Lion Feuchtwanger - Ein möglichst intensives Leben. Die Tagebücher

  • Titel: Ein möglichst intensives Leben. Die Tagebücher

    Autor: Lion Feuchtwanger

    Verlag: Aufbau

    Erschienen: November 2018

    Seitenzahl: 639

    ISBN-10: 3351037260

    ISBN-13: 978-3351037260

    Preis: 26.00 EUR


    Etwas zum Autor:

    Lion Feuchtwanger, 1884-1958, war Romancier und Weltbürger. Seine Romane erreichten Millionenauflagen und sind in über 20 Sprachen erschienen. Als Lion Feuchtwanger mit 74 Jahren starb, galt er als einer der bedeutendsten Schriftsteller deutscher Sprache. Die Lebensstationen von München über Berlin, seine ausgedehnten Reisen bis nach Afrika, das Exil im französischen Sanary-sur-Mer und im kalifornischen Pacific Palisades haben den Schriftsteller, dessen unermüdliche Schaffenskraft selbst von seinem Nachbarn in Kalifornien, Thomas Mann, bestaunt wurde, zu einem ungewöhnlich breiten Wissen und kulturhistorischen Verständnis geführt.


    Meine Leseeindrücke:

    Diese Tagebücher sind eine durchaus anregende Lektüre. Wobei hervorzuheben ist, das Feuchtwanger diese Tagebücher offensichtlich wirklich nur für sich geschrieben hat – und nicht wie so viele andere Tagebuchschreiber mit dem Hintergedanken, sie für die Nachwelt zu schreiben. Das was Lion Feuchtwanger schreibt scheint sehr authentisch zu sein und gibt dem Leser insofern einen interessanten Einblick in dieses Schriftstellerleben.

    Feuchtwanger war absolut kein Kind von Traurigkeit. Das Wort „vögeln“ kommt mindestens einmal je Seite vor. Man kann davon ausgehen, dass er mit seiner Frau Marta eine sehr offene Ehe führte.

    Feuchtwanger war ein durchaus „ich-bezogener“ Mensch. In seinem Universum kreiste mehr oder weniger als um ihn selbst.

    Sich selbst sah er in einigen Dingen sehr kritisch. Vor allen Dingen machte ihm in jungen Jahren seine Spielsucht zu schaffen.

    Die Schriftstellerkollegen nahm er schon mal hart her. Beispielsweise hatten Brecht und Zweig nicht viel zu lachen, wo er dagegen sehr von Thomas und Heinrich Mann angetan war. Was mit gerade bei Thomas Mann (einen der größten Blender der deutschen Literatur) nicht so unbedingt einleuchtete.

    Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Tagebücher an einigen Stellen mühsam zu lesen waren. Es passierte nämlich so gut wie nichts.


    Beispiel der 11. Juni 1931:

    Noch gebadet. Dann zurückgefahren. Großes Stück mit Eva , die sehr nett war.“


    Diese Tagebücher sind absolut lesenswert, bringen sie uns doch auch eine Zeit näher, als die Schriftsteller bzw, ihre Werke verbrannt wurden und sie (die Schriftsteller) selbst, verfolgt und verfemt wurden.


    Eine Leseempfehlung von mir – 8 Eulenpunkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.