titel: Bericht aus dem Inneren

    OT: Report from the Interior

    Autor: Paul Auster

    Übersetzt aus dem Englischen von: Werner Schmitz

    Verlag: Rowohlt

    Erschienen: September 2014

    Seitenzahl: 368

    ISBN-10: 3498000896

    ISBN-13: 978-3498000899

    Preis: 19.95 EUR


    Zum Autor:

    Paul Auster wurde 1947 in Newark, New Jersey, geboren. Er studierte Anglistik und vergleichende Literaturwissenschaften an der Columbia University und verbrachte nach dem Studium einige Jahre in Frankreich. International bekannt wurde er mit seinen Romanen Im Land der letzten Dinge und der New-York-Trilogie.


    Meine Leseeindrücke:

    Dieses ist keine Autobiographie im herkömmlichen Sinne – dieses ist vielmehr eine sehr interessantes und großartige Selbstreflektion.

    Der Leser nimmt teil an Austers Gedanken, und das bereits in den ganz jungen Jahren des Autors. Man ist als Leser dabei, wie Paul Auster die Welt, seine Welt, entdeckt. Die Gedankengänge schildert er nicht aus der „höheren“ Sichtweise des Erwachsenen, vielmehr ist man als Leser Zeuge davon, wie sich ein Mensch entwickelt – eben auch intellektuell.

    Insofern unterscheidet sich dieses Buch so wohltuend von den vielen „Selbstbeweihräucherungs-Autobiographien“ - die spätestens ab Seite 30 mehr oder weniger nerven.

    Aber aich mit diesem Buch wird deutlich, das Paul Auster sehr viel zu sagen hat, wobei er nicht den Schulmeister abgibt, sondern seine Leserinnen und Leser geradezu zwingt mitzudenken, eigene Gedankengänge zu entwickeln. Paul Auster erklärt niemand die Welt, vielmehr ist er auf der Suche nach Erklärungen.

    Paul Auster sieht die Welt wie sie ist, will sie wohl auch nicht „ob Dübel kumm ruut“ verbessern, resigniert aber trotzdem nicht – was ja angesichts des Zustandes dieser Welt nicht so ganz einfach ist.

    Ein sehr lesenswertes Buch, ein Buch, dass einem durchaus den Glauben an die Literatur wiedergeben kann, ist es doch keines dieser grausamen 08/15-Bücher, die sich anmaßen auch Teil der Literatur zu sein, wobei sie es ja leider auch sind - die aber den Charme einer gedanklichen Körperverletzung haben.

    8 Eulenpunkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.