Jut... Sobald ich mein Schwesterchen besuchen fahre, werd ich dort mal vorbei schauen...
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schön... ich werd dann mal meinen Urlaub um noch einen Tag verlängern
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Ich will ja nichts sagen, aber...
MANN BIN ICH NEIDISCH
Braunschweig ist doch kacke.... heul
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also wie gesagt, du kannst gerne noch ein paar Tage Janeurlaub verlängern und mit zur Lesung gehen *grinst*
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an dieser Stelle bekomme ich schon mal einen kleinen Vorgeschmack aufs Lehrerdasein: Urlaub nehmen ist nicht
naja aber auf das Praktikum freu ich mich auch, drei Wochen lang und jeden Tag darf ich unterrichten *freufreu*
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Mittwoch ist es schon soweit... Wer also auch noch kommen will von den Kölner-Eulen, muss sich beeilen...
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Bericht folgt noch, hab zur Zeit keine Zeit, aber dieser Abend muß noch vorsichtig in die richtigen Worte verpackt werden....
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Ich bin ja soooo gespannt.
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Zitat
Original von Iris
Ich bin ja soooo gespannt.Das darfst du auch sein....
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Dürfen tu ich wohl ... aber langsam tut 's weh!!!
Mach voran!
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Ok Ok Ok ....
Hier also der Bericht:
Tarzan und Jane gondeln mit dem Smartomobil zu Morgana. Da aufgrund von Tarzans schrecklicher Überpünktlichkeit, man 10 Minuten zu früh vor der Obereulenwohnung auftaucht, wird erstmal noch ein Kippchen geraucht. Da die Obereule aber bereits wartend am Fenster hockte, blieb der Rennsmart nicht unentdeckt und die Kippenpause wurde frühzeitig beendet, da man mit dem Rennsmart hinter dem tiefergelegten Rennclio der Obereule herfetzen mußte. (Tarzan schwört wir haben auf einem der Bahnübergänge abgehoben, ich seh das anders, aber egal... zurück zum Thema)
Nach kurzer aber wilder Fahrt durch Köln landet man vor einem von außen recht behaglich aussehenden Gebäude mit dem Namen WUTZSTOCK. (erstes tarzanisches Stirnrunzeln)Fröhlich plappernd betritt man den sehr gemütlichen Schankraum und erfragt erstmal dreist, wo denn die besten Plätze für die Lesung sind. Da außer uns noch kein Schwein da ist, können wir uns direkt vor die provisorische Emporenbühne pflanzen und Getränke ordern, Spezi für Morgana, Radler für Jane und ein Kölsch für Tarzan. (das Kölschglas führte zum zweiten tarzanischen Strinrunzlen "die werden auch immer kleiner....")
Dann wurde Essen geordert, weil die Obereule noch nichts im Bauch hatte und Jane von ihren 9 Chickennuggets nicht satt geworden ist. (Sehr zu empfehlen, die Bauernpfanne, allerdings braucht man entweder enormen Hunger oder man muß schwanger sein. Morgana hat den Riesenteller unter ungläubigen Blicken von vorne(Tarzan) und rechts (Jane) tatsächlich komplett leer gefuttert. Janes Reibekuchen waren auch so gut, daß leider kein Rest für den schmachtenden Tarzan übrig blieb.)Ein paar Minuten später ist es dann, so weit, der Laden füllt sich, zwar so langsam, daß wir daran zweifeln, daß der Laden voll wird, aber immerhin es kommen ein paar Leute. Irgendwann betritt der Autor das WUTZSTOCK. Jane schielt hin, Tarzan gafft ziemlich offensichtlich und Morgana überlegt erstmal, an wen er sie erinnert. Zehn Minuten später hat Tarzan die Lösung, Özdogan sieht aus wie Bully Herbig nur mit dicker Nase. Albernes Gekicher bricht am Janeschen Tisch aus. Und als ich Tarzan das Özdogan Buch "Ein Spiel, daß die Götter sich leisten" rüberschiebe, damit er weiß, was auf ihn zu kommt, quittiert er den Klappentext mit dem dritten tarzanischen Stirnrunzeln. "Wenn ich das gewußt hätte" brummt er und ordert schnell ein neues Kölsch, diesmal alkoholfrei.
Relativ pünktlich geht es los, der Organisator, ein kleiner gebeugter Mensch mit der fatalen Ähnlichkeit zu einem mitteldeutschen Gartenzwerg hält eine kleine Ansprache und macht ein bißchen Werbung für das letzte erschienen Buch. (Die Tochter des Schmieds)
Dann gehts los. Selim Ö. erzählt eine auflockernde kleine Anekdote aus seinem Autorenleben. (Es geht um die Angst des Autors, daß bei einer Lesung wer einschläft und daß es sich dabei um den Autor selbst handeln könnte.) Wirklich spaßig und akzentfrei (kicher), flüssig vorgetragen.
Tarzan runzelt zum vierten Mal die Stirn und murmelt "ist ja doch ganz witzig."
Es folgen ein paar Auszüge aus der Tochter des Schmieds, wirklich gut gelesen und mit immer wieder kleinen feinen lustigen ERklärungen zwischen drin. Irgedwann schließe ich kurz die Augen und verliebe mich ein bißchen in die schöne Stimme.
Tarzan tritt mich unterm Tisch. "Der gewinnt unheimlich an Ausstrahlung, wenn er liest, oder?" Ich werde leicht rot und hoffe man sieht mir nicht an, wo ich grad mit meinen Gedanken war.
Morgana springt mir zur Seite und stimmt Tarzan zu. "So ein sympathischer Mensch."
Es folgen weitere Texte, viele Lacher, ein paar nachdenklich stimmende Dinge und ein paar fiese kleine Seitenhiebe, die man aber nur versteht, wenn man ihm aufmerksam lauscht. Ganz schön gemein, der Herr Ö. denke ich mir insgeheim, bin aber immer noch begeistert.Pause, Tarzan bekommt neues alkoholfreies Kölsch und verzieht das Gesicht, als er feststellt, daß er auch Pils hätte haben können.
Nach ca. 20 Minuten gehts weiter.
Ein Text aus seinem noch unfertigen Buch wird vorgetragen und ich muß gestehen, mit dem konnte ich mal gar nichts anfangen. Irgendwie hatte es was sciencefictionartiges, aber irgendwie auch nicht. Tarzan faßte das seltsame Gefühl in meinem Bauch sehr treffend in wenigen Worten zusammen. "Ist mir zu hoch, ich weiß jetzt noch nicht, ob der Erzähler Mann oder Frau ist und ob er träumt oder wach ist."
So wie uns scheint es einigen zu gehen, der Text ist irgendwie so gar nicht Özdogan like....
Meine Aufmerksamkeit hat er aber sofort wieder, als er die Geschichte mit den Hühnern und dem Karton aus Trinkgeld fürs Schicksal vorliest. Morgana und ich schieben leider einen nicht ganz unauffälligen und leider auch ziemlich langen Lachflash, der mit bösen Blicken vom Tisch hinten rechts und mit einem belustigten Augenzwinkern des Selim Ö.quittiert wird.Aber auch dieser Text geht irgendwann zu Ende und ein sehr bewegendes Gedicht (?) aus verschiedenen Fragen trägt er vor. Ich schließe wieder die Augen und lasse mich von der sympathischen Stimme und den guten Gefühlen im Raum weit weg tragen. Herrlich....
Noch ein paar Anekdötchen erzählt, ein paar Lacher eingeheimst und dann wars das auch schon mit der Lesung. (Ich unterdrücke ein leichtes Gähnen, weil ich doch langsam arg müde werde.)
Eine Bitte hat der Herr Ö. noch, wer eine Signatur will, der muß auch in seinem Buch signieren. Wie nett denken Morgi und ich noch und winken ihn direkt mal an unser Tischchen.
Er kommt auch direkt auf uns zu. Komisch beim Lesen wirkt er viel glücklicher und größer, denke ich noch, als er sich neben mir auf den Stuhl pflanzt.
Ich schiebe ihm mein Büchlein zu und versuche etwas möglichst Kreatives in sein *Autogrammheft* zu schreiben.
Nette Idee eigentlich.Morgi versucht ihn auf die bevorstehende Eulenleserunde anzuquatschen, wird aber mit wenigen Worten und wie ich finde etwas rüde, abgefertigt. "Ja hab ich mir mal angesehen" (abfälliger Gesichtsausdruck) "ich sag da mal besser erstmal nichts zu." Sprachs und dreht sich um, um mit jemand anderem zu reden. Tarzan, Morgi und ich wechseln skeptische Blicke. Herr Ö. pinselt seinen KaiserWilhelm in Morganas Buch und macht sich ohne "Tschüß" von danen.
Tarzan sieht meinen Blick und erkennt, daß ich kurz davor stehe durch den ganzen Laden zu Brüllen "TSCHüß SAGT MAN, WENN MAN GEHT!!" Tarzan beschwichtigt mich und sagt: "Na vielleicht hat er nen schlechten Tag." Schlechter Tag, hin oder her, mit mir und Morgi hat er es sich erstmal verscherzt, wir nehmen sofort Abstand von dem Gedanken, eines der am Eingang ausliegenden Bücher zu kaufen. (Mal sehen wie lange ich es durchhalte, ich will die Tochter des Schmieds schließlich unbedingt lesen)Ein Blick in mein signiertes HC, zeigt eine unleserliche Unterschrift und ein seltsames gemaltes Gesicht..... na ein paar persönliche Worte wären schon irgendwie nett gewesen, zumal ja nicht 1000 Leute Schlange standen und keinerlei Streß herschte. Das 5. tarzanische Stirnrunzeln ist im Anflug, als ich seufzend den Buchdeckel zu klappe.
Mein Vorlese- und Bücherschreibgott SElim Ö. ist erstmal von seinem Sockel gestürzt......Ach, ja beim Rausgehen, konnte ich mir dann ein lautes TSCHüß doch nicht mehr verkneifen, wieder keine Reaktion und nur ein irgendwie leicht genervter Blick von Herrn Ö.....
Im Auto haben wir den erörtert, wie jemand beim Lesen so sympathisch, nett, aufgeschlossen und freundlich rüber kommen kann und sich dann 2 Minuten später vollkommen anders präsentiert. Zu einem Ergebnis sind wir nicht gekommen.Liebe Grüße
Jane, die überlegt, ob sie diese Feedback, dem Herrn Ö. nicht mal per Email schicken soll.... -
Danke für den lebendigen Bericht. :-)Ich würde ihm eine mail schicken, damit er weiß, dass er dadurch weniger Bücher verkauft!
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Klasse Bericht, BJ, genauso ist es gewesen... Ich habe mich beim Lesen gerade königlich amüsiert...
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Schön wars aber
Marlowe:
Na vielleicht entdeckt er es selbst hier, oder ich schicke ihm doch noch den Link... werd da mal drüber nachgrübeln... ansonsten wird er beim nächsten Zusammentreffen erstmal in die Janesche Mangel genommen -
Mmh. Ich treffe Özdogan ja (erstmals) Ende November in Lindau, aber wenn ich mir sein Lesungenprogramm so ansehe, kann ich ein bißchen verstehen, daß er am Ende einer Veranstaltung eher etwas ausgelaugt und abgenervt wirkt. Ich bewundere Autoren sowieso, die sich an fünf Abenden die Woche hinstellen und immer die selben Texte vorlesen. Die meisten Künstler, die Konzerte geben oder ähnliche Veranstaltungen abliefern, befassen sich im Anschluß überhaupt nicht mit "ihrem" Publikum. Ich habe Douglas Adams mal "live" erlebt, das hat damals 25 Mark Eintritt gekostet, und natürlich hatte jeder im Publikum einen "Anhalter" zum Signieren dabei. Aber Herr Adams ist nach der Lesung von der Bühne entschwunden und ward nicht mehr gesehen. War trotzdem ein interessanter Abend.
Edit: Den Vorschlag, bei den Eulen eine Leserunde mitzumachen, eher abzulehnen, das ist natürlich ein Faux-Pas, der nicht hingenommen werden kann.
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Tom....naja ich weiß nicht...es kam nicht auf das Ablehnen an sich an, sondern auf die Art und Weise... Wenn ich es nicht besser gewußt hätte, hätte ich gedacht, ich hätte einen komplett anderen Menschen vor mir, als den, der vorher gelesen hat.
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Lustiger Bericht, wie live.
BJ, und dann willste noch nach Lindau? -
Zitat
Original von Heaven
Lustiger Bericht, wie live.
BJ, und dann willste noch nach Lindau?Du Huhn, bist du wohl still.... ......*stöhn*
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Heaven als Henne, dass ich das noch erleben durfte.