Zum Inhalt:
„Die Geschichte des Handwerks“ ist ein wirklich dicker Wälzer gespickt mit Illustrationen, Abbildungen, Zitaten oder kleinen Gedichten zu dem jeweilig vorgestellten Handwerk.
U.a. wird der Bauer, Töpfer, Steinmetz, Schuster, Sattler, Zimmermann, Schmied, Papiermacher und Buchbinder auf insgesamt 419 Seiten, kurz vorgestellt und man erhält einen Einblick in die jahrhundertealte Tradition des jeweiligen Handwerkerberufs.
Immer wieder sind kleine Geschichten oder Verweise eingestreut, die unterhaltend und u.U. lehrreich sind.
Z.B. wird beim Papiermacher folgendes erwähnt: "Ein Papiermachergeselle hat ein Mädchen geheiratet, das bereits von einem anderen Mann schwanger war. Als dies in den benachbarten – konkurrierenden – Papiermühlen bekannt wurde, setzten deren Papiermacher durch, daß der Geselle entlassen werden mußte. Und dessen Meister, der sich lange gegen die Entlassung sträubte, mußte noch eine beträchtliche Geldstrafe zahlen."
Solche kleinen Anekdoten lockern das Buch auf und verschaffen einem einen noch „privateren“ Einblick in damalige Sitten.
Meine Meinung:
Ich habe mir das Buch nur deshalb gekauft, weil ich einen kleinen Überblick über alte Handwerkstraditionen haben wollte – und den habe ich mit diesem Buch bekommen. Die Weisheiten zu Beginn jeden Kapitels kenne ich teilweise noch aus meiner Kindheit und sie wecken Erinnerungen ("Es klappert die Mühle am rauschenden Bach...klapp, klapp...") :-).
Man erhält sicherlich keine tiefgreifenden Einblicke in die einzelnen Berufe – aber um sich mal klarzumachen, woher diese stammen und wie sie sich weiterentwickelt haben, ist das Buch genau das Richtige.
Ich finde übrigens auch, daß es für Kinder durchaus geeignet ist.
Momo