Dmitry Rus - Play to live: Gefangen im Perma-Effekt (Band 1)
Russland in der Zukunft. Virtuelle Realität ist längst Alltag geworden. Millionen User loggen sich täglich in gigantische Spielewelten ein und verbringen dort immer mehr Zeit. Max hat eine tödliche Krankheit. Als die Ärzte ihn aufgeben, kommt ihm eine waghalsige Idee: Er loggt sich in das Fantasy-Rollenspiel AlterWorld ein - um dort mithilfe des Perma-Effekts für immer weiterzuleben. Doch wer seine Ewigkeit in AlterWorld verbringen will, muss Beute machen, sich hochleveln und Verbündete finden - oder sterben. Das Abenteuer beginnt!
Meine Meinung:
Über 300 Seiten sehr gute Unterhaltung, die mich in ihren Bann ziehen konnte, zum Ende hin habe ich allerdings immer hastiger gelesen und auch mal was übersprungen. Die Episoden auf der Burg mit Eric und Dan haben mir nicht so zugesagt, obwohl ich die beiden als Typen auch nicht uninteressant fand.
Wer schon einmal ein MMORPG gespielt hat, wird sich sicherlich schnell zuhause fühlen in der Welt von AlterWorld.
Wer das nicht hat - kein Problem, es gibt ein Glossar, aber man findet sich auch ohne dem schnell in der Spielszene zurecht, wie ich fand. Mir waren die Begriffe wie pullen, Buff und Farmen vorher nicht bekannt, die dahinter stehenden Handlungen sind im Kontext der Geschichte und des Spielverlaufs aber nahezu selbsterklärend.
Die virtuelle Realität wird für Max, der sich in AlterWorld "Laith" nennt, sehr schnell die Lebensrealität und er ist sich schnell gar nicht mehr so sicher, ob KIs empfindlose Wesen sind oder nicht vielleicht doch ein Bewusstsein besitzen können.
Das Spiel und die Buchbeschreibungen spielen daher auch an der Grenze von Realität und virtueller Realität, was mir sehr gut gefallen hat.
Das Grundszenario war interessant, Max als Figur sofort sehr sympathisch. Auch die Nebenfiguren werden interessant dargestellt, man erfährt über manche nach und nach mehr, so insbesondere über die Bekanntschaften, die Max in AlterWorld knüpft.
Max' Fähigkeitenauswahl und seine Erfolge und Schwierigkeiten zu verfolgen, bringt am Anfang noch sehr viel Spaß, ließ für mich aber vollends nach, als auch er dem Patent- und Geschäftswahn der virtuellen Welt verfällt.
Ebenso wiederholten sich immer mehr gewisse sprachliche Bezeichnungen, so bspw. Max innerer Gierschlund, was mich nach einer Weile dann auch ein wenig nervte.
Das Buch startet grandios und bleibt es sehr lange, aber es konnte mich nicht bis zum Ende überzeugen. Der erste Band endet mit einem Cliffhanger, der zwar dem Buch irgendwie ein Ende gibt, aber dennoch sehr die Geschichte auf Band 2 lenkt. Ich werde Band 2 nicht lesen.
Sehr schön an dem Buch war die Verständlichkeit, die optische Aufmachung, dass Questen immer hervorgehoben wurden, Ränge auch, das alles gefiel mir daran und hielt mich lange gefesselt.
Am Ende aber leider nur 8 Punkte.