Jünger werden mit den Jahren – Hrsg: Dieter Hildebrandt

  • Hanser-Verlag

    Gebundene Ausgabe: 176 Seiten

    ISBN-10: 3725412987


    Kurzbeschreibung:

    Dieter Hildebrandt hat eine sehr gelungene Sammlung von klassischen und neuen Gedichten zusammengestellt, die sich alle – aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln – mit dem Thema „Älterwerden“ beschäftigen. Da geht es um das kleine Glück im Alltäglichen, um allerlei Wehwehchen, aber auch um Väter und Söhne, um Rückschau und Ausblick – ohne viel Sentimentalität oder Bitterkeit, dafür aber mit Humor und Lebensweisheit gewürzt.


    Über den Herausgeber:

    Dieter Hildebrandt, geboren 1927 in Bunzlau, Niederschlesien, studierte in München Theaterwissenschaften. Zusammen mit Sammy Drechsel gründete er die Münchner Lach- und Schießgesellschaft, deren Ensemble er bis 1972 angehörte. Von 1974 bis 1982 arbeitete er mit dem Kabarettisten Werner Schneyder zusammen. Seine TV-Serien Notizen aus der Provinz und Scheibenwischer wurden große Erfolge. Berühmtheit erlangte er auch durch seine Rollen in Kinoproduktionen wie Kir Royal und Kehraus. Hildebrandt erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Grimme-Preis in Gold, Silber und Bronze. Bis zu seinem Tod im November 2013 lebte Dieter Hildebrandt mit seiner zweiten Frau, der Kabarettistin Renate Küster-Hildebrandt, in München.


    Mein Eindruck:

    Das Buch, erschienen im Hanser-Verlag, hat zwar nur ein Thema, das Altern, aber das immerhin in verschiedenen Varianten und die Auswahl an Gedichten ist umfassend und enthält sehr interessante Lyriker.


    Es gibt viel altes, von Hermann Hesse, Fontane, Ringelnatz, Goethe, Wilhelm Busch etc.

    Das interessiert mich momentan nicht.

    Ich picke mir die neueren Sachen raus, die mir am interessantesten erscheinen.


    Amüsant in ihrer Ironie sind die 6 Gedichte von Robert Gernhardt.

    Viel ernsthafter ist Alfred Andersch. Hans Sahl reflektiert über die Zeit. Später folgt von ihm noch ein Requiem.

    Michael Krügers 9 Beiträge sind sehr gut, auch „Überraschendes Wiedersehen“ von der Literaturnobelpreisträger Wlslawa Szymborska. Von ihr folgt auch „Das Gedächtnis hat endlich“ und „Vier Uhr am Morgen“. Das ist wirklich Literatur auf hohem Niveau!


    Sarah Kirsch in Freie Verse ist wieder Ironie pur.


    Nicht ohne Witz ist „Altes Medium“ von Hans Magnus-Enzensberger, der anstatt Computer und Virtuel Reality ein altes Medium propagiert und von Hand schreibt.

    Es freut mich, dass auch ein Gedicht der Heidelberger Dichterin Hilde Domin dabei ist. Sie war einfach wunderbar!

    Erich Fried ist unbedingt erwähnenswert. Selbst Ulla Hahn und Günter Grass sowie Kurt Marti fehlen nicht. Das auch Borges dabei ist, erstaunt dann doch.


    Ein Klassiker zwischendurch geht auch ab und zu mal. Jedenfalls wenn es sich um Robert Walser oder Erich Kästner handelt.


    Ein reiches Buch! Einiges habe ich noch übriggelassen, so dass es sich lohnt, das Buch auch künftig wieder in die Hand zu nehmen.