'Jahre aus Seide' - Seiten 081 - 146

  • Martha betont öfter, wie gern sie sich mit ihren Töchtern beschäftigt - und dann hat sie nicht die Nerven und Geduld um Ruth die Grundtechniken des Nähens beizubringen?

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend MZB: Darkover-Universum

  • Ich kann mir nicht helfen, dafür dass Ruth erst 6 Jahre alt ist, handelt und redet sie schon ganz schön erwachsen. Ich stelle mir ehrlich gesagt immer eine 12jährige vor. Gut, dass sie mit Puppen und Puppenhäusern spielt ja, aber vom Benehmen und der Rede her stelle ich sie mir einfach älter vor.

    Warum reden die Leute bei Schwulen immer von 175ern. Ich weiß da gab es den Paragrafen 175. Allerdings rede ich von Leuten doch nicht danach, welchen Paragrafen sie erfüllen.

  • Ich kann mir nicht helfen, dafür dass Ruth erst 6 Jahre alt ist, handelt und redet sie schon ganz schön erwachsen. Ich stelle mir ehrlich gesagt immer eine 12jährige vor. Gut, dass sie mit Puppen und Puppenhäusern spielt ja, aber vom Benehmen und der Rede her stelle ich sie mir einfach älter vor.

    Warum reden die Leute bei Schwulen immer von 175ern. Ich weiß da gab es den Paragrafen 175. Allerdings rede ich von Leuten doch nicht danach, welchen Paragrafen sie erfüllen.

    Kinder wurden damals mehr wie Erwachsene behandelt - es gab auch keine Kindergärten.
    Und es war ein damals üblicher Ausdruck für Homosexuelle.

  • Wenn man die Carmen Korn Trilogie liest und ich glaube auch in dem LR-Buch "Schwestern vom Ku´Damm" ist der Begriff "175er" geläufig. Mein Bruder ist am 17.5. geboren und meine Eltern mussten sich auch häufiger die Nachfrage gefallen lassen, als sie nicht in seiner Teenagerzeiten von Freundinnen berichten konnte.


    Kinder wurden damals mehr wie Erwachsene behandelt - es gab auch keine Kindergärten.

    Ja, den Eindruck habe ich auch und in anderen Romanen merkt man auch, dass Kinder reifer/ altklüger wirken.


    S. 81, 2. Absatz, 3. Zeile "ihre Mine wie immer ungerührt" - Miene passt besser


    S.109, 2. Absatz, Zeile 2/3 "Rosi hatte vorher sogar noch weitere Musterstoffe mitbrachte" - mitgebracht/ vorbeigebracht.


    Der Roman gefällt mir sehr, sehr gut. In den Gesprächen der Erwachsenen wird deutlich, dass sie sich Gedanken machen zu ihrem Glauben und der braunen Welle in Dtl. Angestellte fragt man, ob es ein Problem für diese sein wird/ Hinderungsgrund. Ich befürchte ja mal, dass der neue Nachbar, der mit seiner Gattin auch bei Merländer war, ein großes Problem darstellen wird.


    Sehr gut gefällt mir das Verhältnis der Schuhfabrikanteneltern mit der Chauffeursfamile. Freundschaftlich, beidseitig und tolerant wünscht man gemeinsam Chanukka/ Weihnachten zu feiern. Schön, dass das Buch auch gerade jetzt das Thema hat, wo wir es wenige Tage vor Weihnachten lesen.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich kann mir nicht helfen, dafür dass Ruth erst 6 Jahre alt ist, handelt und redet sie schon ganz schön erwachsen. Ich stelle mir ehrlich gesagt immer eine 12jährige vor. Gut, dass sie mit Puppen und Puppenhäusern spielt ja, aber vom Benehmen und der Rede her stelle ich sie mir einfach älter vor.

    Das ist mir auch schon aufgefallen - besonders in der Rede von Rosi auf Seite 98:

    "... Dort fährt er alle paar Wochen hin, um einen Freund zu besuchen und Geschäfte zu tätigen. ..." So spricht doch kein Vorschulkind.


    Auch einige Dialoge der Erwachsenen kommen mir etwas gekünstelt vor. Es ist nicht immer von Vorteil, wenn man möglichst viel Information in direkter Rede unterbringen will. :gruebel

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


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  • Auf Seite 101 (erster Absatz) steht:

    >> Rosi rümpfte immer die Nase, wenn sie in das Kartenzimmer gingen. Sie mochte den kalten Zigarrenrauch eklig fand. << :!:Das hat der Korrektor wohl übersehen.

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    :lesend MZB: Darkover-Universum

  • Sehr gut gefällt mir das Verhältnis der Schuhfabrikanteneltern mit der Chauffeursfamile. Freundschaftlich, beidseitig und tolerant wünscht man gemeinsam Chanukka/ Weihnachten zu feiern. Schön, dass das Buch auch gerade jetzt das Thema hat, wo wir es wenige Tage vor Weihnachten lesen.

    Ja, vom Termin passt das ja gerade gut. :)


    :gruebel Aber wo steht, dass Karl Meyer "Schuhfabrikant" ist - bisher hatte ich den Eindruck, er ist nur Reisender in Kommission, also ein sog. Klinkenputzer. Wäre er Fabrikant müsste er doch auch mal in seine Fabrik gehen und Schustermeister ist er auch nicht, sonst würde er sich nicht so ungeschickt mit Werkzeug anstellen. Er kann ja nicht einmal einen Nagel in die Wand schlagen! :oha

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  • Ja, vom Termin passt das ja gerade gut. :)


    :gruebel Aber wo steht, dass Karl Meyer "Schuhfabrikant" ist - bisher hatte ich den Eindruck, er ist nur Reisender in Kommission, also ein sog. Klinkenputzer. Wäre er Fabrikant müsste er doch auch mal in seine Fabrik gehen und Schustermeister ist er auch nicht, sonst würde er sich nicht so ungeschickt mit Werkzeug anstellen. Er kann ja nicht einmal einen Nagel in die Wand schlagen! :oha

    Karl war Generalvertreter einiger Schuhfabriken im Raum Krefelds.

  • Das ist mir auch schon aufgefallen - besonders in der Rede von Rosi auf Seite 98:

    "... Dort fährt er alle paar Wochen hin, um einen Freund zu besuchen und Geschäfte zu tätigen. ..." So spricht doch kein Vorschulkind.


    Auch einige Dialoge der Erwachsenen kommen mir etwas gekünstelt vor. Es ist nicht immer von Vorteil, wenn man möglichst viel Information in direkter Rede unterbringen will. :gruebel

    Die Kinder damals wurden eher wie kleine Erwachsene behandelt. Es gab keine Kindergärten, stattdessen Kindermädchen.

  • Karl war Generalvertreter einiger Schuhfabriken im Raum Krefelds.

    :umschau Habe ich das überlesen? Wo wird das im Roman erwähnt?

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  • Ich finde es schön, daß Ruth sich mit Rosi gut versteht. Da es damals scheinbar noch keine Kindergärten gab, ist es eine gute Möglichkeit, mit anderen Kindern zu agieren. Toll ist auch, daß Ruth das Nähen erlernt. Meine Oma Zuhause hat mir als junges Mädchen das Häkeln beigebracht. Wie stolz war ich, als ich zum ersten Mal für meine Mutter ein kleines Deckchen gehäkelt habe! Meine Mutter hatte nicht die Zeit dazu, mir das Häkeln beizubringen, weil sie bei uns auf dem Bauernhof viel meinem Vater bei der Arbeit helfen mußte.

  • Das Buch liest sich echt weg wie nichts. Ich habe den nächsten Abschnitt auch gleich verschlungen.

    Das Richard homosexuell ist hatte ich schon geahnt, wegen den Andeutungen seiner Ausflüge nach Berlin. Das man aber wirklich von einem "175er" geredet hat, wusste ich jetzt auch nicht. Den Ausdruck habe ich so noch nicht gehört. Er wird es wohl bald auch schwer habe, als Jude und dann noch homosexuell, ich befürchte das Schlimmste.


    Ruth mag ich immer mehr. Auch wenn sie mir manchmal etwas älter als 6 Jahre vorkommt, Aber dann gibt es wieder Abschnitte, das benimmt sie sich wirklich wie ein Kind. Und ich fand es so schön zu lesen, wie sie versucht für alle Leute die ihr wichtig sind, ein Geschenk selbst herzustellen. Und wie sie darauf beharrt, dass nur etwas Selbstgemachtes ein echtes Geschenk ist. Das macht Ruth für mich zu einem echten Goldstück.

    Ich mag das Buch weiterhin echt gern, auch wenn jetzt in diesem Abschnitt nicht soo viel passiert...

    Ich mag das Buch auch sehr. Und ich mag eh ruhige Bücher. Das Leben hat schon oft genug Aufregung, Stress und Drama. Ich genieße dieses Buch jetzt so kurz vor Weihnachten sehr.