Frohe Weihnachten, Charlie! - Stephan Goetz, Dorothea Ackroyd (3 – 6 Jahre)

  • Stephan Goetz (Autor), Dorothea Ackroyd (Illustratorin): Frohe Weihnachten, Charlie! – Wie ich das erste Mal Weihnachten feierte, (3 – 6 Jahre), Münster 2018, Coppenrath Verlag, ISBN 978-3-649-62718-0, Hardcover, 32 Seiten, unpaginiert, mit farbigen Abbildungen, Format: 26,4 x 1,2 x 30,7 cm, EUR 14,95.


    Außen aufwändig gestaltet mit Goldfoliendruck und einem samtartigen grünen Streifen, der den Buchrücken umrahmt – innen amüsant, farbenfroh so gut wie gar nicht kitschig: Das ist FROHE WEIHNACHTEN, CHARLIE, das großformatige Bilderbuch von Stephan Goetz und Dorothea Ackroyd.


    Mit Kindern, Hundewelpen und dem Erzählen von Geschichten hat der mehrfache Vater und Großvater Goetz reichlich Erfahrung. Hier beleuchtet er die weihnachtlichen Sitten und Gebräuche von uns Menschen aus der Sicht des staunenden jungen Dalmatinerwelpen Charlie. Den haben die Eltern von Luca und Lilli soeben aus dem Tierheim geholt.


    Ganz nett hier in der Hütte, denkt sich der Welpe. Viel Platz, keine Nahrungskonkurrenz in Form von anderen Vierbeinern – sieht man mal von dem krabbelnden Menschenwelpen Luca ab – und einem Zweibeinerrudel, das es offenbar gut mit ihm meint. Gut, es gibt Regeln: Er darf nur in seinem eigenen Körbchen schlafen und nicht etwa in dem der Kinder. Schade, eigentlich. Und in die Hütte pinkeln darf man auch nicht. Seine „Geschäfte“ muss man draußen erledigen.


    Ein wenig sonderbar, diese Menschen!

    Ein bisschen sonderbar sind sie ja schon, die Menschen. Dass sie abends ihr Tagfell ablegen und ein Nachtfell anziehen, das war ihm bislang neu. Und dass sie sich freiwillig von Kopf bis Fuß mit Wasser anspritzen lassen, und das jeden Tag, das ist auch nicht ganz normal. Davon abgesehen sind seine Leute ganz okay. Sogar der Menschenmann, der immer so ein kleines Ding in der Hand hat, in das er leise hineinbellt.


    Dann kommt die Weihnachtszeit, was der Hund nicht weiß, und die Zweibeiner drehen durch. Wieso stellen sie Stiefel mit Leckereien in den Flur, und meckern und heulen, wenn er sie herausfrisst? War das etwa nicht für ihn gedacht? All die Leckerlis auf dem Teller in der „Wohnhütte“ anscheinend auch nicht. Die großen Menschen bellen jedenfalls sehr laut, wenn sie sehen, dass er sich daran bedient.




    Da ist dann der Baum, den sie eines Tages ins Haus zerren, wohl auch kein Hunde-Innenklo ...?


    Die Aktivitäten der Zweibeiner werden ihm immer rätselhafter. Da rattert’s und stinkt’s und der kleine Menschenwelpe und er sind überall im Weg. Dass die Zweibeiner Weihnachtsgeschenke nähen, schreinern und basteln, hat ihnen keiner erklärt.


    Spielen, naschen, jaulen – was für ein Fest!

    Als der Baum dann lichtergeschmückt in der „Wohnhütte“ steht, die Menschen ihre Geschenke auspacken und auch er etwas bekommt, kann der kleine Welpe der Veranstaltung endlich auch etwas abgewinnen. Mit dem neuen Spielzeug spielen, Leckerchen naschen und mit dem Menschenrudel inbrünstig mitjaulen (wenn sie Weihnachtslieder singen), das ist doch ein Spaß!


    Welpe Charlie hat zwar nicht kapiert, worum es bei all den Aktivtäten geht, aber eines weiß er bestimmt: Die Zeit, die mit dem verflixten Stiefel begann und mit dem leuchtenden Baum aufhörte, war die komischste, aufregendste und wunderbarste Zeit in meinem Leben!“


    Sehr süß und witzig, wie der kleine Hund in seiner umwerfenden Naivität versucht, sich einen Reim auf das weihnachtliche Treiben seiner Zweibeiner zu machen! Daran hat man auch als erwachsener (Vor-)Leser seinen Spaß. Ich hoffe nur, dass das junge Publikum danach beim Weihnachtsliedersingen nicht „Charlie“ spielt und nach Hundeart mitjault. :-D Mit dem knuddeligen Welpen aus dem Buch, dem die Illustratorin so einen treuherzigen Blick verliehen hat, sympathisiert man als LeserIn schnell ...


    Der Autor

    Stephan Goetz, geboren 1956 in Mannheim, promovierte in Jura an der Universität Regensburg und ist geschäftsführender Gesellschafter einer internationalen Banking- und Unternehmensberatungsgesellschaft. Er unterstützt eine Vielzahl wohltätiger Einrichtungen und ist aktiver Förderer gemeinnütziger Projekte, u.a. des WWF-Projektes „Heart of Borneo“. Des Weiteren ist er Gründunggesellschafter der "Active Philanthropy" in Berlin.


    Die Illustratorin

    Dorothea Ackroyd wurde 1960 in Herford geboren und studierte Grafikdesign an der FH Bielefeld. Seit 1990 illustriert sie Kinderbücher, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt mit ihrer Familie auf der Sonnenseite des Teutoburger Waldes.


    https://www.amazon.de/Frohe-Weihnachten-Charlie-erste-feierte/dp/3649627183 (incl. Amazon Affiliate-ID from this website)



    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner