- Taschenbuch: 256 Seiten
- Verlag: Droemer TB (10. Januar 2017)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3426305666
- ISBN-13: 978-3426305669
- Originaltitel: Sungs Laden
Kurzbeschreibung (Verlag):
Am Anfang ist es nur eine alte vietnamesische Holzpuppe, die in der Aula einer Grundschule Kinder und Lehrer bezaubert. Noch ahnt keiner, dass binnen eines Jahres der Prenzlauer Berg auf den Kopf gestellt werden wird: Das Szene-Viertel entdeckt seinen asiatischen Anteil und belebt seine anarchisch-kreative Seele neu. Brücken aus Bambus spannen sich zwischen den Häusern, Parkraumwächter tragen Kegelhüte, auf Brachflächen grünt exotisches Gemüse, und ein Zahnarzt macht Sonntagsdienst für Patienten aus Fernost. Nachdem auf dem Dach des Bezirksamts kurzzeitig auch noch die Ho-Chi-Minh-Flagge wehte, münden die Aktionen in ein Fest, wie der Kiez noch keines erlebt hat: großes vietnamesisches Wassermarionettentheater in einem Ententeich! Vom Gemischtwarenladen des studierten Archäologen Sung nimmt all dies seinen Ausgang. Hier treffen die Schicksale ehemaliger vietnamesischer Vertragsarbeiter mit den Lebensgeschichten früherer DDR-Bürger zusammen, von hier aus wird der Kiez nicht nur mit Obst und Gemüse, sondern auch mit dem guten Geist der Improvisation versorgt. Und siehe da: Gute Laune ist auch in Berlin möglich! Eine Utopie, natürlich. Aber eine hochgradig ansteckende.
Zur Autorin (Amazon):
Karin Kalisa, geboren 1965, lebt nach Stationen in Bremerhaven, Hamburg, Tokio und Wien seit einigen Jahren im Osten Berlins. Sowohl als Wissenschaftlerin als auch mit dem Blick einer Literatin forscht sie in den Feldern asiatischer Sprachen, philosophischer Denkfiguren und ethnologischer Beschreibungen. „Sungs Laden“ ist ihr erster Roman.
Meine Meinung:
Ein Grundschuldirektor am Prenzlauer Berg bekommt vom Schulamtsleiter den Auftrag doch etwas für die interkulturelle Kommunikation zu tun. So veranstaltet er kurz vor Weihnachten einen Abend, an dem es um die Dinge der Welt geht. Jedes Kind mit einem multikulturellen Hintergrund stellt ein Ding aus dem Land seiner Vorväter vor.
Mingh wird von seinem Vater zu seiner Großmutter geschickt und so stehen die beiden an diesem Abend mit einer vietnamesischen Puppe eines Wassertheaters auf der Bühne. Dieser Auftritt setzt so manches in Gang und nach Jahresfrist hat sich der Prenzlauer Berg sehr verändert.
Diese Veränderungen mögen manch einem Leser ein wenig zu glatt gehen, es scheint so als würde alles einfach zu glatt gehen. Mir hat aber genau das gut gefallen. Es gab mir ein wohliges Gefühl beim Lesen, dass auch manchmal einfach alles gut gehen kann und sich die Dinge zum Besseren verändern.
Im Laufe des Buches lernt man viele Menschen aus dem Prenzlauer Berg kennen, deren Zusammentreffen mit der vietnamesischen Kultur ihr Leben maßgeblich verändert.
Aber auch das Schicksal der vietnamesischen Gastarbeiter in der DDR wird hier thematisiert.
Ich habe Mingh und seine Familie sehr gerne durch dieses eine Jahr begleitet, das so viele Leben verändert hat.
Daher von mir eine volle Leseempfehlung!
10 von 10 Punkte