Pablo Tusset--- Das Besten was einem Croissant passieren kann

  • Autor:


    Pablo Tusset, geboren 1965, arbeitete nach eigenen Angaben seit seinem dreizehnten Lebensjahr ( unter anderem als Mauergehilfe, Möbelpacker, Straßneverkäufer, Graphiker....). Sein erster Roman, das Beste was einem Croissant passieren kann, war ein großer Erfolg: Platz 1 der Bestsellerlisten, Premio Tigre Juan für das beste literarische Debüt.


    Klappentext:


    Sein Spitzname ist Balu, so wie der Bär aus Dschungelbuch), ein harmloser Alkoholiker in den Dreißigern, ein Nichtsnutz, sexuell besessenund ansonsten Sohn von Papa. unser Held nimmt uns mit auf die Reise durch die Nacht in Barcelona, wo wir geizige Barmänner, müde Prostituierte und seinen älteren Bruder treffen, genannt " The First"......


    Meinung:
    Eigentlich hatte ich das Buch "nur" wegen des ausser gewöhnlichen Titels ausgeliehen. Das Beste was einem Croissant passieren kann ist eines der abgedrehstesten Bücher die ich je gelesen habe ( obwohl der Anfang etwas zäh zu lesen war). Pablo Jose ist in jeder Hinsicht der absolute Antiheld. Er interessiert sich hauptsächlich für Sex, Drogen, Alkohol .
    Ich bin jetzt schon gespannt, ob es in naher Zukunft einen weiteren Roman von Pablot Tusset geben wird.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von fabulanta ()

  • Zitat

    Das Beste was einem Croissant passieren kann, ist dick mit Butter bestrichen zu werden.


    Das sagt der überzeugte Kiffer, Säufer und Freier unzähliger Nutten, kurz: der fette und faule Anti- Held dieses Buches Pablo Miralles, ein Sohn aus betuchtem katalanischem Hause, aber dennoch dauerpleite. Von seinem Elternhaus und seinem spießigen Bruder, eigentlich von der ganzen verlogenen Gesellschaft, nämlich hat er sich früh abgewandt und seinen etwas ungewöhnlichen Lebensstil vorgezogen. Er hat wenige Freunde, Frauen, die keine Nutten sind, sind ihm suspekt. Seine Erwartungen von Leben, nun, sagen wir mal sind minimalistisch : ” …ich muss mindestens einmal am Tag essen, scheißen, schlafen und Blödsinn machen.” Seine Religion: Orthodoxer Egotheist.


    (Ich werde an dieser Stelle natürlich nicht den Spass verderben in dem ich erwähne, das er natürlich eigentlich ein gutmütiger, intelligenter, sensibler Mensch ist, der von Leben arg enttäuscht ist. ;) )


    Die Geschichte


    Dieser Mensch nun bekommt von seinem Bruder den Auftrag Nachforschungen in einer heiklen millionenschweren Immobiliensache anzustellen. Pablo, der ja erwähnt dauerpleite ist, nimmt an. Bevor Pablo allerdings seinen Rausch ausschlafen kann, um mit den Ermittlungen zu beginnen, verschwindet sein Bruder ( von Pablo spöttisch The First benannt) und sein Vater wird angefahren. Von Lady First (unschwer zu erahnen die Frau des Bruders) wird er jetzt mit den Nachforschungen und Auffinden des Bruders beauftragt.
    Dieser erste Teil des Buches zieht sich etwas in die Länge, denn Tusset legt großen Wert auf die eingehende Vorstellung seines Protagonisten und seiner abgedrehten Welt. Die tollen An-Sätze dieses teils gingen leider unter.
    Das lies mich an der Lesbarkeit des Romans doch des öfteren Zweifel, mehrmals habe ich ihn zur Seite gelegt, nicht ahnend, welch spannendes Schreibwerk ich fast zum Teufel gejagt hätte.


    Denn: die zweite Hälfte des Buches hat es wirklich in sich. Hier offenbart sich das unglaubliche Schreibtalent von Tusset. Er verknüpft einen spannenden, abgedrehten, wahnwitzigen Krimi mit einer messerscharfen Satire und unterhält den Leser auf hohem Niveau. Dieser zweite Teil lässt sogar den schwächeren Anfang in einem milderen Licht erscheinen, ja, fast als Notwenigkeit zum runden Gesamtbild des Romans erscheinen.


    Das Fazit:


    Ein gelungener, unterhaltsamer, zynischer Roman mit ein paar kleinen Schwächen, über die man im Nachhinein gerne hinwegsieht.

  • @ Tjorvensmum:


    Ja, ein ziemlich verrücktes, aber irgendwie auch geniales Buch. Leider kenne ich kaum Leute, die diese Art Bücher gerne lesen, umso mehr freute es mich Deine Rezi zu lesen!
    Wie hat Dir eigentlich das Ende gefallen?
    Irgendwie hatte ich ja doch noch auf ein "Happy End" gehofft, oder war es vielleicht sogar eines ? :wow ;-)

  • Das Ende ist meiner Meinung nach werder postiv noch negativ. Der Protagonist kann immer noch seinen Lieblinsbeschäftigungen nach gehen.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Meine Meinung:


    Sex, Sex, Sex, Drugs, Drugs, Drugs und jede Menge cooler Sprüche.


    Pablo Miralles, der Protagonist dieses Buches hält von all diesen Dingen sehr viel, vom Arbeiten leider sehr wenig. Ein ungehobelter Klotz, der ausführlich über seine Darmtätigkeit und seinen Waschzwang berichtet, ist auf der Suche nach seinem Bruder, der plötzlich spurlos verschwunden ist.


    Unterhaltsam und vor allem mit ein guten Portion trockenem Humor beschreibt der Autor diese Suche, bei der sich Pablo mit den verschiedensten Menschen trifft, um seinem Bruder, den er liebevoll "The First" nennt, wiederzufinden. Ich glaube, wenn Pablo allerdings nur halb so viel geschlafen hätte, wäre er seinem Bruder mit Sicherheit schon viel früher auf die Schliche gekommen und so wäre das Buch vielleicht auch mit 250 Seiten ausgekommen. Denn zwischendurch wurd die Story ein wenig langatmig.


    Im realen Leben würde ich Pablo wohl auf den ersten Blick eher unsymphatisch finden, seine Sprüche würden aber vieles wieder wett machen. Denn die waren teilweise wirklich ganz großes Kino! Leider ließ die Qualität aber zur Mitte des Buches hin nach. Doch die Sex-Szenen trösteten ein wenig darüber hinweg, denn die haben echten Unterhaltungswert.


    Schriftstellerische Höchstleistung wird der Leser hier nicht bekommen, aber eine offene Schreibweise, die einem manchmal die Sprache verschlägt. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich es nicht unbedingt schlecht finde, wenn Autoren die Dinge beim Namen nennen und so wurd das unschöne Wörtchen, welches mit "Sch..." beginnt und "eiße" aufhört, sehr oft in diesem Buch erwähnt. Wobei hier genau das gemeint ist, was das Wort aussagt. Nämlich das, was der Verdauung zugute kommt sozusagen.


    Alles in allem ein lustiges Buch für den kleinen Hunger zwischendurch. Allerdings hebt es sich nicht unbedingt von der Masse der Bücher auf dem Markt ab und so würde ich es insgesamt eher als "mittelmäßig" einstufen.

  • Im Moment quäle ich mich noch durch den zähen Anfang und warte auf die unglaubliche Steigerung die da noch kommen soll. :help Nur eure positiven Rezis lassen mich durchhalten. :wave

    Diese Eintrag wurde bisher 47 mal bearbeited, zultzt gerade ebend, wegen schwere Rechtsschreipfeler.

  • Ich hab das TB gestern entdeckt und wegen dem super tollen Titel gekauft. Ich freue mich schon auf die Lektüre - wird allerdings noch ein wenig dauern, SUB ist doch noch ein wenig hoch!

    Who is Keyser Soze?


    (\__/)
    (o ,o)
    (>_<) <- This is Bunny.


    Copy Bunny into your signature to help him on his way to world domination.

  • Der Hauptheld Pablo ist wirklich DER Anti-Held. Fett, faul und vollkommen antriebslos. Zu Anfang meint man, er hätte überhaupt keinen Plan vom Leben und man verfolgt neugierig den Tagesablauf eines Nichtsnutzes und Durchschnorrers. Erst so nach und nach erkennt man, daß hinter diesem anscheinend gestrandeten Typen, der ängstlich vermeidet, irgendwelche sozialen Kontakte aufzubauen, ein blitzgescheiter, aber zutiefst verunsicherter Mensch steckt.
    Ungewollt Leben kommt in den Alltag von Pablo, als sein Strahlemann-Bruder unter misteriösen Umständen verschwindet. Unterbrochen von Alkohol-Abstürzen und dem einen oder anderen gerauchten Tütchen macht sich Pablo auf, diesen zu suchen. Dabei lernen wir die wirklich schlimmen Eltern der beiden Brüder kennen und Pablo immer mehr schätzen.
    Das Ende kommt überraschend daher. Bin mir wie einige andere hier nicht sicher, ob es als Happyend zu werten ist. War ein wenig enttäuscht, das ging mir dann doch zu schnell und zu harmonisch. Mehr will ich nicht verraten.


    Das Buch ist für mich absolut lesenwert. Ich mußte wegen Pablos unmöglicher, unangepaßter Art mehrmals schmunzeln und habe mal wieder gemerkt, wie spießbürgerlich ich in manchen doch bin. Es gibt so viele Arten zu leben und glücklich oder unglücklich zu sein...



    Noch eine Frage in die Runde: Ich habe scheinbar eine neue Ausgabe des Buches (vergleiche Cover bei mir und vom Eröffnungs-Beitrag). Warum wohl ändert man nichts am Cover, als den Schriftzug anders aufzuteilen und ihn rot zu machen? Das verwundert mich irgendwie. Warum dafür die Mühe, das Cover überhaupt zu ändern? Naja, ist ja auch nicht so wichtig.