Originaltitel: The Kingfisher Secret (2018)
Heyne 2018, 364 Seiten
Über den Inhalt:
Oktober 2016: In Amerika stehen die Wahlen an. Die Journalistin Grace Elliott ist einem Knüller auf der Spur, der zum Sprungbrett ihrer Karriere werden könnte. Ein Pornostar ist bereit, über die Affäre mit dem Mann auszupacken, der der nächste Präsident der Vereinigten Staaten werden könnte. Aber niemand will das heikle Thema anfassen. Stattdessen schickt man Grace auf Reportage nach Europa. Dort stößt sie auf eine noch größere Story, die so explosiv ist, dass sie die Präsidentschaftswahlen entscheiden könnte. Wenn Grace lange genug am Leben bleibt, die Story an die Öffentlichkeit zu bringen.
Über den Autor:
Spione, Mord und eine der größten Verschwörungen der Gegenwart – um die Quelle zu schützen, die den Thriller motiviert hat, bleibt der Autor anonym.
Meine Meinung:
Die Journalistin Grace Elliot wollte eigentlich ein Interview mit Pornostar Violet Rain veröffentlichen, in dem diese über ihr Verhältnis zum Präsidentschaftskandidaten Anthony Craig auspackt. Doch ihr Chefredakteur cancelt das Interview und schickt Grace stattdessen nach Prag, um über Elena Craig, Anthonys Exfrau und immer noch enge Vertraute, zu schreiben und vielleicht ein Buch daraus zu machen. Grace und Elena kennen sich seit einigen Jahren und noch ahnt Grace nicht, in welche Gefahr sie sich mit ihren Fragen nach Elenas Vergangenheit begibt.
Anonymous bedient sich einer sehr einfachen Sprache und simplen Erzählweise. Das Buch ist flüssig geschrieben und vermutlich nicht das erste Werk des anonymen Autors.
Natürlich hatte ich beim Lesen sofort Ivana und Donald Trump vor Augen, einzig das macht die Geschichte recht unterhaltsam. Von Beginn an ist klar, wohin der Hase läuft und es gibt sehr wenig Überraschendes im Buch. Die Story, einschließlich der Rückblicke in die Vergangenheit, wirkt konstruiert und zielt nur darauf ab, die „brisante Verschwörungstheorie“ aufzubereiten. Die Figuren werden entsprechend eingesetzt und bleiben ansonsten farblos.
Die Rolle, die der Exfrau des amerikanischen Präsidenten hier zugedacht wird, finde ich sehr amüsant und durchaus vorstellbar.
Wirkliche Spannung sucht man vergeblich, alles wirkt vorgezeichnet. Es ist ein Buch, das man nicht unbedingt gelesen haben muss.