Das Tal der Puppen - Jaqueline Susann


  • Englischer Originaltitel: Valley Of The Dolls


    Klappentext

    Schon lange vor Carrie Bradshaw hielt Jacqueline Susann die Welt mit ihren skandalösen Geschichten von drei jungen Frauen in New York in Atem. Als "Das Tal der Puppen" vor über 50 Jahren veröffentlicht wurde, stürmte es augenblicklich alle Bestsellerlisten. Nie zuvor hatte ein Buch so offen über Sex, Drogen und das Show-Business berichtet. Mit mehr als 35 Millionen Exemplaren gilt es als eines der meistverkauften Bücher aller Zeiten.

    Anne, Neely und Jennifer haben einen Traum: es als Bühnen- und Filmstars ganz nach oben zu schaffen. Um das zu erreichen, scheint ihnen kein Hindernis zu groß. Doch als der Druck, schön und erfolgreich zu sein, übermächtig wird, greifen sie zu gefährlichen Hilfsmitteln: Appetitzügler, Beruhigungspillen, Schlaftabletten. Nach außen führen sie das perfekte Leben - doch hinter den glitzernden Kulissen wird der Traum zum Albtraum.



    Die Autorin

    Jacqueline Susann ist nicht nur eine Bestsellerautorin, sondern auch eine Legende der Popkultur. Die ehemalige Schauspielerin veröffentlichte ihren skandalösen, offenherzigen Roman »Das Tal der Puppen« im Jahr 1966 und war die erste Schriftstellerin, die mit drei aufeinanderfolgenden Büchern auf Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste stand. Jacqueline war mit dem Produzenten Irving Mansfield verheiratet. Im September 1974 starb sie im Alter von 56 Jahren, nach einem tapferen Kampf gegen den Brustkrebs.




    „Das Tal der Puppen“ war mir schon lange ein Begriff, aber ich hatte bisher weder das Buch gelesen noch den Film gesehen. Ich wusste wage, worum es ging und es ist mir immer mal wieder über den Weg gelaufen. Nun habe ich endlich diese kleine Bildungslücke geschlossen.


    Es geht um 3 junge Frauen, die aus ähnlichen Gründen 1945 nach New York kommen. Anne kommt aus gutem neuenglischem Haus. Aber sie will mehr als in ihrer Kleinstadt bleiben und irgendeinen netten Mann heiraten so wie es alle Mädchen machen. Sie will was erleben und sie will arbeiten. Sie bekommt eine Stelle in einer Agentur, die Broadwaystars betreut. In ihrem Wohnheim lernt sie die sehr junge Neely kennen, die in drittklassigen Aufführungen auftritt und davon träumt, ein Star zu werden. Jennifer ist schon so etwas wie ein Star. Jedenfalls bekommt sie kleinere Rollen und auch ihr Privatleben ist von öffentlichem Interesse. Während Neely tatsächlich Talent hat, fällt Jennifer vor allem durch ihre Schönheit auf. Allen dreien gelingt auf unterschiedliche Weise eine erfolgreiche Karriere. Doch man sollte vorsichtig sein, was man sich wünscht. Es könnte in Erfüllung gehen. Denn keine von ihnen wird mit dem Erfolg das bekommen, was sie sich einst erträumt hat.


    Man merkt diesem Buch an, das es vor 50 Jahren geschrieben wurde. Es ist allerdings auch erschreckend, das solche Ansichten und Einstellungen vor allem Frauen gegenüber „erst“ 50 Jahre alt sind. Es ist teilweise unfassbar, wie Männer über oder mit Frauen reden und umgehen und diese sich das auch noch gefallen lassen. Ich fürchte aber, dass auch heute noch viele Frauen genauso leidensfähig sind, wenn es um Männer geht und was diese mit ihnen machen. So antiquiert dieser Umgang auch erscheinen mag, wenn man dieses Buch heute liest, so sehr kann man einiges gewiss auch noch auf die heutige Zeit übertragen. Ich fand diese Thematik bei weitem interessanter als die Sache rund um das Showbusiness.


    Der Schreibstil ist nicht besonders außergewöhnlich. Es gibt sehr viele Dialoge und somit wird viel erzählt. Aber trotzdem ließ es sich sehr gut und zügig lesen. Mir war keiner der Charaktere besonders sympathisch. Auch Anne nicht mit ihrer devoten Liebe zu Lyon Burke und ihrer unfassbaren Toleranz Neely gegenüber. Die Charaktere werden zwar plastisch im Laufe des Buches. Aber trotzdem ähneln sie sich alle. Die Frauen wollen alle eigentlich nur einen Mann, die wahre Liebe. Die Männer sind entweder alt oder Mistkerle, die Frauen wie Ware behandeln.


    Das Buch wird als besonders feministisch bezeichnet. Ich weiß nicht, ob ich es so nennen würde. Dafür sind die Frauen noch viel zu bereit, sich dem Idealbild, das Männer von ihnen haben, unterzuordnen. Für mich war es ein Blick in eine vergangene Epoche und auf mehreren Ebenen dafür für mich interessant. Ich habe es gerne gelesen und bin auch froh, es endlich gelesen zu haben. Es ist auf jeden Fall ein ungewöhnliches Buch. Kein literarisches Meisterwerk aber ein vielschichtiges Zeitbild. Mir hat es gefallen.

  • Das habe ich als Teenager gelesen und war für mich eine völlig neue Welt - ich habe es geliebt *g*. Den Film fand ich auch gar nicht so schlecht, besonders da eine meiner Lieblingsschauspielerinnen zu der Zeit die Neely spielte.


    Natürlich ist mir die Behandlung der Frauen damals nicht so aufgefallen - das war halt so und haben wir eh nicht alle die große Liebe gesucht? Ein anderes Männerbild kannte ich ja auch nicht, Erfahrungen hatte ich noch nicht.


    Heute würden sich mir wahrscheinlich deshalb die Fußnägel aufrollen und ich mich fragen, was ich damals in den Figuren gesehen hatte - aber damals kam es genau zur richtigen Zeit und so viel Auswahl hatten wir auch nicht, was solche Romane anbelangte