Nachhaltiger Haushalt, Plastikvermeidung, natürliche Pflegemittel etc.

  • Auch ich lasse mich von diesem Thread immer wieder gern inspiriren.

    Eine Anmerkung, die sachlich wenig mit dem Inhalt des Threads zu tun hat: Man merkt beim Lesen schon sehr deutlich, wer in einer (Groß)Stadt wohnt. :grin

    In der tiefsten niedersächsischen Provinz sind es mal eben schlappe 50 km zum nächsten Unverpackt-Laden. Hinweise darauf lösen bei mir regelmäßig Heiterkeit aus (ist nicht böse gemeint!). Auto- und Amazonverzicht (genauso wie andere Bestelldienste) sind hier keine Alternative. Dafür kommen ein Großteil des Obstes und des Gemüses aus dem heimischen Garten, ohne jegliche Transportwege. Ich wage zu sagen: Mehr Bio geht nicht.


    Persönlich nähe ich ganz gern und halte viel von Upcycling-Projekten. Ich habe gerade aus alten Weihnachtstischdecken, die reif für den Altkleidersackh waren, eine wiederverwendbare Geschenkhülle für Taschenbücher und ein Geschenkesäckchen nach dieser Anleitung genäht. Das Säckchen mit einer Kantenlänge von 26 cm ist gerade groß genug, um ein paar gestrickte Socken zu verpacken.

    Beides war schnell genäht, die erforderlichen Zutaten ohne umständliche Einkaufsfahrten vorhanden - so macht mir upcyceln Spaß. :freude

    Allerdings mag ich mich weder ausschließlich mit gebrauchter Kleidung, noch mit Kleidung aus Upcycling-Projekten einkleiden. Für mich ist das keine absolute Alternative, aber in manchen Fällen eine gute und ökologisch sinnvolle Ergänzung.

  • Da frage ich mich immer, ob es sinnvoll ist, 50 km mit dem Auto irgendwo hin zu fahren statt halt doch das verpackte Zeug zu kaufen. Auto fahren ist ja auch nicht gerade umweltfreundlich ;)

    DIE Frage stellen ich mir nicht. Das ist auch ein Zeitfaktor. Selbst wenn ich in die Großstadt fahre, liegt der Unverpackt-Laden dort nicht zentral. Deshalb war ich da noch nie drin...

    Ich muss mir andere Bereiche zum ökologischen Leben suchen. ;)

  • Ich denke, es sind die kleinen Dinge, die jeden Einzelnen von uns weiterbringen und ein gutes Gefühl machen....


    Die kleine Plastiktüte beim Discounter durch ein mehrfach verwendbares Netz ersetzen, Wasser in Glas- statt in Plastikflaschen kaufen (wenn es geht), Jute statt Plastik, unverpackt, soweit möglich, Upcycling kann großartige Ideen hervorbringen ! Gemüse im eigenen Garten ist super, aber hat natürlich nicht jeder. Aber vielleicht einen Bauern oder Bioladen. Saisonal essen - ganz wichtig !

    Wenn alle ein bisschen mitdenken, kann schon viel verändert werden! Darauf kommt es an...


    Ich habe aus diesen Thread bisher vieles mitgenommen: Recyclinschwämme, Gemüsenetze, Körperseifen und vor allem die Gesichtspflege, die mich sehr glücklich macht.

    Nochmal vielen Dank an die Eröffnerin !

  • Ich habe hier im Umkreis leider auch keinen Unverpackt Laden. Da frage ich mich immer, ob es sinnvoll ist, 50 km mit dem Auto irgendwo hin zu fahren statt halt doch das verpackte Zeug zu kaufen. Auto fahren ist ja auch nicht gerade umweltfreundlich ;)

    Genau so sehe ich es auch.

    Ich finde es viel wichtiger, auch im Alltag bewusst zu bleiben und das zu tun, was eben geht. Jeder kleine Schritt ist wichtig und gut.

    Ich habe so einen Laden in Entfernung von 15 min Fußweg, aber ich finde nicht alles, was ich mir vorstelle oder es würde mein Budget echt sprengen:yikes

  • Ich finde diesen Thread auch sehr gut und habe daraus schon einiges mitgenommen.


    Gestern habe ich einen Artikel über die Zunahme der Weltbevölkerung in diesem Jahr gelesen.

    Es kamen wohl rund 80 Millionen Menschen dazu, ungefähr die Bevölkerungszahl von Deutschland.

    Ich denke, dass in den nächsten Jahrzehnten weitere große Probleme auf die Erde zukommen werden, abgesehen von der Umweltverschmutzung etc. Ich denke nur an das Trinkwasser. Und die Menschen müssen ja auch ernährt werden. Das alles macht mir ziemliche Sorgen. Vor allem die Geschwindigkeit, in der das alles voran geht.

    Ich würde mir wünschen, dass man von den ewig gleichen Zielen "mehr Wachstum" "mehr Umsatz" etc. wegkommt.


    https://www.forschung-und-wiss…liarden-menschen-13372759


    Der von mir gelesene Artikel war ein anderer, aber ich finde ihn nicht mehr.

  • In meinem Umfeld habe ich viele Leute, denen die Umwelt egal ist. Sie sagen, es würde keinen Unterschied machen, ob sie eine Kleinigkeit ändern oder nicht. Das finde ich wirklich schlimm.

    Das ging mir neulich im Buchladen so. Ich habe immer Stoffbeutel dabei , der Kunde vor mir verlangte eine Plastiktüte. Begründung: was nützt es wenn ich auf Umweltschutz achte, ich kann es sowieso nicht beeinflussen. Glücklicherweise denken viele Menschen mittlerweile anders.

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • In meinem Umfeld habe ich viele Leute, denen die Umwelt egal ist. Sie sagen, es würde keinen Unterschied machen, ob sie eine Kleinigkeit ändern oder nicht. Das finde ich wirklich schlimm.

    Ich finde das oft anstrengend, ähnlich wie immer wieder mit den gleichen Leuten völlig vorsehbare Diskussionen warum ich kein Fleisch essen möchte. :augenroll Sobald man keine Plastiktüte möchte oder kein Fleisch oder... fühlen sich Einige sofort angegriffen bzw. meinen, sich verteidigen zu müssen.


    Auf der anderen Seite kann ich es teilweise verstehen. Wenn man die Müllberge sieht, die teilweise ohne Not produziert werden (egal ob Verpackungen oder z.B. retournierte Neuware, die vernichtet wird), fühlt man sich als Einzelner manchmal etwas hilflos. Was soll da schon meine eingesparte dünne Plastiktüte bringen - da hilft nur das Wissen, dass immer mehr diese Tüte nicht nehmen und wie Eulen schon Viele sind. ;-)


    Rosenstolz

    Danke für den verlinkten Artikel. Die angesprochenene Themen und der (Nicht-)Umgang mit diesen Problemen sind erschreckend.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • Ich denke mir: jeder sollte einfach nur das tun, was er gut und problemlos bewerkstelligen kann. Die Plastiktüte finde ich noch nicht mal so furchtbar verwerflich, wenn diese wiederverwendet wird. Ich nehme zwar immer Stoff- und Faltbeutel mit, aber neulich habe ich mir im Buchladen auch erstmals wieder eine Plastiktüte geben lassen, weil es so geregnet hat, daß die Bücher sonst im Beutel nass geworden wären.


    Schlimm finde ich nur Ignoranz und Gedankenlosigkeit. Ansonsten soll jeder machen, was er kann. Der eine spart Strom und Wasser, der andere vermeidet Müll, der nächste kauft nur bio… und erfreulicherweise zieht oft ein Schritt in die richtige Richtung den nächsten ganz automatisch nach sich...

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Einen Unverpackt-Laden habe ich in der norddeutschen Provinz leider auch nicht zur Verfügung. Dabei würde ich manche Sachen wirklich lieber nur nach Bedarf kaufen. Z.B. Zucker und Mehl. Ich benötige beides in meiner Küche kaum, die im Supermarkt angebotenen Abpackungen sind mir viel zu groß und die Reste nehmen in meinen Schrank wieder Platz weg, den ich viel lieber für Sachen nutzen würde, die ich lieber verbrauche. Von der Menge der eingesparten Verpackung mal ganz zu schweigen. Was nervt mich manchmal dieses "umschütten" von Nudeln, Reis und Co. in meine Vorratsdosen. Und zack ist auch gleich der Mülleimer gleich wieder voll. :rolleyes:


    Gemüse kaufe ich ohnehin lose, Obst weitestgehend auch. Nur die Dame an der Kasse guckt immer noch komisch, wenn ich für drei Kiwis keine Plastiktüte benutze. Ich habe einen großen Einkaufskorb, der kommt zum Einkaufstag ins Auto. Und dank jahrelanger Tetris-Erfahrung, kann ich so packen, dass da alles reinpasst und nichts zerdrückt wird. Der Stoffbeutel in der Handtasche ist eh schon usus. Meine beste Freundin hat mir vor einigen Jahren selbstgemachte Beutel in verschiedenen Größen zum Geburtstag geschenkt, bedruckt mit netten Sprüchen. Seither habe ich mir eine regelrechte Beutel-Sammlung zugelegt und ich liebe es auszusuchen, welcher Beutel heute zum Einsatz kommt.


    Mein Essen für die Arbeit koche ich vor, meistens Sachen die man gut an zwei Tagen essen kann. Man kann mich jetzt schlagen, aber ich besitze dafür eine umfangreiche Sammlung an Plastik-Boxen, die ich täglich in Gebrauch habe. Sei es für meine Vorräte, Kuchen den ich irgendwohin mitbringe oder mein Mittagessen fürs Büro.

    Da die Dosen auch nach fünf Jahren und mehr noch absolut dicht und super in Ordnung sind, widerstrebt es mir total sie auszusortieren, nur weil sie eben aus Kunststoff sind. Sollte mal eine wirklich das zeitliche segnen, kann ich sie dann immer noch durch Glas oder eine andere Alternative ersetzen.


    Nachhaltigkeit ist für mich auch etwas so lange zu benutzen, bis sein natürlicher Lebenszyklus sich dem Ende neigt und ggf. auch nicht mehr reparabel ist. Sei es eine Jeanshose, eine Plastikdose, ein paar Schuhe, ein Staubsauger oder TV-Gerät.

  • Ich frage dann immer, warum man nicht erst mal bei sich selber anfängt. Jeder kann doch dazu beitragen. Es muss ja nicht perfekt sein, aber Schritt für Schritt oder auch nur mit wenig Dingen. Wenn jeder was ändert, ist es besser als wenn alle weiter machen wie bisher.

  • Es wird immer Leute geben, die sagen, so lange andere, wer auch immer, nichts tun, mache ich auch nichts, da es nichts bringt. Es ist einfach eine Einstellungssache. Dass jeder bei sich anfängt die Welt zu verändern, ob es gelingt sei dahin gestellt, aber man kann zumindest sagen, man hat was getan. Bei vielen ist es einfach Gedankenlosigkeit und Gleichgültigkeit, oft auch Bequemlichkeit und ein Phlegma aus getretene Pfade zu verlassen ist eben oft auch unangenehm.

  • Ich habe kein Problem mit Vegetarieren, Veganern, Müllvermeidern, Strom- und Wassersparern, Bioprodukteverwendern etc.

    Ich habe nur ein Problem mit Menschen, die ihre Art zu leben als die einzig Wahre zelebrieren, versuchen andere militant zu missionieren und jede andere Lebensweise verurteilen.

    Leben und leben lassen. Ist nicht nur entspannter und gesünder, damit erreicht man auch am meisten, wenn man den anderen einfach etwas vorlebt, ohne groß Gedönse darum zu machen.

    Mein abschreckendes "Möchtegern-Gutmenschentum"-Beispiel ist immer Attila Hildmann. Statt sich hinzustellen und was superleckeres zu präsentieren und vielleicht irgendwann mal beiläufig zu erwähnen "Ist tierfrei. Da vermisst man aber nix, so lecker ist das, gell?" geht er auf einen äußerst spaßbefreiten Feldzug gegen alle Fleischesser und wird nicht müde zu betonen, er sei nur dank seines Veganismus so ein toller Hecht. Ist er aber nicht. Für mich ist er ein Trottel. Ich mag ihn nicht. Dabei sind seine Rezepte durchaus lecker. Aber ich mache sie schon aus kindischem Protest nicht, weil er mir so unsympathisch ist.

    Ich war mal mit einer Freundin essen, ohne zu wissen, daß sie seit dem letzten Treffen Vegatarierin geworden ist. Ahnungslos bestelle ich mir was mit Fleisch. Sofort doziert sie, was mein Fleisch schon alles mitmachen mußte, bevor es bei mir auf dem Teller landete. Sie machte das so "überzeugend", daß ich am liebsten rein aus Protest gegen ihr Verhalten eine Bockwurst nachgeordert hätte. Viel besser wäre es gewesen, sie hätte mich einfach in Ruhe essen lassen und NACH dem Essen gemeint: Weißt Du eigentlich, daß ich mich nun im Tierschutz engagiere und kein Fleisch mehr esse? Da hätte sie viel mehr erreicht.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich finde das auch total schlimm. Meine Eltern hatten plötzlich gestern auch so Anwandlungen, obwohl Fleisch auf dem Tisch stand :gruebel:lache Auf deren Tisch, wohlgemerkt.

    Ich esse äußerst selten und auch ungern Fleisch, einfach weil ich es nicht gerne mag. Ab und an brauche ich mal ein Steak, aber das ist selten. Dem Gatten zuliebe kochen wir (also der Gatte und ich) öfter mal Fleisch, als ich möchte, aber ich umgehe das dann irgendwie. Er kann einfach nicht drauf verzichten, muss er auch nicht.

    Ich möchte nur einfach von niemandem in irgend einer Art und Weise missioniert werden. Es soll meine eigene Überzeugung sein, wenn ich auf etwas verzichte oder was ändere.


    Wie haltet ihr es mit Eiern? Ich wusste natürlich immer, dass die männlichen Küken lebendig geschreddert werden, aber erst seit ich ein Video gesehen habe, ist es in meinem Gehirn angekommen. Glücklicherweise mag ich eh kein Ei, aber im Kuchen oder so fehlt es trotzdem bei mir nicht. Gestern habe ich Tiramisu gemacht und da muss ja auch Ei rein. Kennt ihr praktikable Alternativen?

  • Ich bin schon länger stille Mitleserin und bin beeindruckt.

    Ich musste eine Weile drüber nachdenken, was ich ändern kann und will.

    Ich lasse mir keine Plastiktüten mehr geben, schon weit vor diesem Thread nicht mehr.

    Seit Juli 2017 kaufe ich weniger, weniger Klamotten, weniger Deko, weniger Lenensmittel, weil ich diesen Konsum nicht mehr will. Was ich nicht kaufe muss auch von mir nicht mehr irgendwannentsorgt werden. Ich versuche nur noch neu zu kaufen was auch wirklich ersetzt werden muss.

    Dann habe ich überlegt auf Seifen umzusteigen, die ich mir nun habe zu Weihnachten schenken lassen. Ich werde sehen, ob und wie ich damit zurecht komme, evtl. brauche ich hier öfter mal Eulenrat..