Die Melodie der Schatten - Maria W. Peter

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    Über die Autorin (Amazon)

    Maria W. Peter ist seit ihrer Kindheit dem Zauber längst vergangener Zeiten erlegen. Bereits während ihres Studiums an der Universität des Saarlandes und der Université de Metz, arbeitete sie als Journalistin. Nach einem Fulbright-Stipendium an der „School of Journalism“ in Columbia/Missouri begann sie, exakt recherchierte historische Romane zu schreiben. Ihr 2014 erschienener Roman „Die Küste der Freiheit“ über deutsche Einwanderer während der Amerikanischen Revolution wurde für den Homer-Literaturpreis nominiert und war zudem auf der Shortlist des LovelyBooks-Leserpreises 2015. Heute ist Maria W. Peter als freie Autorin tätig und pendelt zwischen dem Rheinland und dem Saarland.



    Produktinformation (Amazon)

    Format: Kindle Edition

    Dateigröße: 1758 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 673 Seiten

    ISBN-Quelle für Seitenzahl: 3404177746

    Verlag: Bastei Entertainment; Auflage: 1. Aufl. 2018 (26. Oktober 2018)

    Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

    Sprache: Deutsch

    ASIN: B07D18KJTM


    Ein Gemäuer des Bösen?

    Fiona war mit ihrer Tante und dem Anwalt Dr. Keith mit der Kutsche unterwegs, als sie plötzlich überfallen wurden…

    Nur ihrer Neugierde hatte es Fiona zu verdanken, dass sie als einzige überlebte…

    Einen Unterschlupf suchend wanderte sie durch den Wald und traf mit letzter Kraft auf das Schloss Thirstane Manor…

    Der Herr des Anwesens erschrak bei ihrem Anblick und er hatte einen guten Grund dafür… Sein Bedürfnis nach Rache wurde noch stärker…

    Doch dann lernten sich die beiden näher kennen, aber der Gedanke an Rache war bei Aiden stärker… Er überschattete die Beziehung der beiden zueinander…

    Dann gab es da noch einen Burschen mit Namen Seoc, und den Schwarzen Mann…

    Und auf Fionas Seite ihre Krankheiten….

    Wer hatte die Kutsche überfallen? Wieso rettete Fiona ihre Neugierde? Musste sie mit ansehen, was mit den anderen geschah? Wie kam sie nach Thirstane Manor? Ohne Essen und Trinken unterwegs? Warum erschrak der Hausherr von Thirstane Manor bei ihrem Anblick? Welchen Grund hatte er dafür? Warum wurde sein Bedürfnis nach Rache noch stärker? Warum konnte er den Rachegedanken nicht unterdrücken? Wie war die Beziehung der beiden zueinander? Was hat es mit Seoc auf sich? Und mit dem Schwarzen Mann, den Fiona als Fratze gesehen hatte? Welche Krankheiten hatte Fiona, die sie behinderten? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung

    Es ist nicht das erste Buch, das ich von Maria W. Peter gelesen habe und bisher war ich immer begeistert. So hat auch dieses Buch mich nicht enttäuscht. Die Autorin hat einen unkomplizierten Schreibstil, es gab keine Fragen, keine Unklarheiten. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Schon zu Anfang fing es spannend an, und später fragte ich mich immer wieder, wieso Aiden Rachegedanken hatte. Was war da passiert, Fiona kannte ihn doch gar nicht. In Fiona konnte ich mich gut hineinversetzen. Bei Aiden hatte ich da etwas Schwierigkeiten, eben weil ich nicht wusste, was in so umtrieb. So blieb es aber spannend bis zum Ende. Während der Lektüre des Buches wurde manches etwas klarer, ich vermutete etwas, was zum großen Teil richtig war. Es hat mich in seinen Bann gezogen, sehr gut unterhalten und mir ebenso gut gefallen. Für mich eine Lektüre, die den anderen Büchern der Autorin in nichts nachsteht. Von mir gibt es daher eine Lese-/Kaufempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.

  • Schottland 1837: Fiona Hemington ist mit ihrer Tante auf dem Weg nach Inverness, als ihre Kutsche überfallen wird. Fiona gibt einer Eingebung nach, und kommt so mit dem Leben davon. Nach einigem Herumirren findet sie in Thirstane Manor Unterschlupf, dessen Hausherr, Aidan Thirstane, einen sehr ablehnenden Eindruck macht und offenbar auch das eine oder andere Geheimnis hat.


    Maria W. Peter hat gerade den goldenen Homer gewonnen, und mir bereits einige schöne Lesestunden beschert. Mit ihrem neuen Roman führt sie uns nicht nur nach Schottland, sondern erzählt auch eine recht düstere Geschichte, die einen Hauch Mystery aufweist. Lange weiß der Leser nicht, was real ist und was nicht, ganz wie Fiona selbst, die mit diversen Dispositionen belastet ist, die ihr das Leben schwer machen. Fiona durchläuft in diesem Roman eine interessante Entwicklung.


    Auch Aidan Thirstane hat(te) es nicht leicht im Leben. Erst nach und nach erfährt der Leser seine Hintergrundgeschichte und entwickelt so auch ein gewisses Verständnis für ihn. Aidan handelt, ähnlich wie Fiona, nicht immer klug und durchdacht, doch kann man als Leser manches nachvollziehen.


    Gleich zwei Protagonisten, die von ihren jeweils eigenen Dämonen geplagt werden, kann das gutgehen? Passt das zusammen? Ja, tatsächlich passt das gut, beschert dem Leser viel Spannung und die Möglichkeit, sich selbst über die Hintergründe Gedanken zu machen. Stellenweise ist die Geschichte fast ein Kammerspiel, zwei Charaktere, alles andere scheint manchmal nur Staffage. Dass das dann doch nicht so ist, zeigt sich in der weiteren Entwicklung der Geschichte, dennoch bleibt der Fokus klar auf Fiona und Aidan und ihre Beziehung zueinander gerichtet.


    Sehr gut gefallen mir die geschichtlichen Hintergründe, die umfassender ausfallen, als zunächst gedacht. Hier hat die Autorin auch wieder perfekt recherchiert. Ich persönlich hätte mir ein bisschen mehr Schottland gewünscht, die Schauplätze sind doch arg begrenzt, und das Land an sich spielt eher eine Nebenrolle. Gut gefällt mir auch die Sprache, man hat fast das Gefühl, einen Roman aus jener Zeit zu lesen. Sobald man sich an die Sprache gewöhnt hat, lässt sich der Roman sehr gut und zügig lesen. Erzählt wird zudem sehr eindringlich, die Perspektiven der beiden Protagonisten wechseln sich ab, und manchmal hat man den Eindruck, sie wären gar nicht so unterschiedlich. Leider tat ich mir beim Lesen manchmal schwer, die Handlungen der Akteure nachzuvollziehen, manches kam mir ein bisschen aufgesetzt oder künstlich in die Länge gezogen vor.


    Sehr umfangreich und gelungen sind die Bonusinhalte, neben einem interessanten Nachwort der Autorin gibt es ein Glossar, ein Register, Stöbertipps, Erklärungen der schottisch/gälischen Ausdrücke, Redewendungen und Sätze, ein Personenregister der handelnden Personen und der historische Persönlichkeiten, die erwähnt werden.


    Ich bin etwas zwiegespalten, teilweise hat mir der Roman wirklich gut gefallen, er ist spannend, die Protagonisten sind interessant und machen eine gelungene Entwicklung durch. Manches wirkt auf mich aber etwas zu aufgesetzt oder in die Länge gezogen und hin und wieder auch klischeehaft. Sehr gelungen ist der gut recherchierte historische Hintergrund. Mein Lieblingsroman der Autorin ist „Die Melodie der Schatten“ nicht, aber ich war am Ende zufrieden mit der Geschichte, so dass ich knappe 8 Punkte vergeben kann und eine Leseempfehlung für Genrefans.

  • Die junge Fiona Hemington ist 1837 nach dem Tod ihrer Mutter auf dem Weg zu ihrer Tante nach Inverness, wo sie in Zukunft leben soll, als sie in den schottischen Highlands in einen Hinterhalt gerät. Ihr Vater fürchtet um sein Ansehen, da Fiona zu Anfällen neigt. Fiona kann bei diesem Überfall zwar entkommen und sich zu einem Herrenhaus durchschlagen, aber man empfängt sie dort nicht gerade mit offenen Armen. Der Hausherr Laird Aidan ist ein schroffer Mensch. Auf Thirstane Manor leidet Fiona verstärkt und ihren dunklen Traumbildern, sie hört Geräusche und eine sich ständig wiederholende Melodie. Langsam glaubt Fiona, dass sie wahnsinnig wird. Aber was hat es mit dem Fluch auf sich, der auf Thirstane Manor liegen soll?

    Diese Geschichte ist schaurig und mysteriös. Man erhält einen Einblick in die schottische Historie, aber auch in die Mythen und Legenden. Der Schreibstil der Autorin ist gut zu lesen und sehr fesselnd.

    Fionas Vater schämt sich für seine Tochter, da sie mit diesen Anfällen geschlagen ist. Damit sein Ansehen als Richter nicht leidet, schiebt er Fiona kurzerhand einfach zu ihrer Tante ab. Aber auch Fiona leidet natürlich unter ihrer Krankheit. Sie ist noch jung und muss erst noch Selbstbewusstsein entwickeln, was ihr im Laufe der Geschichte gut gelingt, zumal sie auch ihre eigene Familie mit ganz anderen Augen betrachten muss. Aber auch Sir Aidan hat es nicht leicht gehabt, so dass man ihm seine schroffe und etwas unheimlich Art nachsieht. Nachdem ich sie also besser kennengelernt habe, konnte ich mich in beide besser hineinversetzen.

    Lange blieb alles sehr rätselhaft für mich, was die Sache sehr spannend machte, doch am Ende fügt sich alles nachvollziehbar zusammen.

    Mir hat diese atmosphärische und spannende, aber auch etwas düstere Geschichte mit ihren komplexen Charakteren sehr gut gefallen.


    9/10

  • Einen Roman den man so schnell nicht vergisst. Aber ich muss gestehen, es brauchte ein wenig bis mich dieser Roman gepackt hatte, denn zuerst erkannte ich eine meiner Lieblingsautorinnen ganz und gar nicht in diesem Buch.

    Das Cover ist toll, stimmungsvoll und gleichzeitig geheimnisvoll. Gleichzeitig als bekannt und dennoch ungewöhnlich durch die düstere Farbgebung. Eigentlich würde man diese Farbgebung eher bei einem Kriminalroman oder Thriller erwarten, aber nicht bei einem Roman von Maria W. Peter. Der Klappentext fasst die wichtigsten Ereignisse zusammen und stellt die Hauptfigur in den Mittelpunkt.

    Der Handlung ist nichts mehr hinzuzufügen ohne die Spannung zu nehmen. Auch warnt die Autorin zu Beginn ihres Nachworts davor, dasselbige zuerst zu lesen, um sich nicht den Spaß am Lesen zu verderben. Fiona steht unumstritten im Mittelpunkt des Geschehens, sie ist diejenige, die wir Leser begleiten, im Laufe des Romans kristallisiert sich zwar immer mehr eine zweite Figur in Person von Aidan heraus. Auch spielen einige Nebencharaktere einige wichtige Rollen, so z.B. die Köchin des Herrenhauses oder auch der Stallbursche.

    Insgesamt wird der Roman chronologisch erzählt, wobei die Autorin stark mit verschiedenen Stilmitteln arbeitet. Im ersten Teil des Romans konnten mich diese leider nicht überzeugen, dafür haben mich der weitere Teil dann aber mit dem Roman und auch der Handlung überzeugt, die ich durchweg als sehr gelungen empfunden habe. Die Spannung, welche erzeugt wird, ist bis zum Ende hin gut dosiert und hält den Leser bei der Stange. Dieser Roman ist anders als die Romane von Maria W. Peter, die ich bisher gelesen habe, wobei hier eine Vorliebe für Schauerromane sicherlich von Vorteil ist. Ein historischer Roman mit Gruselelementen hatte ich schlichtweg einfach noch nicht gelesen, somit hat die Autorin für mich etwas Einzigartiges geschaffen. Sie hat mich überrascht und am Anfang ein klein wenig verstört. Aber dieses Experiment ist geglückt, denn zum Schluss hin schafft sie es wieder einmal sehr gelungen alle losen Fäden zu verweben und ein sehr stimmungsvolles Bild zu hinterlassen, welches rückblickend begeistert.

    Der Schreibstil der Autorin ist vor allen Dingen im zweiten Buch wie eh und je sehr gut zu lesen und die Seiten fliegen so dahin, sodass die anfänglichen Schwierigkeiten wie verflogen sind. Durchhalten wird also auf der ganzen Linie belohnt.

    Ein Roman nicht nur für die Fans von historischen Romanen, sondern auch für solche, die der Schauerliteratur zugetan sind oder für Leser die sich gerne an ungewöhnliche Bücher wagen. Zwar ist Fiona die unumstrittene Hauptfigur, aber dennoch glaube ich das dieser Roman auch sehr gut für Männer lesbar ist.

    Ein wirklich außergewöhnlicher Roman, der mich letztendlich begeistert hat und den ich nur wärmsten empfehlen kann.

    Ich bedanke mich bei Maria W. Peter für dieses außergewöhnliche Buch und bei dem Bastei Lübbe Verlag für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.


    9/10 P.