Die Passion Christi

  • @ doc:


    Bitte schnell Bericht zu Big Fish !!!
    Da hab ich jetzt schon soviele unterschiedliche Kritiken zu gelesen, will ihn aber eigentlich auch gerne sehen!
    Nur wie ich unsere Mindener Kinoszene kenne.....


    *intoniert mal wieder seufzend: sag mir quando, sag mir wann ?.... *

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Hallo ihr!


    Das ist ulkig, wenn ein so emotionsgeladener Film wie "Wunder von Bern" in Hollywood gedreht worden wäre, finden es alle richtig - deutsche Filme müssen offenbar bierernst sein. 8)
    Ich fand ihn eigentlich schön, Thema und Mache hatten was von alten UFA-Filmen und davon mag ich auch viele. :)


    "Passion" fand ich wieder mal total amerikanisch übertrieben. Hat mir nicht gefallen, weil die ganze Gewalt wie ein Tritt in den Magen wirkt und alles so unglaubwürdig macht. Als wollte man mir ein schlechtes Gewissen machen, weil Jesus auch für mich gestorben sei. Ich glaub da einfach nicht dran, das kann man mir auch nicht mit der Brechstange beibringen.
    Maia Morgenstern und Maria Belucci waren wirklich gut, aber James Cavrizele? hat mir nicht gefallen.
    Dass sie Aramäisch und Latein sprechen, ist eine tolle Idee. Diesmal nicht mal mit dem ewigen amerikanischen Akzent. Hut ab! :chen
    Trotzdem kein Film, den man gesehen haben muss.


    Grüßlis!

  • oh! da staune ich. der Jim Caviezel wird von allen hoch gelobt...


    aber ganau das, was du ansprichst - dieser wink mit dem zaunpfahl (jesus hat für dich gelitten, jesus ist auch für dich gestorben) - schreckt mich ab.


    vielleicht hab ich ja angst davor, noch gläubig zu werden! :)


    bo

  • Zitat

    Original von bogart
    oh! da staune ich. der Jim Caviezel wird von allen hoch gelobt...


    Wofür eigentlich? Weil er es jeden Tag endlos lang in der Maske ausgehalten hat? Weil er so leidend aus der Wäsche schauen kann?
    Mir ist wahrscheinlich diese Gewaltorgie so auf den Nerv gegangen, dass ich ihn schrecklich fand.
    Aber vielleicht verwechseln die Kritiker auch Rolle und Darsteller. :grin


    Zitat

    vielleicht hab ich ja angst davor, noch gläubig zu werden! :)


    Da wird aber mit dem schlechten Gewissen missioniert ... "Kuck mal was Jesus auch für dich leiden musste, und du willst einfach nicht brav und gläubig sein?"
    Ob das lange vorhält. Bei mir hats gar nicht geklappt. ;)


    Grüßlis!

  • Zitat

    ...wirst Du den, bevor Du 60 bist, nicht in Minden zu sehen bekommen, oder? Was läuft da bei Euch gerade aktuell, Ben Hur?


    Gruss,


    Doc


    Nein, "Der Glöckner von Notre Dame" .... (wohlgemerkt: nicht die Disney-Version, sonder die alte s/w Fassung...)
    :( :( :(


    *Wasser, Esmeralda.... Wasser !!! *

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • also ich fand denn film nicht sooo toll... wo war das ganze blut von demm imer die rede war? die grausigen scenen? der film war nicht schrechlich oder der gleichen. aber gut gemacht. da kann man nichts sagen. auch nett zum angucken, aber nicht das ich in jetzt kaufen würd.
    und da hab ich mich auf blut gefreut...

  • Ich hab die Passion nicht gesehen und werde sie auch nicht sehen. Ich habe so viel darüber gelesen und auch darüber, wie damit Geld gemacht wird. Alles das hat mich sehr abgestoßen.
    Ich habe auch gelesen, dass es eigentlich hauptsächlich um die Gewalt, die Folter und den Tod ging und die Botschaft Christi fast gar nicht zur Sprache kam. Ich weiß nicht, mir käme es voyeuristisch vor, mir minutenlange Geißelungsszenen anzusehen.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • "..Obgleich die jüdischen Obrigkeiten mit ihren Anhängern auf den Tod Christi gedrungen haben13, kann man dennoch die Ereignisse seines Leidens weder allen damals lebenden Juden ohne Unterschied noch den heutigen Juden zur Last legen…


    Im Bewusstsein des Erbes, das sie mit den Juden gemeinsam hat, beklagt die Kirche, die alle Verfolgungen gegen irgendwelche Menschen verwirft, nicht aus politischen Gründen, sondern auf Antrieb der religiösen Liebe des Evangeliums alle Hassausbrüche, Verfolgungen und Manifestationen des Antisemitismus, die sich zu irgendeiner Zeit und von irgend jemandem gegen die Juden gerichtet haben…"


    So bekannte die römisch-katholische Kirche anlässlich des
    2. Vatikanischen Konzils im Jahre 1965 – immerhin schon vor 39 Jahren!


    Und was muss ich hier von meinen Miteulen lesen?


    Historikus:
    "…Dann stören mich die dauernden Vorwürfe, der Film habe antisemitische Tendenzen…"


    Jeanne:
    "…Wenn der Film antisemitisch ist, dann sind es die Evangelien auch…."


    melanie:
    "…Natürlich kommen die Juden nicht gut weg, aber es war nun einmal so, sie haben Jesus umgebracht !..."


    Darf ich euch eine kurze Einführung in die Geschichte Judäas um das Jahr 30 n. Chr. geben?


    Judäa unterstand seit 6 n. Chr. unmittelbar der römischen Verwaltung, um Jesu' Todesjahr hieß der römische Statthalter Pontius Pilatus. Galiläa (woher Jesus stammte) stand unter der Herrschaft von Herodes Antipas, eines zwar jüdischen, aber von den Römern eingesetzten Königs.
    Alleine aus diesem Umstand erschließt sich schon, dass "die Juden" in Judäa keine "Hinrichtungskompetenz" besaßen (siehe hierzu Joh. 18,31; Talmud). Hierfür spricht auch die Hinrichtungsart: Kreuzigung war eine typisch römische Strafe.
    Einen jüdischen Prozess gab es aus oben genannten Gründen nicht. Außerdem hätte er in der in nur zwei von vier (!) Evangelien geschilderten Form gegen jüdisches Recht verstoßen. Insofern muss ich dir zustimmen, Jeanne: Wenn der Film antisemitisch ist, sind es die Evangelien auch. Was erwartest du von einer Geschichte, die in vier verschiedenen Büchern unterschiedlich erzählt wird? Wenn du die Evangelien aufmerksam und mit Blick auf die Entstehungszeit (ca. 70 – 100 n. Chr.) und Herkunft der Schreiber liest, wirst du nicht nur eindeutig antijüdische Tendenzen (ebenso wie z. T. wörtliche Zitate aus dem "Alten Testament" ) feststellen, sondern auch verstehen, dass es für die damals noch junge Kirche überlebenswichtig war, sich im römischen Reich deutlich von der jüdischen Religion abzusetzen.
    Im übrigen war keines der Jesus zu Last gelegten Verbrechen nach jüdischem Recht so schwerwiegend, dass es mit der Todesstrafe hätte bestraft werden müssen. Das kann man mit Blick auf römisches Recht allerdings nicht behaupten, den für die römischen Besatzer war er ein Aufrührer, für den es nur ein Urteil geben konnte: Das Kreuz.
    Um es noch einmal in dürren Worten zusammenzufassen: Jeschua ben Joseph, der gläubige, gottesfürchtige (und wohlgemerkt: jüdische) Wanderprediger aus Galiläa, wurde im römisch besetzten Jerusalem (Hauptstadt von Judäa) vom römischen Statthalter Pontius Pilatus aufgrund römischen Rechts als Aufrührer (der möglicherweise während des Pessach in Jerusalem zur Rebellion gegen die Besatzung aufrufen konnte) zum Tod am Kreuz (einer römischen Hinrichtungsart) verurteilt.
    "Die Juden" in ihrer Gesamtheit haben weder vor 2.000 Jahren noch heute irgendeine Schuld an Jesu' Tod. Wenn man auf jüdischer Seite partout Schuld unterbringen will, dann gilt dies höchstens für die wenigen (sadduzäischen) Hohenpriester, denen Sicherheit und Ruhe in Jerusalem, das während des Pessach-Fests 150.000 Personen beherbergte, wichtiger waren als das Leben eines einzelnen.


    Nebenbei noch dieses:
    …Mel Gibson gehört jedenfalls einer ultrakonservativen katholischen Sekte an, die die Reformen des 2. Vatikanischen Konzils ablehnt. Das Konzil hatte (1965!) unter anderem die Lehre von der jüdischen Kollektivschuld am Tod Jesu abgeschafft… (hab ich auf der Seite des MDR gefunden)


    Ach ja, Doc, du hast geschrieben, Mel Gibson sei Alt-Katholik. Bist du sicher, dass er einer altkatholischen Gemeinde angehört? Ich habe diese Kirche allerdings keineswegs als ultrakonservativ erfahren.


    Sollte jemand mehr zum Thema erfahren wollen, empfehle ich u. a.:


    Wer war schuld an Jesu Tod?
    Pinchas Lapide
    ISBN: 3579014196

    ToniO



    Betrachte nicht den Krug, sondern dessen Inhalt.
    Rabbi Me'ir


    Coincidence is God's way of remaining anonymous.
    Albert Einstein

  • Zitat

    Original von tonio_treschi
    Ach ja, Doc, du hast geschrieben, Mel Gibson sei Alt-Katholik. Bist du sicher, dass er einer altkatholischen Gemeinde angehört? Ich habe diese Kirche allerdings keineswegs als ultrakonservativ erfahren.


    Hi Tonio,


    erstmal vielen Dank für die ausführliche Info, die ich mit grossem Interesse gelesen habe.


    Doch nun zu Deiner Frage. Nein, ich bin mir keineswegs sicher, sondern habe nur aus dem sehr umfangreichen Zeitungsartikel zum Film zitiert. Das kam aber wahrscheinlich nicht sehr deutlich aus meinem Posting heraus. Weder habe ich selbst Erfahrung mit dieser Form des Katholizismus, noch kann ich ehrlicherweise beurteilen, wie Gibson nun tatsächlich dazu steht.


    Ich fand die Ausführungen in dem Artikel, der übrigens keineswegs Contra-Gibson gefärbt, sondern nur kritisch war, allemal interessant und finde schon, dass man den Film vielleicht auch unter diesem Gesichtspunkt einmal beleuchten sollte.


    Doch auch ich muss mir das Ganze erstmal selbst angucken, was ich in den nächsten Tagen auch tun werde. Dann vielleicht mehr dazu.


    Gruss,


    Doc

  • @ Doc


    Unter dem Aspekt, dass Mel Gibson einer ultrakonservativen katholischen Sekte angehört, wie auf der MDR-Seite berichtet wird, macht die antijüdische Tendenz des Films durchaus Sinn. In diesem MDR-Bericht wurde übrigens auch vom Holocaust-leugnenden Gibson senior gesprochen.


    Ansonsten warte ich auf deinen Kommentar zum Film.

    ToniO



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    Rabbi Me'ir


    Coincidence is God's way of remaining anonymous.
    Albert Einstein

  • Ich habe heute Gutscheine ergattert, die bei uns im Laden verteilt wurden:
    Es gibt ab Dienstag in Minden Sondervorstellungen des Films für 2,- Euro !!!!!!!!!!!!!!!


    Ich wollte ihn mir ja sowieso angucken, aber jetzt hält mich wirklich nix mehr davon ab.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Da wir nun mal wieder in der Passionszeit sind habe ich mich heute endlich aufgerafft, mir die DVD des ach so berühmten Filmes einzulegen.
    Ich hatte viel gehört über den Film, viel kontroverses und viel gutes. Nicht zuletzt war es ein Vergleich der meine Aufmerksamkeit reizte: Auf der Hülle zur DVD von Pasolinis Matthäusevangelium wurde eine direkte Verbindung zwischen den Filmen gezogen. pasolinis darstellung hat mich seit langem gefesselt und fasziniert. Entsprechend war ich gespannt. Ich nehme es nun auch vorweg: Pasolini bleibt mein Favorit. Ich könnte das nun auch lange begründen, will ja aber nix zu Pasolinis genialem Film schreiben, sondern zu dem von Mel Gibson.


    Mel Gibson erzählt die bíblische Geschichte vom Leidensweg Jesu beginnend bei Jesu Gebeten im Garten Gezemane bis .... hier stockt des Rezensenten Feder .... bis zur Abnahme des Leichnams Jesu vom Kreuz(auch wenn da noch zwei - drei Bilder folgen).
    Die Sprache ist offenbar aramäisch (und Latein bei den Römern).


    Die Geschichte hält sich recht genau an die biblischen Vorlagen. Sie bleibt nicht einem der vier Evangelien verhaftet sondern sucht eine Geschichte zu erzählen, die sich getrost aller vier Darstellungen bedient. Da ist nichts einzuwenden.
    Der Versuch, realitätsnah zu erzählen ist von Anfang an erkennbar. Solche Versuche sind immer Hypothesen und wir sollten uns den hypothetischen Charakter solcher Versuche immer vor Augen halten. Im Ganzen finde ich es recht anschaulich und gelungen erzählt.
    Schön finde ich die gelegentlichen Rückblenden, die auch thematisch interessant anknüpfen, aber auch stark deuten. Dass die Frau, die Jesus vor der Steinigung bewahrt (Joh 8) Maria Magdalena sei, ist eine nette Idee von Mel Gibson hat aber absolut keinen Anhalt am Text. Das macht die Episode nicht schlecht, mitnichten. Sie illustriet viel mehr, wie der, der vor Leiden bewahrt, nun selbst leidet... Maria Magdalena erinnert ihre Steinigung als sie erneut knieend das Blut Jesu vom Folterplatz wischt...


    Die Episode, die Jesus als Tischler zeigt, ist nett ... ich frage mich aber, was sie zur Geschichte beiträgt.


    Sehr interessant und dezidiert nicht nach biblischer Vorlage ist die von Gibson eingeführte Figur des Versuchers / Verführers / Verwirrers. Schon bei seinem Ringen mit Gott im Garten begleitet Satan das Geschehen und er taucht immer wieder am Rande auf bis hin zum Weg zum Kreuz. Seine Rolle ist klar. Seine Funktion bleibt er blass. Und der Aussagewert bleibt für mich sehr fraglich. Jesus geht den Weg in diesem Film bei allem Leiden und bei allem Schmerz freiwillig und selbstbewußt. Er ist nicht der vom Satan preisgegebene. Der Widersacher Gottes hat seine Hände nicht im Spiel. Dass er in dem Moment, da Jesus stirbt (erwatungsgemäß und dogmatisch brav) recht platt und klischeehaft von der Erde verbannt wird, ist eher kitschig, in der Grundaussage fraglich - denn er wirkt ja auch als Besiegterimmer noch weiter - und von der Darstellung her gerät es zu religiösem Kitsch. Völlig unnötig in diesem Film!


    Sehr differenziert dargestellt die Rolle des Pilatus und seiner Frau! Beide rollen auch grandios gespielt. Pilatus kommt aus der bösen Rolle raus. Seine Schergen sind dafür um so brutaler.


    Ich habe im Vorfeld viel über die Brutalität gehört. Nun ja ...
    Der Film zeigt deutlich: Hier ist Gewalt im Spiel. Das beginnt auch gleich zu Anfang. Bemerkenswert übrigens ein Satz, der Jesus in den Mund gelegt wird und aus anderem Zusammenhang kommt: Wer das Schwert erhebt, wird durch das Schwert umkommen. Man mag darin eine Botschaft an die Kriegstreiber dieser Welt hören....
    Die Gewalt, die Jesus erdultet ist hart. Die Darstellung ist nach meinem Dafürhalten übertrieben. Ich meine das weniger filmtechnisch als anatomisch. Was Jesus erleiden muss, ist physisch kaum mehr leistbar.
    Die Spuren der Foltr sind dann auch wieder inadäquat gering. An der Stelle stimmt der Film schlicht nicht in sich. Es wird unlogisch. Das gute Anliegen, ungeschönt und brutal das Leiden zu schildern bricht weg durch die unrealistische Darstellung.
    Es fließt viel Blut. Ob das sein muss, darüber mag man streiten. Ich finde es unnötig.


    Das Ende des Films: Grausam! Grottenschlechter religiöser Kitsch. Was bei James Bond geplante Ironie ist, wenn er sich unter Wasser den unversehrten Schlips gerade rückt, gerät hier zur Farce: nach dem der Leichnam abgenommen wurde sieht man ein paar sekunden lang wechselnde Dunkelheit, die man mit gutem Willen und Kenntnis der Geschichte als Grablegung deuten mag. Daraufhin erscheint ein unglaublich schöner, sauberer Jesus mit frisch gepflegtem Bart und gezupften Augenbrauen... lediglich seine Hand hat ein Loch, aber auch da: von Wunden keine Spur. Wenn man dies Bild mit dem Sterbenden von vor ein paar Sekunden vergleicht .... Kitsch pur.


    Facit: seine Stärke hat der Film darin, den leidenden Gott zu zeigen. Gott leidet und stirbt und das nicht nur zum Schein, nein da ist richtig viel Brutalität zu gange. Dass mit seinem Auferstehen alles vergessen sein soll, dass nun alles Leid weggeblasen sein soll: das ist Kitsch und zerstört den insgesamt recht guten Eindruck völlig.


    Empfehlung: sehenswert, aber man muss wissen, was man tut.

  • Zitat

    Original von Ronja
    Vielleicht ist der Film einfach deshalb nix für mich, weil ich eine zu katholische Erziehung "genoss". Ich hab schon genug gehört über, "Jesus ist für uns am Kreuz gestorben, für unsere Sünden, und wir müssen ihm ewig dankbar sein, weil er das gemacht hat, weil wir so böse sind." Und wer nicht lieb ist, kommt in die Hölle und ins Fegefeuer. Sex vor der Ehe ist verboten, Sonntags nicht in die Kirche gehen ist verboten, Scheidung ist verboten, unkeusche Gedanken sind verboten. Man muss zwei Mal im Jahr beichten gehen und so weiter. Ich kann einfach vielleicht diese grausame, drohende Seite an diesem Glauben nicht mehr haben.
    Darum sehn ich mich eben mehr nach der eigentlichen "liebt euch" Aussage.



    Und was die Brutalität angeht: Ich hab da prinzipiell kein Problem damit. Ich kanns mir einfach persönlich nicht anssehen. Irgendwie hab ich ein Problem mit solchen Dingen wie Auspeitschen etc. Wenn irgendwo geschossen wird, geköpft und sich mit Schwertern abgeschlachtet wird, ist mir das völlig wurscht, nur kann ich mir sowas warum auch immer nicht anssehen, egal ob es sich um Jesus oder irgendwelche Sklaven handelt.


    :write


    hab den film letzten freitag gesehen...
    dann lieber 5 splatter filme hintereinander, hab selten etwas so brutales und zermürbendes gesehen...
    widerwärtig...

  • Widerwärtig fand ich den Film nicht, ich habe ihn Freitag auch zum ersten mal gesehen.
    Sehr blutig und mit etwas Hollywood, was man nicht abstreiten kann.
    Ich hab Rotz und Wasser geheult. Und nach dem Film ging es mir eher wie Morganas Freund.
    Ich konnte mich danach auch nicht gleich unterhalten und war erst mal fassungslos. Aber beeindruckend umgesetzt fand ich den Film allemal.


    Ich bin nicht katholisch, meine Erziehung war nicht streng religiös, ich musste nicht zur Kirche, nicht beichten, bin geschieden und trotzdem gläubig, wenn auch nicht bibelfest.
    Aus dem Film ist mir nachhaltig die Aussage von Jesus im Gedächtnis geblieben, wofür man belohnt werden soll, wenn man nur seine Freunde liebt und nicht seine Feinde.
    Ich wollte mir den Film nicht ansehen, als er in den Kinos war, bereue aber auf keinen Fall, ihn jetzt gesehen zu haben, im Gegenteil.

  • Als antisemitisch habe ich den Film nicht empfunden. Dass Jesus in dem Film aramäisch spricht, fand ich deshalb gut, weil da klar wird, dass Jesus selbst Jude war.
    Am brutalsten erschienen mir im Film eigentlich die Römer bei der Geißelung.


    Dass bei Hinrichtungen Menschen dazu angestachelt werden, noch mal draufzutreten, ist sicher keine typisch jüdische Eigenschaft. Im Mittelalter gab es bei Hinrichtungen und Folterungen einen großen Erfindungsreichtum bei Christen. Hinrichtungen wurden gerne besucht.


    An manchen Stellen spürte man Hollywood sehr. Besonders krass: die Szene, als die Krähe dem lästernden Schächer am Kreuz ein Auge aushackt.
    Und auch ich denke, dass die brutalen Szenen zu sehr ausgewalzt wurden und die Auferstehung zu kurz kam.

  • Damals als der Film im Kino war durfte ich ihn noch nicht anschauen, jetzt hab ich das getan und ich muss sagen ich war ziemlich berührt von dem Film, eben deswegen weil Mel Gibson es so realitätsnah dargestellt hat. Irgendwie finde ich es auch mal..."wichtig", dass man sich damit auseinandersetzt...wenn man so etwas vor Augen geführt bekommt ist es wieder etwas anderes wie wenn man gepredigt bekommt, dass es so schlimm war. Ich bin der Meinung, dass zwar alle sagen können der Film sei zu brutal, aber ich denke dieser Film versucht einfach relativ an der Realität zu bleiben und diese war eben grausam. Und es ist wirklich ein Film nachdem man viel nachdenken kann/muss.