Servus und Ade!

  • Inspiriert durch Doc im nahegelegenen Schwester-Thread (nunja, zumindest vom Namen her ;-)) finde ich es ganz interessant, mal über die ganze Vielfältigkeit unserer Begrüßungs- und Verabschiedungsfloskeln zu sprechen.


    Das Wörtchen "Servus" ist ja nun schon weitestgehend erklärt worden, aber vielleicht sind auch hier noch Fragen offen.


    Woher kommt Ade? Warum zum Teufel soll man in Bayern Gott grüßen? :lache
    Warum gibt es "Guten Morgen, Guten Tag und Gute Nacht" aber kein Guten Nachmittag?


    Vielleicht wird das mal ein interessantes Thema :wave

  • Spontan ne gute Antwort gefunden:




    Woher kommt der Abschiedsgruß tschüs?


    Von lateinisch ad deum (wörtlich zu Gott, also jemanden der Fürsorge durch Gott empfehlen/anvertrauen; siehe auch den Abschiedsgruß Gott befohlen!) über spanisch adiós zu niederdeutsch adjüs. Verwandt: ade, adé, adieu, tschö. Nicht verwandt: tschau, ciao; diese sind mit italienisch schiavo (Sklave) verwandt und entsprechen damit Servus! und zu Ihren Diensten!).


    Der Ost-Duden ließ schon 1976 neben tschüs (mit langem »ü« gesprochen) auch die Schreibweise tschüß (mit kurzem »ü«) zu, ebenso Theodor Ickler in seinem Rechtschreibwörterbuch aus dem Jahre 2000; keine Auflage des West-Dudens legitimierte diese jemals; bei dem Zusatz in eckigen Klammern (tschüs! [auch: tschüß]) in älteren Auflagen handelte es sich nur um einen Aussprachehinweis (siehe Hinweise für den Benutzer; vergleiche beispielsweise die Einträge zu Charis, Cid oder Orchester). Spätere Auflagen bedienen sich hier der Lautschrift, um Verwechslungen mit der Rechtschreibung zu vermeiden.


    Da die Rechtschreibreformer das Eszett in bestimmten Fällen durch Doppel-s ersetzen, fand 1996 auch die Schreibweise tschüss Eingang in die 21. Auflage des Dudens (zusätzlich zu tschüs).


    hier!

  • Also Ade oder Adieu ist auf jeden Fall entgültig....oder zumindenst ziemlich..
    Und Grüss Gott sagt man das nicht in Bayern? Ist das in österreich im Gebrauch? *verwirrtist* :wow

  • Ich glaub in Bayern sagt man Grüß Gott, weil die Menschen dort sehr gläubig sind und das schon immer. Oder? Es klingt zumindest sehr gläubig.

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Zitat

    Original von Branka
    Ich glaub in Bayern sagt man Grüß Gott, weil die Menschen dort sehr gläubig sind und das schon immer. Oder? Es klingt zumindest sehr gläubig.


    Klingt für mich immer ein bisschen nach: Hoffentlich bist du bald nicht mehr :grin

  • Zitat

    Original von Branka
    Ich glaub in Bayern sagt man Grüß Gott, weil die Menschen dort sehr gläubig sind und das schon immer. Oder? Es klingt zumindest sehr gläubig.


    Ja, das sagt man Grüß Gott :-) Gläubig? Hm...zumindest verdammt Schwarz und Katholisch :lache
    Aber die Bayern sind bei diesen Floskeln eh ziemlich gut ausgestattet im Vergleich zu anderen Bundesländern.


    Da gibts ja nicht nur das Grüß Gott und Servus...neeeee :lache

  • Was gibts denn da noch? :wow


    Obwohl wir da ja nichts sagen dürfen... wir haben Auf Wiedersehen, Tschüss, Ciao, Machs gut, Guten Tag, Hallo, Guten Abend, Guten Tag usw..... :-)

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • wikipedia zu Grüß Gott:


    Grüß Gott ist eine Begrüßung, seltener auch ein Abschiedsgruß, im oberdeutschen Sprachraum, insbesondere in katholischen Ländern. Der Gruß wurde im 19. Jahrhundert von der katholischen Geistlichkeit propagiert und ist mit einigen Varianten seit langem die häufigste Grußform in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz.


    Wie bei vielen anderen Grußformeln reicht die Skala des "Grüß Gott" vom herzlich-intensiven Gruß bis zum flüchtig-gedankenlosen Wort. Häufige Varianten des Grußes sind Grüß dich sowie Grüß euch. Diese Grußformen werden jedoch regional verschieden ausgesprochen. In Österreich ist "griaß' di" und "griaß' eich" häufig vertreten, obwohl man auch die hochdeutschen Varianten nicht selten findet. In der Schweiz wird es sehr häufig "Grüezi" ausgesprochen. Hier sind die beiden Wörter bereits miteinander verschmolzen.


    Als analogen Abschiedsgruß zu Grüß Gott findet man häufig "pfiat' di god" (Behüte dich Gott), meist jedoch in der Kurzform "pfiat' di" oder seltener "pfia god" in Altbayern, Österreich und Südtirol.


    In seiner hochdeutschen Form wird "Grüß Gott" meistens auf dem zweiten Wort betont und ist vielerorts nicht nur im Alltag, sondern auch im Amtsverkehr der erwähnten Länder gebräuchlich. Der Gruß "Guten Tag" ist geringer verbreitet. Auf Bayern wirkt er steif und distanziert. Er führt manchmal auch zu Missverständnissen. Dazu ein Zitat aus der unten angeführten Homepage:


    Wer in einer Gegend, in welcher der Standardgruß sonst "Grüß Gott" heißt, mit einem "Guten Tag" begrüßt wird, könnte Grund zum Misstrauen haben. Es kann als eine subtile Andeutung gedeutet werden wie "hier gehörst Du wohl nicht hin". Andererseits braucht man nicht immer wachsam zu sein, es kann auch eine freundliche Art sein, anderen (Norddeutschen) entgegenzukommen.
    "Grüß Gott" ist die verkürzte From von "Grüß dich Gott" (Griaß di god). So beruhen die ironischen Antworten von Norddeutschen auf ein "Grüß Gott" wie "Wenn ich ihn sehe" oder "Wenn Du ihn siehst" auf einem Missverständnis. Das Wort "grüßen" hatte nämlich ursprünglich auch die Bedeutung "segnen". Die zugrundeliegende Bedeutung von "Grüß (dich) Gott" ist somit "Gott segne Dich".

  • Zitat

    Original von Branka
    Was gibts denn da noch? :wow


    Na, nehmen wir z.B. doch auch mal was ausgefallenes, das in Bayern aber ganz normal ist:


    "Habe die Ehre!" ... wird sowohl beim Gruß als auch beim Abschieß genutzt.


    Und "Ciao" ist denke ich mehr Italienisch als Deutsch, hm? :knuddel1

  • Zitat

    "Hau di nei..." (von demjenigen, der anfängt sich zu verabschieden)


    "...aber treff di net." (antwortet dann das Gegenüber)



    Benutzt man das im nüchternen Zustand? :wow

  • Wo wir schon mal dabei sind... Liste nerviger Verabschiedungen:


    - "Machs gut." - "Mach´s besser."
    - "Hau rein, aber nicht zu dolle."
    - "Tschüssikowski!"
    - "Gruß an deinen linken Schuh!"
    (to be continued...)

  • Oh ja da hätte ich auch noch einen:


    Grüß die Hartwurst... bei uns im platt gesprochenen eher so was wie "Grüß die Hattwoscht" :lache keine Ahnung was man damit meint.....

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner