Reclam, 88 Seiten
ISBN: 978-3-15-019283-2
Kurzbeschreibung:
Was heißt Denken? versammelt Heideggers berühmte Vorlesungen zum Thema aus den Jahren 1951 und 1952. Warum denken wir noch nicht? »Das Bedenklichste ist, das wir noch nicht denken«. Denn in das, »was Denken heißt, gelangen wir, wenn wir selber denken. Damit ein solcher Versuch glückt, müssen wir bereit sein, das Denken zu lernen«. Heidegger lagen von seinen Werken besonders diese Vorlesungen am Herzen.
Über den Autor:
Martin Heidegger (1889-1976) studierte Theologie, Philosophie und Naturwissenschaften in Freiburg. Die Phänomenologie Edmund Husserls prägte entscheidend sein philosophisches Denken. Das bekannteste Werk Heideggers ist "Sein und Zeit" aus dem Jahre 1927.
Mein Eindruck:
Das Büchlein umfasst Martin Heideggers Text, den er für seine 10stündige Vorlesung in Freiburg 1951/1952 nutzte. Darin diskutiert er auf hohem Niveau das Thema Denken anhand von Thesen wie:
- Das bedenklichste ist, daß wir noch nicht denken.
- Was heißt denken?
Heidegger nutzt zur Erläuterung die Leitsterne Hölderlin wie Nietzsche und Schopenhauer. Teil des Denkens ist die Vorstellung, worüber Heidegger gelassen spricht und auf Schopenhauers „Die Welt ist meine Vorstellung“, kommt, um den Leser an das Thema anzunähern. Auch Nietzsches Also sprach Zarathustra wird herangezogen. Dabei entsteht die Frage nach dem Mensch-sein und dem Übermenschen.
Das Buch hat gerade heute Bedeutung, da in Zeiten, in denen man nichts wissen muss, schließlich steht alles in Wikipedia, das Denken vergisst.
Nimmt man sich die Zeit, die Dinge durchzudenken, merkt man schnell, das nichts so einfach ist, wie es scheint. Das führt Heidegger deutlich aus. Eine Erkenntnis führt nur zur nächsten Frage. Denken ist also ein Prozess.
Abschließend ein interessantes Nachwort zur äußeren Vorgeschichte und zu den Vorlesung selbst von Prof. Dr.Heinrich Hüni.
Heideggers Text hat trotz seines Alters eine bemerkenswerte Frische.